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Das Leben ist kein Ponyhof - wirklich?

Thema: Das Leben ist kein Ponyhof - wirklich?

Habe gerade die Diskussion über die Nachtwindel gelesen. Da wird ja u.a. die Meinung vertreten, das Leben sei kein Ponyhof und man müsse die Kinder auf ein hartes Leben vorbereiten. Hört man sehr oft. Ich musste darüber lange nachdenken. Leben wir im selben Land? Wenn ich mein Leben mit das meiner Großeltern vergleiche, lebe ich im Paradies. Natürlich gibt es Stress und Zeitdruck, aber ist das Leben vieler hier so hart?

Mitglied inaktiv - 26.10.2015, 13:01



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Definitiv ist das Leben kein Ponyhof. Das ist allerdings uU das Totschlagargument womit man in Erziehungsdingen völlig unempathisch und vorallem unreflektiert an seinen Kindern rumerzieht. Ich bin der allerfestesten Überzeugung, daß man mit einer Erziehung in Liebe und Respekt dem Kind gegenüber es viel besser auf das reale Leben vorbereitet, als mit Strenge, übermäßiger Konsequenz und Blosstellen. Denn die Pieselgeschichte ist nichts anderes. Helikoptern hat mMn nichts mit herzlicher Erziehung zu tun. Es ist mangelnder Respekt vor den Bedürfnissen und vorallem Fähigkeiten der Kinder und es dient allein der Befriedigung eines Eltern-Egos.

von Loraley am 26.10.2015, 14:46



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"Das ist allerdings u.U. das Totschlagargument..." Und nicht nur in Erziehungsfragen und -angelegenheiten, sondern auch sonst. Mich NERVT das einfach (auch), dass das heutzutage immer und ewig bei passenden und unpassenden Gelegenheiten so unsensibel und unempathisch raus gehauen wird ! Und halt immer dann, wenn es um gewissen Wünsche, Anliegen und Erwartungen geht. Klar steckt da viel Wahrheit drin, aber manchmal kann man diesen im Grunde sinnlosen und dämlichen Kommentar sich auch einfach mal klemmen. Aber ich habe ja auch gestern schon was dazu geschrieben.

von kaempferin am 28.10.2015, 09:25



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Ich habe oft den Eindruck, dass viele die den Spruch mit der Vorbereitung auf das harte Leben raushauen, das aus Selbstschutz tun. Abhärtung KANN prima vorgeschoben werden, wenn es eigentlich um Bequemlichkeit geht......

von Johanna3 am 26.10.2015, 21:26



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...für (kleine) Kinder jedenfalls sollte es das sein. Auf den Ernst des Lebens vorbereiten kann man se immer noch, wenn sie erwachsen werden. Dies ist natürlich kein Von-heute-auf-morgen, sondern ein fließender, jahrelanger Prozess, der meines Erachtens am besten zwischen 14 und 18 stattfindet. Aber bei Kindergartenkindern - völlig fehl am Platz.

Mitglied inaktiv - 26.10.2015, 21:28



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von Nachtwölfin am 26.10.2015, 22:07



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Dito

von Murmel021013 am 26.10.2015, 22:55



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Ich denke, es kommt darauf an, wie man lebt, wo man lebt und was man auf seinem Leben macht. Natürlich müssen Kinder auf das Leben vorbereitet werden und wenn möglich, frühzeitig. Damit werde ich natürlich wieder auf Widerstand stoßen, aber unser Leben ist so ganz anderes als Eures und wir wünschen uns etwas mehr als Empathie etc., damit kommt man im Leben nicht weit. Und tut mir leid, dass zu sagen, aber mit 14 ist es schon zu spät.

von Kika1975 am 28.10.2015, 15:01



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Jetzt bin ich aber neugierig geworden, wieso ist euer Leben soviel anders?

von lisi3 am 28.10.2015, 16:09



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Wenn du meine Kommentare hier gelesen hättest, würdest du eine Vorstellung davon bekommen.

von Kika1975 am 29.10.2015, 14:03



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ehrlich gesagt, kenne ich viele solcher Mütter. Persönlich kenne ich niemanden mit Familienbett, Einschlafbegleitung, Stillen nach Bedarf. Da fuhren die Mütter auch mit Babys übers Wochenende weg. Und natürlich musste sich das Kind anpassen und nicht umgekehrt. Das habe ich an diesem Forum immer so geschätzt, dass man sich nämlich nicht wie ein Exot vorkommt. Die meisten dieser o.g. Kinder sind mittlerweile Teenager (ich bin relativ spät Mutter geworden, in meiner Verwandtschaft waren sie mir alle Jahre voraus). Da kämpfen die Eltern auch gerade mit den typischen Problemen dieser Jahre. Da denke ich mir auch manchmal meinen Teil, aber in ein paar Jahren, wenn meine Tochter in dem Alter ist, werde ich sicher eines besseren belehrt und habe die gleichen Probleme.

Mitglied inaktiv - 29.10.2015, 16:34



Antwort auf Beitrag von Kika1975

Ich hatte die meisten deiner Posts zum Windelthema gelesen. Ich hatte den Eindruck, dass du dort sehr hart über bestimmte Dinge urteilst. Jetzt habe ich mir auch deine anderen Antworten zu diesem Thema und die Antworten zur Eingewöhnung durchgelesen. Es schien mir so, als ob du es nicht leicht hättest. Aber es gibt bestimmt viele Mütter, bei denen das Leben kein Zuckerschlecken ist und die trotzdem anders urteilen. Ich versuche mich nur in dich hineinzuversetzen. Die Frage sollte nicht unfreundlich klingen und war nicht böse gemeint.

von lisi3 am 29.10.2015, 18:15



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Kinder müssen frühzeitig auf "das Leben" vorbereitet werden? Was verstehst du denn unter "Leben"?

von Johanna3 am 30.10.2015, 15:11



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Nein, das Leben ist wirklich kein Ponyhof! Ich versuche meine Kinder darauf vorzubereiten, indem ich versuche im Baby-/Kleinkind-/Kindergartenalter ihr Urvertrauen zu stärken, ich gehe auf ihre Bedürfnisse ein und unterstütze sie in schwierigen Situationen. So bekommen meine Kinder hoffentlich ein gesundes Selbstvertrauen und können darauf in schwierigen Zeiten zurückgreifen. Ich möchte ihnen nicht alles abnehmen und sie überbehüten, sondern ich würde gerne ihr Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten stärken. Mit rigiden Erziehungsmethoden erreicht man da meiner Ansicht nach allerdings das Gegenteil. Vielleicht ist die Methode "den Rücken stärken und gleichzeitig ein bisschen anschubsen" nicht schlecht.

von lisi3 am 27.10.2015, 06:45



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Ich finde, was Deine Überschrift/Deinen Betreff anbelangt - zumindest nicht IMMER. Und ich finde diesen Spruch bzw. diese Aussage einfach strunzeblöd. Klingt so pseudo-schlau; ist es aber nicht, sondern... siehe weiter oben. Klar läuft das Leben nicht immer so, wie man das gerne möchte und hätte - und es ist gut, wenn man das schon in jungen Jahren so langsam, aber sicher, lernt, aber ich finde es einfach kontraproduktiv, wenn einem das heutzutage bei jeder passender und unpassender Gelegenheit aufs Auge gedrückt und aufs Butterbrot geschmiert wird . Denn das kann man auch deutlich netter und höflicher und nicht so ironisch, zynisch und sarkastisch ausdrücken, indem man ganz einfach sagt, dass eben im Leben nicht alles so läuft, wie man das gerne hätte. Ein und dieselbe Bedeutung - nur netter formuliert. Geht auch. Genauso bescheuert bzw. noch bescheuerter finde ich ja die Aussage "Das Leben ist kein Wunschkonzert" .

von kaempferin am 27.10.2015, 17:57



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Hm, also ich denke bis zum Vorschulalter darf das Leben schon "Ponyschlecken" sein, d.h. einfach mal Kind sein lassen. Tritzdem muss das nich "überbehütet" sein. Kind sein heißt auch selber machen lassen, aber nicht auflaufen lassen. Also z.B. sag ich meinen Kindern, dass die Katze kratzt, wenn man sie ärgert. Machen sie trotzdem weiter, werden sie eben gekratzt. Bei wirklich gefährlichen Sachen greife ich ein. Je nach Alter dürfen sie auch gerne schon etwas Verantwortung übernehmen: Sich um die Tiere kümmern, das kleine Geschwisterchen bespaßen, damit Mama oder Papa in Ruhe kochen können, etc. Ab dem Vorschulalter wird das Kind auf die Pflichten in der Schule vorbereitet, wo es nicht mehr so locker zugeht wie im Kindergarten, aber auch da dürfen sie nach getaner Pflicht (Hausaufgaben, lernen etc ) wieder Kind sein. Während der Schulzeit, die ja bekanntlich viele Jahre dauert, kommen schrittweise immer mehr Erfahrungen und Verantwortung dazu. Und irgendwann sind sie Erwachsen. Dann macht jeder seine eigenen Erfahrungen. Wenn ich etwas haben will, muss ich was dafür tun. Auf Dinge wie Krieg, Flucht, Vertreibung, Tod der Eltern, Armut, Hunger, schwere Krankheit etc kann man nicht vorbereiten. Wie auch? Das wäre grausam. Das ist es was ich unter "Ponyhof" verstehe, nicht ob das Kind nachts noch nicht trocken ist, ob es alleine einschläft oder sonst was.

von Nachtwölfin am 31.10.2015, 12:20