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Geschrieben von AnniKA82 am 31.12.2015, 16:52 Uhr

Unser Weg zum Kind

Hallo,
nach 15 Monaten erfolglosen Übens möchte ich nach Durchführung einer Bauchspiegelung die letzten 15 Monate abhaken, damit ich mit neuen Mut weiter machen kann. Ich habe daher angefangen eine Art Tagebuch zu schreiben. Ich habe es „unser Weg zum Kind“ genannt. Ich weiß dass viele von euch bereits in der KiWu-Behandlung sind. Aber auch für Frauen wie mich ist die Zeit sehr nervenaufreibend gewesen, auch ohne bisherige KiWu Behandlung. Und genau deswegen möchte ich meine Geschichte posten. Ich möchte sie veröffentlichen, damit jeder Frau, egal wie weit sie in der KiWu Behandlung ist, bewusst ist, dass all die Gefühle die sie hat nicht lächerlich oder unbedeutend sind. Dieses Gefühl kommt nämlich oft rüber wenn die Freunde, Familie und Bekannte versuchen alles mit den üblichen Floskel besser zu machen.

Hier ist meine Geschichte:



Manchmal läuft das Leben nicht so wie man es sich vorstellt. Man hat eine gewisse Vorstellung wie es Dinge kommen sollen und geht voller Elan und Enthusiasmus an die Sache ran und dann nachdem einige Zeit vergangen und nichts geschehen ist, kommen plötzlich Fragen und Unsicherheiten auf. So auch bei uns. Im Herbst letzten Jahres haben wir den Entschluss gefasst, eine Familie zu gründen. Alles schien so einfach und toll in unseren Gedanken zu sein. Warum auch nicht. Es laufen überall schwangere Frauen oder Pärchen mit Kinderwagen rum und außerdem ein Kind zu zeugen macht zudem ja sogar noch Spaß.

Nach ein paar Monaten, in denen nichts geschah, kam die erste Unsicherheit auf. Ist alles okay bei uns? Können wir überhaupt Kinder zeugen? Habe ich zu viel Stress und ist der dadurch erzeugt worden, dass ich Menschen in meinem Umfeld mit in unsere Pläne einbezogen habe?

Da ich mich zum Einen sowieso dazu entschlossen hatte auf Anraten meiner Schwester den Frauenarzt zu wechseln, wenn es in Richtung Schwangerschaft geht und weil in meinem Kopf eben all diese Fragen schwirrten, ließen wir uns gleich untersuchen, um zu sehen, ob alles bei uns in Ordnung war. Mein Mann hatte ein hervorragendes Spermiogramm und die Grunduntersuchung und Bestimmung von Hormonen ergab auch bei mir keinerlei Auffälligkeiten. Also hieß es für uns weiterhin einfach probieren, probieren, probieren.

Um uns herum wurden Frauen schwanger, gebaren ihre Kinder. Alles schien bei denen so einfach zu sein. Besonders bei mir als Frau wurde es hingegeben aber immer schwieriger und mehr und mehr nervenaufreibender. Die Tage um den Eintritt der Periode waren die Hölle. Es war als läge man unter einem großen Berg aus Trauer, Enttäuschung, Angst und Wut, aus dem zwar immer wieder neue Hoffnung keimte, diese aber einen Monat später wieder von dem gewaltigen Berg aus Gefühlen begraben wurde.

Nach über 1 Jahr saßen wir wieder im Sprechzimmer meiner Gynäkologin. Die Hormonwerte waren wieder in Ordnung und das nächste was anstand war die weitere Untersuchung mittels Bauch- und Gebärmutterspiegelung, sowie Eileiterdurchgängigkeitsprüfung.

Der Begriff Bauchspiegelung klang für mich wie ein Todesurteil. Der Gedanke, wenn auch mittels minimalinvasiver OP, meinen Bauch aufzuschneiden war schrecklich. Genauso schrecklich wie auch das folgende Wochenende. Ich schaffte es nicht meine Gedanken zu ordnen. Sie steckten fest in einem Netz auch großer Angst und Verzweiflung. Und mein Mann war fix und fertig. Er war ratlos und wusste nicht damit umzugehen, da ich ihm auch keinen einzigen Spalt gelassen habe um an mich ran zu kommen.

Was ich brauchte war Zeit, Zeit für mich und die hatte ich bekommen. Letztendlich waren die Bauch- und Gebärmutterspiegelung halb so wild. Die Praxis in der es ambulant unter Vollnarkose gemacht hatte, war spitzenklasse. Alle waren einfach nett und hatten immer ein Lächeln auf den Lippen und so nahmen die mir auch ganz schnell die Angst. Sogar die Beruhigungstablette vorher brauchte ich nicht nehmen, da ich plötzlich doch so ruhig innerlich war.

Eine neue Erkenntnis war nun bei der OP rausgekommen. Ich hatte eine geringe Endometriose im Studium II, die aber komplett saniert wurde. Zudem eine Gebärmutterverformung, die für den Kinderwunsch aber nicht relevant war.
Also sollte dem Kinderwunsch nun nichts mehr im Wege stehen. Für uns hieß es wiedermal einfach weiter probieren. Aber dieses Mal mit ein wenig mehr Mut und Zuversicht, welche ich auch auf meine Liste geschrieben hatte, die mich auf dem Weg durch die nächsten paar Monate begleiten sollte, zumindest bis zu dem Termin in der KiWu-Klinik. Den Termin hatten wir vorsorglich vereinbart um zeitnah weiter zu kommen, falls es weiterhin nicht klappen sollte.


Meine Liste zum Mutmachen:

1. Nach der Bauch-OP bin ich nun kerngesund und der Fruchtbarkeit steht nichts im Wege.
2. Mein Mann ist hoch fruchtbar
3. Es hetzt und niemand, es geht nur noch um meinen Mann und mich
4. Da keine Endometriose mehr vorliegt, fallen auch die entzündlichen Reaktionen weg, die die Eireifung, Befruchtung oder Einnistung negativ beeinflussen konnten.
5. Nach der Eileiterdurchgängigkeitsprüfung besteht für das nächste halbe Jahr eine höhere Chance der Schwangerschaft
6. Bei der OP wurde die Gebärmutterschleimhaut angeritzt um eine Probe zu nehmen. Dieses hat auch den Vorteil, dass es die Einnistung begünstigt.
7. Ich nehme Agnus Castus, was noch einmal die Eireifung begünstigt

Fazit:
Warum sollte es daher mit der Schwangerschaft in der nächsten Zeit nicht klappen? Es spricht alles dafür, dass es klappen wird.


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1. Versuch nach der OP

Es hat nicht geklappt. Ich hatte zwar ganz normal meinen Eisprung am 14. Zyklustag, wir haben den Dezember auch genutzt aber es hat nicht sein sollen. Es ist eigentlich wie immer gewesen. Das Schicksal hat mich wieder auf die Probe gestellt. Es heißt ja die Periode kann nicht weiter als 16 Tage vom vorherigen Eisprung entfernt sein. Das macht eigentlich Mut und ich war mir nachdem ich 17/18 Tage drüber (je nach Auslösen des Eisprungs nach dem pos. Ovu) sehr sehr sicher, dass es dieses Mal geklappt hat. Aber auch hier sieht man, dass das Leben nicht nach Regeln lebt. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal. Zu Mute ist mir aber ganz anders. „Vielleicht klappt es bei uns ja niemals.“ Das ist ein Satz den ich eigentlich gerade sagen möchte, aber ich zwinge mich ihn nicht zu sagen. Was bring Selbstmitleid. Nichts, rein gar nichts. Ich will es erst einmal so versuchen, dass ich das Jahr des Kinderwunsches nach der OP von neu beginne. Ja, wir haben bereits 15 Monate üben hinter uns aber durch die Endometriose war es nur schwer erfolgreich zu sein. Daher soll es nun von neuem beginnen. Ich setze erst einmal die Frist auf 3 Monate. Der Dez. war der erste dieser 3 Monate. Es heißt ja, dass 50 % in den ersten 3 Monaten schwanger werden. Das klingt doch gar nicht so schlecht. Klappt es nicht bis Februar klingt auch die Zahl 75 % nicht schlecht. Dass ist die Zahl der Frauen, die innerhalb eines halben Jahres schwanger werden und 90 % innerhalb 1 Jahres.


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4 Antworten:

Re: Unser Weg zum Kind

Antwort von Jule4321 am 02.01.2016, 12:26 Uhr

Schön geschrieben. Ich wünsche euch alles gute und dass ihr bald Erfolg habt

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Re: Unser Weg zum Kind

Antwort von HUMMELMAUS am 02.01.2016, 14:00 Uhr

Sehr schön geschrieben. Wir üben erst seit 2 Monaten, aber die Gefühle wie Unsicherheit, Zweifel, Monatsblues kenne ich jetzt schon. Vor allem, wenn Freunde, Bekannte und Nachbarn freudestrahlend erzählen, dass sie Nachwuchs bekommen. Ich wünsche dir viel Erfolg!!

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Re: Unser Weg zum Kind

Antwort von HUMMELMAUS am 02.01.2016, 14:00 Uhr

Sehr schön geschrieben. Wir üben erst seit 2 Monaten, aber die Gefühle wie Unsicherheit, Zweifel, Monatsblues kenne ich jetzt schon. Vor allem, wenn Freunde, Bekannte und Nachbarn freudestrahlend erzählen, dass sie Nachwuchs bekommen. Ich wünsche dir viel Erfolg!!

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Re: Unser Weg zum Kind

Antwort von sandra01 am 02.01.2016, 15:53 Uhr

Ich verstehe euch sehr gut wir versuchen es auch schon seit 2 Jahren....Und nichts...Mir wurde sogar ein eileiter rausgenommen da ich eine eileiter ss hatte. Habe mit dem 2. Zyklus Clomifen angefangen ich hoffe es klappt jetzt wenn nicht bin ich schon am nach denken bezüglich einer künstlichen

Viel Glück bei euch

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