Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von raupe am 21.02.2003, 9:44 Uhr

frust

Hallo an alle!
Hat jemand von euch Strategien entwickelt, wie man mit seinem Frust umgehen kann, wenn man ein Kind hat, das nicht nur krank, sondern auch extrem anstrengend ist? Der Kleine ist jetzt 11 Monate alt, hat einen uretralen Reflux, ist entwicklungsverzögert, schläft so schlecht und quengelt den ganzen Tag. Nachdem er in der Nacht sehr oft schreiend aufwacht, weckt er mich ca um 5.45 endgültig auf und brüllt so lange bis er sein Fläschchen hat. Danach bleibt er unzufrieden und quengelt herum. Das geht seit Monaten so. Ich bin schon so frustriert und müde, alle guten Tips sind durchprobiert - erfolglos. Nun hab ich mich damit abgefunden, daß ich die Unruhe ganz offensichtlich nicht ändern kann und das Beste daraus machen muß, nur es gelingt mir einfach nicht! Manchmal bekomme ich schon solche Aggressionen gegen mein Kind, daß ich vor mir selbst erschrecke, doch ich kann es nicht ändern. Zeitweise schlucke ich den ganzen Tag eine Kopfwehtablette nach der anderen, weil mein Schädel so brummt, das ist doch aber auf Dauer keine Lösung! Nicht einmal die ruhigen Momente kann ich genießen, weil ich immer nur in Panik darauf warte, daß er wieder losbrüllt. Ich weiß schon, daß sich das auf das Kind überträgt, nur wie soll ich es vermeiden?
Vielleicht hat jemand von euch eine Idee, wie man mit einer solchen Situation besser umgehen kann, ich fühle mich absolut überfordert! Danke schon jetzt für jede Antwort, Katja

 
5 Antworten:

Re: frust

Antwort von Ana-Cristine am 21.02.2003, 10:10 Uhr

Guten Morgen Katja,

ich hab momentan auch so Tage. Meine SOhn bekommt momentan 3 Zähne und ist noch krank mit Fieber. Ich schlafe auch so gut wie gar nicht und bin gefrustet.
Am Mittwoch hat meine Mutter mich angerufen und gesagt sie geht spazieren ob sie Lukas mitnehmen soll. Sie waren 1,5 Stunden unterwegs und ich konnte entspannt einkaufen und die Zeit alleine geniessen. Danach ging es mir 100% besser. Hast du auch die Möglichkeit deinen kleinen Jungen abzugeben? Wenn Du die Möglichkeit hast nutze sie. Kann dein Mann vielleicht abends für 1-2 Stunden alleine nach ihm schauen?
Leider habe ich auch kein Wundermittel aber ich denke wenn du nur 1-2 Stunden hast alleine würdest du dich schon sehr gut erholen.
Ich hoffe ich konnte dir helfen. Liebe Grüße,
Ana

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Re: frust

Antwort von Granate am 21.02.2003, 10:23 Uhr

Hallo Katja,

meine Große war als Baby auch ein Schreikind. Es ging ca. 5 Monate wo sie bis zu 9 Stunden am Stück brüllte wie abgestochen, dann total fertig und durchgeschitzt einschlief und dann nach zwei Stunden Schlaf wieder so weiter machte. Sie brauchte am Tag bis zu 25 Flaschen weil sie nur 40 ml trank und kein Arzt konnte mir helfen. Alle Trageversuche und Kinderwagerlversuche scheiterten meist kläglich. Selten dass sie sich mal dadurch von ihrem Gebrüll hätte ablenken lassen.

Ich kam damals am Zahnfleisch daher und ich hätte sie manchmal auch am liebsten an die Wand gespachtelt. Ich rannte auch von Pontius zu Pilatus und nichts half.

Dann kam ich an die Schreisprechstunde des Kinderzentrums München. Telefonnummer müsste rausfindbar sein, kann sie nur im Moment nicht suchen weil ich mitten im Umzug stecke. Wie auch immer die nahmen sich unser an. Nach mehreren Untersuchungen stellten sie chronische Blähungen, und einen Herzfehler fest. Es war dadurch ein Teufelskreis. Durch die Trinkschwäche die vielen Mahlzeiten und dadurch die Blähungen. Wir haben sie dann schon hingekriegt, aber gebrüllt hat sie immer mehr als andere Kinder und zum ersten Mal durchgeschlafen mit 2 1/2 Jahren.

Aber das Kinderzentrum hat geholfen, denn es gab auch Psychologen, die mir geholfen haben damit umzugehen. Ich kann es nur weiterempfehlen.

Liebe Grüße und viel Durchhaltekraft Renate

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Re: frust

Antwort von sabrinau am 21.02.2003, 11:44 Uhr

Hallo Katja,

guck mal unter www.schreibaby.de nach. Dort bekommst du wertvolle Tipps und auch Adressen von Schreiambulanzen in der Nähe deines Wohnortes.
Oft hilft diesen Kindern auch eine Osteopathische Behandlung.
Wahrscheinlich hat dein Sohn Probleme mit der Reizverarbeitung. Du kannst viel mit einem strikten, gleichförmigen Tagesablauf erreichen. Immer dieselbe Spielecke, immer die gleichen Spielsachen und Spielabläufe.
Dadurch gewinnt dein Sohn Sicherheit und kommt vielleicht auch mehr zur Ruhe.
Wichtig scheint mir auch, dass du selbst mal zur Ruhe kommst. Hoffe, du hast die Möglichkeit, dein Kind auch mal von einer anderen Person betreuen zu lassen. Nur so kannst du wieder neue Energie tanken und dich nach einer Pause wieder ausgeruhter deinem Kind widmen.

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Re: frust

Antwort von meinereiner am 21.02.2003, 20:54 Uhr

Hallo,

das was sabrinau schriebt hat bei mir auch funktioniert. Meine Älteste hatte das Kiss-Syndrom, Neurodermitis und war ein Blähkind. Also auch Nacht für Nacht Theater und über Tag ständig etwas los. Osteopathie und CranyoSacral-Behandlung haben sehr sehr gut geholfen und wir haben immer nur jeden 2. Tag etwas neues/anderes unternommen damit sie kontinuierliche Phasen hat. Im Moment ist sie 20 Monate und hat einen schlimmen Schub. Ich werde jetzt wieder viel zuHause sein und einen geregelten Tagesablauf einsetzen damit der Stress abgebaut wird.

Ich habe übrigens mit meinem Mann und meiner Mutter abgemacht dass sie sofort kommen wenn ich alarm schlage. Manchmal war ich so weit dass ich meine Tochter fast geschlagen hätte. Dann bin ich nur noch raus und hab meinen Mann auf der Arbeit oder meine Mutter angerufen. Die kamen sofort und haben mir für eine Stunde oder länger den Zwerg abgenommen und ich habe einfach Hausputz gemacht oder bin Einkaufen gegangen. Allein der Gedanke an jemanden der mich davon abhält meine Kinder zu verkaufen ist schon sehr hilfreich ;-)

Ohne Hilfe gehts nicht immer.

Drück Dir die Daumen dass es besser wird.

Marianne

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danke euch allen!

Antwort von raupe am 22.02.2003, 9:28 Uhr

Danke euch für eure Antworten!
Cranio-Sakrale hab ich schon ausprobiert, hat aber leider nichts gebracht. In einer Schreiambulanz war ich vor Monaten auch schon, aber irgendwann bin ich dann nicht mehr hingegangen. Dort war eine Psychologin, die mir gute Ratschläge gegeben hat, die ich auch befolgt habe, nur leider hat es gar nichts gebracht. Ich habe dann damit aufgehört, weil es noch frustrierender war jede Woche dorthin zu pilgern und wieder keine wirkungsvolle Hilfe zu bekommen, als einfach zu versuchen selber damit klarzukommen. Ich glaube ich war diese Woche nur so fertig, weil meine Mutter auf Urlaub war und sie mir sonst immer den Kleinen für ein paar Stunden abnimmt. Gott sei Dank kommt sie ja Morgen wieder!
Nochmals danke, Katja

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