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Geschrieben von saarbaby am 01.04.2011, 9:33 Uhr

Offene gruppen

Hallo!

Mich würde mal von den Leuten mit offenen Gruppen im Kindergarten interessieren, wie ihr Tagesablauf dort besteht, und wie groß der kiga ist( Räiumlichkeiten, Personal etc.)

Da unserer nun auf komplett offen umgestellt wird, aber von Größe und kapazität dafür meines erachtens nicht geeignet ist, würde ich gerne wissen wie es anderswo ist und wie es klappt( gerne auch wo auch vorher ein anderes konzept bestand).

Vom prinzip her gefällt mir das mit diesen Themenräumen und Angeboten, doch da aus platzgründen bei uns jeder Raum dafür genutzt wird, fehlt mir so ein bischen die heimelige Stammgruppe, es wirkt auf mich nun sehr unpersönlich...ebenso stört meine Tochter das nicht mehr gemeinsam gesungen wird im Stuhlkreis( dort ist nur noch entscheidung wer wohin will), dann hat sie bereits die innere angst zu spät zu kommen zum Stuhlkreis um entscheiden zu können wo sie hin will, wer zu spät kommt hat pech gehabt( Stuhlkreis wurde auf 8.30 h vorgezogen, wir sind allerdings immer pünktlich weil wir vorher zur schule gehen und um 8 uhr da sind, trotzdem hat sie davor angst).
für die Vorschulkinder ist irgendwie auch kein platz mehr, da ja eben alle Räumlichkeiten verbaut sind, da frag ich mich wo die ihre Mappen machen sollen, in ruhe vor allem....
Der Außenspielplatz wird nur noch von der bewegungsbaustelle jetzt im Sommer genutzt, ansonsten ist der im Tagesplan nicht mehr eingebaut, was ich auch schade finde.

vieleicht bin ich wirklich einfach auf dem altmodischen Standpunkt, aber ich finde einfach das das grundprinzip kindergarten wie z.b. Stuhlkreis gemeinsam singen und spielen, und das gefühl eine gruppe zu haben wo ich hingehöre, einfach nicht verloren gehen sollte durch das neue konzept.Ich empfinde es z.zt. gerade als wortwörtlich "offen"
wisst ihr wie ich das meine??
Unsere gruppe z.b. hat nun gar nichts persönliches mehr.

lg katja

 
14 Antworten:

Re: Offene gruppen

Antwort von Sibi am 01.04.2011, 10:17 Uhr

Hallo,
bei uns ist jeden morgen um 9h in jeder Gruppe Morgenkreis.
Dauert nie länger als 30 Min - eher kürzer.
Da wird gesungen, gespielt, gelesen, besprochen.
Dann öffnen sich die Türen (jede Gruppe ist halt unterschiedlich früh fertig). Dann können die Kids frühstücken oder spielen.
Jede Gruppe hat ihr Thema.
- Bauecke
- Spiele
- Spielküche, Puppenhaus, Verkleidung
- Atelier
- Bewegungsbaustelle

Ich finde das offene System sch...
Wie es früher bei uns war fand ich es besser.
Aber die Befürworter sagen: wenn du jemanden in der Gruppe nicht magst, musst du dabei bleiben.
Wenn du die Erzieherin nicht magst - hast du sie trotzdem.

Aber so hat das Kind die Möglichkeit, jeden Tag das Selbe zu machen, weil ich behaupte, die merken das nicht. Die sagen natürlich, durch die Karteikarten merken sie es.
Innerhalb einer Gruppe lassen sich die Kinder eher mal "anstecken" z.B. zum Malen oder Puzzeln.
Wenn mein Kind gerne in die Bauecke geht, sieht es ja niemanden Puzzeln und kommt dann natürlich auch weniger auf die Idee.
Weisst Du, was ich meine?
Wobei die Kinder damit sicher weniger Probleme haben.

LG
S

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Re: Offene gruppen

Antwort von EaE am 01.04.2011, 11:10 Uhr

Ich bin Eltervertrerin unserer gemeinde, das heisst 6 Kindergärten, bzw 5 und ein spielkreis. wir haben beide Konzepte vertreten. in unserem ist es ein geschlossenes konzept, jedes kind hat seine gruppe, das finde ich sehr gut. wir sind mit diesem konzept aber auch die einzigsten. alle anderen haben das offene konzept. wenn ich dort war, kam es mir sehr unruhig vor.

das feedback der eltern ist unterschiedlich. die meisten finden es ok, hatte aber auch den eindruck, das sie da nie so richtig drüber nachdenken. so nach dem motto "ist so, passt schon, wird schon"
einige andere finden es nicht so gut, weil halt auch wirklich viel untergeht. es bleiben bestimmte altersklassen auf der strecke. sport nur für vorschulkinder, die anderen müssen im haus bleiben, kleinkinder (weil krippe und kiga eins ist), können nicht altersgerecht behandelt werden, auf grunddessen, das die altersspanne so enorm ist. der pflegeaufwand solch kleiner ist deutlich höher und zeitaufwendiger, das geht den größeren verloren und für die kigakinder ist es auch stress immer darauf achten zu müssen ob da gerade ein kleiner in der nähe ist und er jetzt da mit der schere hantieren kann. mir fehlt da die entfaltung. die kinder können sich nicht so frei bewegen wie es richtig und auch wichtig wäre.

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Re: Offene gruppen

Antwort von malink am 01.04.2011, 11:57 Uhr

Unsere Kita ist 6-gruppig, davon eine mit U3 Kindern.
Wir haben ein offenes Konzept, oder vielleicht eher halb offen, da morgens in jeder Gruppe der stuhlkreis stattfindet. Unsere Gruppe hat ausserdem feste Termin, z.b dienstags nachmittag turnen, Mittwochs ThemenFrühstück, freitags geht es immer richtig raus, als fester Termin, an den anderen Tagen wird das spontan gemacht, je nach Wetterlage. Wenn nichts ansteht, können die kinder halt in die anderen Gruppen gehen, wenn sie mögen. Ich finde das bei uns so super gelöst. Die kinder haben sich als Gruppe, kennen aber auch alle anderen kinder. Wir sind sehr zufrieden mit dem Konzept.

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Re: Offene gruppen

Antwort von Fru am 01.04.2011, 12:36 Uhr

Mein Kind mußte umzugsbedingt von dem geschlossenem in das offene Konzept wechseln.

ich hatte wirkliche Panik, weil mein Kind ansich recht ruhig ist und die Kriese bekommt, wenn es mal zu laut wird. Für sie war das geschlossene wirklich perfekt.
Nun, hier aufm Lande hat man nicht die Wahl, da wird das Kind in den örtlichen Kiga geschickt und da kann man nicht wählen, ob ich einen Kiga mit offenem Konzept nehme oder einen mit Geschlossenem.

Naja....auf jeden Fall hab ich mein Kind schon mit einer leichten Panik da in den Kiga gehen lassen und sie kommt viel viel viel besser klar als vorher, sie ist auch noch aufgeschlossener geworden und auch so echt super drauf.

Bei uns wird morgends "Kling und Klang" gemacht. Eine Glocke wird geläutet, die Türen werden geschlossen, es wird sich begrüßt und ein Gebet gesprochen. Dann gehen die Türen auf und jeder kann machen wo er Lust zu hat. Hier sind ebenfalls die Räume mit verschiedenen Themen. Puppenecke, Malzimmer, Bauraum, Ruheraum, ein Gruppenraum hat ne echte Miniküche drin, Turnhalle, Spielplatz draußen und so weiter..

Mittags wird vor dem Abholen selbstverständlich der übliche Stühlchenkreis gemacht.

Die "besonderen Angebote" finden bei uns nachmittags statt...

Montags: Wald und Wiesentag, Dienstag: Vorschulnachmittag, Mittwoch: Bücherei, Donnerstags: Kochkurs, Freitags: Turnen.

Lieben Gruß

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Re: Offene gruppen

Antwort von Jacky010477 am 01.04.2011, 12:50 Uhr

Bei uns wurde es aus der Not heraus zum offenen Konzept. Der reguläre KiGa wird von Grund auf saniert und so mussten die Kinder umziehen in einen Seitenflügel der Grundschule.
Da dort der Platz für drei geschlossene Gruppen fehlt (zwei Gruppenräume sind auch gleichzeitig Mal-Werkraum und Bauraum) und es auf zwei Etagen verteilt ist. Es gibt immernoch die drei festen Gruppen mit ihren Erzieherinnen und es wird auch jeden Morgen und jeden Mittag ein intensiver Stuhlkreis gemacht und auch auf Gruppenaktivitäten wird geachtet. In der offenen Spielzeit können die Kinder dann in den verschiedenen Bereichen spielen, werden aber zwischendurch immer wieder zum mitmalen- und basteln animiert. Wir haben auch eine Französin, die sich immer zwei-drei Kinder beiseite nimmt, um mit ihnen spielerisch Französisch zu lernen. Die Vorschulkinder haben ein festes Programm, wofür sie aber den KiGa-Bereich verlassen und in einen Schulraum rübergehen.

Ich weiß jetzt nicht, ob nach dem Umzug in den sanierten KiGa wieder zurückgegangen wird in das Gruppenkonzept oder ob sie das Offene dann beibehalten. Aber ich finde beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Mein Sohn hat so auch feste Freunde in anderen Gruppen finden können.

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Re: Offene gruppen

Antwort von tapeten am 01.04.2011, 12:53 Uhr

In unserem Kindergarten (ca 40 Kinder 4 Erzieherinnen, nur ü 3 Kinder) ist ein offenes Konzept. Begonnen wird um 9 Uhr mti dem Morgenkreis jedes Kind ist einmal Morgenkreisleiter. Dann darf sich jedes Kind etwas aussuchen was es gerne machen möchte. Wenn sie raus gehen sind immer 2 Erzieherinnen dabei. Ansonsten jeweils in 1 Raum 1 Erzieherin (2 Themenräume, 1 Sportraum).

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Der Grundgedanke ist okay, aber erst ab Vorschulalter umsetzbar, die Kleinen gehen unter

Antwort von bubumama am 01.04.2011, 13:26 Uhr

So habe ich jedenfalls bei uns den Eindruck. Meine Tochter ist bereits Schulkind, sie war Vorschulkind als umgestellt wurde....

Die ganz Kleinen, also die 3-Jährigen, haben damit ein echtes Problem. Nicht alle, aber viele, es ist laut, wirr, alle laufen kreuz und quer, es gibt keinen festen Ablauf, keine feste Betreuerin, die IMMER da ist. Viele Halbtagskräfte, die nicht jeden Tag anwesend sind.

Es wurde umgestellt, weil eine Minigruppe aufgemacht wurde, dafür war aber vorher kein Raum da, die Nachfrage aber groß (minis von 2-3 J. können da hin). So wurden also die Gruppenräume anders gestaltet. Ein Raum für die Minigruppe, die anderen beiden Räume für die Großen, also fürs offene Konzept. Zusätzlich wurde aus zwei kleinen Räumen je ein Bauzimmer und eine Puppenecke geschaffen.

Der Essensraum ist eine Art "Café", jeder kann hin wann er will und essen, keine festen Zeiten mehr.... kleine Tischlein, mit je 4-6 Stühlchen. Sieht putzig aus, aber gemeinsam essen funktioniert so nicht gut.

Naja, mal sehen, wie es wird, wenn mein Sohn im September kommt. Er wird erstmal die Minigruppe besuchen, da er noch nicht 3 Jahre alt ist. Ab Januar dann evtl. die offenen Gruppe.

Ich fand eine Gruppe beschützender, ein strukturierter Ablauf, ein Morgenkreis, ein Abschlusskreis, viel gemeinsames Singen, Basteln und Spielen. Gemeinsames Essen und zwei feste Bezugspersonen, von denen IMMER eine die ganze Woche da war.

melli

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Re: Offene gruppen

Antwort von marie74 am 01.04.2011, 14:45 Uhr

Ich selber halte nichts von dem Konzept: Die ruhigeren und kleineren Kinder gehen dabei meiner Meinung nach schnell unter, sind orientierungslos in den Angeboten, hängen sich an eine Erzieherin und fühlen sich nicht mehr heimisch. Für manche Kinder mag es eine schöne Sache sein. Ich finde es besser, wenn man immer für genug Möglichkeiten zum Toben sorgt (draußen, alternativ in der Turnhalle oder einem Raum), dann ist es den Räumen für die Kinder die Gesellschaftsspiele spielen, basteln, malen, bauen oder Rollenspiele machen nicht zuuu unruhig.

Ein Freund meines Sohnes war in einem Kiga (mit 4 Gruppen), wo sie auf dieses Konzept umgestellt haben. Da war er schon ein Vorschulkind. Trotzdem war dieses Jahr laut Mutter für ihn nicht schön, er ist seiner früheren Gruppenleiterin auf Schritt und Tritt gefolgt. In dem Raum, wo diese "Dienst" hatte, war auch er. Wenn sie zur Toilette ging, hat er so lange vor der Tür gewartet :-(

Eine Freundin meiner Tochter war im selben Kiga, ein Jahr lang, sie haben dann gewechselt. Das Mädchen hat sich die meiste Zeit im Waschraum aufgehalten, wo auch gespielt werden durfte und war jeden Tag nass ;-) Sie hat nicht ein Bild mit nach Hause gebracht, obwohl sie gern malt und bastelt. In der großen Einrichtung, ohne Gruppen (Stammgruppen gab es noch, in denen man sich täglich traf) viel gar nicht auf, wie die Kinder ihren Tag verbracht haben.

Dass ein Außengelände nicht mehr genutzt wird, kann ich überhaupt nicht verstehen! Allen Kindern tut Bewegung an der frischen Luft gut, dann muss eben eine Erzieherin draußen Dienst machen! Der Spielplatz draußen könnte täglich mit in die Planung einbezogen werden. In unserem Kiga war jeden Tag, bei Wind und Wetter (ausser bei Gewitter oder Sturm sonst immer) eine Erzieherin von 8.00-10.30 draußen, so dass die Kinder immer die Möglichkeit hatten, dort zu spielen. Von 11.45-12.12 sind nochmal alle rausgegangen. So dass alle Kinder täglich raus können! Das wäre doch bei offenen Gruppen genauso möglich? Auch bei dem offenen Konzept kann man einen täglichen Stuhlkreis machen, in dem evtl. als Abschluss gesungen, gespielt und erzählt wird.

Ich kann verstehen, dass dir die Lösung nicht gefällt. Wenn es vielen Eltern so geht, könntet ihr das über den Elternrat ja mal ansprechen? Letztendlich spricht sich rum, ob ein Konzept ankommt. Der Kiga, in dem die Freunde meiner Kinder waren, hat mittlerweile sehr schlechte Anmeldezahlen und schon eine Gruppe weniger.

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Re: Der Grundgedanke ist okay, aber erst ab Vorschulalter umsetzbar, die Kleinen gehen unter

Antwort von Laraz am 01.04.2011, 15:32 Uhr

Hallo

kann ich bestätigen -

und auch eher für Kinder die keine Defizite haben.
Es ist toll zwischen den Angeboten, Räumen zu wechseln wie man will - aber man kann auch gut vermeiden.
Wenn ich schlecht in Feinmotorik bin, gehe ich dann wirklich schneiden und basteln
wenn ich eher ein unruhiger Typ bin, - bin ich dann nicht nur in den Räumen wo ich mich frei bewegen kann oder nehme ich auch andere Angebote freiwillig war.

Zudem bin ich dafür Konflikte auch mal aushalten zu müssen, mit Freunden, in der Gruppe und auch mit der Erzieherin. Meine Kinder sollen nicht jedem Konflikt, jeder unangenehmen Situation ausweichen zu können.

Auch für Kinder die nicht so leicht Anschluß finden kann es schwierig sein, denn dann sind nicht immer die selben Kinder im Raum. Die selbstbewußten Kinder sind in Gruppen unterwegs, und man muß echt immer schauen um dran zu bleiben.

Bei unseren städtischen Einrichtungen ist das offene Konzept Pflicht, deswegen kam für mich keine städt. Einrichtung in Frage

es entspricht in keinster Weise dem was ich meinem Kind vermitteln will
gerade auch für die Schule


grüße Laraz

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Nachtrag

Antwort von Laraz am 01.04.2011, 15:36 Uhr

Hallo

und auch die Erzieherinnen sind mehr daran interessiert die Kinder ihrer Gruppe weiter zu bringen - denn da haben sie ja selbst ein persönliches Interesse - z.B. ein sehr wildes Kind, daß gerne mal körperlich wird - da versucht man ja das in Bahnen zu lenken, und dem Kind Grenzen aufzuzeigen
- aber wenn es nur ab und zu mal vorbei schaut -hänge ich mich da doch nicht rein ........

Oder Kinder die ich nicht mag - ist egal - müssen ja nicht zu mir kommen

das Interesse die eigenen Kinder aus der eigenen Gruppe weiter zu bringen ist einfach größer als bei den vielen Kindern die täglich mal vorbei schauen - ich aber nur zu einzelnen eine enge Beziehung habe

Grüße Laraz

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Re: Offene gruppen

Antwort von engelchen500 am 01.04.2011, 19:25 Uhr

Hi,
unsere Kita hat 80 Kinder verteilt auf 7 Gruppen. Die Kita hat einen Bauraum, einen Puppenraum, einen Musikraum, einen Sportraum, ein Gesellschaftsraum, ein Atelier und ein Universum.
Morgens ist bis um 9 freies Spiel und Frühstück, für die Kinder, die dort essen müssen - alles offen. Um 9 Uhr beginnt dann in der Gruppe mit der Bezugserzeiherin der Morgenkreis. Dann gehen sie zusammen in der Gruppe in die Cafeteria zum Obstfrühstück. Dann gibts es die Angebote. Jede Gruppe hat ein "Pflichtangebot". Jeden Tag sind sie dafür in einem anderen Raum bei der jeweiligen Erzieherin, die diesen "Raum" innehat. Danach gibts offene Angebote draußen oder im Haus. Mittagessen findet dann wieder in der Gruppe statt. Danach wieder schlafen und ausruhen für die Kleinen, Spielen für die Großen. Danach um 14:30 Vesper und freies Spiel.
Für die Kleinen ist es ziemlich hart - das ganze offene Prinzip. Sie sind oft noch recht hilflos und brauchen ein bischen Nestwärme. Auch wenn Kinder gerade trocken werden... Aber sonst ist es toll. Es ist die perfekte Schulverbereitung - jeden Tag ein Angebot bei einer anderen Erzieherin. Meinem Großen hat es gut getan. Der war in der anderen Kita immer nur auf seiner Erzieherin fixiert. Wenn die mal nicht da war, ging er nicht hin.

Streckenweise finde ich merkwürdig, dass es so aussieht, dass die Erzieherinnen nicht genug aufpassen. Soll heißen, dass die Kinder durchaus allein im Raum sind... Oft fliegen auch die Legosteine durch den Raum... Nicht schön, aber sowas kann auch in geschlossenen Gruppen passieren, wenn die Erzieherin mit einem Kind auf dem Klo ist oder so... Im Atelier liegen sogar kleinen Sägen und Scheren auf Kinderhöhe rum und es ist bisher kein Unglück passiert. Selbst die wildestens Rüpel wissen um die Regeln und beherzigen sie und das Zusammen mit den Kleinen und Großen klappt wunderbar.

Mein Fazit: für selbstbewusste Kinder eine gute Sache - so wie für meinen Kleinen, der auch mit drei Jahren super zurecht kommt. Mein Großer hatte auch mit vier streckenweise Probleme. Das Prinzip muss einfach zum Kind passen und viel steht und fällt auch mit der Erzieherin - dann kann auch Nähe und Nestwärme in einer offene Kita entstehen.

Katja

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Re: Offene gruppen

Antwort von octronesse am 01.04.2011, 20:10 Uhr

Unser Kiga praktiziert auch das offene System. Wir haben 3 Gruppen mit jeweils ca. 27 Kindern.
Pro Gruppe haben wir 3 Feste Erzieher/innen + Vormittags (bis ca. 13 Uhr) 2 Erzieher aus dem Hort + jeden Tag 2 Praktikanten aus der Berufsfachschule und 1 ehrenamtlichen Mitarbeiter, also einen super Betreuungsschlüssel.
Es gibt dennoch feste Gruppen und einen Sitzkreis wo sich jeden Morgen die jeweilige Gruppe für ca. 30 - 45 Min trifft. Dort werden dann die Geburtstagskinder gefeiert, es werden gruppenbezogene Themen besprochen, Lieder gesungen oder gespielt.
Die Kinder können dann entscheiden was sie am Tag so machen möchten.
Es finden über den Tag verteilt entweder Gruppenbezogen Aktivitäten statt, also z.B. geht die rote Gruppe in die Turnhalle, oder aber Altersbezogene Aktivitätet, z.B. einige 3-Jährige gehen in die Bücherhalle, oder einige 4-Jährige machen Experimente mit Wasser, oder aber für alle offene Angebote, z.B enige Kinder gehen mit Erzieher X und Erzieher Y einkaufen und kochen anschließend usw. Es wird schon sehr drauf geachtet, dass auch alle Kinder mal dran kommen!
Die Vorschulkinder haben Platz und Ruhe im Kinderrestaurant, wo sie dann Ihre Mappen bearbeiten. Die Kinder müssen sich auch nicht jeden Tag am Morgen festlegen was sie machen möchten, sondern es bieten Erzieher etwas an, zb. Malen und Werkeln, oder Musik, oder Brettspiel am Nachmittag usw. und die Kinder gehen dort hin, wenn sie gerade Lust dazu haben. Einige Kinder, wenn sie sich regelmäßig rar machen bei einigen Sachen, werden dazu angehalten dort mal mitzumachen, gezwungen wird aber keiner!
Der Tag hat viel Struktur und viele Angebote, bietet aber viel Raum für Freispiel, was ich sehr wichtig finde!
Ich muss zugeben, dass sehr schüchterne Kinder oder die ganz Kleinen einige Zeit brauchen um sich zurecht zu finden, meine Tochter ist auch eher zurückhaltend, hat sich aber mittlerweile super eingelebt (ist seit letztem August dort), hat nun eine kleine, beste Freundin in einer anderen Gruppe gefunden und ausserdem durch das offene System viele gleichaltrige Spielkammeraden, was für die Kleinen wirklich toll ist.
Der Kindergarten kann sich vor Anmeldungen kaum retten, die Warteliste ist enorm, weil hier das offene Konzept wirklich klasse umgesetzt wird. Ich hätte keinen anderen Kiga für meine Tochter haben wollen, wir sind mehr als zufrieden. Alles steht und fällt mit der Kiga Leitung und vor allem den Erziehern und ich muss sagen bei uns sind alle ausnahmslos herzlich, liebevoll und angagiert, auch die Männerquote ist außergewöhnlich hoch.
So das war mal ein Lobgesang, aber ich höre immer wieder wie schrecklich die offenen Konzepte woanders sind und wollte nur mal berichten, dass es auch anders geht.

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Re: Offene gruppen

Antwort von saarbaby am 01.04.2011, 20:39 Uhr

Hallo!
Danke für eure antworten, ich bin froh, das ich mit meiner meinung nicht alleine dastehe, obwohl ich auch denke es kommt auf die umsetzung an, dann kanns auch durchaus was gutes sein!
wie gesagt, der Grundgedanke finde ich nciht schlecht, zumal unser Kiga eher sehr passiv in sachen angebote war/ist.Da war alles recht eingefahren, gab wenig neuen input für die kids.

die Erzieherinnen sind sehr eingefahren( die idee kam wohl von der relativ neuen Leitung, der rest ist teilweise seit 30 Jahren im kiga, mind. aber 18 jahre! und haben sich wohl nur eingefügt) und ich kann sie mir ehrlich gesagt auch nicht engagiert in den einzelnen gruppen vorstellen.

Unsere eine Erzieherin z.b. ist auch komplett dagegen, sie ist eine ordnungsliebende, man kann kommen wann man will sie ist imemr nur am räumen und sauber machen, da ist sows natürlich gar ncihts, und ich befürchte das färbt sie auch auf die kids ab.

Ich bin froh das meine Große nun in der Schule ist, ihr hätte das überhaupt nicht gefallen, wäre damit nicht klar gekommen, sie brauchte immer das heimelige in der gruppe , die kleine jetzt ist zum glück etwas anders.
Ich hab ihr aber klar gemacht, das sie ruhig sagen darf wenn ihr was nicht mehr gefällt oder wenns früher besser war....

Ich lass mich mal überaschen, solange es ihr gefällt, solls mir recht sein, nur in sachen vorschulvorbereitung, was sowieso schon imemr ein makel war, da bleib ich am ball!!

lg katja

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Re: Offene gruppen

Antwort von mia-julie am 05.04.2011, 23:16 Uhr

Bei uns ist der Ablauf so:
7-8 Familiengruppe
8-10 Frühstück, Freispiel
10 Morgenkreis, Lieder singen, Vorstellen der Angebote, die Kinder suchen sich ihr Angebot aus (Musik/Theater&Literatur&Sprache/Kunst/Bewegung/Naturwissenschaften) Für jedes Angebot steht ein Erzieher/in und ein passender Raum zur Verfügung. zB ein Kunstatelier, ein Forschungsraum, ein Musikraum, eine Theateraula, ein Lesezimmer...
Die Kinder haben einen Bezugserzieher, zu dem sie meistens gehen, wenn sie etwas auf dem Herzen haben, oft paßt der Schwerpunkt dieses Erziehers zu den Interessen des Kindes.
12 Mittag
13 Angebot (siehe morgens) und Freispiel
15 Familiengruppe
bis 17

Ich finde, daß das offene Konzept nahezu perfekt umgesetzt wird.
Für mich mit meinem selteneren Beruf & ungünstigen Arbeitszeiten sind vor allem die flexiblen Zeiten ideal. Ich bringe meine Tochter immer erst zu 10 Uhr zum Morgenkreis und hole sie (oder jemand anderes) 17 Uhr ab.
Sie genießt sehr die Nachmittage in der kleineren Familiengruppe.
(da sind Kiga und Krippenkinder gemischt)

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