Geschrieben von antonia am 22.03.2011, 17:55 Uhr |
schulversager?
hallo,
unser sohn tut sich in der schule recht schwer.
zu hause klappt alles prima, geübte diktate sitzen beim 2. schreiben und in der arbeit gehts ziemlich daneben. mathe, deutsch, su überall das gleiche.
wenn er die sachen nicht verstehen würde, könnte ich es nachvollziehen doch so weiß ich nicht, wie ich ihm helfen kann. ganz offensichtlich versteht er die aufgaben, dass merke ich wenn ich die ha nachsehe.
in den arbeiten liest er sich die aufgabenstellung nur halb durch und vergisst dadurch z.b. den zweiten teil der aufgabe oder löst aufgaben
anders als im unterricht geübt usw.
kann ich ihn irgendwie unterstützen?
ha macht er alleine in seinem zimmer und das klappt auch gut.
viele grüße
antonia
Re: schulversager?
Antwort von Birgit67 am 23.03.2011, 8:07 Uhr
viele Kinder haben unter Druck eine schwachere Leistung - mein Junior war nach der Schulempfehlung viel besser und ist seit der 5. Klasse der beste in seiner Klasse.
Mach Konzentrationsübungen mit ihm - ich denke Deinem Sohn fällt es leicht und daher schlampt er beim durchlesen der Aufgaben - Konzentrationsübungen wie die liegende 8 mit augen verfolgen oder auch ein glas Wasser im stehen getrunken vor der KA hilft wunder - zumindest war es bei meinem Junior so.
Erkundiege dich mal beim KA welche Konzentrationsübungen er anbieten kann.
Gruß Birgit
Re: Verstehen heißt nicht Können...
Antwort von Mijou am 23.03.2011, 11:46 Uhr
Hallo,
viele Eltern verwechseln ja Verstehen mit Können: Dass ein Kind das Prinzip einer Rechen- oder Schreibaufgabe versteht, heißt leider noch lange nicht, dass es sie auch zuverlässig lösen kann. Denn dazu braucht es Übung und Training, damit Routine aufkommt. Und nur die sorgt dafür, dass es auch bei den Klassenarbeiten (wo man etwas abgelenkt sein kann) besser klappt. Das Sprichwort heißt ja nicht: "Kapieren macht den Meister" - sondern "Übung macht den Meister".
Ich würde Deinen Sohn die Hausaufgaben momentan noch nicht allein im Zimmer machen lassen, sondern am Küchentisch. Du solltest natürlich nicht daneben sitzen. Du kannst ihm aber gelegentlich über die Schultern schauen. Dies ist im Augenblick wichtig, weil er ja etwas mehr Schützenhilfe braucht. Du kannst dann besser erkennen, wo er sich schwer tut, und wo es problemloser klappt.
Die Dinge, die nicht so gut klappen, solltest Du dann mit ihm üben. Ich habe mit meiner Tochter im Grundschulalter auch etwa 10 bis 15 Minuten pro Tag geübt. Nach meiner Beobachtung haben ALLE Schüler in der Klasse meiner Tochter, die richtig gute Noten hatten, zu Hause zusätzlich ein bisschen mit ihren Eltern geübt. Das ist heute ganz normal. Die Lehrer können dies hierzulande nicht mehr allein leisten, dafür fällt zuviel Unterricht aus und der Personalschlüssel ist zu niedrig. In Skandinavien zum Beispiel sind zwei bis drei Lehrer gleichzeitig im Raum. Und ein Kind, das irgendwo eine Schwäche hat, bekommt dort zusätzlich Einzel-Unterricht. Bei uns gibt es das nicht, deswegen müssen wir Eltern einspringen, wenn ein Kind schulisch schwächelt.
Das regelmäßige, kurze Üben lohnt sich unheimlich. Schon bei der übernächsten Klassenarbeit merkt man meist eine deutliche Steigerung. Ich habe mit meiner Tochter im Grundschulalter ein bissel Rechnen und etwas Rechtschreibung (Karteikastenprinzip) geübt. Das Ganze im Schuljahr täglich und in den Ferien ein bis zweimal pro Woche. Das bisschen Einsatz hat sich total bewährt, sie war eine gute Schülerin und bekam später die Gym-Empfehlung (wo's Dank etwas Üben auch gut klappt).
LG
Re: Verstehen heißt nicht Können...
Antwort von antonia am 23.03.2011, 13:19 Uhr
hallo und danke für eure antworten.
ich werde mich nach weiteren konzentrationsübungen erkundigen.
was die hausaufgaben betrifft, er benötigt einfach keine hilfe, denn er löst
beinahe alle aufgaben zu hause allein und einwandfrei, daher denke ich, dass
es nicht an mangelnder übung liegt. naürlich könnte er die aufgaben auch
unten lösen aber er arbeitet sehr selbständig und benötigt meine hilfe nur sehr selten und dann husche ich kurz rauf zu ihm.
das problem besteht ja auch darin, wenn wir z.b. ein übungsdiktat schreiben und beim 2. schreiben "sitzt" es, warum soll ich ihn dann noch mit 5 weiteren
wiederholungen ärgern und vor allem, ganz gleich wie viel oder wenig wir
geübt haben, das ergebnis bei der klassenarbeit ist fast immer nur mäßig.
viele grüße
Den Talenten was BESSERES sagen
Antwort von Franz Josef Neffe am 24.03.2011, 17:34 Uhr
Im Ich-kann-Schule-Brief Nr. 12 bin ich mal auf die päd.Erfolge der Mütter eingegangen, die die Schule seltsamerweise nicht nachmacht. Die Mamas gehen davon aus, dass der liebe Gott kein Volltrottel ist und in ihr Kind alles hineingelegt hat. Sie warten schon darauf, dass es herauskommt und locken und freuen sich darauf. Die Schule dagegen sieht das ganz anders. Nach dem Bild unserer Pädagogik ist jedes Kind eine leere Schachtel, die erst mit dem im Lehrplan Vorgesehenen angefüllt werden muss. Sie locken überhaupt nichts heraus und freuen sich auch auf nichts, sie versuchen jeden Tag aufs Neue frustriert, den Kindern das vorzusetzen und aufzunötigen, was diese in sich hineinfressen sollen. Die Mütter tun alles für das Können ihrer Kinder und drum kommt es bei ihnen zu Hause auch immer wieder gerne heraus. Wenn sie dann in die Schule kommen und beim Lehrer für ihr Kind eintreten und berichten: "ZU Hause kann er´s doch!", dann wird das mit einem: "Aber in der Schule kann er´s nicht!" weggewischt. Die Mamas kämpfen für das Können und bekommen es, der Lehrer kämpft für das Nichtkönnen und bekommt es.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich jedem Kind schon in der 1.Klasse sagen: "Die wissen nicht, was sie tun. Was die sagen, musst du dir nicht zu Herzen nehmen." Dann würden wir a) unsere eigenen Kräfte stärken und uns b) gemeinsam überlegen, wie wir den Geistes- und Seelenkräften des Lehrers etwas für ihre gute Entwiocklung zudenken können. Das klappt, wie ich aus jahrelangen IKS-Experimenten weiß, gut.
Du kannst also nichts Bessres tun, als seine Kräfte anzuerkennen, aufzutanken mit Bewunderung und Stäörkung jeder Art, ihnen ihren guten Weg auszumalen und sie auf diesen zu schicken. Wenn Du das machst, wenn dein Mind schläft (Beispiele im Coué Brief 9), wirkt es sogar noch tiefer. Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe
Franz Josef Neffe
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