Hilfe für kranke und behinderte Kinder

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Förderbedarf

Thema: Förderbedarf

In unserem Bundesland RLP können die Lehrer in der Grundschule, wenn sie meinen, es besteht Bedarf, Kinder im "Förderbedarf-Forum" anmelden. Dann wird geprüft, ob ein Kind Förderbedarf hat. Frist zur Anmeldung der Lehrer ist Februar. Wie ja schon geschrieben habe ich hier einen ADHS-ler mit LRS (mit hohem IQ). Er war 4 Monate in der Tagesklinik, direkt im Anschluss, ab Februar 19, ist er in der Schule, 3. Klasse, mit I-Helfer, zurück. Seit dem klappt es super, er schreibt nur 2 u 3 (sogar in Deutsch). Der I-Helfer bringt mega viel. Jetzt zu meinem Problem. Die Klassenlehrerin hat ihn, weil es die Fristen gibt, vor seiner Rückkehr im Januar zu dieser Überprüfung Förderbedarf angemeldet, er wurde gerade getestet. Laut der Lehrerin, die die Testung vorgenommen hat, können wir das Ergebnis akzeptieren oder auch nicht. Vor den Oster-Ferien gab es ein Hilfeplangespräch, da hat die Interims-Direktorin (die das ganz neu als Vertretung bis Sommer macht und von meinem Sohn genervt ist, da der ja Arbeit macht) geäußert "Naja, ob er hier auf der Schule bleibt, wird das Ergebnis der Testung zeigen". Die Klassenlehrerin meinte daraufhin, dass es ja im Moment gut klappt und sie keinen Bedarf auf einen Wechsel sieht. Donnerstag ist jetzt die Besprechung vom Ergebnis und ich habe total Angst, schlafe nachts schon nicht. Gerade läuft es und mein Sohn kommt endlich mal zur Ruhe. Wenn da rauskommt, er hat Förderbedarf, will ihn die Schule garantiert (keine Schwerpunktschule) loswerden. Am Ende entscheiden zwar angeblich die Eltern, aber ich habe einfach die Nase voll. Das gibt doch wieder endlos Gespräche und dummes Gerede wie "Sie wollen doch das Beste für Ihr Kind". Das Kerlchen ist in der Tagesklinik total durchgetestet worden, ich kann den Sinn von dieser Förderbedarf-Geschichte nicht erkennen. Will jetzt diese junge Lehrerin, die das "Gutachten" erstellt, mehr wissen als die Psychologen? Das er ADHS u LRS-Schwäche hat, ist bekannt. Und, das haben wir auch von Anfang an deutlich gesagt, er wird ganz sicher nicht auf eine Förderschule gehen. Da sehen wir ihn einfach nicht - zumal es ja im Moment super klappt. Die hiesige hat einen sehr schlechten Ruf (da sind sehr viele Kinder aus sozial schwachen Familien, es geht sehr rau zu). Außerdem sind die Chancen, dann nach der 4. auf eine Regelschule zu wechseln, sehr gering. Nein, das will ich nicht Hat da jmd Erfahrung?

von Mucksilia am 06.05.2019, 15:40



Antwort auf Beitrag von Mucksilia

Ich bin mir nicht sicher,ob die "genervte" Lehrerin überhaupt allein entscheiden darf,ob euer Kind die Schule wechselt. Das finde ich sehr merkwürdig. Die Eltern haben immer ein Mitspracherecht.

von fsw am 07.05.2019, 20:46



Antwort auf Beitrag von fsw

Hallo, auf was für eine Förderschule soll er denn dann wechseln ? Wenn er einen hohen IQ hat, wird er evtl. an der Förderschule mit Schwerpunkt Lernen nicht richtig aufgehoben sein... Klar, die fördern ihn dann schon und er wird den anderen vermutlich schnell weit voraus sein - aber vielleicht bremsen ihn die anderen Schüler auch ? Wenn es wegen ADHS ist, da gibt es natürlich andere Förderschulen mit genau diesem Schwerpunkt - also Unterricht nach Lehrplan in kleinen Gruppen mit Rücksicht auf das ADHS. Das klingt evtl. dann wieder passend. Weshalb soll er denn wechseln ? Ist er irgendwie auffällig, im Verhalten, im Lernen,... ? Solche Entscheidungen sollte man eigentlich mit dem SPZ zusammen treffen und dort seid ihr ja gewesen (Tagesklinik). Manchmal ist der Wechsel auf eine Förderschule auch das Richtige - kommt eben immer auf die Situation und das Kind an, kann man so pauschal nicht sagen... Alles Gute euch, Lg, Lore

von Loretta1 am 08.05.2019, 06:05



Antwort auf Beitrag von fsw

Die Eltern haben nicht nur ein Mitspacherecht, sondern sie entscheiden. Punkt. Ausnahme wäre, er würde sich oder andere massiv in ihrer Entwicklung gefährden. LG Sanne

von Sume76 am 16.05.2019, 14:15



Antwort auf Beitrag von Mucksilia

Hier in Bayern ist es Elternsache, wo das Kind beschult wird. Im Rahmen der Integration / Inklusion steht grundsätzlich jedem Kind der Besuch der Grundschule offen. Wie steht denn die Lehrerin zu Deinem Sohn. Die Direktorin ist die eine Sache (worin macht Dein Sohn der Direktorin Arbeit?), die direkte Lehrerin und seine Freunde die andere. Ein weiterer Aspekt ist die soziale Integration. Ich wünsch Dir viel Kraft für das Gespräch.

von Philo am 09.05.2019, 18:54



Antwort auf Beitrag von Mucksilia

Hallo, Hier bei uns (Bayern) ist es so, dass Eltern die letzte Entscheidung treffen. Wenn Eltern absolut nicht wollen, dass das Kind in die Förderschule kommt, muss es weiter an der Grundschule unterrichtet werden, je nach Bedarf sogar nach einem Förderlehrplan. Es ist schwierig eine solche Entscheidung zu treffen, v. a. Da du an der GS wahrscheinlich das Gefühl hast, dein Sohn wird von den Lehrern nicht akzeptiert und sie hätten ihn am liebsten los. Ob das förderlich für die Entwicklung des Kindes ist? Weiß die Lehrerin, die das Gutachten erstellt hat, vom Aufenthalt in der Tagesklinik und den dort erstellten Gutachten? Und die Rektorin? Viel Kraft für das Gespräch! Luvi

von luvi am 09.05.2019, 23:10