Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Holzkohle am 20.12.2013, 22:35 Uhr

vergisst alles :(

ich schreibe mal hier. Mein Sohn ist 10, hat ADHS, ist seit einem Jahr auf Medikamenten. In der Schule lief es auch ohne nie schlecht, er war immer gut von den Leistungen, nur eben sehr zappelig und auffällig.
Mit den Medikamenten läuft es sehr gut. Leider haben wir eine Sache überhaupt nicht in den Griff bekommen, und das ist die ständige Vergesslichkeit meines Sohnes. Er vergisst wirklich ALLES.

Aktuell, und da ärgert es mich ganz doll, geht es um sein Equipment für seinen Sport, den er ausübt. Es sind jetzt zwei Sachen verschwunden, die eine hatte er drei Jahre und ist für seinen Sport wirklich "wichtig" und unerlässlich - also auch in der Form nicht ersetzbar, muss man sich vorstellen wie getragene Schuhe oder so, also ein Gegenstand, der durch die Jahre auf ihn "angepasst" ist und war, das zweite ist ... naja nicht tragisch aber eben doch jetzt nicht mehr da, kann man nachkaufen.

Es ärgert mich deshalb, weil er morgen an einem Auswahltraining teilnimmt, bei dem man seine Sachen halt mitbringen soll. Wir bekommen jetzt vom Trainer ersatzweise etwas gestellt, was aber eben nicht SEIN "Werkzeug" ist.

Wir haben mit selbstgemalten Notizzetteln, mit Einträgen von mir im HA-Heft usw. immer versucht, das in den Griff zu kriegen aber komplett ohne Erfolg. Ich kann mit meinem Sohn die ganze Woche drüber reden, dass er auf jeden Fall am Freitag seine Turnschuhe aus dem Turnbeutel der Schule mitnehmen soll, kann ihm einen Zettel malen oder den selbst von ihm malen lassen - was am Freitag nicht da ist, sind die Schuhe. Ich selbst kann ihn leider nicht von der Schule abholen, da ich sehr lange arbeite.

Die Sachen, die jetzt verschwunden sind, haben einen Wert von 100 Euro, ich muss sie nachkaufen, ohne gehts nicht. Das Geld sitzt hier aber gerade nicht sehr locker :(

Wie habt Ihr das in den Griff bekommen, dass Eure Kinder sich Sachen merken und nicht so schusselig sind? Ich weiß mir echt keinen Rat mehr!

Er verdreht auch gern Termine. Bin schon mit Kuchen für den Basar oder eine Feier in die Schule gelaufen, wo gar keine Feier war, stand aber in seinem Hausaufgabenheft. Auch letzte Woche wieder das Kind "rausgeschmückt" für einen Theaterbesuch, der erst heute statt fand und bei dem heutigen Termin musst ich dann bei einer anderen Mutter nachfragen, weil mein Sohn sich auf einmal nicht mehr sicher war, ob das wirklich HEUTE ist. So geht das ständig. Ich kann nicht überall dabei sein und ich kann nicht immer auf alles acht geben; es muss doch eine Möglichkeit geben, ihn an solche Sachen zu erinnern?!
Bei anderen Sachen klappt es doch auch?! Seine Spielkarten vergisst er nie und wenn, weiß er wenigstens, wo sie liegen.

LG und danke.

 
7 Antworten:

Re: vergisst alles :(

Antwort von Himbaer am 21.12.2013, 9:04 Uhr

Läßt du ihn mit seiner Vergesslichkeit auch mal auflaufen? Oder "rettest" du ihn regelmäßig?

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Re: vergisst alles :(

Antwort von Strudelteigteilchen am 21.12.2013, 12:56 Uhr

Ich kenne das *seufz*.
Es wird besser, langsam, wir sind aber noch weit entfernt von gut *nochmaltiefseufz*.

Was bei uns geholfen hat:
1. Nicht alles auffangen, das Kind auflaufen lassen.
2. Das Kind Konsequenzen tragen lassen, auch unangenehme.
3. Denk-Dran-Hilfen gemeinsam (!!!!!!!) ausdenken und testen.

KindKlein hat ein Handy, in das konsequent alle Termine eingetragen werden, mit Erinnerungsfunktion und benötigtem Material.
Außerdem gibt es im Flur ein Whiteboard, auf dem alle Termine und "Erinnerungen" für die Woche draufstehen. Morgens stellen wir uns gemeinsam davor und gehen die Aufgaben für den Tag durch.
Schon vorher wird überlegt, was ER tun kann, um an den Termin oder das Material zu denken. Er selber kam auf Zettelchen im Federtäschchen - ich denke, das hilft vor allem, weil es seine eigene Idee war.

Ein paar andere Beispiele:
Das Kind hat fast täglich eine Sigg-Flasche in der Schule verschlampt. Ich (Depp der ich bin, aber es war ja MEIN Geld) bin dann in die Schule gefahren und habe versucht, die Flaschen wiederzufinden. Aber ich wollte ihn das auch nicht zahlen lassen, weil er dann in einem halben Jahr sein Taschengeld für die nächsten 3 Jahre losgeworden wäre. Die Lösung war dann schließlich: Er bekommt keine Sigg-Flaschen mehr mit, sondern Einweg-Pfandflaschen. Eine verlorene Flasche kostet also nur 25 Cent. Die muß er aber zahlen, wenn er die Flasche verliert oder vergißt. Freitags wird abgerechnet. Seitdem verliert er nur noch im Schnitt eine Flasche pro Monat.

Mittwochs treffen wir uns an der S-Bahn, weil er direkt nach der Schule einen Termin hat. Ich stand ständig alleine an der S-Bahn, weil er in nachschulischer Trance einfach nach Hause gegangen ist. Jetzt hat er einen Reminder im Handy eingespeichert, der ihn 5 Minuten nach Schulschluss daran erinnert, mich an der S-Bahn zu treffen.

Generell versuche ich, seinen Alltag so zu gestalten, daß seine Schlampigkeit möglichst tragbare Konsequenzen hat (zum Beispiel braucht er für einen regelmäßigen Termin, den er alleine wahrnimmt, eine zusätzliche Fahrkarte - da gebe ich ihm eine Einzelfahrkarte und keine Streifenkarte - im ersten Fall verliert er 2,60 Euro, im zweiten Fall 12,50 Euro), die er dann aber auch selber tragen muß.

Ich finde es übrigens heftig, wenn die Termin-Kommunikation in der Grundschule schon komplett an den Kindern hängt. Das hat KindKlein noch in der 5./6. nicht hinbekommen - und da war er nicht der Einzige in der Klasse. Die Elternvertretung hat dann darum gebeten, daß es doch bitte eine Nachricht an die Eltern geben möge, per Mail oder so, und dem wurde von der Schule entsprochen. Schultermine (Museumstag, Adventsbasar) stehen auf der HP der Schule, Klassentermine werden per Mail mitgeteilt. Sogar jetzt noch, in der 7. Klasse.

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an Strudelteigteilchen

Antwort von krummenau am 21.12.2013, 19:12 Uhr

"Die Lösung war dann schließlich: Er bekommt keine Sigg-Flaschen mehr mit, sondern Einweg-Pfandflaschen. Eine verlorene Flasche kostet also nur 25 Cent. Die muß er aber zahlen, wenn er die Flasche verliert oder vergißt."

Unsere Jungs haben immer nur Einwegpfandflaschen mit.
In der Grundschulzit kamen die bei uns auch manchmal abhanden, was aber wohl daran lag, daß hier viele Kinder diese Flaschen dabeihaben und es nur wenige verschiedene Sorten an Pfandflaschen gibt. Da kann man die Flaschen leicht verwechseln, daran muß nicht unbedingt das eigene Kind schuld sein. Daher habe ich zeitweise die Banderole abgemacht, so wurde die Flasche leichter erkennbar und das Pfand wäre bei Verlust der Flasche nicht verloren verlorengegangen. Aber ohne Banderole kam die nicht weg...

Jetzt, auf dem Gymnasium, sind bislang noch alle Pfandflaschen wieder mit heimgekommen, also lasse ich die Banderole dran.

Sehr vergeßlich ist mein Sohn (11 1/2) aber auch, und zwar nimmt das im Moment zu. Ich führe das bei ihm auf die beginnende Pubertät zurück und muß mal gucken, wi wir weiter damit umgehen, wenn es (noch) schlimmer wird, Ein Rezept dagegen habe ich leider auch nicht.

LG von Silke

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Re: an Strudelteigteilchen

Antwort von Vanessa1704 am 21.12.2013, 19:30 Uhr

Ich würde ihn seine Sachen suchen lassen, nicht ersetzen.Er soll beim Hausmeister nachfragen oder in Fundkisten schauen oder so was.Die Sachen müssen ja irgendwo sein.Wenn er seine Turnschuhe vergißt, muß er eben noch mal zur Schule fahren oder sich was einfallen lassen (er, nicht Du). 100 Euro würde ich nicht einfach so ersetzen, da müßte er was für tun.

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Re: an Strudelteigteilchen

Antwort von Strudelteigteilchen am 21.12.2013, 21:00 Uhr

Ach ja, Häddidadiwari....

Zurückfahren ist bei uns sinnlos. Das ist eine Ganztagsschule, spätestens eine Stunde nach Schulschluss ist keiner mehr da. Bei rund einer halben Stunde Weg von Tür zu Tür kann man sich also ausrechnen, daß die Schule geschlossen ist, bis er heimgekommen ist, seinen Anschiß abgeholt hat und dann wieder zur Schule gefahren ist.

Suchen lasse ich das Kind, am nächsten Tag, bzw. an den nächsten Tagen. Wenn es sich nicht gerade um ein Geodreick handelt, daß am nächsten Tag dringend für die Mathe-Probe gebraucht wird, beschaffe ich den Gegenstand nicht sofort wieder, sondern gebe dem Kind ein paar Tage lang jeden Morgen den Auftrag, den Gegenstand in der Schule zu suchen.

Das Suchen macht dem Kind auch nix. Wenn es eine Strafe sein soll, ist es unwirksam. Wenn es jedoch dazu dienen soll, den Gegenstand wiederzubeschaffen, ist es meistens nutzlos.

Wie ich schrieb: wenn es einen sozialverträglichen Weg gibt, ihn auflaufen zu lassen, dann tu ich das. Dann spielt er halt mal ein Turnier nicht mit, weil die Basketballschuhe in der Schule liegen. Oder er muß der Pfadfinderleitung erklären, warum er ohne Kluft aufläuft. Oder er zahlt die verschlampte Pfandflasche. Oder er läuft noch abends los und kauft ein neues Geodreieck. Oder so. Aber bei Basketballschuhen oder ähnlichem Equipment endet die "Du verschlampst - Du zahlst"-Logik, weil das Kind wahrscheinlich bis an sein Lebensende kein Taschengeld mehr bekäme. Die eigentliche Konsequenz wäre, daß das Kind keine Dinge mehr in die Hand bekommt, die es nicht vom Taschengeld ersetzen kann - aber das ist nicht praktikabel.

Zumal mir die Kinder auch leid tun. Ich kenne das Holzkohlekind persönlich, und ich kenne meines, und ich bin mir zu 95% sicher, daß keines von beiden das mit Absicht tut.

Mein Kind ist wirklich und ehrlich sehr geknickt, wenn er mal wieder was richtig Teures verschlampt hat. Im Grunde ist er froh, wenn der verschlampte Gegenstand in eine Preisklasse fällt, die er selber ersetzen kann - weil er den Schaden dann "gut machen" kann. Es ist für ihn keine Strafe, wenn er die verlorene Pfandflasche ersetzen muß. Es ist eine Konsequenz, und eben auch eine Wiedergutmachung - danach ist es "wieder gut".

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Namensetiketten

Antwort von SimplySingle am 22.12.2013, 10:11 Uhr

Hallo!

Habe zum eigentlichen Thema leider keine Erfahrung, nur einen praktischen Vorschlag.

Was wäre denn mit Namensetiketten auf denen DeinenTelefonnummer steht? Das habe ich auch auf unseren Sachen. Kann mir vorstellen, dass wenn Erwachsene die Schuhe oder anderes hochwertiges Equipment finden, sie vielleicht bei Dir anrufen.

Zumindest würde ich das machen. Man sieht ja auch, das sind Kindersachen.

Die Etiketten gibt's zum Kleben, Bügeln und auch für Schuhe. Unsere sind sogar spülmaschinenfest, also auch für Trinkflaschen geeignet.

Hab damals einen riesen Schwung bei "Gut Markiert" bestellt und bin zufrieden...

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Re: Namensetiketten

Antwort von Holzkohle am 22.12.2013, 23:47 Uhr

wir haben das wichtigste Stück seines Equipments einen Tag nach meinem Posting wiedergefunden - in einer Tüte mit Weihnachtsdeko. Ich kann mich nur vage daran erinnern, wie es dazu gekommen ist... Wenigstens ist DAS wieder da!

Alles, was Du vorgeschlagen hast, STT, machen wir hier schon. Wir haben ein board, sprechen die Termine durch, ich habe ihn selbst nach Sachen in der Schule suchen lassen - ich hab keine Zeit in die Schule zu gehen, außer morgens mal, abends haben die schon zu, wenn ich komme. Ich lasse ihn, um auf die erste Frage die hier kam, zurückzukommen, ja, schon mal auflaufen!

Es kommt ja auch vor, dass er Sachen vergisst, auf die er sich lange gefreut hat. Eine Freundin war hier zu Besuch mit ihrer Tochter, wir hatten schon Monate vorher einen Termin zum Füßeabknabbern durch so kleine Fische gebucht, da hat sich mein Sohn total drauf gefreut. Ständig drüber geredet, morgens noch drüber geredet, dass er sich so freut - er wusste, dass er nach der Schule hier zu warten hat - wer nicht da war, war mein Sohn, wir sind dann ohne ihn gegangen (haben wir ihm vorher auch "angedroht") - er war Fußballspielen, hats vergessen. Danach bitterlich geheult und das nicht nur kurz sondern WIRKLICH lange!

Das mit dem Handy und den Erinnerungen ist eine gute Idee, wenn das Kind nicht die PIN zum Handy verbummelt hätte... kein Schwein weiß mehr, wie das angeht (ja, auf dem Zettel stand auch die super-PIN) Ich meine gut, das war löblich, er hat nämlich sein Zimmer aufgeräumt und der Zettel lag sonst immer an seinem Bett - tja, jetzt liegt er nicht mehr da, wo er ihn hingeräumt hat, weiß er aber nimmer.

Trinkflaschen - hahaha ja genau!!! Hier gibts nur noch Einwegflaschen und hier gleiche Erfahrung wie bei Dir - seit er nämlich die Pfandflaschen selbst wegbringen soll und das Geld aber behalten darf, ist nicht EINE Pfandflasche mehr verschwunden!

Meine Telefonnummer geb ich aus Sicherheitsgründen nicht mehr raus, aber danke für den Tipp. Bei dem Equipment kann es eigentlich nicht weit weg sein, wir trainieren in einer Halle, alles, was liegen bleibt kommt in die Sporttasche des Trainers... letztendlich ist das schön so - ändert aber nichts daran, dass mein Sohn grundsätzlich nach dem Training IMMER was liegen lässt, er denkt einfach nicht dran - vielleicht, weil hier ständig auch immer andere an ihn denken. Ihn hier auflaufen zu lassen und das Zeug wirklich mal verschwinden zu lassen, geht letztendlich auf meine Kosten - der Sport ist sehr teuer :(

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