Wann spricht man von einer Spontangeburt?

Wann spricht man von einer Spontangeburt?

© Adobe Stock, Misha

Immer dann, wenn das Baby auf normalen Weg auf die Welt gekommen ist, wird dies als Spontangeburt bezeichnet. Ob die Mutter dabei steht, kniet oder liegt, auf einem Geburtshocker sitzt oder sich in der Wanne aufgehalten hat, spielt keine Rolle.

Manchmal steht in Geburtsbericht auch "vaginal operativ". Das bedeutet: Das Kind brauchte etwas Hilfe, etwa durch die Saugglocke oder - was immer seltener vorkommt - die Geburtszange. Von einer operativen Entbindung sprechen Ärzte und Hebammen bei einem Kaiserschnitt.

Eine spontane Geburt verläuft entsprechend typischer Phasen, die jedoch individuell verschieden lang sind. Erst kommt die Eröffnungsphase. Davon sprechen wir, sobald die Wehen über eine Stunde lang in regelmäßigen Abständen auftreten und der Muttermund sich dadurch öffnet. Die werdende Mutter kann zum Beispiel in der Badewanne entspannne oder auf andere Methoden zur Schmerzlinderung zurückgreifen. Wichtig ist, verschiedene Positionen auszuprobieren. Die Eröffnungsphase endet, wenn sich der Muttermund vollständig, also zehn Zentimeter weit, geöffnet hat. In dieser Phase kann die Fruchtblase von alleine reißen - der so genannte Blasensprung - oder die Hebamme kann sie öffnen.

Steigt das Druckgefühl heißt das: Ihr Baby will auf die Welt kommen

Als nächstes folgt die Austreibungsphase: Sobald der Muttermund voll eröffnet ist, rutscht das Baby noch weiter ins mütterliche Becken. Dadurch steigt der Druck auf den Becken- oder auch auf den Darmbereich. Dieser Druck ist ein wichtiges Signal dafür, dass das Kind auf die Welt kommen will. Auch hier ist es wichtig, verschiedene Positionen auszuprobieren, um zu sehen, was der Frau jeweils am besten hilft. Die Wehen sind nun kräftiger und lassen sich kaum noch veratmen.

Schließlich setzt das Gefühl eines starken Drucks ein, die Atmung wird kräftiger - bis hin zum Mitdrücken und -pressen. Ihre Hebamme leitete Sie dabei an und hilft Ihnen mit gezielten Tipps, so mitzudrücken, dass Sie Ihr Kind auf die Welt bringen.

Später folgt die Nachgeburtsphase: Der Mutterkuchen (die Plazenta), hat die gesamte Schwangerschaft hindurch das Baby ernährt. Nun ist ihre Aufgabe beendet und die Plazenta wird geboren. Dabei kann es erneut zu einigen Wehen kommen, den "Lösungswehen".

Erst mit der Geburt der Plazenta ist die Geburt wirklich beendet und der Wochenfluss beginnt. Nach der Geburt, bleibt die frisch gebackene Familie noch ein wenig im Kreißsaal: Das Helferteam will sichergehen, dass der Wochenfluss einsetzt und die Frau kreislauftechnisch damit zurecht kommt. Bei den meisten Müttern ist das der Fall, oft duschen sie sogar direkt im Kreißsaal schon.

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