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verdacht auf AVWS

Thema: verdacht auf AVWS

Hallo, mein Sohn besucht seit kurzem die 1. Klasse einer Montessori Grundschule. Er hat Fördrbedarf, das SPZ hatte eine Entwicklungsverzögerung und Lernbehinderung diagnostiziert. Nun war heute der Hausbesuch seiner Lehrerin und der Heilpädagogin, die jeden Mo. + Fr. Mit in der Klasse ist. Sie äußerte den Verdacht auf AVWS, da er sprachlich noch große Defizite aufweist, und die Wahrnehmung stark eingeschränkt ist. Zudem hat er auch motorische Schwierigkeiten,, was sich beim Erlernen der Zahlen und Buchstaben im schriftlichen äußert. Insgesamt hat er einen schweren Schulstart und er fügt sich mit Mühe in den Schulalltag ein, zunehmend gelingt es ihm aber, sich an die Regeln zu halten, so dass er die anderen Kinder auch nicht mehr in der Freiarbeit stört. Wie wurde bei euch die Diagnose gestellt? Ist ein IQ Test überhaupt auswertbar, wenn das Kind AVWS hat und gar nicht bzw. nur eingeschränkt verstanden hat, was von ihm erwartet wird?? Nach diesem Gespräch heute frage ich mich doch wieder, ob die Förderschule für ihn doch der bessere Weg gewesen wäre??? Lg Khadi

von khadi am 17.09.2014, 23:11



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Hallo, ich habe auch ein Kind das damit noch in der ersten Klasse große Schwierigkeiten hatte. Inzwischen ist er 9 und geht in die 4.Klasse. Der Anfang war wirklich schwer, er war der letzte der lesen konnte (und das sehr schlecht). Schreiben war auch schwierig da er ebenfalls motorische Probleme hatte. Das mit der Schrift spitzte sich mit der Schreibschrift weiter zu so daß wir nach hartem Rezeptkampf mit Ergo und integrierter Lerntherapie begonnen haben. Seitdem wird die Schrift immer besser. Dafür steht nun seit einem Jahr die Diagnose LRS. Wir haben mit dem Lehrer vereinbart daß er immer vorne sitzt und somit eher mitkriegt was der Lehrer von ihm will. IQ ist meiner Meinung nach nicht richtig einschätzbar. Wenn der IQ so wäre dann wäre er nie in die 4.Klasse einer Grundschule gekommen. Sprachlich gibt es mittlerweile kaum noch Probleme aber das war mal ganz anders. Er hatte 6 Jahre Logo. Mein Fazit : glaub an dein Kind unterstütze es wo es sein muß und gib nie auf.

von Wiesenhonigbiene am 18.09.2014, 09:44



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....wir auch betroffen. Schulstart war eine Katastrophe. Noch dazu war er ein Sommerkind, somit sehr früh schulpflichtig. Er wurde in die Vorschulklasse zurückgestellt und er war sehr auffällig sprachlich und feinmotorisch, sodass sie uns eine wahnsinnig schwere Volksschulzeit prognostiziert haben in dieser Regelschule, sodass wir ihn dann auch auf eine Montessori Grundschule wechseln haben lassen, wo er regulär mit der 1. Klasse gestartet hat. Lesen lernen, schreiben lernen - sehr schwer!! Rechnen lernen, Mengenerfasssung auch schwer. Störlärm sehr schwer auszuhalten. Mittlerweile ist er seit 2 Wochen in der 3. Klasse dieser Schule angelangt und es geht bergauf, er hat echt viel aufgeholt. Rechnen hat ihm Montessori wirklich sehr sehr geholfen, das ganze Material ist genial. Das hätte er ohne Montessori nicht so geschafft denke ich. Lesen/schreiben mussten wir viel fördern u. üben, geht immer besser, wird er aber weiterhin viel Förderung brauchen, damit er endlich altersgemäß liest/schreibt. Es ist oft noch holprig und stockend, schreiben kann er aber schön langsam endlich lautgetreu, was ein Meilenstein wäre für uns!!! Abschreiben etc. war nie das Problem. Schreibschrift muss er nicht lernen, darf aus der Druckschrift seine eigene Handschrift entwickeln. Sprachlich hört man mal mehr raus, mal weniger. Mein Fazit ist ebenfalls: NIE aufhören ans Kind zu glauben, NIE aufgeben, auch wenn es Rückschläge gibt. IMMER weiterkämpfen. Lg

von susip1 am 18.09.2014, 14:49



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ja hier auch 3 gute jahre logo und ergo reiten usw.. einschulung in eine förderschule lernen nicht immer einfach.. fortschritte und rückschritte# nicht immer einfach weiterkämpfen... er geht auf eine förderschule lernen und ist 9 jahre und 4 monate alt.. wenn du was wissen willst gerne auch oder besser mit pn.. lg

von Smudo am 18.09.2014, 15:18



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Würde ihm Druckschrift das Schreiben vielleicht erleichtern? Probier das doch mal daheim mit ihm aus, und auch mal ganz verschiedene Stifte (verschiedene Typen von Stiften und verschiedene Hersteller). Meine beiden Jungs, der eine Rechts- der andere Linkshänder, standen von Anfang an mit Schreibschrift und Füller auf Kriegsfuß. In der GS durften sie dann immerhin nach einigem Kampf mit den Lehrkräfzen auf Fineliner / Tintenroller / Radierstift umstellen, da Füller gar nicht ging, aber man bestand bis Ende der 4. Klasse auf der Schreibschrift, die beide nie sonderlich leserlich hinbekamen. Nun sind sie 6. und 7. Klasse und haben vom ersten Tag der 5. an beide sofort voller Erleichterung auf Druckschrift umgestellt, schreiben meist mit Kuli oder eben auch Finelinern, Gelstiften, was gerade zur Hand ist, das ist auf einmal viel besser zu lesen. Das hätte man wirklich auch schon früher haben können... Ich glaube, daß Schreibschrift und / oder Füller für manche Kinder eine Qual sind und fände es sinnvol, wenn die Kinder bereits in der Grundschule experimentieren dürften, wie sie am besten klarkommen. Vielleicht hilft das auch Deinem Kind beim Schreiben. LG von Silke

von krummenau am 18.09.2014, 20:21



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Hallo, ja, also ich finde auch, dass ein Kind einfach in der Schrift schreiben sollte dürfen, die ihm leichter fällt. Meiner schreibt Druckschrift und das klappt gut. Im Laufe der Zeit wird es seine individuelle Handschrift werden. Mein Großer hat auch Schreibschrift gelernt damals und er war sehr gut in der Schule, ein super Schüler, trotzdem hat er dann in der Sekundarstufe auf Druckschrift zurück-umgestellt, weil die Schrift einfach viel sauberer und leserlicher war und diese Lehrerin damals dann von der Sekundarstufe ihm das so 'empfohlen' hat.... Schlussendlich hat sowieso jeder Mensch seine eigene Handschrift und im Zeitalter von Computer und Co. ist es sowieso so, dass das meiste am PC geschrieben werden wird, lange Texte, Referate, Hausübungen in weiterführenden Schulen....etc....Schreibschrift sollte man echt nicht überbewerten, da ist mir lieber, dass die Kinder eine gute Rechtschreibung kriegen, als dass sie Schreibschrift lernen müssen zwangsweise.

von susip1 am 19.09.2014, 08:21



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Hallo, meiner muß zwar weiterhin Schreibschrift schreiben darf aber einen Tintenroller benutzen, seitdem ist die Schrift deutlich leserlicher.

von Wiesenhonigbiene am 19.09.2014, 09:20



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Hallo, mein Sohn fängt ja erst an, die Buchstaben und Zahlen zu erlernen. Er schreibt nur mit einem dicken Bleistift. Ich werde ihm eventuell die Stifthalter von Jako-O kaifen, da er so stark verkrampft beim Schreiben bis seine Hand schwitzig wird. Bei den Hausaufgaben habe ich mich mit seiner Lehrerin geeinigt, dass er nur 1 Reihe Zahlen oder Buchstaben schreiben muss. Er selber darf sein Tempo bestimmen und das ist gut so. Und am Donnerstag war das so das 1. Mal mit der 1. Reihe, das ging viel besser und er war motiviert, das schnell zu erledigen. Zuvor hat ihn eine ganze Seite wohl erdrückt, so dass er direkt aufgegeben hat. Es ist nicht einfach, aber ich hoffe, er wird sich mit der Zeit an Schule gewöhnen. Zusätzlich werde ich in ein anderes SPZ wechseln und weitere Tests machen lassen, um gewisse Dinge auszuschließen. Wie mir eine Psychologin gerade sagte, ist die Freiarbeit bei Montessori für meinen Sohn eher nachteilig, da er viel Struktur braucht. Lg Khadi

von khadi am 20.09.2014, 16:39



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Hallo! Ja, wir beobachten das auch bei unserem Sohn - er bräuchte ein Mischmodell. Also strukturierter Unterricht MIT Montessorimaterial, mit etwas Freiarbeit kombiniert. Bei uns ist es aber so, dass er REINE Freiarbeit hat. Ist manchmal schon schwierig.....vor allem, wenn es dann an Übung fehlt.

von susip1 am 20.09.2014, 19:38



Antwort auf Beitrag von susip1

Mein Sohn hatte auch einen schweren Schulstart.Schreibübungen hatte er zu Hause komplett abgeblockt,allein schon,wenn ich ihm die richtige Stifthaltung zeigen wollte.Lesen war auch ganz schwer.Noch im 1.Halbjahr war auch noch ein Umzug mit Schulwechsel. Hatten dann Verdacht auf LRS...Diktat konnte ich nie berichtigen,hatte keine Ahnung welche Worte da eigentlich stehen sollten.(Die tolle Rektorin der Schule nahm ihn mit in die LRS Förderung für ein Jahr,das hat ihm auch geholfen). Durch Zufall kam ein Psychologe(waren wir wegen Depression etc)auf den Verdacht AVWS(da er Teil des Arbeitskreises hier vor Ort ist). Mein Sohn mußte einen IQ Test machen,war beim HNO,und vor Ort beim Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte gab es einen Termin mit einer Sprachtherapeutin und auch wurde die Wahrnehmung überprüft(im Störschall etc.).Danach stand die Diagnose fest. Er benutzt nun im Unterricht eine FM Anlage und bekommt einen Nachteilsausgleich.Er ist auch sehr strukturiert und braucht klare Ansagen. Zwecks IQ...ja ist etwas schwierig mein Sohn hat im Durchschnitt 103,wobei man bei ihm eigentlich keinen Durchschnittswert nehmen dürfte.Beim ersten Test hatte er in Teilbereichen 95 und 111,mittlerweile ist die Spanne größer von 89 und 116.Also eigentlich ein Kind Richtung Förderschule und eins Richtung Gymnasium...man muß eben einen Mittelweg mit seinem Kind finden und versuchen die Schwächen der Wahrnehmung etwas auszubügeln. Mein Sohn ist nun die 3.Woche in der 5.Klasse und ich werde sehen,wie er nun zurecht kommt.Doch die Grundschule haben wir nach der Diagnose gut durchlaufen,wobei er bis heute noch wie ein Zweitklässler liest,Rechtschreibung erwähnen wir mal lieber nicht. Glaub an dein Kind und versuch für euch den richtigen Weg zu finden.Der IQ Test hilft insofern,dass du abschätzen kannst,in welchen Bereichen sind die Defizite und wo kann man besonders drauf aufbauen.

von Angelandbaby am 22.09.2014, 12:20