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Atypischer Autist HILFE

Thema: Atypischer Autist HILFE

Hallo zusammen, meine Son ist 12 Jahre alt und ist Autist. Er hat das atypische und ist auch momentan voll in der Pubertät. Wir sind momentan in der Mutter Kind Kur und ich hätte NIE gedacht das das soooooooooooooooooo schlimm für Ihn ist. Ich muss mir jeden Tag anhören wie ich Ihm das nur antun konnte und ich wäre eine ganz Böse Mutter, und er will sofort wieder nachhause. Ich weiss zwar das er nichts dafür kann aber es macht mich trotzdem so traurig und auch irgendwie wütend, denn er macht es mir hier echt nicht einfach obwohl ich alles schon versucht habe das er sich hier wohl fühlt, aber er macht komplett dicht. Lässt nicht mit sich reden stellt sich auf stur. Er fängt jetzt sogar an, den Vater und mich zu beschimpfen. Aber so richtig heftig, das mir sogar die luft weg blieb. Ich weiss echt nicht mehr was ich noch machen soll. Ich werde versuchen die Kur jetzt noch irgendwie rum zu kriegen, und dann wird das wohl meine letzte mit ihm sein. Denn erholen konnte ich mich nicht wirklich. Sorry fürs jammern, aber er macht mich echt fertig.

von Wilde Hexe am 03.06.2013, 09:36



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Hallo, warum machst du denn eine Kur mit ihm, wenn das für deinen Sohn (was ich von seiner Diagnose her nicht wirklich verwunderlich finde) grenzüberschreitend ist? Ist die Kur für dich oder für deinen Sohn? In beiden Fällen wäre für mich der Punkt erreicht und ich würde die Kur abrechen, wenn mein Kind darunter so massiv zu leiden scheint! Es ist ja nicht eine pubertäre Marotte, sondern für ihn ein massives Problem... Habt ihr mal versucht mit ihm genau zu ergründen, was für Probleme es für ihn gibt und konstruktiv an einer Lösung gearbeitet? Vielleicht sogar mit Hilfe Vorort? Du schreibst, dass du traurig bist, wütend, dir die Luft wegbleibt.... Ich kann deine Enttäuschung ja verstehen, aber siehst du auch deinen Sohn mit vielleicht ganz hohem Leidensdruck? Eine Kur ist vielleicht gerade für ein autistisches Kind nicht immer das Richtige und darauf sollte man auch Rücksicht nehmen. Lg und nichts für Ungut

von Muddie2006 am 03.06.2013, 10:25



Antwort auf Beitrag von Muddie2006

Die Kur ist für mich und Sie wurde gerade wegen meinem Sohn empfohlen. Es hieß das sie Gerade soviel Erfahrungen mit Autisten haben und im nachhinein es leider doch nicht der Fall ist und ich mich auch sehr darüber ärgere. Ich habe versucht die Probleme die er hat zu lösen und es ging ihm dann auch wieder besser, aber es hält nie lange an. Ich bin hier über das Kurhaus sehr enttäuscht, die kommen hier einem gar nicht entgegen wenn man ein Problem hat.

von Wilde Hexe am 03.06.2013, 13:59



Antwort auf Beitrag von Wilde Hexe

Wem nützt sie denn ? Dein Sohn fühlt sich unwohl, da er deine Unzufriedenheit über das Kurhaus mitbekommt. Autisten sind sehr feinfühlig. Du fühlst dich dort nicht wohl und bist vom Kurhaus enttäuscht! Natürlich bekommt dein Sohn das mit! Also ernsthafte Frage, warum brichst du nicht ab ?

von Tanny_2502 am 03.06.2013, 14:04



Antwort auf Beitrag von Wilde Hexe

Deine Enttäuschung über das Kurhaus kann ich gut nachvollziehen, Du hast Dir etwas erhofft, Dich auf etwas gefreut, was dann nicht eingehalten wurde. Da würde ich auf jeden Fall nach meiner Heimkehr auch nochmal schriftlich gezielt und Punkt für Punkt Beschwerde einlegen. Daß Dein Sohn sich unter diesen Umständen überhaupt nicht wohlfühlt und dichtmacht, noch dazu bei seinem autistischen Hintergrund, ist meines Erachtens nicht verwunderlich. Ich glaube, daß Du eher über die Rahmenbedingungen enttäuscht bist und nun noch zusätzlich, daß er auch noch querschießt. Ich glaube aber, ein angepaßteres Verhalten wäre von ihm zu viel verlangt. Er will wohl nur noch heim, und Du fühlst Dich dort auch nicht wohl. In der Situation würde ich abbrechen, denn dann hat die Kur komplett ihren Zweck verfehlt. Das ist traurig, ärgerlich, wird aber umso schlimmer, je länger Ihr bleibt, denn nach einer positiven Kehrtwende sieht das jetzt nach dem, was Du da schreibst, nicht aus. Also: schnellstmögliche Heimfahrt zwecks Schadensbegrenzung. Vielleicht wäre für Dich eine Kur ohne Kind das Richtige, sofern es möglich ist, in der Zeit deiner Abwesenheit deinen Sohn daheim in der vertrauten Umgebung durch vertraute Personen gut zu versorgen. Ich kenne Eure Verhältnisse ja nicht, aber wenn Du ihn daheim gut aufgehoben wüßtest, könntest Du vielleicht mal abschalten. Das müßte dann gar keine Kur sein, vielleicht auch einfach mal ein Urlaub für Dich alleine, mit einer Freundin, Gruppenreise. Ich weiß nicht, was Dir gut tun würde, damit Du Deine Akkus wieder aufladen kannst. LG von Silke

von krummenau am 03.06.2013, 17:33



Antwort auf Beitrag von Wilde Hexe

Hallo, ich muss da gleich an uns denken. Mein Sohn ist auch 12 und auch atypischer Autist (viell. könnten wir ja nebenbei mal in Kontakt kommen?). wir haben die Diagnose allerdings erst seit 2011, vorher war es nur ADS. Wir waren Ende 2008 in einer ADS-Kur und 2010 waren wir in einer Familientherapie in einer Klinik und du kannst dir nicht vorstellen, was wir durchgemacht haben. Einfach weil keiner wusste, dass mein Sohn Autist ist, es nicht wahrhaben wollte, keiner drauf kam, was weiss ich. Mein Sohn hat mir auch dort das Leben zur Hölle gemacht (2008 war ich allein mit ihm zur Kur, wir wollten an der Sohn-Mutter Beziehung arbeiten), das ging sowas von in die Hose. Er hatte Essensverweigerung, hat nur gebockt, gezankt, verweigert u.u.u. Und ich musste vonden Therapeuten aus die schlimmsten Geschütze auffahren erziehungstechnisch. Ich war ja "ach viel zu weich", ich kroch auf dem Zahnfleisch. Heut weiss ich, es war alles sein Autismus. Es ist die Unwissenheit, die Unkenntnis, das nicht Sehen. Es muss auch für Jonas die Hölle gewesen sein dort und wir haben alles erzwungen, ihm laufend den Willen gebrochen. Ich bin heut noch fertig davon. Und dabei konnte er gar nicht anders. Allerdings haben wir 2012 Anfang noch mal ne Reha-Kur gemacht (ich mit beiden Söhnen, der andere ist herzkrank) und dort lief es absolut prima. Weil alle wussten, was er hat und somit wurde von Anfang an damit ganz anders umgegangen. Keiner hat ihn zu irgendwas gezwungen. Wenn er den ganzen Tag nur auf der Couch sass, dann war das eben so. Und das war gut so und für uns alle entspannter. Ich weiss nicht, was ich an deiner Stelle machen würde. Entspannung ist es ja für dich so auch nicht mehr. Entweder ihr findet irgendeinen Kompromis (aber mit Motivation wird es ja schlecht aussehen, das vergessen die ja gleich wieder), oder ich würde wirklich abbrechen. Wäre schön, wenn wir uns viell. ab und an mal austauschen könnten, unsere Jungs sind ja im gleichen Alter?! Liebe Grüße und viel Glück noch Jo

von Jo64 am 03.06.2013, 19:55



Antwort auf Beitrag von Jo64

Mein Sohn (Asperger)ist weder in die Betreuung, noch hat er was gegessen, und kein Tag verging an dem ich mir nicht anhören durfte , was ich für eine Rabenmutter bin! Da war er erst 5!!! Habe mich gefühlt wie im Frauengefängnis, die anderen hatten überwiegend Kanner- Autisten, und haben es sich gut gehen lassen. . Am Ende hatte ich einen Zusammenbruch und ich und mein Sohn hatten 3kg abgenommen:-( und mein Mann hat Ihn dann nach 1 1/2 Wochen geholt. Zitat der Ärzte: Naja wenn Sie ganz am Ende sind geben sie ihn schon weg, und das nächste mal fahren Sie lieber ohne Kind! Meine Beschwerde war 3 A4 Seiten lang!!!

Mitglied inaktiv - 03.06.2013, 21:19



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das wird Dir jetzt nicht helfen, aber ich kann Dir sagen, dass es bei meiner Freundin ebenso lief und läuft, ihr Sohn (9) ist ebenfalls als atypischer Autist diagnostiziert. Was wir mitbekommen haben, also sie wie ich, dass ihr Sohn genau DANN richtig ausflippte (Drecksmutter, ich wünschte, du wärst tot, Schlampe usw. gekoppelt mit körperlicher Aggression) wenn ihm geholfen wurde. Wenn er und man selbst (danach) gemerkt hat, die angewandten Hilfen kamen bei ihm an. Vielleicht, das ist nur eine Theorie von mir, ist es einfach so eine Art Abwehrmechanismus gegen alles, was den Kindern eigentlich gut tut - also dass sie es selbst erst einmal abwehren, bevor sie es annehmen können. Für einen Autisten, egal ob atypisch oder nicht, ist ja jede Veränderung auch ein großer Schritt und vor allem Einschnitt. Gegen den muss - krankheitsbedingt - erstmal rebelliert werden. Mit allen Mitteln. Du weißt, dass Dein Kind Dich liebt. Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir ganz viel Kraft!

von Holzkohle am 03.06.2013, 23:56