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Geschrieben von kfc121 am 27.11.2009, 20:08 Uhr

@Agnetha


Hallo Agnetha habe dir weiter unten nochmal eine Frage zum Thema Stottern gestellt? Mich interessiert es wielange es damals bei euch angedauert hat das Stottern. Waren es ganze Wörter die gestottert wurden oder richtiges Stottern? Als Eltern ist es ziemlich schwierig damit umzugehen obwohl man mit der Zeit etwas lockerer wird. Bei uns ist es mal 2 Wochen am Stück fast sympthomfrei doch dann kommt es wieder von dem einen Tag auf den anderen ganz schlimm wieder.
Freu mich auf deine Antwort
lg

 
1 Antwort:

Re: @Agnetha

Antwort von Agnetha am 28.11.2009, 19:20 Uhr

Entschuldige bitte, die Frage weiter unten hatte ich gar nicht gesehen.

Bei meiner Tochter war es so, dass ihre Sprachentwicklung verzögert war. Sie hatte so starke Polypen, dass der HNO-Arzt meinte, sie würde nur hören, wie wenn sie unter Wasser sei. Entsprechend undeutlich hat sie gehört und dazu passend nachgesprochen. Es war schon ziemlich traurig, denn sie war nur von einem sehr eingeschränkten Personenkreis überhaupt einigermaßen zu verstehen.

Kurz nach ihrem 3. Geburtstag wurde sie operiert. Bekam die Polypen raus und Paukenröhrchen. Nun hörte sie erstmals richtig und die Sprachentwicklung galoppierte förmlich mit ihr los. Sie kam einfach nicht hinterher und dann kam auf einmal auch das Stottern. Oftmals kam nicht ein Satz klar heraus, weil sie sich sozusagen an jedem einzelnen Wort aufhängte. Es war auch zu merken, dass sie nach einer Weile anfing, lieber gar nichts zu sagen, als sich so zu "quälen". Zu Hause ging es noch, aber im Kindergarten die anderen Kinder konnten in ihrem Alter natürlich kein Verständnis dafür aufbringen und nahmen sich entsprechend nicht die Zeit, sie ausreden zu lassen. Es gab auch oft die Situation, dass sie irgendwas, was sie sagen wollte, nur begann bzw. andeutete und dann von uns erwartete, dass wir den Rest erraten und vervollständigen, damit sie sich das Sprechen spart.

Wir sind gut 1,5 Jahre zur Logopädie gegangen. Zu Hause konnten wir ganz gut damit umgehen, obwohl wir natürlich beide immer versucht haben, ihr nur unser freundlich-entspannt-gelassenes Gesicht zu zeigen und unsere Sorgen zu verbergen. Denn wir wissen alle, was Stotterer manchmal aushalten müssen durch eine ignorante Umwelt. Das wünscht sich niemand für sein Kind.

Wenn ich damals manchmal wegen eines Rückschlags besonders niedergeschlagen war, hat mein Mann immer zu mir gesagt, ich solle es mir nicht so zu Herzen nehmen. Irgendwann würde sie soviel plappern, dass ich wünschte, sie hielte mal den Mund. Ich glaube, das war nur Trost, denn hellseherische Fähigkeiten sind mir bei ihm nie aufgefallen.

Unsere Tochter ist heute schon 13 Jahre alt und es ist genauso gekommen, wie er gesagt hat. Sie macht heute jedem Schnellsprecher ernste Konkurrenz und der Mund steht nie still. Soweit ich mich erinnere, war es mit dem Stottern auch nach diesen 1,5 Jahren logopädischer Behandlung vorbei.

Wirklich genervt hat in dieser Zeit eben das Verhalten anderer, wovon ich neulich schrieb. Viele wissen einfach nichts übers Stottern und anstatt den Mund zu halten, überschlagen sie sich mit vermeintlich guten Ratschlägen. Es hilft nur, sich selbst gut zu informieren und dann die Personen, mit denen das Kind hauptsächlich zusammen ist (Erzieherin, Großeltern, ...) entsprechend zu "instruieren".

Ich drücke euch ganz doll die Daumen, dass es bei euch auch besser wird und sich irgendwann ganz gibt.

Alles Gute!

Agnetha

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