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Verdacht auf Asperger bei Mädchen und Schulbegleitung

Thema: Verdacht auf Asperger bei Mädchen und Schulbegleitung

Hallo, unsere Tochter ist 11 und besucht die 6. Klasse eines Gymnasiums. Sie war immer schon ziemlich auffällig in ihrem Verhalten, aber wir haben das immer zu Hause und auch in der Schule hinbekommen, auch wenn es nie einfach war. Seit Beginn der 5. Klasse hat sich alles jedoch zum Negativen verändert, so dass die Situation vor den Sommerferien Ende Mai ziemlich eskaliert ist. Wir haben uns an eine Kinder- und Jugendpsychiaterin gewendet, die jetzt nach mehreren Sitzungen mit unserer Tochter den Verdacht hat, dass sie das Asperger-Syndrom hat. Weitere Tests werden in der kommenden Zeit durchgeführt und uns wurde avisiert, dass wir nach bestätigter Diagnose eine Schulbegleitung beantragen können. Nun habe ich sehr viele Fragen... Hat jemand ein Mädchen mit Asperger? Ist ja doch eher selten und mag mir berichten? Auch über Erfahrungsberichte mit Schulbegleitern würde ich mich freuen. Mimi

von Mibu am 09.09.2014, 08:47



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Hallo, guck mal bei den Reha-kids. Die haben ein Unterforum "Autismus", da findest Du sicher Leidensgenossen. LG

von MamaMalZwei am 09.09.2014, 10:18



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hallo erstmal! ich habe einen sohn, fast 9. er ist autist. wir mussten auch eine schulbegleitung beantragen f. die 1. klasse. und ich muss sagen: es war eine katastrophe!!! die junge dame war gerade 20 und machte ein fsj. keine erfahrung und die lehrerin, wie auch die schulbegleiterin waren teils heillos überfordert mit seinem verhalten, so das es schon mal vorkam, dass ich ihn abholen musste, weil er sich nicht mehr beruhigen konnte. i h wollte f. die 2. klasse wieder eine begleitung beantragen. aber es wäre wieder auf ein fsj-ler hinausgelaufen. mein mann u. ich haben ihn jetzt aus dieser schule rausgenommen. er wird ab nächster woche eine außenklasse f. autisten in einer grundschule besuchen. er freut sich u. wir sind mit dieser entscheidung auch sehr zufrieden, da er dort bis zur 6. klasse bleiben kann u. nicht wieder wechseln muss. auch wird dort nichts von ihm verlangt, was er sowieso in seinem leben nicht richtig umsetzten kann (in bezug aufs sozialverhalten).

von emre2005 am 09.09.2014, 10:20



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Hallo, meine Tochter ist glaube ich eine sehr "milde" Form von Asperger. Sie arbeitet in der Schule mit, ist introvertiert und somit nicht laut oder verhaltensauffällig. Sie hat nur keine richtigen Freundinnen in der Klasse, so dass an ihrem Sozialverhalten eher in dieser Richtung etwas passieren muss. Mimi

von Mibu am 09.09.2014, 10:25



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solange man meinen sohn in ruhe lässt, ist er auch in sich gekehrt, macht sein ding...aber wehe man fordert etwas von ihm...er ist sehr schnell mit der gesamtsituation überfordert. und genau da hätte er jemand benötigt, der ihn in diesen situationen auffängt, ihm den weg zeigt. das ist nie passiert. und so wurde er im laufe des jahres immer "depressiver", gereizt und kam ständig weinend nach hause. es gibt gute ausgebildete pädagogen, die die kinder im schulalltag begleiten. aber leider gibt es sie bei uns nicht (in unserem landkreis i. ba-wü) bzw. werden zu schlecht bezahlt. ->aussage vom sozialen dienst. alles gute für euch!

von emre2005 am 09.09.2014, 11:23



Antwort auf Beitrag von Mibu

Wir haben zwar einen Jungen mit dem Asperger Syndrom aber dazu noch einen hohen IQ was es nur auf den ersten Blick für Außenstehende "mild" erscheinen lässt. Da er sich verschiedene Strategien zurechtlegt um nicht aufzufallen und vom Lehrstoff her eher gelangweilt ist , sehen die Lehrer ja üüüüüüüüüüüüüüberhaupt keine Probleme*seufz* Um das Soziale kümmert sich bei uns seit Jahren das SPZ. Seine Sonderpädagogin kommt einmal die Woche in die Schule und "übt" mit Ihm oder bespricht mit Ihm Probleme und versucht die Lehrer mit ins Boot zu holen! Auch eine Autismusbeauftragte von der Bildungsagentur kommt 1x im Jahr zur Überprüfung der Schule!(Antrag muss die Schule stellen) Auch hat er einen Nachteilsausgleich (wenn er mal umgesetzt werden würde) und wöchentl. I-Stunden (aber da wissen sie auch net so richtig was sie machen sollen) Auch waren wir mal zu einem Elternstammtisch aber das ist nicht so mein Ding , da die Kinder sehr unterschiedl. sind und es kaum Pauschal Lösungen gibt! Bei uns hier auf dem einen Gym. ist eine Schulbegleiterin für 3 Kinder zuständig, da sind die Probleme schon vorprogrammiert:-( Bei uns geht es bis jetzt noch Ohne, allerdings meistens nur 3 Wochen , dann brauch er eine Pause, weil er nur noch Kopfschmerzen hat. Oder sich tiefe Wunden im Unterricht zugefügt hat und die erst mal verheilen müssen. Also ich würde mich auf alle Fälle erst mal an ein SPZ wenden. Und sehen was die sagen! Alles Gute

Mitglied inaktiv - 09.09.2014, 11:34



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Hallo und wie schön, dass man deiner Tochter nun gezielter helfen kann. Schau doch mal bei Rehakids rein. Introvertiert und angepasst zu sein ist eher typisch für ein Asperger Kind. Erst die totale Überforderung lässt die Situation (schulisch, familiär) eskalieren! Mädchen sind oftmals angepasster als Jungs, deshalb werden sie seltener und/ oder später diagnostiziert! Wir haben einen Jungen mit dem Asperger Syndrom und einem sehr hohen IQ. Er verhält sich sehr angepasst und kompensiert extrem "gut"- allerdings eskaliert es meistens im häuslichen Bereich, da er irgendwann mit den Nerven am Ende ist! Es gibt in vielen Bundesländern gute Hilfen. Du kannst ja auch mal beim Bundesverband schauen.... Lg und alles Gute

von Muddie2006 am 09.09.2014, 12:38



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Hallo, danke für Deinen Beitrag! Wie läuft Euer Alltag denn so? Wie alt ist Dein Sohn? Ich fühle mich gerade etwas überfordert, denn das scheint ja ein Fass ohne Boden zu sein. Würde mich über einen Austausch sehr freuen. Hast Du Lust, dass wir uns über PN schreiben? Mimi

von Mibu am 09.09.2014, 12:56



Antwort auf Beitrag von Mibu

Ich habe mal gelesen, dass gerade die milden Formen des Autismusses bei Mädchen viel seltener untersucht und diagnostoziert werden, weil Mädchen sich generell leichter in Gruppen einfügen und auch nicht so auffällig (störend) reagieren wie Jungs. Klingt wie ein Klische, aber so hieß es in dem Fachartikel. Schulbegleiter generell haben wohl eine sehr breite Streuung: vom FSJler bis zur Fachkraft mit Erfahrung. Wenn möglich sollte es schon jemand sein, der Erfahrungen mit Autismus und auch eine dementsprechende Ausbildung hat. Sonst schadet der mehr als er nutzt.

von Geisterfinger am 09.09.2014, 13:43



Antwort auf Beitrag von Mibu

Hier...habe ein Aspie Mädel + HB 5 Jahre alt...im übrigen scheint dir das nur so, dass sie mild betroffen ist....bei Mädels ist es nämlich ganz anders wie bei Jungs...das *soziale Gen* ist bei Mädchen angelegt bei Jungs nicht. Mein Sohn *Frühkindlich high functioning* geht seit Beginn der Schule mit Schulbegleiter in eine Regelschule.

von Filu07 am 09.09.2014, 13:45



Antwort auf Beitrag von Geisterfinger

Im übrigen ist unsere SB eine Fachkraft (Motopädin, Waldorf Erzieher und macht Hippotherapie) was besseres wie sie hätte uns nicht passieren können

von Filu07 am 09.09.2014, 13:46



Antwort auf Beitrag von Mibu

Huhu, meine Tochter wird im November 11 und wir bekommen wohl am 24.9 die diagnose asperger. Bislang hat sie die diagnose adhs und HB. bei ihr wurde es auch erst mit der 5ten klasse auffällig, inzwischen ist sie so weit, daß sie nicht mehr in die schule will, weil sie mit den anderen kindern nicht zurecht kommt bzw diese nicht mit ihr... wie es bei uns dann weiter geht, weiß ich noch nicht. mein Sohn geht ab 15.9 das erste mal mit schulbegleitung zu schule. er bekam im März die diagnose Asperger plus adhs und HB

von lovemoni am 09.09.2014, 15:01



Antwort auf Beitrag von Mibu

Unsere Tochter (6) hat Asperger bei normalem IQ. Ihre Auffälligkeiten liegen vor allem im sozialen und emotionalen Bereich. Wir haben uns mit der Psychologin zusammen dazu entschieden, sie ganz "normal" zur Schule gehen zu lassen und Hilfen erst zu beantragen, wenn es Probleme gibt. Bis jetzt läuft es gut...wir sind da bester Hoffnung, dass es klappt.

von mia-julie am 09.09.2014, 22:24



Antwort auf Beitrag von Mibu

Hi, wir haben einen Aspie-Jungen, der nun in der 6. Klasse mit Schulbegleitung ist. Er ist eher introvertiert und nicht störend auffällig. Er benötigt also die Schulbegleitung nicht, weil er in der Klasse stört. Dies ist eben die Fehleinschätzung. Viele denken, eine Schulbegleitung ist nur für Kinder, die über Tische und Bänke gehen oder aggressiv sind. Bei ihm geht es viel mehr um seine Befindlichkeit und darum, dass er nicht vereinsamt. Bei Streß kratzt er sich blutig und ist so geschafft vom Schulalltag, dass er danach am liebsten alleine ist. Eine Schulbegleitung soll diesem entgegenwirken - damit er eben integriert bleibt und Sozialkontakte hat. Denn dies ist wichtig. Viele Asperger vereinsamen mt der Zeit und können damit auch kein Sozialverhalten "üben". Sie schaffen es eben oftmals nicht, alleine Kontakt mit anderen zu halten. Oftmals sieht es auch so aus, als ob sie sowieso lieber alleine sind. In und nach der Pubertät kann dies dann aber auch zu Depressionen führen. Weiterhin dient eine Schulbegleitung als "Übersetzer". Dies wird bei höheren Klassen wichtiger, wenn es eben um die Aufgabenstellungen nd Aufsätze/Referate geht. Asperger haben oftmals ein sehr wortwörtliches Verständnis. Und dann ist es so, dass sie die Aufgabe zwar lösen könnten, aber die Aufgabenstellung erst gar nicht verstehen. Bei Aspergern finde ich eine FSJ-Kraft sehr unpassend, da sie einfach nicht die pädogogischen und psychologischen Kenntnisse um diese Behinderung haben. Sie können niemals feststellen, wann etwas eskalieren könnte und schon vorher das Kind so lenken, dass es sich eben gut fühlt. Aus welchem Bundesland kommt Ihr? Detaillierte Fragen beantworte ich Dir gerne über PN. Liebe Grüße

von Ameise am 10.09.2014, 12:52



Antwort auf Beitrag von Ameise

Hallo, ich schließe mich dem Beitrag von Ameise an, denn ich begleite einen Jungen mit Asperger Autismus seit letztem Schuljahr. ( 5. Klasse ) und werde ihn auch im kommenden Schuljahr begleiten. Liebe Grüße, obsti

von Obsti am 10.09.2014, 21:45