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Jemand Erfahrung mit Sprachheil-Kiga?

Thema: Jemand Erfahrung mit Sprachheil-Kiga?

Hallo, Meine Tochter (geb Feb 2008) kann noch nicht deutlich aussprechen. Sie ist seit ca 1,5 Jahren in logopädischer Behandlung, wird regelmäßig von der Fachärztin für Phönoatrie kontrolliert. Wurde in der Frühförderstelle vorgestellt. Ergebnis: wenn sie nicht gerade erkältet ist und daher mit paukenerguss kann sie gut hören. Im Wortschatz. Ausdrucksweise, Grammatik, Verständnis und alles andere ist sie topfit. Nur die Aussprache bereitet ihr Probleme. Bei der U9 vor 2 Wochen meinte die Kinderärztin ich sollte die Möglichkeit prüfen sie im Vorschuljahr ab kommenden September in den Sprachheil-Kiga zu schicken, denn sonst könnte meine Tochter vielleicht nicht in die Regelschule. Das hat mich alarmiert. Auf der anderen Seite ich will unvoreingenommen die Möglichkeit prüfen. Gespräche mit Kiga, Logopädin, Fachärztin sind schon angesetzt. Morgen hoffe ich die Kiga-Leiterin der SH-Kiga zu erreichen, dass ich mich erkundigen kann. Gleichzeitig hätte ich gerne Erfahrungen von Eltern, deren Kinder einen SH-Kiga besuchen oder besucht haben. Gerne auch per PN. Was waren die Vorteile /Nachteile aus eurer Sicht? Hat es euren Kindern geholfen? Worauf soll ich bei der Entscheidung achten? Ich danke euch schon mal Grüße Manira

von manira am 03.06.2013, 22:38



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Das gibt es? Mein Sohn ist Integrationskind. Er bekommt im Kiga Ergotherapie wg. Stifthaltung, Spieltherapie für die Konzentration und 2 x Logopädie die Woche. Seit wir im letzten Oktober die Logo aufgestockt haben wird die Aussprache langsam besser. Er ist auch 5. Hat noch das Vorschuljahr vor sich, könnte aber bei Bedarf statt Regelschule nächstes Jahr noch 1 Jahr in die SVE (schulvorbereitende Einrichtung), die bei uns der SPZ angegliedert ist oder alternativ als Integrationskind in die Koop-Klasse der Regelschule. Da bekäme er für 2 Förderstunden eine extra Lehrerin.

von Badefrosch am 04.06.2013, 07:22



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Wir haben uns damals in Absprache mit der Logopädin gegen den Sprachheilkindergarten entschieden. Mein Sohn hat eine verbale Entwicklungsdyspraxie und hat sehr gute Fortschritte mit der Logopädie (damals 2 mal die Woche) und dem normalen Kindergarten gemacht. Er kommt nächstes Jahr in die Schule, in eine ganz normale Grundschule, dort wird er als Integrationskind angemeldet, in wie fern der Bedarf dann nächstes Jahr nocht besteht weiß ich heute nicht, aber vorstellen, dass er ganz normal redet kann ich mir bis dahin nicht.

von Himbaer am 04.06.2013, 11:53



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Hallo, unser Sohn ist momentan im Sprachheilkindergarten. Seit Januar 2012. Dieses Jahr kommt er in die Schule. Er bekommt im Kindergarten Logopädie und Ergo, dazu noch Spieltherapie. Alles während der Kindergartenzeit. Für mich ein Vorteil, da ich nachmittags nicht mehr extra los muss oder ihn früher aus dem Kiga nehmen muss, wie es vorher der Fall war. Seine Aussprache ist seitdem viel besser geworden. Die Gruppen sind klein, 8 Kinder auf 2 Erzieher plus Praktikanten. Die Erzieher haben gute Erfahrungen bzgl. Sprachdefizite und können ebenfalls außerhalb der Therapiezeiten auf diese eingehen. Sie machen viele Aktionen im Kindergarten, die ich im vorherigen Kindergarten nicht kennengelernt habe. Nachteil in meinen Augen: es ist ein langer Kindergartentag, da feste Zeiten 8-15 Uhr. Danach wenig Zeit sich noch zu verabreden, teilweise dann auch weite Wege, da Kinder aus dem ganzen Landkreis in den Sprachheilkindergarten gehen. Urlaube außerhalb der Ferienzeiten gehen eher nicht, weil es sich hier um eine ärztliche Verordnung ist, rausnehmen wird nicht gern gesehen. Kinder werden hier durch ein Taxiunternehmen direkt zu Hause abgeholt und nach Hause gebracht, wenn man mehrere Kinder hat muss man halt schauen, wie das zu organisieren ist. Bei uns werden leider viele Feiertage o.ä. im laufe des Kalenderjahres nicht im Kindergarten "behandelt", so gab es bei uns weder gebasteltes zu Mutter-/Vatertag, noch Ostereiersuchen , Erntedank o.ä. , das finde ich persönlich schade für die Kinder. Im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden mit dem Kindergarten und meinem Sohn hat es viel geholfen. Die Einschulung dieses Jahr wird aber dann in der Sprachheilschule sein, da ich es für ihn besser finde. LG coryta

von coryta am 04.06.2013, 12:35



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Hallo zusammen, erstmal vielen Dank für die bisherigen Rückmeldungen. Und ja, das gibt es, zumindest bei uns im Landkreis :-) Wußte ich vorher auch nicht. Der Kiga ist auch relativ weit weg, wie es mit Hinbringen und Abholen wäre, Betreunngszeiten, Kiga-Schließzeiten und und und erfahre ich hoffentlich bald. Habe heute wieder kein Glück gehabt jemanden ans Telefon zu kriegen im Sprachheilkiga, email kommt zurück als unzustellbar. Hm, schwieriger Anfang. Morgen versuche ich es wieder, sonst muß ich die Woche doch ohne Anmeldung antanzen... Hatte heute morgen ein kleiner Erfolgserlebnis mit meiner Tochter: wir üben zur Zeit das "sch"... sie hat sich schwer getan bisher. Heute morgen haben wir "im Spiel" Quatschwörter gebildet, wir "mußten" im Wechsel ein Quatschwort erfinden und die andere mußte das Wort nachsprechen. Was höre ich da? Fast einwandfrei! Boah, war ich paff und sie hat gestrahlt. Als ich sagte, wow, ist super! meinte sie: "ich habe ja auch heimlich geübt" ... hm, fragt mich bitte nicht warum sie meint sie müßte heimlich üben. auf jeden fall haben wir uns beide sehr gefreut. Ich hoffe dass sie das bald in der alltäglichen (Aus)Sprache anwendet. In der Übungssituation kann sie mittlerweile viele Laute gut bis sehr gut aussprechen, aber wenn sie normal erzählt, scheint sie alles zu vergessen. Die Logopädin meinte das sei normal, es könnte noch Monate dauern bis sie das alles im Alltag umsetzen kann. Danke euch allen Gruß manira

von manira am 04.06.2013, 18:30



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Was die Aussprache angeht, kann ich dich vielleicht beruhigen. Mein Sohn spricht bestimmt, mind. seit einem halben Jahr das "K", auch im Wort- aber bei ihm hatte sich die Schottolade (statt Schokolade) so eingeprägt, dass er es spontan immer so aussprach. Bis heute, da kam das erste mal direkt Schokolade. Und "heimlich" geübt hat er zwischendrin auch immer mal wieder.

von Himbaer am 04.06.2013, 19:00



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Also meine Tochter besuchte zuerst ambulant die Logopädie welche im Sprachheilkindergarten stattfand, dann wurde sie 1,5 Jahre im Kindergarten dort aufgenommen und nun geht sie das letzte halbe Jahr vor der Einschulung in den Regelkindergarten. Nun wird sie wieder ambulant zur Logo gehen und freut sich riesig darauf. Der Sprachheilkindergarten war super!!!! Jederzeit würde ich das wieder so machen, wird bei meiner jüngsten wohl auch so werden, Zeiten waren vom 8 bis 14 Uhr, sie wurde abgeholt und nach Hause gebracht, es waren kleine Gruppen und sie hat sich sehr wohl gefühlt und gerne gelernt. Es hat wirklich viel gebracht, sie ist auch echt selbstbewusst geworden. Nun freuen wir uns auf die Einschulung

von filly am 04.06.2013, 21:40



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Ach so, einziger Nachteil waren die wenigen Ferien, ihre große Schwester hatte ( in der Schule) immer länger frei. Das fand sie gemein!

von filly am 04.06.2013, 21:42



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Hallo, Meine Tochter hat von Geburt an (August 2009) Hörgeräte beideseits. Am Anfang was nicht toll war, hatte sie die "falsch eingestellt" also mussten wir sie im alter von 3/4 Jahr zwei mal narkotisieren um den Test BERA zu machen. Dann hatten wir ---> irgendwann, die "richtigen" sodass sie seit knapp zwei Jahren die gerne drin behält und inzwischen auch schon versucht sie selber rein zu machen. Allerdings hängt sie mit ihrer "Aussprache" sehr hinterher :-( sie ist etwa auf dem stand einer 2-3 jährigen. Momentan besucht sie ein Kindergarten mit einer integrationsgruppe. Logopädie und Frühförderung hat sie je einmal in der Woche. Ab September allerdings wird sie die SVE ---> schulvorbereitende Einrichtung Schwerpunkt Sprache besuchen. Erst wollte die Frau von der Frühförderung dass sie nach Augsburg in die Einrichtung für Hörgeschädigte Kindern geht. Das kommt aber momentan für uns nicht in frage weil es 50km weit weg wäre. Also WIR verstehen unsere Tochter inzwischen ganz gut und sonst ist sie auch fit, sie schneidet zb was direkt an der Linie aus und malt Gesichter mit Haaren, kennt Größenunterschiede etc. Ich hoffe das sie es mit dem sprechen "aufholen" kann??! Naja ich denke auch daran, was wichtig ist für das Kind, Regelschule ist sicher besser, dennoch würde ich deiner Tochter noch etwas zeit geben. Erkundige dich, mach "probetage" mit ihr zusammen im vielleicht neuen kiga und du wirst sehen was sich ergibt. Ich mach das mit der SVE auch nur, weil meine Tochter weiterhin die Möglichkeit hat in ihrem jetzigen kiga zu gehen wo all ihre Freunde sind und da ich momentan in der 39ssw bin und die SVE nur von 9-12 Uhr auf hat wäre ich anfangs womöglich überfordert?! D H sie darf zum Mittagessen bis 15 Uhr in ihren normalen kiga gehen. Und in den Schulferien weil da die SVE komplett zu hat wie die Schule eben. Langer Text, verzeih mir hoffe dennoch dir etwas "geholfen" zu haben! Liebe Grüße isabell mit Fabienne und Baby inside ;)

von bella1989 am 05.06.2013, 21:28



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Generell würde ich bedenken: Im Sprachheilkiga sind die einzigen positiven Sprachvorbilder das Personal! Alle Kinder haben dort ihre eigenen Probleme, sie eignen sich gegenseitig nicht als sprachliche Vorbilder. In einer normalen Kindergartengruppe können die Kinder gut voneinander lernen. Es gibt darin viele gute sprachliche Vorbilder! Googel mal ein bisschen. Du findest genug Literatur, in der erklärt wird, dass in der Sprachentwicklung ein positives sprachliches Umfeld am wichtigsten ist. Vielleicht kann deine Tochter für den Kiga stundenweise eine Integrationskraft bekommen, die sich um sie speziell kümmern kann. Eventuell empfiehlt dir euer HNO auch Paukenröhrchen, wenn deine Tochter dauernd Paukenergüsse hat?

von marie74 am 06.06.2013, 09:44



Antwort auf Beitrag von marie74

Hallo an alle, Vielen dank für die hilfreichen Rückmeldungen. Nächsten Donnerstag ist der beratungstermin im sprachheilkiga @ Bella: 39. SSW! Wow, aufregend! Alles Güte für euch! Gruß Manira

von manira am 07.06.2013, 23:43