zurück| Geschrieben von teoluder am 03.08.2022, 9:03 Uhr |
Schulische Leistungen - Katastrophal
Hallo Ihr Lieben,
ich habe ein riesiges Problem mit meinem großen.
Er kommt jetzt in die dritte Klasse.
Leider kann er weder richtig schreiben, noch lesen und auch rechnen funktioniert nur mit Händen und Füßen im 20er Bereich.
Ich bin total verzweifelt, weiß einfach nicht mehr weiter, ich weiß nicht was ich noch machen soll.
Er hat schon die erste Klasse wiederholt. Sein Lehrer möchte für ihn jetzt die Benotung aussetzen. Aber mehr als üben kann ich doch auch nicht mit ihm. Leider behält er das gelernte einfach nicht in seinem Kopf.
In allen anderen Fächern, ist er einfach großartig, vor allem in Sport, Werken usw.
Habt Ihr irgendwelche Tipps, Ratschläge oder gar Hinweise das ich ihn evtl. mal ärztlich Untersuchen lasse ?
Ganz verzweifelte Grüße in der Hoffnung auf Rat
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Re: Schulische Leistungen - Katastrophal
Antwort von icki am 03.08.2022, 10:39 Uhr
Hallo!
Hat der Kinderarzt denn irgendwann mal was gesagt das etwas vorliegt?
Wohnst du in Deutschland? Hier gibt es Förderschulen ab Klasse 1. Vielleicht ist diese Schulart was für ihn?!
Wenn du das Gefühl hast das er sich so gar nichts merken kann würde ich irgendetwas unternehmen. Ich weiss nicht was aber es hört sich schon nicht mehr "normal" an.
Oder verweigert er sich mit Absicht? Übt er denn mit dir Lesen? Jeden Tag?
Mein Jüngster kommt jetzt in die dritte Klasse und Lesen zB klappt mittlerweile super. Ist ganz klar eine Übungssache...
Was schlägt denn die Lehrerin vor? Wie soll es weitergehen?
Grüsse
Re: Schulische Leistungen - Katastrophal
Antwort von Baerchie90 am 03.08.2022, 10:41 Uhr
Was sagt denn der Lehrer dazu? Geht es anderen Kindern da ähnlich und sieht er die Chance, dass dein Kind das aufholt?
In der dritten Klasse kommt ja nun neuer Stoff dazu, da stelle ich es mir sehr schwer vor, wenn er weder Lesen, Schreiben, noch Rechnen kann. Das sind ja nunmal die Grundfähigkeiten, auf denen alles andere aufbaut.
Oder sind deine Erwartungen da vielleicht zu hoch, dass er Schreiben kann, aber nicht fehlerfrei/schön/schnell genug. Lesen kann, aber vielleicht etwas langsamer & nicht flüssig genug. Versteht er was er liest? Rechnen kann, aber etwas länger braucht.. Das würde ich wirklich erstmal mit dem Lehrer absprechen.
Wenn du Sorgen hast, dass es da medizinische/psychische Einschränkungen geben könnte (Lernschwäche, Lese/Rechtschreibschwäche, Dyskalkulie, Dyspraxie, Konzentrationsschwierigkeiten etc), würde ich diesen Verdacht ebenfalls mit dem Lehrer besprechen und zusätzlich mit dem Kinderarzt.
Letzterer kann dir dann auch die Stellen sagen, die du als nächstes Ansteuern kannst. Ein SPZ, eine Kinder und Jugend Psychiatrie etc. Vielleicht kann er auch selbst nach eigenen Tests schon etwas mehr sagen. Ob es im Rahmen ist, oder eben nicht. Ob Logopädie/Ergotherapie oder was es sonst alles gibt, Sinn macht oder eben nicht.
Mein Kind (kommt nun in die 3. Klasse) hat große Schwierigkeiten mit dem Sprechen (schwere Sprachstörung) und der Motorik (Dyspraxie), das macht es ihm im Schulalltag natürlich nicht gerade leicht. Deutsch ist sein Hassfach (kein Wunder, es vereint alles, was ihm schwer fällt 
).
Lesen war lange schwierig, da er sich so auf die Aussprache konzentriert hat, dass er den Sinn dahinter gar nicht verstand. Das ist im Laufe der zweiten Klasse aber deutlich besser geworden, da haben wir auch echt viel geübt. Täglich eine Seite seiner Wahl lesen, erst er, dann ich, damit er den Sinn auch erfassen kann.
Schreiben ist auch blöd, da kommt ihm seine Dyspraxie in die quere, so dass er (Dank Nachteilsausgleich) weniger schreiben muss als die anderen Kinder und auch auf die Schreibschrift verzichten darf. Freies Schreiben vermeidet er völlig, da er mit der Satzstellung, der Grammatik, Zeitformen der Verben und der Rechtschreibung völlig überfordert ist.
Anfangs hat er differenziertes Material bekommen, da waren dann die selben Aufgaben drin, wie bei den anderen, aber eben weniger umfangreich, so dass er generell weniger schreiben/machen musste.
In Mathe fiel allerdings schnell auf, dass er das nicht braucht, daher ist er da noch in der ersten Klasse zum "normalen Material" gewechselt. In Deutsch nutzt er es immer noch und ich denke auch in der dritten Klasse wird das so sein.
Wenn er mit dem Stoff nicht mehr mitkommen sollte, gäbe es auch die Möglichkeit, dass er andere Lernziele bekommt, aber damit haben wir uns noch nicht befasst, da es (noch?) nicht nötig ist.
Re: Schulische Leistungen - Katastrophal
Antwort von schneeziege08 am 03.08.2022, 10:52 Uhr
Huhu,
Ich finde das klingt schon so, als müsse man da mal ein paar Dinge abklären. Lesen lernen und rechnen sind ja Prozesse, die durch verstehen und üben gelernt werden. Wenn da trotz Wiederholung kaum Fortschritte erzielt werden, würde ich unbedingt Ursachenforschung betreiben (Dyskalkulie, Legasthenie etc.).
Was sagt denn die Schule? Der Kinderarzt? Er müsste euch raten können, an wen ihr euch wenden sollt, um den Problemen auf den Grund zu gehen.
Grundsätzliches kann in einem Sozialpädiatrischen Zentrum abgeklärt werde, aber da sind die Wartezeiten in der Regel leider recht lang.
Ich würde also - falls nicht bereits geschehen - die Schule um eine genaue Problembeschreibung bitten und mich dann damit an den Kinderarzt wenden. Der wird selbst keine Diagnostik machen, d.h. vielleicht könntest du dort dann erst einmal ohne deinen Sohn aufschlagen, um in Ruhe und offen zu sprechen. Im besten Fall wird er dir dann raten, an wen ihr euch wenden könnt.
Re: Schulische Leistungen - Katastrophal
Antwort von misses-cat am 03.08.2022, 12:36 Uhr
Oh Gott ,geh bitte mit deinem Sohn dringend zum Arzt!!!! Hier kann dir niemand sagen was dein kind hat aber es hört sich richtung lernbehinderung an oder adhs oder sonst was normal ist das einfach nicht
Lg, mein zweiter Sohn hat ein adhs und von ubeschulbar sind wir in Richtung Fachabitur unterwegs, man kann also was machen wenn man weiß was er oder sie hat
Re: Schulische Leistungen - Katastrophal
Antwort von 3wildehühner am 03.08.2022, 13:35 Uhr
Ich fürchte, das ist wieder der Troll. Der müllt jetzt sämtliche Foren voll…
Der Stil des Schreibens verrät viel.
Da hilft auch verstellen und extra schlechte Rechtschreibung und absolut nicht-stimmiger ausländischer Akzent nicht.
Re: Schulische Leistungen - Katastrophal
Antwort von 3wildehühner am 03.08.2022, 13:37 Uhr
Das war allgemein bezogen; hier in diesem Threat schreibt sie ja als Deutsche und nicht als Türkin oder Russin.
Re: Schulische Leistungen - Katastrophal
Antwort von Ani123 am 04.08.2022, 7:38 Uhr
Sozialpädiatrisches Zentrum (kurz SPZ) ist eine gute Anlaufstelle um das Kind ganzheitlich von Fachpersonal "untersuchen" zu lassen. Die Mitarbeiter (u. a. Psychologen, Sozialpädagogen) haben Erfahrung damit und teilen einem mit, wo das Kind altersmäßig entwickelt ist, wo es Förderbedarf hat oder eben auch nicht hat. Sie teilen mit, welche Maßnahmen angestrebt werden sollten, was evtl. auch ein Schulwechsel oder Wiederholen der 2. Klasse, usw.. Die Wartezeit zu einem Termin kann durchaus ein halbes Jahr betragen. Also am besten jetzt schon den Termin vereinbaren.
Auf jeden Fall sollten sie sich die Aussagen des Lehrers schriftlich geben lassen. Zudem sollte der Kinderarzt ein Bericht schreiben, wie er den Entwicklungsland des Kindes sieht. Sind Sie bei weiteren Fachärzten gewesen oder haben Therapien wahrgenommen? Wenn ja, auch von dort einen Bericht geben lassen. Die Schreiben nehmen sie mit zum SPZ. Ggf. werden die Berichte von dort aus auch bei ihnen im voraus angefordert. Dann schicken sie diese dort hin.
Ich habe gute Erfahrung mit dem SPZ gesammelt und kann es daher nur empfehlen. Gerade die Neutralität der Personen die da arbeiten, im Hinblick darauf, dass sie das Kind nicht kennen, finde ich sehr gut. Sie nehmen sich Zeit für einen, unterhalten sich mit den Eltern, spielen mit dem Kind (und schauen dabei, was es kann). Das Kind wird ganzheitlich gesehen, was wichtig ist, denn eine Schwäche kann viele Ursachen haben und muss nicht die sein, die als Erstes gesehen bzw. gedacht wird.
Es kann sein, dass empfohlen wird Fachärzte aufzusuchen. In der Regel ist es dort so, dass wenn beim Facharzt erwähnt wird, dass das SPZ diesen empfehlt, dass man etwas schneller einen Termin bekommt. Wobei 6-12 Wochen Wartezeit auch dann noch möglich sind. (Sonst teilweise bis zu 6 Monate.) Sie können beim Facharzt, wenn sie den Termin haben, auch erwähnen, dass sie beim SPZ sind.
Ich kann raten, die Zusammenarbeit mit dem SPZ anzustreben und das was die sagen auch auszuführen (z. B. Fachärzte aufsuchen, Therapien machen, erneuter Besuch beim SPZ).
Re: Schulische Leistungen - Katastrophal
Antwort von Spirit am 04.08.2022, 8:20 Uhr
Ich würde etwaige Schulleistungsstörungen wie Legasthenie, Dyskalkulie ausschließen wollen.
Insofern würde ich den Kinderarzt, Schulpsychologen und ggf. Kinder- und Jugendpsychiater zu raten ziehen.
Gab es irgendwelche Auffälligkeiten in der Entwicklung? Sprachlicher Natur? Sind die Augen i.O.?Wie sieht es mit den Ohren aus? Sonstige Wahrnehmungsstörungen, visuell, auditiv usw.? Wie kam er im Kindergarten zurecht, bes. im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern?
Ich möchte dir jetzt nicht zu nahe treten, aber wie ist er sonst kognitiv?
Einfach die Benotung auszusetzen ohne Grundlage finde ich zu kurz gedacht. Irgendwo muss das ja herkommen und das würde mich als Mutter interessieren.
Re: Schulische Leistungen - Katastrophal
Antwort von Bela66 am 04.08.2022, 8:59 Uhr
Hallo,
bin selbst Lehrerin, und für mich klingt das nach einer möglichen Lernbehinderung. Erster Ansprechpartner ist jetzt die oder der SchulpsychologIn. Sie oder er kommt in der Regel ca. einmal die Woche an die Schule, um mit dem Kollegium, aber auch mit Eltern über anstehende Probleme zu sprechen. Hier sind Lernstörungen mit eingeschlossen.
Frage also die Klassenlehrerin, ob Du einmal mit dem Schulpsychologen sprechen kannst. Wenn es keinen gibt an Eurer Schule, musst Du mit Deinem Sohn bitte unbedingt zu einem Kinder- und Jugendpsychologen gehen. Auch diese machen die entsprechenden Tests (meist IQ-Tests).
Lies auch mal diesen guten Artikel zum Thema Lernbehinderung, wie man sie feststellen lässt und wie dem Kind geholfen werden kann:
https://www.familie.de/schulkind/lernbehinderung-wenn-schule-nur-noch-frust-ausloest/
LG
ich glaube Dir kein Wort
Antwort von Caot am 05.08.2022, 7:38 Uhr
einfach aus der Thematik heraus.
Klasse 1 wiederholt, jetzt versetzt in Klasse 3, obwohl keinerlei Fähigkeiten vorhanden sind.
Ich nehm Dir die Geschichte nicht ab!
Re: Schulische Leistungen - Katastrophal
Antwort von sunnydani am 07.08.2022, 11:22 Uhr
Tut mir leid, aber ich kann das auch nicht so ganz glauben. Und wenn es so ist, dann frage ich mich schon, wie er dann in die 3. Klasse kommen soll.
Mein 2-Klässler, der im Herbst in die 3. Klasse kommt, hatte täglich Diktate. Sie haben bereits im 100er-Zahlenraum gerechnet, alle Malreihen gelernt, die dazugehörigen Divisionen und sie haben sehr viel gelesen, hatten auch schon eine Buchvorstellung, wo sie das Buch selbstständig lesen und ausarbeiten mussten mit Plakat und vor der Klasse vorstellen mussten. Zudem auch mehrere Lernzielkontrollen in Sachunterricht, bei denen sie schon wirklich sehr vieles lernen mussten und das auch gezielt abgefragt wurde.
Wenn dein Kind das alles nicht kann, wie soll er dann die 2. Klasse geschafft haben. Und Noten abschaffen wird schwer gehen, wie soll das Kind denn dann beurteilt werden? Und vor allem könnte man das dann bei jedem Kind machen, das Lernschwierigkeiten hat. Wozu dann überhaupt Benotungen?
Wenn es also derart schlimm ist, wie du schreibst, dann stell ihn mal im SPZ vor, lass ihn ärztlich abklären und schau, warum es so ist. Und danach würde ich mich mit der Schule zusammensetzen und schauen, wie und mit welchen Förderungen, etc. es weitergehen kann.
Re: Schulische Leistungen - Katastrophal
Antwort von Emmi67 am 08.08.2022, 12:36 Uhr
Aber das müssen Lehrer doch auch von sich aus vorschlagen, wenn ein Kind nach 3 Jahren (2xerste, 1x2.Klasse) weder lesen noch schreiben kann, oder nicht? Das Kind kann doch nicht einfach so in die 3. Klasse versetzt werden?
