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ich hab heute so einen Hals... Förderschule Sprache wurde abgeschafft

Thema: ich hab heute so einen Hals... Förderschule Sprache wurde abgeschafft

Hallo, mein Sohn hat eine auditive Wahrnehmungsstörung und damit wirklich ziemliche Probleme - Hören im Störgeräusch tendiert gegen 0, Überempfindlichkeit gegen laute Geräusche... Er ist jetzt in der 4.Klasse Regelschule (Grundschule) und hat 3 Förderstunden wöchentlich zusätzlich - weil für ihn kein Platz an der Sprachheilschule war (damals wurde die Förderschule auf 2 Klassen pro Schuljahr beschränkt und die Schule musste einfach die "guten" Kinder aussieben, und die ein direktes Sprachproblem hat er ja nicht) Aber trotzdem gab es an der Grundschule nur Probleme - die Lehrerin sieht gar nicht ein, warum er einen bestimmen Platz braucht, um gut zu hören (sein rechtes Ohr ist dominant, damit hört er im Störschall noch ein bischen was)... Dazu kommt, das seit 2 Jahren die Legasthenie bestätigt ist - klar, wer die Laute nicht richtig hört, tut sich schwer mit Schreiben lernen (oder lesen) - aber er kann keine kurzen oder langen Laute auseinander halten (beten und Betten klingt für ihn z.B. gleich) Jetzt steht der Übertritt an, und alle Lehrer - Förderlehrer, Hörpädagoge und Klassenlehrer raten zur Sprachheilschule - einfach weil die großen Klassen ihn komplett überfordern würden. Aber unsere liebe bayrische Staatsregierung hat die Förderschule Sprache einfach aufgelöst - ab dem nächsten Schuljahr wird alles zusammengeschmissen - jede Förderschule bekommt einen Schulsprengel - und damit ist jetzt die (ehemalige) Förderschule Lernen (für Kinder mit sehr niedrigen IQ oder massiven Lernproblemen) für uns zuständig. Ich find gerade alles so scheisse. Alternative hat uns die ehemalige Förderschule Sprache auch genannt - Internat Ich hatte so gehofft, das endlich mal irgendwas klappt, ohne das wir von einem zum nächsten Rennen, extra Anträge schreiben ... Dhana

von dhana am 27.03.2012, 18:12



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Wie sieht es denn bei ihm mit "Inklusion" aus? Sprich er bekommt einen "Inklusions-Helfer" und geht auf die normale Hauptschule? Würde sowas bei ihm gehen?

von Flirrengel am 27.03.2012, 18:22



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hat das mit dem ganzen Inklusion zu tun???.....es ist doch echt blöd....Alternativ eine Privatschule ....die haben doch kleinere Klassen......

von golfer am 27.03.2012, 18:23



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Hallo, Inklusion ist ein nettes Wort, funktioniert aber schlicht und einfach nicht. Die Lehrer an der Grundschule - oder auch an weiterführenden Schulen sind schlicht und einfach dafür nicht ausgebildet. Unsere Lehrerin versteht immer noch nicht, warum man die Rechtschreibung bei einem Legastheniker nicht werten darf... Zeitzugabe in Mathe, was haben denn Textaufgaben mit Lesen zu tun... da sind wir seit 4 Jahren nur am Überzeugungsarbeit leisten... Privatschule.. woher soll man denn die Zaubern, die Montessorischule hier ist total überlaufen - da versuchen wir seit 4 Jahren ein Platz zu bekommen - und werden immer wieder abgelehnt - die wollen auch nicht unbedingt Kinder mit Aufwand, wenn sie auch andere Kinder haben können. Die Internationale Schule wäre noch da - abgesehen davon, das sie nicht bezahlbar ist, wäre die vom Anspruch her auch nicht die richtige Schule. Ich hatte so auf die Sprachheilschule gehofft, M-Zweig und Ganztagesbetreuung - wäre ein Traum gewesen. Und der große Bruder geht fast nebenan zu Schule. Aber die dürfen meinen Sohn jetzt nicht mehr nehmen, da jetzt der Schulsprengel gilt - ich hab heute echt so einen Hals... scheiss Schulsystem. Jetzt geht halt die ganze Suche wieder von vorne los - es gibt bestimmt wieder irgendwo die Lücke wie dann doch was geht.. nur wo halt. Wir haben ja auch ewig für den Förderunterricht an der Grundschule gekämpft - das ging dann erst über die Uni München - da gibts für Hörgeschädigte eine Anlaufstelle. Mit der Mittelschule hab ich auch schon telefoniert - Integrativklasse? die Schulsekretärin war total verwirrt, was wir da für komische Fragen haben - die Vertrauenslehrerin hat von dieser Möglichkeit auch noch nie gehört.. war ja bisher nie ein Thema - die Kinder gingen ja auf die verschiedenen Förderschulen... So was dummes, das ich ein Kind habe, das Förderbedarf hat, aber mit dem normalen Schulstoff dann gut zurecht kommt. Dhana

von dhana am 27.03.2012, 18:46



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Sorry, aber mir kommt es hoch wenn ich so eine Geschichte höre.... Da wird dieses Sparmodell unter dem Deckmantel der UN-Resolution durchgesetzt und es kommt wie es kommen muss-die Kinder bleiben auf der Strecke. Jedes Kind hat ein Recht auf die beste Schulbildung, und das nicht jedes förderbedürftige Kind mit 3,7 Sondepädagogischer Förderung aus kommt, interssiert keinen. Wirklich ein Trauerspiel für Kinder und Eltern. Ich wünsche Euch von Herzen das Ihr noch einen guten Förderort für Euer Kind findet. LG Ute

von Pebbie am 27.03.2012, 19:15



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Letztlich ist der Druck, der durch die Eltern der Förderbedürftigen in den letzten Jahren ausgeübt wurde "schuld" an der raschen Umsetzung der Inklusion. Die Länder und die Schulträger haben nichts davon. Für die wird es sogar teurer.

von hgmeier am 27.03.2012, 20:25



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Hallo! Die Förderschulen werden abgeschafft, die Kosten für die Schulen entfallen. Die vorhandenen Sondepädagogen werden auf die Schulen verteilt, bzw.reisen zu den Schulen. Es ist nicht geplant die Stellen aufzustocken. Wo ist das jetzt teurer? LG Ute

von Pebbie am 28.03.2012, 07:24



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von wickiemama am 27.03.2012, 19:17



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von golfer am 27.03.2012, 20:25



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Lg Dhana

von dhana am 27.03.2012, 21:13



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huhu gibt es bei Euch irgendwo in der Ecke eine Gesamtschule?? Bei der Gesamtschule meiner Tochter ist pro Jahrgang eine Integrativklasse und die Lehrer sind speziell ausgebildet. Bei uns ist die Gesamtschule auch ziemlich weit weg und der Weg dorthin ist nicht einfach. Hab mich da auch ziemlich durch wuseln müssen und hab das Rathaus flott gemacht. Aber nun läuft es etwas besser. Meine Tochter ist nicht in der I-Klasse. Aber es ist eine sehr begehrte Klasse, da sie nur 9 Schüler hat und 2 Lehrkräfte und viele der Kinder, die Förderung brauchen haben Begleitpersonen dabei. nur so als Überlegung... meine Tochter hatte in der Grundschule Verdacht auf ADS und ich hab da auch ziemlich schnell gemerkt wie wenig Ahnung Lehrer davon haben und letztendlich ist man auf sich alleine gestellt. LG möwe

von Möwe am 28.03.2012, 07:18



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Das Problem ist, das für viele Kinde diese Integrationsgeschichte nicht reicht, sie brauchen von der 1. bis zur letzten Stunde täglich speziellen Unterricht durch Sonderpädagogen.

von Pebbie am 28.03.2012, 07:27



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in Bayern gibt es sogut wie keine Gesamtschulen...

von wickiemama am 28.03.2012, 14:15



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Hallo Möwe, Gesammtschulen gibt es hier keine. Da gibt es in ganz Bayern nur ein paar, aber die in der Regel nur als Projektschulen - Gesammtschule ist keine Regelschulform in Bayern. Lg Dhana

von dhana am 28.03.2012, 18:52



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dieser Entwicklung? Müssten die nicht alle dagegen sein? Oder gibt es für sie Vorteile durch den Wandel? Ich kann es mir nicht vorstellen. Und gibt es den Studiengang dann eigentlich noch? Früher heiß es hier Lehramt Sonderschule, Schwerpunkt ... Wie ist das inzwischen?

von Carmar am 28.03.2012, 08:58



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Ich kann Dir nur sagen wie es bei den Lehrern aussieht, die in der Förderschule meines Sohnes ( Sprache ) beschäftigt sind. Die Lehrer sind entscheiden dagegen weil die Qualität der Förderung die in der Förderschule sehr gut ist, im Inklusionsmodell mit 3,7 Förderstunden pro Kind/Woche nicht gehalten werden kann. Die 3,7 Stunden sind das, was laut Gutachten der Landesregierung NRW empfohlen wird. Damit wird man sicherlich Kindern mit geringem Förderbedarf gerecht, aber die Kinder die wirklich intensiv gefördert werden sollten und dann nach der 2. Klasse rückgeschult werden, erleben einen meistens frustrierten Schulbeginn. Unsere Direktorin hat sich lange ( und auch wir als Eltern ) lange gewehrt. I Was den Studiengang an geht, habe ich keine Ahnung......

von Pebbie am 28.03.2012, 09:55



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Ja, das kommt nun auch auf uns zu an der Gesamtschule. Gefragt wird man ja nicht, wie man das findet, vorbereitet wird man so gut wie nicht auf die besonderen Kinder. Nicht dass wir nicht jetzt auch schon welche hätten, teilweise mit verschiedenen Ausprägungen von Autismus, teilweise einfach generell auffällig ohne Diagnose und AD(H)S ist ja heutzutage schon gar nicht mehr besonders erwähnenswert ... Wir mutieren von Lehrern zu Betreuern, Psychologen, Erziehern, und das eigentliche Unterrichten kommt immer kürzer. Es ist nicht leicht, aber da es nun so ist, versuchen wir das beste aus der Situation zu machen. Die Grundidee ist ja nun einleuchtend: Jedes Kind hat das Recht auf die beste Ausbildung, die es bekommen kann. Warum das nun plötzlich aber nicht mehr die Ausbildung an einer Förderschule ist, wo es spezifisch ausgebildete und mit den speziellen Bedürfnissen bestimmter Gruppen von Kindern vertraute Lehrer gibt, das frage ich mich schon länger. Suse

von *Suse* am 28.03.2012, 15:21



Antwort auf Beitrag von Carmar

Hallo, die Förderlehrer ist zucken mit den Achseln und sagen zu dem Thema nichts. Naja - was sollen sie gegen ihren Arbeitgeber sagen? Das es für die Kinder doof läuft wissen alle - man versucht ja auch das beste aus den Möglichkeiten zu machen, die es noch gibt... aber es ist halt immer ein Kämpfen auf allen Seiten. Wenn man als Eltern genügend dahinter ist, gibt es ja irgendwann wieder eine Lösung, ein Schlupfloch.. alle anderen Kinder mit ähnlichen Problemen fallen halt hinten runter.. Lg Dhana

von dhana am 28.03.2012, 18:58