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Nur noch Probleme in der Grundschule - lang

Thema: Nur noch Probleme in der Grundschule - lang

Hallo, ich bin momentan irgendwie halb resigniert, halb sauer auf unsere Grundschule - ist ne lange Geschichte. Mein Sohn hat eine auditive Wahrnehmungsstörung und hört unter Störgeräuschen nicht mal 50% - das ist nachgewiesen über den HNO-Arzt und über das Gesundheitsamt. Er hatte Probleme in der Sprachentwicklung, hat mit 2,5 Jahren mit Logopädie begonnen - insgesammt für 5 Jahre, heute ist er 8 Jahre und man hört nichts mehr davon. Im Kindergarten hatte er massive Probleme - es war zu laut, er hat sich zurückgezogen, wurde ganz ruhig, saß nur noch in einer Ecke - damals wurde dann vom KiGa schon der Verdacht auf Autismus laut, aber es war dann "nur" die Wahrnehmungsstörung. Wir hatten darauf hin in seinem Vorschuljahr einen Platz an der Schulvorbereitenden Einrichtung der Spachheilschule bekommen - da ging es ihm prima, er war richtig glücklich und sein Selbstbewustsein war wieder auf einem guten Weg. Dann kam leider die Einschulung, die Sprachheilschule meinte, eigentlich wäre er zu gut für sie, sie können ihn nicht nehmen, vorallem, nachdem es dort nur noch die Diagnose- und Förderklassen zusammen mit der Förderschule Lernen gab (wurde wohl in Bayern an den meisten Sprachheilschulen zusammengelegt). Also wurde mein Sohn mit Sonderpädagogischen Förderbedarf (wurde schon in den Einschulungsunterlagen vermerkt) an der Regelgrundschule eingeschult. Mit dem damaligen Rektor und dem Klassenlehrer hatten wir schon im Vorfeld Kontakt - hat wirklich alles schön ausgeschaut. Nur leider hat der Lehrer dann für sich beschlossen mein Sohn hat kein Problem, er hört ja. Er nahm weder in der Sitzordnung noch sonst irgendwie Rücksicht. Ich weiß nicht, wie oft wir ihm erklärt haben, das Blickkontakt wichtig ist, da mein Sohn teilweise von den Lippen abliest... Aber nachdem mein Sohn sehr ruhig wird, wenn er überfordert ist - er stört halt nicht, ist sehr pflegeleicht für den Lehrer... Die erste Klasse ging noch irgendwie - es gab zwar Probleme beim Lesen, laut vorlesen ist für meinen Sohn wirklich ein Problem, Leseverständniss dagegen gar nicht. Auch in Mathe gabs Problem - mein Sohn verstand einfach nicht, was der Lehrer wollte - meist haben wir Zuhause den Stoff nochmal komplett nachgelernt. Anfang der 2. Klasse könnten wir auch noch vieles Auffangen. Aber dann kamen im 2. Halbjahr der 2. Klasse die Noten. Seitdem ist es eine Katastrophe - er will nicht mehr in die Schule, ist nur noch in der Verweigerung, täuscht Bauchschmerzen ect. vor um nicht in die Schule zu müssen. Er sagt seine Freunde lachen ihn nur noch aus, er ist dumm, ... Es tut einfach nur weh.... das ganze mühsam aufgebaute Selbstbewustsein ist weg. Gespäche mit dem Lehrer bringen nix - er sagt es zwar nicht wörtlich, aber für ihn gibt es halt auch dümmer Kinder - fertig. Mit der neuen Rektorin haben wir dann auch gesprochen - die nahm unser Anliegen durchaus ernst, und erzählte und das es die Möglichkeit vom Mobilen Dienst der Hörgeschädigten Schule gibt (schade, das wir das nicht schon seit 2 Jahren wissen) - aber da müssten wir über die Audiologische Beratungsstelle des Gesundheitsamtes gehen. Aber sie sagte auch gleich, das sie Kontakt mit diesem Mobilen Dienst aufnimmt. Wir haben uns dann wieder an die Kinder- und Jugendpsychiatrie gewendet (dort wo er damals schon zur Diagnostik war) - bis man einen Termin bekommt dauert... aber der war jetzt letzten Donnerstag vormittag. Am selben Nachmittag auch dieser Termin im Gesundheitsamt. Die Psychologin hat sich das ganze lange angehört, und auch mit meinem Sohn ausführlich gesprochen. Es wurden jetzt viele Tests angesetzt - wie ein aktueller IQ-Test, Emotionale Entwicklung, Legastenie,... die finden dann alle im August/September statt. Aber sie meinte auch, wir sollen dringend wieder versuchen einen Platz an der Sprachheilschule zu bekommen (alternativ private integrative Montessori-Schule, aber da sind die Wartelisten sehr lange). Im Gesundheitsamt waren dann auch wieder mehrere Hörtests - und es kam ganz klar raus, unter Störgeräuschen extrem unterdurchschnittliches Hörvermögen bei einem sehr verunsicherten Kind - auch dort meinten sie, wir sollten uns um eine Aufnahme in die Sprachheilschule bemühen. Mobiler Dienst ist kein Thema - bekommen wir auf alle Fälle, das hätte die Schule aber auch selber direkt beantragen können. Also hab ich mich dann gleich noch am Freitag morgen mit dem Klassenlehrer in Verbindung gesetzt - hab dem Kopien der ganzen Untersuchungsergebnisse mitgegeben. Und habe dann Kontakt mit der Spachheilschule aufgenommen. Hatte dann ein lange Gespräch am Telefon mit dem Konrektor - der erst mal aus allen Wolken fiehl - er betreut nähmlich seit 1,5 Jahren ein Kind an unserer Grundschule mit einer auditiven Wahrnehmungsstörung - aber von meinem Sohn wurde ihm nie etwas gesagt. Sprich - er ist einer der beiden Pädagogen, die den Mobilen Dienst machen. Er meinte dann es wäre Platz für unseren Sohn an der Sprachheilschule - ab der 3. Klasse. Eine Klasse mit 9 Kindern und er würde dann Hörpädagogische Unterstützung bekommen - auch die Klassenräume sind so gestaltet, das möglichst wenig Störgeräusche da sind, .... einfach ein Traum. Allerdings müsste mein Sohn dann auch bei ihm erst mal eine Überprüfung machen, einfach so dürften sie keine Kinder mehr aufnehmen - kein Thema, wäre ja für uns eh mehr Formsache, da wir ja schon viel Diagnostik haben. Ja, und dann bekam ich am Montag vormittag einen Anruf von der Sprachheilschule zurück, das es Probleme gibt. Er habe mit unserer Rektorin geredet - die weiß jetzt angeblich von nichts. Aber rein formell, muss die Regelgrundschule den Antrag an die Sprachheilschule stellen, damit diese Überprüfung auf Förderbedarf stattfinden kann. Und dazu sieht unsere Grundschule keinen Bedarf. Ja, war ich erst mal baff. Hab dann versucht einen Termin bei der Rektorin zu bekommen - nein, wäre diese Woche nicht mehr möglich. Am nächsten Montag wäre der Termin zur Überprüfung, vorausgesetzt die Grundschule beantragt das. Ich hab jetzt richtig Druck gemacht und ausnahmsweise heute Mittag einen Termin bei der Rektorin bekommen. Aber wenn die jetzt ablehnt, dann weiß ich echt nicht mehr weiter. Warum verweigert diese Grundschule so die Zusammenarbeit? Teilweise geht es sicher um die Schülerzahlen, in der jetztigen 2. Klasse sind nicht viele Schüler - Gerüchten zufolge müssen auch 2 Schüler die Klasse wiederholen, einer ging bereits zurück in die 1. Klasse - kann sein, das es um den Klassenteiler geht. Das darf doch kein Grund sein jetzt meinen Sohn mit Gewalt an der Schule zu halten. Drückt mir mal die Daumen für das Gespräch heute mittag. Dhana

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 10:07



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Vielleicht kannst Du noch damit "drohen" falls sich die Schule nicht kooperativ zeigt, dann wird Dein Kind mit Sicherheit nicht in die 3. Klasse vorrücken, sondern "freiwillig" (Elterwille) nochmal die 2. Klasse wiederholen. - Somit wäre er auf alle Fälle für diesen Jahrgang verloren....... Was besseres fällt mir auf die Schnelle auch nicht ein - Nimm alles Diagnosen und Ärzteberichte mit........ Viel Erfolg!

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 10:25



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Meine Daumen sind auf jeden Fall gedrückt! Die Idee mit der freiwilligen Wiederholung finde ich auf jeden Fall nicht schlecht - so als Drohung kannst du das durchaus mal in den Raum werfen. Ansonsten würde ich mir Unterstützung mitnehmen. Kann niemand von denen, die die vielen Gutachten erstellt haben, mitkommen? Ist jetzt natürlich sehr kurzfristig, aber ich denke, ein Fachmann hat einfach mehr Gewicht - die Rektorin wird es ja kaum wagen, diesem zu widersprechen, oder? Falls das nicht möglich ist, würde ich wenigstens darauf bestehen, dass der Konrektor mit anwesend ist. Ich wünsche dir viel Glück! Berichte mal, wie das Gespräch ausgegangen ist!

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 10:40



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hat er kein Hörgerät? es würde ihm das Leben erleichtern! heutzutage gibt es welche für die KLiensten, sind sehr gut angespasst.

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 13:03



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Ich bin kein Spezialist für Hörgeräte, aber soweit ich weiß, werden von diesen alle Geräusche gleich verstärkt - also egal, ob es die Stimme des Lehrers oder die Unruhe der Mitschüler ist. In Prinzip funktioniert das Gehör bzw. das Gehirn dieses Jungen wohl genauso wie ein Hörgerät - es kann wichtige von unwichtigen Geräuschen nicht unterscheiden.

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 13:45



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Hallo, Hörgerät geht nicht, das periphere Hören ist ja unauffällig - es geht ja um die Verarbeitung von Geräuschen im Gehirn. LG Dhana

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 14:55



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achso! sorry für die dämliche Frage! ich würde in der Schule verlangen, dass er näher am Lehrer sitzt usw... es ist sein Recht! wie kommt er zuhause damit zurecht?

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 16:36



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Mir würde jetzt als erstes in den Sinn kommen - zu dem Gespräch einen Berater vom Fach mitzunehmen (wie ja schon geschrieben wurde) - oder aber einen auf Schulrecht spezialisierten Rechtsanwalt aufsuchen und mir von diesem helfen lassen. Grüße millefleur - die über die Zustände des deutschen Schulsystems mehr als erschüttert ist!

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 13:06



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PN

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 13:20



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Hallo, war heute ein langes Gespräch, mit Klassenleitung und Rektorin. Raus kam, das mein Sohn erst mal an der Regelschule bleiben wird, aber in zusammenarbeit mit Förderzentrum und Hörgeschädigten Schule. Er wird in der 3. Klasse 2 Förderstunden Einzelunterricht mit einem extra Lehrer bekommen. Es wird im Unterricht geschaut, wie man die Situation für ihn verbessern kann - eine Möglichkeit wäre Unterricht über einen Kopfhörer, mehr Zeit für Proben, Hausaufgaben angepasst und dürfen uns uns auch mal abgebrochen werden wenn es nciht mehr geht, Noten werden erst mal nicht mehr auf die Problen geschrieben (also die Zahl, sondern nur schriftlich, so das seine Klassenkameraden sich nicht mehr über ihn lustig machen können) auch an der Intregration in die Klasse wird gearbeitet. Und es wird mit der Sprachheilschule abgesprochen, das ihm bis Ende Oktober der Platz freigehalten wird - sprich bis zu den Allerheiligen-Ferien probieren wir es mit Probezeit - wenn es nicht klappt, wird er wechseln. Das ist für mich ein Kompromiss, mit dem ich Leben kann und ich denke meinem Sohn wird es damit gut gehen - und das ist ja das wichtigste. Grüße Dhana

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 15:06



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Ich freue mich mit Dir, dass das Gespräch so konstruktiv verlaufen ist!!! Einen guten Start ins nächste Schuljahr!!!! Patty

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 15:14



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Find auch, dass hört sich ganz gut an. Wünsche auch einen guten Start ins neue Schuljahr. Liebe Grüße Heike ( mit Julian - einseitig fast taub ) wir kennen die Problematik also auch

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 19:46



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Wirklich klasse, dass die Schule jetzt endlich eingelenkt hat. Und die Lösung hört sich sehr vernünftig an. Zwar kann man sich fragen, warum das nicht gleich angeboten worden ist - aber eventuell ist es besser Gras über das Thema wachsen zu lassen und die Zusammenarbeit mit der Schule nochmals neu zu starten. Also nochmals: Ich freu mich für euch!! Grüße millefleurs

Mitglied inaktiv - 30.06.2010, 09:05



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Es GIBT Hörgeräte, die gerade das Hören bei Störschall erleichtern sollen - eine junge Bekannte hat ebendas problem und genau dafür ein Hörgertä. Hab mal gegoogelt und folgendes gefunden: http://www.innovations-report.de/html/berichte/interdisziplinaere_forschung/bericht-11866.html Frag doch mal einen Hörgerätakustiker. und es gibt Möglichkeiten, das Hören bei störschall zu trainieren. "audiolog" ist z.B. ein Computerprogramm hierfür, Audiva bietet glaub auch was an. Google mal. Hab hier einen mit demselben Problem, allerdings nicht ( mehr) so stark. Unsere Lehrer in Grundschule und Gym waren allerdings bislang überwiegend ziemlich kooperativ - er bekam meist einen akustisch günstigen Platz, was das Problem erheblich entschärft.

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 21:41



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Hallo, über Audiva wurde er schon therapiert - da war er schon vor der Schule durch damit. Allerdings hat er darauf nicht sehr gut angesprochen. Das mit den Hörgeräten schau ich mir noch an, aber ich denke wenn die Möglichkeit meinem Sohn helfen würde, hätte der HNO-Arzt schon was gesagt, der hat sich auf diesen Bereich spezialisiert. Momentan versprech ich mir viel von dem Sonderpädagogen von der Hörgeschädigten Schule - da gibt es wohl auch die Möglichkeit über Kopfhörer zu unterrichten (ähnlich wie in einem Sprachlabor), über den Sitzplatz und auch eventuell die Raumakustik verbessern. Und einen Lehrer der das Problem ernst nimmt, mit meinem Sohn Blickkontakt hält - allein schon, wenn er auf den Mund des Lehrers schauen kann bringt das sehr viel - nur dazu braucht es einen Lehrer der da einfach sensibel reagiert... Naja - wir werden abwarten was alles rauskommt und weiterhin am Ball bleiben.

Mitglied inaktiv - 29.06.2010, 23:21



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Zei sehr feine, effiziente Möglichkeiten sind a) Wirbelprüfung und -korrektur und b) das suggestive gespräch mit dem UNBEWUSSTEN und seinen Kräften und Talenten. Unsere Lebensfunktionen werden nicht vom bewussten Verstand gelenkt sondern unbewusst, und mit diesem Unbewussten kann man reden. Ich erforsche diese Möglichkeiten in der Ich-kann-Schule seit 35 Jahren; es gibt weltweit ganz ausgezeichnete Ergebnisse. Ich beschreibe mal nur kurz die Schlafsuggestion; das ist ein gutes gespräch zur Entwicklung der Talente, Organe usw.,ungestört und in entspanntem Zustand. Schon allein, dass Kräfte in einem Menschen, die alle nur als Problem interessieren, die dauernd Kummer und Sorgen hören und fühlen und Not und Verzweiflung, einmal ganz normal angesprochen werden, wird in der Regel bereits als Wohltat empfunden. Dann kann ich den Kräften, von denen ich etwas möchte, zuerst einmal ihre GÜTE bestätigen. Ich kann sie anerkennen und achten, ich kann ihnen Stärkuntg zusprechen und sie aufrichten, ich kann ihnen ihre möglich gute Entwicklung ausmalen und vor Augen halten und ihnen schließlich einen klaren Auftrag dafür geben. Jeden Abend ein paar Minuten Auftanken und Neuorientierung; die Wirkung spürst und erlebst Du. Wenn ich an der Wirbelsäule eine Stelle finde, wo´s wehtut, wenn ich drücke, dann ist da der Nerv blockiert und dann arbeiten die organe nicht richtig, die über diesen Nerv gesteuert werden sollen. Die DORN-Methode würde die Wirbel sanft massierend korrigieren, während sich der Betroffene bewegt. Im DFornfinder finden sich ggf. Adressen zur PLZ. Ich freue mich auf Euren Erfolg. Franz Josef Neffe

Mitglied inaktiv - 01.07.2010, 16:10