Geschrieben von annika2008 am 27.09.2014, 9:37 Uhr |
Scharlach
Guten Morgen,
ich weiss nicht, ob ich jetzt das passende Forum erwischt habe, aber...
Meine Neffe (5J.) hat Scharlach. Freitag war wohl der schlimmste Tag. Seine beiden Schwestern haben es noch nicht/ nicht. Sind beim Arzt gewesen.
Nun meine Frage: da mein Kind am Montag Geburtstag feiert und auch die drei oben genannten eingeladen sind, besteht noch Ansteckungsgefahr? Die 48 Stunden sind dann ja rum, aber was ist mit den Schwestern? Können die sich auch damit angesteckt haben? Ich habe keine Lust auf ein eigenes krankes Schulanfängerkind. Scharlach hatte mein Kind noch nicht
Lieben Dank und ein schönes Wochenende
Re: Scharlach
Antwort von mf4 am 27.09.2014, 10:16 Uhr
Wenn es dem Kind am Montag gut geht hätte ich kein Problem es einzuladen. Es KÖNNTE sich immer irgendwer bei irgendwem angesteckt haben... ich gebe keine Fragebogen mit Einladungen heraus, ob jemand vielleicht im Umfeld ansteckende Krankheiten haben könnte.
Re: Scharlach
Antwort von katrinv481 am 27.09.2014, 11:43 Uhr
Das Scharlachkind bekommt vermutlich ein Antibiotikum und dürfte am Montag nicht mehr ansteckend sein, ansonsten kann sich Dein Kind ja eigentlich immer und überall etwas einfangen, ich würde niemanden ausladen. Habe selbst 3 Kinder und es kam schön öfter vor, dass nur eines Scharlach hatte, ohne dass die beiden anderen sich angesteckt haben.
Dass dein Kind noch keinen Scharlach hatte, spielt übrigens keine Rolle, denn Scharlach kann man öfter bekommen. Er wird durch Streptokokken hervorgerufen und davon gibt´s verschiedene Arten, Scharlach ist also (leider) keine einmalige Sache.
Re: Scharlach
Antwort von Nase am 27.09.2014, 19:40 Uhr
Rein theoretisch kann man auch Übertrager von Scharlach sein, ohne Symptome zu haben.... Aber Scharlach kann man sich nunmal überall einfangen.. Das kann dir auch jeder so mit bringen...
Re: Scharlach
Antwort von BB0208 am 27.09.2014, 21:35 Uhr
Leider hat man keine lebenslange Immunität, wenn man einmal Scharlach hatte.
Bei uns kriegen Geschwisterkinder bei einem tatsächlich nachgewiesenen Scharlach einen Antibiotikum-Kurzstoß für 3 Tage. Haben die Schwestern vielleicht etwas eingenommen?
Das erkrankte Kind ist nicht mehr ansteckend. 24 h nach AB-Einnahme ist die Gefahr nahezu vorbei. Allerdings- ob ein trubliger Kindergeburtstag mit Toberei so gut für ein Scharlachkind wäre...??
Re: Scharlach
Antwort von annika2008 am 27.09.2014, 21:47 Uhr
Die Mädels nehmen nichts ein, aber meine Schwägerin geht Montag nochmal zum KIA und lässt einen Abstrich machen.
Re: Scharlach
Antwort von IngeA am 28.09.2014, 10:47 Uhr
Das würde ich ohne Symptome nicht machen. Viele Menschen haben Streptokokken ganz normal in ihrer Mund-/Rachenflora. Das hat keinen Krankheitswert sondern ist normal. Es ist Unfug jeden Erreger mit Antibiotika abzuschießen, nur weil er theoretisch eine Erkrankung auslösen könnte.
Selbst Scharlach / bakterielle Tonsillitis wird inzwischen nicht mehr automatisch mit Antibiotika behandelt. Bei einem unkomplizierten Verlauf wird davon mehr und mehr Abstand genommen.
LG Inge
Re: Scharlach
Antwort von Hase67 am 28.09.2014, 12:17 Uhr
Ich glaube, es ist eher der Begriff "Scharlach", der dir Angst macht, weil Scharlach früher als gefährliche und sehr unangenehme Kinderkrankheit galt. Es ist aber inzwischen sehr gut behandelbar. Mein Sohn hatte es schon mehrfach, und jedes Mal ging es ihm mit Antibiotika/Penicillin innerhalb von einem halben Tag wieder recht gut, und die Ansteckungsgefahr ist auch nach 24-48 Stunden nicht mehr gegeben. Insofern hatte der Arzt auch nie Bedenken, dass er nach diesen 48 Stunden wieder die Schule besucht, nur am Schulsport sollte er aus nachvollziehbaren Gründen nicht teilnehmen.
Ich hätte tatsächlich auch eher Bedenken für das Scharlachkind, dass die Geburtstagstoberei unter Infektion und AB für ihn etwas zu viel Anstrengung sein könnte...
LG
Nicole
Re: Scharlach
Antwort von my am 29.09.2014, 22:15 Uhr
Geburtstag hin oder her. Kranke Kinder (mit oder ohne AB) gehören auf keine Feier.
Re: Scharlach
Antwort von mutti6 am 30.09.2014, 21:41 Uhr
Man kann aber auch ein Kind, wenn es ein Antibiotikum bekommt und sich wieder fit fühlt, nicht zuhause einsperren, wenn alle Kinder, für die Dauer von Medikamenteneinnahme nicht zur Schule oder Kindergarten gehen würden, dann wären Schulen und Kindergärten leer. Wer sich krankt fühlt, bleibt zuhause, wer sich gut fühlt, nimmt am täglichen Leben teil, es bleiben auch nicht alle Menschen zuhause, die Blutdrucktabletten nehmen, dann gäbe es keine Menschen mehr, die noch arbeiten gehen.
Re: Scharlach
Antwort von my am 30.09.2014, 22:07 Uhr
Nein das kann man so nicht sagen- sowohl Scharlach an sich als auch AB-Medikamente können schlimme Nebenwirkungen haben- Folgeschäden an Organen usw. Mein Kind würde deshalb definitiv nicht an einer Geburtstagsfeier teilnehmen mit ev. wilden Spielen usw. In die Schule würde ich es auch nur in höheren Klassen und mit Sportbefreiung geben. Früher waren viele Kinderkrankheiten gefürchtet, heute sollte man sich trotz wirksamer Medikamente nicht in allzu großer Sicherheit wiegen.
Re: Scharlach
Antwort von IngeA am 01.10.2014, 12:16 Uhr
Der Schrecken von Scharlach kommt aus einer Zeit in der es keine Antibiotika gab und zusätzlich die allgemeine Ernährungs- und Gesundheitssituation wesentlich schlechter war als heute.
Die Antibiotika müssen einfach deswegen länger als die Symptome genommen werden, um auch das letzte Bakterium platt zu machen und so eine Resistenzbildung zu verhindern.
Und ja natürlich: AB KÖNNEN schlimme Nebenwirkungen haben (wie viele andere Medikamente auch, bleibst du zu Hause wenn du ne Aspirin genommen hast?), bei den allermeisten Menschen haben sie aber eben KEINE schlimmen Nebenwirkungen. Und die Nebenwirkungen werden auch nicht dadurch wesentlich beeinflusst, ob man am tägl. Leben teilnimmt oder brav zu Hause hockt.
LG Inge
Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder
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