Homeschooling Probleme und Klasse wiederholen

So. Jetzt wird's richtig lang.

Sorry!



Sohn hat sich letztens Jahr Muttertag beide Arme gebrochen.
Die ersten knapp 2 Wochen habe ich ihn erstmal keine Schularbeiten machen lassen.
Danach fingen wir an alles soweit wie möglich, mündlich zu machen. Das hat mal gut und mal weniger gut funktioniert. Ich bin halt keine Lehrerin und verständlich erklären liegt mir scheinbar nicht. Aber wir haben das beste aus der Situation gemacht.
Er war da in der 3ten Klasse.

Knapp 2 Wochen vor Sommerferienbeginn, konnte er dann wieder selbst zur Schule, da zumindest der linke Arm wieder beweglich wurde. Mit der Lehrerin sprach ich ab das sie mir bescheid geben soll wenn die Defizite zu groß sind. Dann würde ich eine professionelle Nachhilfe besorgen.
Es hieß dann alles wäre gut.

In der 4ten Klasse merkt man nun das ihm doch einiges fehlt. Nicht das er Themen überhaupt nicht kennt, aber man merkt das er auf einem ganz anderen Kenntnisstand ist und zudem eine andere Herangehensweise hat. Ich hatte daher ein Gespräch mit der Lehrerin, nein, alles sei ok.
Dann kam das Halbjahreszeugnis. Eine Katastrophe. Eine 4 jagd die andere.

So ende Februar/Anfang März dann die erste Nachricht von der Lehrerin, er würde seine Homeschooling Aufgaben nicht machen (wir haben seit Monaten Wechselunterricht). Ich soll darauf achten.
Gesagt, getan. Lief. Dachte ich zumindest!

Am letzten Tag vor den Osterferien wieder, es fehle ständig was. Bitte besser kontrollieren. Für mich unverständlich, habe ja geschaut. Ok, dann schauen wir halt zu zweit drauf. Vielleicht ist das ja mal hier oder da verloren gegangen.

Nun kam Freitag wieder eine Nachricht. Seit den Osterferien (12.04 erster Schultag), hätte er noch keine einzige Homeschooling Aufgabe vorzeigen können. Und von vor den Ferien wäre viel unvollständig.
Ich war sehr verwundert, denn ich habe ja immer wieder Arbeitsblätter und Bücher vorgezeigt bekommen.
Jetzt kam mir das ganze total merkwürdig vor. Ich habe ewig auf ihn eingeredet und dann kam es.
Seit den Osterferien schreibt er sich nichts mehr auf. Er schaut dann zu Hause welche Arbeitsblätter und Seiten in den Büchern er bereits fertig hat, schreibt diese dann in den Schulplaner und zeigt mir das dann vor. So sehe ich natürlich nur das die Seiten die drin stehen gemacht wurden. Und er hatte dann eben mehr Freizeit.
Und bevor die Frage kommt, nein, da sitzt niemand daneben. Er braucht Ruhe dabei und muss zwingend alleine sein. Sonst sitzt er an einer Aufgabe gerne mal 2/3 Stunden.

Aufgrund dessen muss er jetzt in meinem Beisein seine Klassenkameraden anrufen und sich vorlesen lassen welche Aufgaben fürs Homeschooling aufgegeben wurden.
Dann macht er seine Aufgaben, zeigt sie vor und bekommt von uns dann hinter jedem Fach eine "Unterschrift", damit klar ist das es auch wirklich auf Richtigkeit überprüft wurde.


Nun zu meinem Problem.
Ihm fehlt immernoch so ein bisschen was aus Klasse 3. Die vierte Klasse ging ja auch nur bis Dezember normal, dann ging es in den Wechselunterricht. Und während des Homeschooling/Wechselunterricht hat er dann immer und immer wieder geschummelt und nichts gemacht.
Die Kinder hinken also allein schon wegen Corona alle ein bisschen hinterher.
Aber mein Sohn hat dazu noch ständig aus anderen Gründen Unterrichtsstoff verpasst.
Ich weiß nicht ob das Defizit nicht mittlerweile viel zu groß ist um damit Chancen in der weiterführenden Schule zu haben.
Die IGS auf die er theoretisch kommen soll, hat nämlich ein ganz schreckliches Konzept (zumindest für so kleine Faultiere wie meiner). Es gibt keine festen Klassen, jeder geht dahin worauf er grade Lust hat. Lehrer unterrichten nicht vor der gesamten Klasse, sie sind nur anwesend um im Bedarfsfall zu helfen. Die Kinder müssen alles selbst erarbeitet. Immer am Tablet.
Dabei können sie wählen wie viel sie tun wollen und wie anspruchsvoll es sein soll.

Ich befürchte einfach das er mit dem wie er sich jetzt beim Thema Homeschooling verhält, für die IGS disqualifiziert hat.
Zumindest für dieses Jahr.
Ich denke darüber nach ihn die 4te Klasse wiederholen zu lassen.
Allerdings möchte ich auch die sozialen Konsequenzen nicht außer acht lassen. Ich selbst musste als Kind die 1te Klasse wiederholen nachdem ich fast ein Jahr gefehlt hatte. Danach war ich (habe die Schule gewechselt) immer die sitzengebliebene die "zu doof für die erste Klasse" war.

Mit der Lehrerin habe ich Ende der Woche einen telefonischen Termin um darüber zu reden ob das wiederholen für ihn sinnvoll wäre. Ich wollte eigentlich gerne den Schulleiter dabei haben, denn leider ist sie extrem schüchtern und traut sich nicht wirklich was zu sagen. Außer der Schulleiter ist dabei, da fühlt sie sich wohl sicherer.

Bis dahin muss ich mir aber auch weitere Gedanken machen. Komme aber nicht weiter.
Mein Kopf sagt das er wiederholen muss.
Mein Bauch sagt das ich ihm das nicht antun kann.



Was sagt ihr zu der ganzen Situation?
Was würdet ihr machen?


Danke für's lesen