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Autistische Züge oder Autismus

Thema: Autistische Züge oder Autismus

Hallo. Die vorschullehrerin von meinem Sohn hat mir geraten ihn auf Autismus prüfen zu lassen. Ich würde denken, dass er evtl. Autistische Züge hat, aber kein Autismus. Er ist ein Regelfanatiker, hochsensibel und dazu kommt noch eine Hb. Die Lehrerin meinte, dass er Änderung nur sehr schwer akzeptieren kann. Klar, er ist schon ein besonderes Kind. Würdet ihr ihn Autismus testen lassen? Wir haben in den letzten Jahren schon viel gemacht. Er fiel immer auf wegen seinen sozialen Schwierigkeiten. Freue mich über eure Antworten. Gruß Gitte

von heini1712 am 31.01.2013, 15:28



Antwort auf Beitrag von heini1712

Sagen wir mal so, was hast du für Nachteile wenn du es testen lässt? Ich sehe es so, dass du eher Nachteile davon trägst wenn du es NICHT testen lässt und nachher ist doch was.

Mitglied inaktiv - 31.01.2013, 17:06



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Hallo Gitte! Da du selbst sagst. dass er autistische Züge aufweist, würde ich ihn auch auf Autismus testen lassen. Sehe es wie rala_25, dir entstehen ja keine Nachteile, wenn du ihn testen lässt. Hingegen könnte es zu Nachteilen kommen, wenn eine Autismus-Störung jahrelang unentdeckt bleibt. LG Tränchen

von traenchen_77 am 31.01.2013, 17:47



Antwort auf Beitrag von heini1712

Asperger? Informier dich mal drüber. Könnte hinkommen oder? Würde auch sagen.. Austesten.

von kikipt am 31.01.2013, 18:22



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Hört sich original an wie der Sohn meiner Freundin, der ist Asperger... testen lassen!

von Bookworm am 31.01.2013, 18:26



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Hallo. Danke für eure Antworten. Asperger habe ich schon viel gelesen. Ich würde mal sagen 75% treffen nicht zu. Ach es ist einfach so, wir waren schon bei sovielen Test und Untersuchungen. Ich will nicht, dass er irgendwann denkt, mit ihm stimmt was nicht. Ich hatte endlich nach der Hb Diagnose, was in der Hand, um sein verhalten zu erklären. Und konnte endlich mit der Suche abschliessen. Versteht ihr mich? Ich suche schon seit 4 Jahren. Natürlich wäre eine medizinische Diagnose toll? Aber wenn es das dann nicht ist? Wie sage ich es meinen Sohn, warum schon wieder ein Test gemacht werden muss?

von heini1712 am 31.01.2013, 18:40



Antwort auf Beitrag von heini1712

Sicher merkt ja dein Sohn selbst, dass er ständig mit seinem Verhalten aneckt. Und er wird sich schon selbst fragen, warum bloß. Und dort solltest du ansetzen, um ihn einen erneuten Test zu erklären. Wenn keine Asperger- (oder Autismus-) Diagnose rauskommt - auch gut. Aber wenn ja, wirst du froh sein, es so zeitig wie möglich erfahren zu haben. Man kann ganz anders auf sein Kind reagieren, wenn man eine Erklärung für seine Besonderheiten hat. Wir hatten auch zuerst die Hb-Diagnose - merkten dann aber, dass das nicht die alleinige Erklärung für sein Verhalten und seine sozialen Schwierigkeiten sein kann. Im Hinterkopf hatten wir dann auch Asperger, es dauerte aber dann eine Weile, bis wir uns zur Testung entschlossen haben - die Diagnose kam dann, als er 10 war. Im Nachhinein muss ich sagen, es wäre fairer ihm gegenüber gewesen, wenn wir es eher gewusst hätten und ihn entsprechend "behandelt" hätten und seine sozialen Schwächen besser berücksichtigt hätten. (Will sagen, er ist von uns und von anderen sicher so manches Mal ausgeschimpft worden, wo ich heute weiß, das war ungerecht ihm gegenüber.) Gabi

von GabiK am 31.01.2013, 20:49



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Die von dir beschriebenen Wesenszüge beschreiben m.E. keinen Autismus, sondern die Hochsensibilität sehr gut. Was sind das denn für soziale Schwierigkeiten?

von Pamo am 31.01.2013, 21:20



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Es war zur Kiga Zeit so, dass er geschubst, gehauen hat und keiner mit ihm spielen wollte. Er konnte sich auch nicht auf die Spiele einlassen, die die anderen gespielt haben (er spielt gerne Gesellschaftsspiele). Jetzt ist es so, dass er gerne die Regeln bestimmt und Regeln dürfen nicht gebrochen werden. Er reglementiert Kinder. Er wird nicht gehasst und Kinder spielen auch mit ihm, aber er hat im Prinzip nur einen Freund und den auch nur (glaube ich), weil der ne Wii hat ;-) Es ist einfach so, laut Aussage der Lehrerin, dass sie ihn immer sagen muß, dass er das Kind ist und nicht der Erwachsene. Er muß sich nicht um die Fehler von den anderen kümmern. Regelveränderung kann er nicht akzeptieren und diskutiert dann stundenlang. Einmal gesagtes muß so bleiben.Und er hat ein wahnsinns Gedächtnis (erinnert sich an Dinge, die gesagt/gemacht wurden als er 2 war!!)

von heini1712 am 31.01.2013, 22:31



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Kann er die Gefühle anderer lesen? Empört ihn Ungerechtigkeit oder verstört sie ihn wegen Regelbruch? Vielleicht liest du hier die Einleitung (kannst du anklicken auf Amazon) und überlegst dann weiter. http://www.amazon.de/Das-hochsensible-Kind-besonderen-Bed%C3%BCrfnisse/dp/3636063561 Egal wie es bei deinem Sohn sein mag: Hochsensibilität wird manchmal mit Autismus verwechselt (eigentlich unfassbar, aber passiert wohl öfter) - dabei haben die ganz wenig miteinander gemein.

von Pamo am 31.01.2013, 22:47



Antwort auf Beitrag von heini1712

Hallo Gitte, das klingt für mich, als hättest du Angst, das etwas rauskommen könnte. Klar ist es gut, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, aber für eine Diagnose braucht es doch schließlich Fachleute und nicht nur Mütter oder Lehrerinnen. Wenn dein Kind gravierende Probleme hat, dann such euch Hilfe. Ganz egal was für eine Diagnose rauskommt. Deshalb würde ich auch nicht zum Arzt gehen und sagen, wir wollen Autismus diagnostizieren lassen. Sondern: er hat die und die Problem in den und den Bereichen. Und das hat Auswirkungen auf z.B. die Schule, sein Sozialverhalten ... Ihr könnt davon doch nur profitieren, im Idealfall kommt ihr alle hinterher besser miteinander klar. Liebe Grüße Anja

von 4hamänner am 01.02.2013, 03:32



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Hallo, ich habe keine Angst das was rauskommen könnte. Ich wäre sogar froh drum. Damit ich seinem Umfeld sein Verhalten erklären kann. Ich habe einfach nur Angst, dass man Sohn irgendwann denkt, mit ihm stimmt was nicht. Er ist ja so wie er ist glücklich. Natürlich ist er auch traurig, wenn die anderen Kinder ihn vom spielen ausschliessen. Aber er sagt immer: "die Kinder sind so vergesslich. Sie vergessen immer ganz schnell, dass sie nicht mehr mein Freund sein wollen und spielen dann am nächsten Tag wieder mit mir ;-) Lieben Gruß Gitte

von heini1712 am 01.02.2013, 09:39



Antwort auf Beitrag von heini1712

Hallo. Ich würde dir wirklich Raten eine Diagnostik machen zu lassen. Dein Sohn merkt auch so, dass er anders ist. Spätestens in der Pubertät werden die Probleme zunehmen..... Es gibt nichts zu verlieren und du kannst doch offen mit ihm über die Diagnostik sprechen. Mit Sensibilität und Offenheit kommt man weiter. Hilf deinem Sohn jetzt und nicht erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Es hört sich ehrlich gesagt schon danach an, dass dein Sohn massive soziale Probleme hat. Lg

von Muddie2006 am 01.02.2013, 12:06



Antwort auf Beitrag von heini1712

Hallo, wir haben in einem Autismus-Therapieinstitut die Überprüfung machen lassen. Da war nichts mit vielen Arztterminen etc., sondern es hat meinem Kind sogar total Spass gemacht. Falls ein Verdacht besteht, würde ich es frühzeitig abklären. Denn jetzt ist es eben noch Spiel für Dein kind. Wenn er in die Schule kommt, Probleme hat und später dann diagnostiziert werden muss, dann ist es schon viel schwieriger. und falls sich der Verdacht bestätigt, hast Du ganz andere Möglichkeiten, falls es in der Schule Pobleme geben sollte. LG

von Ameise am 01.02.2013, 13:05



Antwort auf Beitrag von heini1712

Hallo, ich kann sehr gut verstehen, wie Du Dich fühlen magst, da ich ein vielleicht ähnlich gelagertes Kind habe. Auch bei ihm wurde HB festgestellt und er hat diverse Eigenschaften / Auffälligkeiten, die ebenfalls in den Bereich Autismus gehen könnten. So ist er auch sozial zwar auffällig, hat andereseits aber keine massiven Probleme. Mein Kinderarzt war der Meinung, daß er nicht autistisch sei, auch der Kinder-Psychiater, der den HAWIK-Test gemacht und dabei die HB festgestellt hat. Trotzdem, um mich zu beruhigen, hat mein Kinderarzt mich ans SPZ überwiesen. Dort hat eine Psychologin mit mir uns meinem Sohn etwa 50 Minuten intensiv geredet und wir beide ohne das Kind dann nochmal eine Viertelstunde. Das Wort Autismus habe ich vor ihm nicht geäußert. Sie meinte, er sei kein Autist, hätte im Gespräch auf sie überhaupt nicht autistisch gewirkt. Aus meinen Erzählungen könne man allenfalls eventuell autistische Züge ableiten, das müsse aber nicht sein. Im SPZ können sie Autismus nicht abschließend diagnostizieren, dazu hätten wir recht weit an die nächste Uniklinik gemußt, das sei aber ein ziemlicher Diagnosemarathon. Wenn ich darauf bestünde, würde sie mich überweisen, würde mir das aber zum momentanen Zeitpunkt nicht nahelegen. Wir haben im Moment keinen akuten Leidensdruck, warten jetzt mal ab, wie er auf den im Herbst anstehenden Schulwechsel reagieren wird. Da er als Kannkind eingeschult wurde und nun noch die 3. Klasse übersprungen hat, ist er natürlich mit großem Abstand der jüngste in der Klasse und wird dies auch auf dem Gymnasium sein, auch aus dieser Konstellation heraus können gewisse Auffälligkeiten resultieren. Wir sind so verblieben, daß wir das Thema Autismus im Hinterkopf behalten werden und wenn Probleme auftauchen, man auch in dieser Richtung weiterforschen kann. Aber jetzt Diagnostik zu betreiben wäre ein großer Aufwand, der ihn auch wieder sehr aus dem z.Z. ganz gut eingependelten Gleichgewicht bringen würde. Wie stark bei Euch die Notwendigkeit ist, testen zu lassen, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Wir haben für uns nun erstmal den zuvor beschriebenen Weg gewählt. Ich konnte meinem Sohn schon kaum den Termin beim SPZ vernünftig erklären und hätte wirklich nicht gewußt, wie ich ihm eine Autismusdiagnose hätte "schmackhaft" machen sollen. Ich würde Dir empfehlen, auch nochmal Deine Frage ins logios-Elternforum zu stellen: http://www.logios.de/diskussionsforen.htm Das ist ein Forum für Eltern mit vermuteten oder diagnostizierten HB-Kindern, das Thema Hochsensibilität taucht dort auch öfters auf (Suchfunktion) und es gibt dort einige HB-Kinder, die zugleich als Asperger Autisten diagnostiziert wurden oder bei denen der Verdacht im Raum steht. Autismus ist dort immer wieder Thema, da kannst Du ganz viel nachlesen. Der Ton in dem Forum ist sehr nett und die Eltern dort sind sehr hilfsbereit, auch Neulingen gegenüber. Schau doch dort mal vorbei und stell Dich und Deine Fragen vor. Eine Mutter dort empfahl mir das Buch: James T. Webb: Hochbegabte Kinder (von 2012, von ihm gibt es auch noch ältere Veröffentlichungen mit ähnlichem Titel) aussagekräftige Rezension z.B. unter: http://www.socialnet.de/rezensionen/14003.php Die Mutter schrieb, in dem Buch würden sehr viele Auffälligkeiten von HB-Kindern gut thematisiert und auch autistisch anmutende Auffälligkeiten beschrieben, die direkt der HB zugeordnet werden. Genau dieser Aspekt beschäftigt mich sehr und Dich vermutlich auch. Ich habe mir das Buch zugelegt, es ist aber gerade erst angekommen, zum Inhalt kann ich also noch nichts sagen. Aber vielleicht wäre es auch das psssende Buch für Dich und Du erkennst darin Deinen Sohn wieder? Hoffe, Dir etwas weitergeholfen zu haben. LG von Silke

von krummenau am 01.02.2013, 13:28