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mein Asperger-Bub wird morgen 15

Thema: mein Asperger-Bub wird morgen 15

Hallo, da es unten einige Beiträge zu dem Thema gab, möchte ich mal einen kurzen Abriss geben... Im Kindergarten haben wir geahnt, dass mit ihm was nicht stimmt. Er war extrem ungeschickt, körperlich in der Entwicklung hintendran, hat am liebsten allein gespielt. Konnte mit 4 lesen und mit 5 rechnen. Er wurde regulär eingeschult, sollte eine Klasse überspringen, ging wegen der sozialen Unreife nicht. Die 4 Jahre Grundschule waren die Hölle, er wurde viel geärgert, fast gemobbt. Seit er auf ein Fördergymnasium geht (mit ähnlichen Kindern) ist er in seinem persönlichen Paradies angekommen. Die beginnende Pubertät bringt kleinere normale Probleme mit sich. Wir kommen gut klar. Geblieben ist, dass er bei jedem Streit fürchterlich ausrasten kann und dass er die Emotionen anderer nicht wahrnehmen kann. Wir mussten und müssen alles mit ihm sehr lange üben (Schuhe binden, Schulweg mit dem Fahrrad, Zurechtfinden in der Stadt, Straßenbahn fahren). Er ist immer noch unselbständig, oft in seiner Traumwelt gefangen. Aber wir sind schon so weit gekommen und er macht immer noch weitere Fortschritte. LG kathrin

von KaMeKai am 21.05.2015, 10:13



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Ui! Schon 15! Dann wünsche ich morgen einen wunderschönen Geburtstag. Dein Bericht macht Mut! Wir haben einen 8 jährigen, der erst seit einem halben Jahr die Diagnose Asperger hat. Aber auch ich ahnte es seit dem Kindergarteneintritt. Dennoch stehen wir nun noch ganz am Anfang. Er ist aber nicht ganz so stark betroffen und hat dennoch im Alltag große Probleme, ist sehr unselbständig und unflexibel.... LG

von April.lis am 21.05.2015, 13:41



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Der (hochbegabte Asperger-)Sohn meiner Freundin ist heuer 20 geworden. Bei ihm war auch die Grundschule eine Tortur, ab Gymi ging es besser, mehrmals Klassen übersprungen, Super Abi (bis auf Sport). Sozial immer noch schwierig, studiert inzwischen Philosophie und Altgriechisch (hatte er NICHT in der Schule). Mathestudium war ihm zu anspruchslos ^^ . Die Kontakte in seinem Handy sind z.B. auf altgriechisch gespeichert , also schon ziemlich abgedreht der Gute :-)) Aber er hat jetzt einige wenige Gleichgesinnte gefunden. Das reicht ihm. Er ist zufrieden.

von Bookworm am 21.05.2015, 14:35



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Oh das freut mich so für Euch und macht sooooooo Mut! Mein Asperger Kind ist jetzt auch Ende der 4 Klasse und es ist soooo grausig zur Zeit- als mit Urkunde ausgezeichnetes Matheass der Region und ein Kind mit fotographischen Gedächtnis--sehe ich gerade zu, wie mein Sohn nur noch rumgammelt und man schon froh sein muss, wenn es schulisch für ne 3 reicht, Familie ist eh unter der Grasnarbe! Aber ich komme zur Zeit mal wieder überhaupt nicht an Ihn ran! Nächste Woche Abschlussfahrt . viell. liegt's daran und er ist danach wieder mein zwar pedantisches aber doch recht angenehmes Kind!

Mitglied inaktiv - 21.05.2015, 14:48



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Wie lange ist die Abschlußfahrt? Mit Übernachtung(en)? Wird Dein Sohn dort mitfahren? Will er selber dort mitfahren? LG von Silke

von krummenau am 21.05.2015, 21:38



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3Tage eigentl. will er nicht aber irgendwie auch doch !*schwierig* -Bedingung -Papa fährt mit und er muss nicht mit den anderen in ein Zimmer! Beides organisiert! Sorgen mach ich mir mehr um Essen und Schlafmangel! Ersteres ist nicht so schlimm aber zweiteres wirkt sich auf seine Grobmotorik aus , dazu noch der 24h Stress --was gut heißen kann wir landen wieder mal im KH -wie beim ersten Versuch im Kindergarten(Gebrochene Nase und verstauchter Arm*seufz*) Aber ich bin soooo stolz das er es probieren will- er weiß um seine Besonderheiten aber behält den Kopf oben wenn die anderen in auslachen wegen "seiner" Extras! Ich denke er wird mal ein egozentrischer aber toller Erwachsener Mann!

Mitglied inaktiv - 22.05.2015, 08:14



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Ich drücke Euch die Daumen, daß es gut klappt und auch ich finde es toll, daß er es versuchen will. Wenn der Papa dabei ist und er nicht mit den anderen das Zimmer teilen muß, ist das doch schon mal ein doppelter Beruhigungsfaktor für Dich. Immerhin ist er ja nun deutlich älter als im Kiga, vielleicht haben sich da doch manche Probleme etwas reduziert. Trotzdem kann ich Deine Sorgen nachvollziehen, aber es ist gut, wenn Du es ihn probieren läßt. Mir graut schon vor der Dreitagesklassenfahrt, die in einem Jahr für meinen Sohn ansteht (dann Ende 7. Klasse). Die 2-tägige Kennenlernfahrt in der 5. Klasse war jedenfalls der reinste Graus. Also, viel Erfolg für Euch und lG von Silke

von krummenau am 22.05.2015, 21:35



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und die gleichen Wünsche zurück! Respekt das Du nie eine intensive Diagnostik angestrebt hast und Ihr auch so zurecht kommt! Hätte nicht gedacht , dass es bei Euch auch "solche" Schwierigkeiten" gibt! Zweifelst Du nicht manchmal? Oder sagt dein Bauchgefühle Dir , das es so OK ist? Ich bin in vielen Dingen oft froh, dass "es" einen Namen hat , sonst könnte ich viele Dinge nicht soooooo locker sehen! Weder die blöden Kommentare anderer Mütter , noch die Verbohrtheit mancher Pädagogen!

Mitglied inaktiv - 23.05.2015, 11:40



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War mir hier fürs Forum zu lang und persönlich. LG von Silke

von krummenau am 23.05.2015, 19:12



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Das hört sich doch toll an. Und - für mich - mal wieder eine Bestätigung, dass Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen an Regelschulen eigentlich nicht funktioniert....Was sagst du dazu?

von Pia-Lotta am 21.05.2015, 22:03



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Inklusion war ja an den Grundschulen noch nciht, als der 15jährige bzw. 20jährige in der Grundschule waren. Deswegen kann man das so nicht sagen , finde ich. Grade mit heutigem Wissen und etwas Rücksicht kann es sehr wohl gehen. Erfordert halt von den vorhandenen Erwachsenen, dass sie sich einsetzen und mithelfen. Meine Meinung. Willst du einen hochbegabten Asperger auf die Förderschule schicken, oder was soll er machen, wenn deiner Meinung nach Inklusion nicht funktioniert? Der Sohn meiner Freundin hatte eine total altmodische pendatische Lehrerin, die ganz intensiv um Ordnung und Sauberkeit bemühlt war (sie beschriftete z.B.die Hefte aller Kinder SELBER, damit es ordentlich und einheitlich aussieht). Bei dieser Frau war der Arme natürlich total fehl am Platz.

von Bookworm am 22.05.2015, 08:51



Antwort auf Beitrag von KaMeKai

Herzlichen Glückwunsch! Ein weiter Weg ist geschafft. Schön, so etwas zu hören. Meine 3,5-jährige Tochter ist ziemlich auffällig. Mein Verdacht geht in diese Richtung. Die Kinderärztin meinte aktuell nur: Sehr intelligentes Kind und motorisch leicht zurück und sozial und emotional auch. Für mich sind die Ausraster anstrengend. Momentan soll ich einfach nur für mehr Ruhepausen sorgen und mehr Kontakt zu Gleichaltrigen arranigeren und bei den Ausrastern streng und konsequent sein. In 3 Monaten haben wir wieder eine Entwicklungskontrolle.

von Halluzinelle von Tichy am 22.05.2015, 11:09



Antwort auf Beitrag von Halluzinelle von Tichy

Mein Sohn ist 13, kurz vor der Einschulung wurde die Diagnose gestellt. Damals wurde uns auch immer gesagt, wir sollen den Kontakt zu Gleichaltrigen fördern, er soll unbedingt Vereinssport machen usw. Es war unglaublich anstrengend. Mutter-Kind-Turnen hat er einfach über sich ergehen lassen, Fußball lag ihm überhaupt nicht, genauso wie Handball, Judo war eine ganz schlechte Idee.... Verabredungen gingen regelmäßig in die Hose. Es war nie so, dass er dann laut wurde oder überdreht war, aber er jedesmal total überfordert. Streß dich nicht , wenn es nicht so klappt. Meiner ist immer noch sehr für sich. Er zieht sich auch innerhalb der Familie oft zurück , aber mich tröstet, dass es ihm wirklich am besten geht, wenn wir ihn lassen.

von wolfsfrau am 22.05.2015, 18:21



Antwort auf Beitrag von KaMeKai

Das ist toll! Hab hier einen fast 7jährigen Asperger mit ADS und i ch hoffe er findet sich mal so gut im Leben zurecht.

von desire am 22.05.2015, 21:17