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Geschrieben von Nelja-Nike am 26.02.2008, 14:26 Uhr

Tochter hört Buchstaben in Wörtern nicht

Hallo,
hm,
ich habe eine Frage an diejenigen, die sich mit der Thematik auskennen...
Unsere Tochter ist in der 1.Klasse. Nach Aussage der Lehrerin läuft alles sehr gut- keine Probleme. Aber: Leider hat die Lehrerin eigentlich den Überblick über die Klasse verloren. Woher ich das weiß ? Fragt besser nicht, aber es ist keine Vermutung oder Gerede, sondern eine Tatsache.
Also- Töchterchen hört wenn man die Worte spricht nicht alle Buchstaben.
Versteht mich nicht falsch, es geht mir nicht darum die Pferde scheu zu machen, wo es nicht notwendig ist, aber es ist einfach ein Problem, was der Lehrerin nicht bekannt ist. Sie arbeiten (und das finde ich eigentlich gut)in der Klasse nach Wochenplänen. Jeder lernt in seinem Tempo, Diktate gibt es nicht, mit der Fibel gelesen wird auch nicht usw.
Aber durch dieses System fällt meine Tochter irgendwie durchs Raster. Sie ist superstill. Zum Beispiel ist der Lehrerin bis Dezember nicht aufgefallen, dass Töchterchen nicht einmal ihren Wochenplan an Leseübungen gemacht hat. Da wir als Eltern sie nicht zu sehen bekommen ist es nur durch Zufall herausgekommen. Sie schreiben viel.Da müßte man ja meinen, dass es beim freien Schreiben auffällt. Weit gefehlt- Töchterchen schreibt einfach von der Nachbarin ab.
Da meine Tochter sich diesem Markel durchaus bewußt ist, versucht sie jetzt Wörter einfach auswendig zu lernen . Nur- das wird bei der Masse irgendwann nicht mehr funktionieren und ausserdem finde ich allein es schon schlimm, dass Töchterchen es als Schwäche selbst erkannt hat.
Bei der Überprüfung von Wahrnehmungsstörungen waren wir-liegt auditiv nicht vor.

Es wäre schön, wenn ihr mir irgendwelche Übungsanregungen geben würdet.
Vielen Dank !
VG
Nelja

PS:Sie hört die vokale nicht und die Endungen schlecht.

 
10 Antworten:

Re: Tochter hört Buchstaben in Wörtern nicht

Antwort von chrissyf.71 am 26.02.2008, 15:35 Uhr

Hallo!

Dann lass Deine Tochter nochmals testen, bei einem anderen Facharzt. Das nichthören oder vertauschen von Buchstaben ist ein auditives Problem. Schade nur, dass dies der Lehrerin nicht auffällt.

Mein Sohn hätte auch große Probleme, wenn er nur nach Gehör schreiben müsste. Er hat auditive Wahrnehmungsstörungen.

LG!
Chris

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Re: Tochter hört Buchstaben in Wörtern nicht

Antwort von marie-claire am 26.02.2008, 15:40 Uhr

HI

das habe ich auch mit meiner Tochter.

Z.B. Maus das schreibt sie dann mus oder
Haus dann hus.

Bei meiner Tochter liegt es daran dass sie die Wörter nicht noch einmal liest. Daheim hab ich ich mit ihr "Quatsch-Sätze" Geschrieben.
Z.B. Die Rote Maus zieht aus ihrem Haus.
Da hat sie alles richtig geschrieben. Ihre Verkehrten Wörter im Diktat habe ich sie immer wieder lesen lassen. Was ich auch fest gestellt hat, das wenn z.B. ein Bild zu sehe ist z.B. wieder Haus, dann liest sie das Wort nicht sondern schaut nur auf dem Bild und meint sie hätte dann Haus geschrieben....

Ich habe ihr erklärt das sie immer noch mal nach lesen soll, mal schauen wie der nächste Test wird.

Vielleicht liegt es bei euch auch daran...

lg
doreen

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wie wäre es z.B. mit singen ?

Antwort von azalee am 26.02.2008, 16:16 Uhr

Hallo,

Oft fehlt in der 1. oder auch noch 2. Klasse das Bewußtsein für Laute, obwohl man sie hört und auch nachspricht. Wenn Deine Maus die meisten Wörter richtig auspricht, mit allen Diphtongen und Endungen, dann ändert sich da bestimmt noch viel.

Da man beim Singen viiiiel langsamer intoniert, könntet Ihr mit viel Spaß gemeinsam singen, also Euch abwechselnd vorsingen und nachsingen. Am besten Fantasietexte oder einfach nur irgendwelche Spaßsilben. Die kann man je nach Lust und Laune melodisch und rhythmisch unendlich variieren.

Zungenbrecher sind auch ganz gut geeignet, zu überprüfen, ob grundsätzliche Fähigkeiten da sind. Logischerweise nur unbekannte. Superwitzig sind auch Sprechübungen mit Korken im Mund.

Du hast jetzt nicht deutlich gemacht, ob (laut)Lesen und Schreiben die totale Katastrophe ist, oder nur nicht besonders gut.

Ich finde übrigens toll, dass Deine Tochter ihre Schwächen kennt und Gegenstrategien entwickelt. Das scheint mir fürs Berufsleben eine enorm wichtige Eigenschaft zu sein. :-)

Viel Erfolg
azalee

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Re: wie wäre es z.B. mit singen ?

Antwort von Nelja-Nike am 26.02.2008, 16:51 Uhr

Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten !
Sie schreiben keine Diktate-nicht mal Wörter nach Diktat.
Sie schreiben nur freie Texte.
Das lesen erledigt sie nicht (habe ich nur geschrieben, um deutlich zu machen, dass auch das der Lehrerin nicht auffällt.)Aber es ist nicht ein riesen Problem. Ein Problem ist wirklich das schreiben. W
Da sie komplett alle Vokale weglässt und den letzten Buchstaben im Wort. Also Leiter-Lt und Insel-Insl und überings witzigerweise klappt au,sch,ch gut.Nur wenn die Vokale alleine stehen hört sie es nicht mehr.
Liebesbrief sieht bei ihr so aus: Lbsbr

VG
Nelja

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Re: wie wäre es z.B. mit singen ?

Antwort von azalee am 26.02.2008, 18:03 Uhr

Hallo,

Deine Tochter hat sozusagen das arabische Schrift-Prinzip neu erfunden. Die schreiben ja auch nur die Konsonanten.

Bei meiner Tochter gab es auch so eine Phase, in der sie sich mit den Vokalen schwer getan hat. Sie sprach gestochen scharf - mit 5 deutlicher als jetzt, mit fast 8 *g* - aber die Vokale fielen im 1. Halbjahr im freien Schreiben oft unter den Tisch. Das hat sich aber im Laufe des Leselernkurses, der ja auf 2 (!) Jahre angelegt ist, komplett gelegt.
Es war aber nicht ganz so massiv wie bei Deiner Tochter.

Ich würde da wirklich singen und rumalbern, mit vielen Vokalen. Hören kann man lernen, wenn nicht eine Wahrnehmungsstörung vorliegt. Das sollte man ärztlich abklären lassen, und dann logopädisch oder ergotherapeutisch gegenwirken.

LG azalee

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Würzburger Trainingsprogramm

Antwort von like am 26.02.2008, 18:16 Uhr

Kauf dir´s und machs mit ihr durch - bringt ganz sicher was. Hier der Link:

http://www.phonologische-bewusstheit.de/programm.htm

http://www.amazon.de/H%C3%B6ren-lauschen-lernen-Anleitung-Arbeitsmaterial/dp/3525490909/ref=pd_bbs_sr_1?ie=UTF8&s=books&qid=1204046137&sr=8-1

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Re: Würzburger Trainingsprogramm

Antwort von Eleanamami am 26.02.2008, 18:33 Uhr

Ja, kann ich nur empfehlen, wir machen das programm mit allen Kindern und die haben Spaß dran....

LG

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Re: Tochter hört Buchstaben in Wörtern nicht

Antwort von klosterfee am 26.02.2008, 18:35 Uhr

Hallo Nelja,

mach dich und vor allem dein Kind nicht verrückt.
Der Schriftspracherwerb verläuft in Stufen - vom Einfachen zum Komplizierten.

Dein Kind hat die alphabetische Stragtegie erreicht und das ist ein bedeutender Entwicklungsschub.

Nachdem dein Kind die Stufe der rudimentären Schreibung (beginnende alphabetische Strategie) überwunden hat (z.B. das Hören der Anlaute), ist sie nun auf der Stufe der konsonantischen Skelettschreibung oder der so genannten entfalteten Stufe.
Zum Ende der 1. Klasse sollte sie das Stadium der voll entfalteten oder phonetischen Schreibung erreicht haben und somit alle Laute eines Wortes aufschreiben können.
Die phonologische Bewusstheit ist ein Prozess, der sich vom Leichten zum Schwierigen entwickelt und eine Folge des Schreibenlernens ist.
Dein Kind ist also völlig normal entwickelt, dafür, dass sie erst seit gut 6 Monaten in die Schule geht und bis zum Schuljahresende noch einige Monate Zeit hat, die voll entfaltete Schreibung zu erlernen.

Jedoch lässt sich phonologische Bewusstheit trainieren. Das Würzburger Trainingsprogramm, das schon in einem der Posts erwähnt wurde, kann ich auch nur empfehlen.

Weiterhin viel Erfolg wünscht
Klosterfee, die am Donnerstag Examensklausur zum Thema Schriftspacherwerb schreibt und daher mal ein bisschen angeben wollte ;-P

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Nachtrag

Antwort von klosterfee am 26.02.2008, 18:47 Uhr

Möchte gerade noch etwas zu den Vokalen schreiben.

Dass dein Kind nun auf dem Weg der konsonantischen Skelettschreibung ist und dies eine ganz normale Lernprozessentwicklung ist, habe ich ja bereits geschrieben.

Die konsonantische Skelettschreibung zeichnet sich dadurch aus, dass das Kind nur Konsonanten und keine Vokale verschriftet. Das liegt ganz einfach daran, dass bei einem Konsonanten der Luftstrom behindert wird und erst durchbrochen werden muss, was bei einem Vokal nicht der Fall ist. Dadurch werden Konsonanten auf dieser Stufe besser wahrgenommen als Vokale.
Der nächste Schritt ist dann, dass auch Vokale wahrgenommen werden können und dann hat das KInd die phonetische Stufe erreicht.

Bei jedem Kind verläuft der Schriftspracherwerb gleich. Sie kommen nur unterschiedlich auf den verschiedenen Stufen an.
Also, lass deinem Kind die Zeit. Sie ist völlig normal entwickelt.

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Danke...

Antwort von Nelja-Nike am 27.02.2008, 7:39 Uhr

Hallo,
ein ganz, ganz großes Dankeschön an Euch ! Ich bin ja schon länger hier im Forum und eigentlich wird einem auch immer gut weitergeholfen. Aber so konkrete und hilfreiche Antworten waren noch nie dabei.
Vielen , vielen lieben Dank !
VG
Nelja

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