zurück| Geschrieben von reggi87 am 23.01.2012, 14:09 Uhr |
Worauf muss ich achten?
Hallo Mädels!
Mein Tochter ist jetzt 3,5 Jahre alt und hat zum 1.02. ein Kindergartenplatz bekommen in einer städtischen Einrichtung.
Ich habe aber absolut keine ahnung worauf man bei einem Kindergarten achten muss/soll. Könnt ihr mir helfen?
Sie wird nur 3std, jeden Tag da bleiben.
Vielen Dank schon mal, reggi87
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Re: Anschauen!
Antwort von Astrid am 23.01.2012, 14:57 Uhr
Hallo,
auch wenn Ihr schon einen Platz habt: Das Allerwichtigste ist, sich möglichst zwei oder drei Kindergärten anzuschauen und dort einmal hospitieren zu gehen (ohne Kind), also mal eine Stunde zuzuschauen. Gute Kindergärten erlauben dies nach telefonischer Absprache gern. Wird es ungern gesehen, ist das ein schlechtes Zeichen, denn hier will sich jemand nicht auf die Finger gucken lassen. Das deutet dann meist auf wenig engagierte und faule, oder auch schnell laut werdende, ungeduldige Erzieherinnen hin.
Wenn Du dann zwei, drei Kigas anschaust, merkst Du sehr schnell, wie die Atmosphäre ist, in diesem Fall darf man auf seinen Bauch vertrauen. Eine Einrichtung muss nicht schick und frisch renoviert aussehen. Viel wichtiger ist, dass die Erzieherinnen auf natürliche Weise fröhlich sind, morgens jedes Kind extra begrüßen, nicht laut werden (schimpfen und schreien haben gute Erzieherinnen nicht nötig) und die Ideen der Kinder aufgreifen. Man merkt schnell, ob die Kinder fröhlich und glücklich wirken, oder nicht. Ob sie selbst entscheiden dürfen, was sie machen möchten, oder es von oben bestimmt wird.
Der Kiga sollte außerdem die sog. sanfte Eingewöhnung praktizieren, damit das Kind auch seelisch gut im Kiga ankommt. Das heißt, Mutter oder Vater dürfen am Anfang ganz mit dabei bleiben und allmählich ihren Aufenthalt verkürzen, bis das Kind sie ohne Tränen gehen lassen kann. Dies kann Tage oder auch Wochen dauern, ohne dass jemand drängt. Leider praktizieren immer noch viel Kigas aus Bequemlichkeit die Holzhammer-Methode, bei der sich die Eltern schnell verabschieden sollen, weil dies angeblich "das Beste" fürs Kind sei. Entwicklungspsychologen betonen, dass dies Quatsch ist. Damit ein Kind ohne Weinen im Kiga bleiben kann, braucht es eine neue, echte Bezugsperson, der es schon ganz vertraut, wenn die Mama das erste Mal geht. Ein guter Kiga erwartet auch nicht, dass ein Kind schon "stubenrein" ist, sondern wickelt klaglos, bis das Kind von sich aus trocken wird.
Mir wäre außerdem wichtig, dass man dem Kiga ansieht, dass die Kinder hier selbst ihre kreativen Ideen umsetzen dürfen, und nicht alles vorgegeben wrid. In unserem Kiga dürfen die Kinder über die Aufteilung und Gestaltung der Räume abstimmen, Projekte vorschlagen, in der Kinderkonferenz jeden Morgen selbst miteinander entscheiden, was sie machen wollen (es bilden sich dann kleine Gruppen für bestimmte Räume zum Werken, für die Puppenecke, für die Bauecke usw.). Ist Gebasteltes zu sehen, sollte es unvollkommen aussehen, nur so weiß man, die Kinder durften es allein machen. In manchen Kigas hängt nur Zeugs herum, bei dem die Erzieherinnen offenbar das meiste selbst gebastelt haben - was nicht Sinn der Sache ist.
Das klingt alles viel, ich muss aber sagen, drunter würde ich es nicht mehr machen. Wir waren anfangs in einem weniger guten Kiga, was wirklich ein totaler Reinfall war. Nach einem Jahr und einer absolut unglücklichen Zeit für meine Tochter haben wir dann auf einen superguten Kiga wechseln können. Nur wenn man ein bisschen vergleicht, weiß man wirklich, was man eigentlich möchte und erwartet - und was man gar nicht will. Kennt man nur einen Kiga (und den vielleicht auch nur von einem kurzen Besuch), hat man null Vergleichsmöglichkeit und gibt sich oft mit weniger Gutem zufrieden, weil man's nicht anders gesehen hat.
LG
Re: Worauf muss ich achten?
Antwort von Steffi D. am 24.01.2012, 13:51 Uhr
Warum habt ihr sie denn in diesem Kiga angemeldet?
Hast Du ihn Dir vorher nicht angeschaut und ein Gespräch mit der Leitung geführt?
Man hat ja immer die Möglichkeit sich mehrere Einrichtungen anzuschauen und sich dann zu entscheiden.
Gruß Steffi 
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