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Geschrieben von irmel am 18.11.2003, 22:09 Uhr

Hypotonie taktile Wahrnehmung

ich habe heute im Internet gelesen, dass Kinder mit taktiler Wahrnehmungsstörung bei Geräuschen die sie nicht einordnen können ueberreagieren. Endlich eine Erklärung fuer so viele Paniksituationen mit Heiko (Kirchenglocken, Musik in Boutiquen, Trommeln auf Nachbars Balkon etc. etc.). Andere Sachen wie:nicht barfuss auf Rasen laufen, keine fusseligen Stofftiere mögen etc waren mir als "Krankheitsbild" neben den normalen motorischen Hypotinieauswirkungen vertraut, dieses jedoch nicht. Weiss eine von Euch, ob sich diese Empfindlichkeit mit der Zeit legt? Gruss Irmel

 
6 Antworten:

Re: Hypotonie taktile Wahrnehmung

Antwort von Jeannette Malina am 19.11.2003, 11:51 Uhr

Hallo,

so einiges erinnerte mich sofort an meine Tochter. Erst vor relativ kurzer Zeit wurde festgestellt, sie benötigt unbedingt ein Hörgerät. Ihre taktile
Wahrnehmung wäre in Ordnung, so hieß es jedenfalls. Da sie aber nun links unter einer Innenohrschwerhörigkeit leidet wurde ihr eine Hochton-Therapie und Ergo-Therapie verschrieben. Die Ergo-Therapeutin meinte nun, evtl. wäre ihre taktile Wahrnehmung nicht so sehr gut ausgebildet. Nun will man erstmal verstärkt wärend der Ergo-Therapie ihre taktile Wahrnehmung testen und schulen.
Als meine Tochter noch klein war, waren einige Dinge für sie unmöglich. Z.B. hatte panische Angst vor Müllautos, Straßenbahnen, Baden im Schwimmbad, Duschen in der Schwimmhalle. Immer gab es regelrechte Panikanfälle. Nun ist sie 8 Jahre alt und abgesehen vom Hörgerät ein ganz normales Mädchen. Sie liest gern, geht nun duschen, egal ob in der Schwimmhalle oder sonst wo, Müllautos sind uninteressant und bei quitschenden Straßenbahnen stellt sie das Hörgerät aus. Einiges ist noch immer geblieben. Die Abneigung gegen unbekannte Gerichte, das völlige Ablehnen von Kohlensäure haltigen Getränken und sie mag kein Schul-Sport, ach und sie haßt Strumpfhosen die nicht "glatt" sind. Außerdem mag sie nicht gern mit Knete etwas formen oder Dinge ausschneiden. Das sind aber alles nur kleine Dinge und sie beunruhigen mich nicht weiter. Seit sie das Hörgerät hat, hat sich vieles entkrampft. Oft wußte ich nicht was mit dem Kind los war. Wenn irgendjemand unvermittelt laut lachte oder sich die Nase putzte, hielt sie sich immer die Augen zu. Ich liebte mein Kind immer, aber so manchmal trieben mich ihre "Marotten" zum Wahnsinn.
Also- um endlich auf die Frage einzugehen, ja, einiges wächst sich früher oder später aus.
LG
Jeannette

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Re: Hypotonie taktile Wahrnehmung

Antwort von Jeannette Malina am 19.11.2003, 11:53 Uhr

Hallo,
ich habe etwas vergessen zu fragen.
Wo genau im Internet stand das mit der
Hypotonie taktile Wahrnehmung?
LG
Jeannette

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Re: @jeannette malina +irmel

Antwort von jannimama am 19.11.2003, 19:25 Uhr

hallo,

muss mal dazwischen fragen... wie äußert sich das bei deiner tocher mit der abneigung von unbekannten gerichten? bei meinem sohn, knapp drei, ist es so, das er nichts anrührt was er nicht kennt. er soll nun auch ergo bekommen und wird als extrem senbibel eingestuft, so zumindest die ärztin. es macht mich fast irre, wenn er nie was essen will. oft würgt er wenn er doch mir zu liebe mal was probiert.

bei geräuschen ist es ähnlich, klienkinder mit plötzlichen lauten "ähh"-tönen mag er nicht. er zuckt zusammen und sucht schutz.

er ist eben wie er ist, aber leicht ist das manchmal nicht. irgendwie kommt dann doch der gedanke, warum macht er dies oder jenes nicht..

lg
jannimama

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Re: Hypotonie taktile Wahrnehmung

Antwort von irmel am 19.11.2003, 22:04 Uhr

http://www.kindergarten-workshop.de/paedagogik/integration/sensorische_integration.htm

Vielen Dank fuer Deinen Bericht. Gruss Irmel

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@irmel und jannimama

Antwort von Jeannette Malina am 20.11.2003, 6:51 Uhr

Hallo,

als meine Tochter noch klein war, da rührte sie das Essen einfach nicht an und wenn es doch mal probiert wurde, dann begann sie mit einem Brechreiz zu kämpfen. Die Kinderärztin meinte damals nur, ein Kind verhungert nicht am gedecken Tisch. Als ich tatsächlich weniger darauf achtete wieviel sie ißt, wurde es wesentlich besser. Muß ein Kind alles essen? Die Ärztin meint, bei einigen Kindern liegt eine Art Selbstschutz vor, oft reagieren sie allergisch auf verweigerte Lebensmittel.
Wir stellen uns eben etwas auf ihre Esseigenarten ein. Nicht zuviel, aber ein wenig. Wenn mein Mann seine geliebte Grützwurst ißt, bekommt meine Tochter eben Hühnchenfleisch oder anstelle von Klößen bekommt sie Kartoffeln. Je weniger Umstand wir darum machen, umso angenehmer gestaltet
sich das Essen für alle.
Gefragt habe ich mich auch schon öfter
warum mein Kind sich so und nicht anders verhält, aber das fragte ich mich auch schon bei ihren großen Bruder. Der hat solche "Probleme" nicht.
Ich denke jedes Kind ist einzigartig und wenn es eine Ergo-Therapie braucht, dann soll es die eben haben. Meine Tochter haßt das Wort ERGO-THERAPIE, es klingt für sie irgenwie nach Krankheit.
Sie sagt SPASS-SPORT daz, dabei machen sie dort alles mögliche, nicht nur turnen.
Wenn man weiß was mit dem
Kind los ist, dann erscheint einem ihre Reaktion plötzlich nicht mehr unverständlich.

LG.
Jeannette

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Re: nochmal jeanette malina

Antwort von jannimama am 20.11.2003, 19:38 Uhr

hallo,

danke für deine antwort.

bei meinem sohn ist es so, das ich auch nciht mehr übers essen rede, aber ich trickse da manchmal. z.b haßt er kartoffeln, will immer nur nudeln essen. wenn ich aber kartoffen in brühe pürriere und ihm als soße verkaufe, dann ißt er es. auch trinkt er saft von frischen weintrauben (selbergepresst), aber die traube da würgt er von.

gibt viele solche beispiele.

ich bin nur froh, das nun endlich einer erkannt hat, das irgendwas ist und mich nicht weiter fragend anguckt und verständlichlos sagt "ihr kind ist doch völlig gesund". denn das war das schlimmst.

schön zu wissen, das andere da auch in ähnlicher form haben. :-))

lg
jannimama

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