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Wie schlimm ist die Oligo-Tertazoospermie meines Mannes?

Thema: Wie schlimm ist die Oligo-Tertazoospermie meines Mannes?

Hallo ihr lieben, ich habe mal eine Frage an euch, zu der ich zwar viele Informationen gefunden habe, die aber nicht genau auf meinen Mann zutreffen. Wir sind 34 und 36 J alt und versuchen seit einem Jahr (seit 6 Monaten so richtig mit Zyklunskalender) erfolglos schwanger zu werden. Weil wir langsam unsere Uhr ticken hören, sind wir in einer KuWu Klinik vorstellig geworden. Dort kommen nun eine ganze Reihe an Untersuchungen. Aber bei meinem Mann haben sie bereits etwas gefunden: Oligo-Tertazoospermie. Er hatte bezogen auf die WHO Kriterien nur 32m aktive Spermien. Die Beweglichkeit war gut. Bei der Morphologie hatte er aber leider nur statt mind 4% gute um die 0,25% gute Spermien. Hinzu kommt, dass nach der Aufbereitung nur noch 3,4m Spermien übrig waren (hier sind wohl >10m normal). Wir haben zudem gelesen, dass die Kriterien nach WHO so festgelegt sind, dass 95% der Männer überhalb der Grenzwerte liegt. Das beunruhigt uns nun verständlicherweise sehr und ich frage mich, wie groß die Chancen sind, damit schwanger zu werden. Mein Mann hat eine Kramfader an einem Hoden, die vor ein paar Jahren diagnostiziert wurde, wo der Urologe aber sagte, solange es keine Probleme/Beschwerden gebe, sollen wir die unbehandelt lassen. Und man könne die immer noch entfernen, wenn Einschränkungen diagnostiziert werden. Wir machen nun in 2 Monaten ein weiteres Spermiogramm und hoffen, dass es mit Umstellung einiger Gewohnheiten (Alkohol, Sport, Ernährung, Vitamine nach pimp my sperm, ....?) besser wird. Trotzdem wollte ich euch mal fragen, ob man es eigentlich mit den o.g. Bedinungen vergessen kann auf normalem Wege schwanker zu werden und wir uns auf eine ICSI oder IVF einstellen müssen. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Einschätzung. Viele liebe Grüße Domi

von Dominiquexx am 29.01.2021, 13:45



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Hallo zusammen, jetzt haben wir auch den Laborbericht vorliegen. Da steht: Vol.: 3,5 ml Konzentration: 9,2 Mio/ml Gesamtspermienzahl: 32 Mio pH 7,7 Karenzzeit: 2 Tage Motilität: WHO A: 0% WHO B: 55% WHO C: 8% WHO D: 37% Normalformen: 0,25% Anzahl progressive motile Spermien: 3,41 Mio Vielleicht hat ja jemand von euch ein ähnliches Ergebnis und war trotzdem erfolgreich? Wir lesen und lesen jedenfalls ganz viel hier bei euch. Seit heute nimmt mein Mann Fertilovit, trinkt (fast) garkein Alkohol mehr (von vorher fast täglich), versucht gesünder zu essen etc. Wir hoffen und drücken die Daumen, dass wir das noch irgendwie hinbekommen. Klinik sagt: Ohne ICSI keine Chance. Aber die Beiträge über erfolgreiche andere Paare macht uns Hoffnung, dass es vielleicht doch auf natürlichem Wege klappen könnte. Viele Grüße Domi

von Dominiquexx am 01.02.2021, 17:16



Antwort auf Beitrag von Dominiquexx

Hallo du, Zunächst einmal möchte ich dir einmal ein wenig Sorge nehmen, denn scheinbar habt ihr im Rahmen einer künstlichen Befruchtung alle Chancen auf ein Baby. Zumindest habt ihr die Diagnose Oligo-Tertazoospermie bekommen und damit scheidet zumindest der Punkt der zu gering beweglichen Spermien aus- das ist super „Das OAT-Syndrom (Oligo-Astheno-Teratozoospermie-Syndrom) ist eine krankhafte Veränderung der Spermien. Hierbei sind zu wenig (oligo), zu gering bewegliche (astheno) und vermehrt fehlgeformte (terato) Spermien zu sehen.“ Als wir (Er 35, ich 34) im Sommer 2020 mit unserer KiWu-Reise starteten, nachdem es mind. ein halbes Jahr auf natürlichem Wege nicht klappen wollte, erhielten wir durch zwei Spermiogramme die Diagnose OAT-Syndrom III- wir hatten abgeräumt und die schwerwiegendste Einschränkung attestiert bekommen. Uns bleib also nur die ICSI. Kann mich noch gut dran erinnern die Ärztin in der KiWu-Klinik gefragt zu haben, ob denn überhaupt was da sei, womit sie arbeiten könnten. Sie lächelte und sagte „es reicht. Am Ende brauchen Sie nur eins.“ Bei aller Schockstarre über die Diagnose (eher bei mir, mein Partner geht da verdammt gut mit um), begannen wir im Winter unsere erste ICSi. Und was soll ich dir sagen...? Es hat tatsächlich geklappt Ich bin in der 13.SSW und kann es manchmal immer noch nicht glauben, dass uns dieses Wunder ereilt hat. Was ich damit aber vor allem sagen möchte ist, dass wir bis heute keine genauen Laborergebnisse meines Mannes bekommen haben. Anfangs habe ich es nicht verstanden, habe gegoogelt was normal und was bedenklich ist. Hatte die gleichen Fragen wie du. Mit ein wenig Abstand kann ich dir/euch nur raten: vertrau auf die Medizin, in diesen Laboren wird alles getan, dass die Frauen schwanger die Klinik verlassen können (dafür bezahlt man natürlich auch bares Geld...) Vertrau auch deinem Körper, denn er ist derjenige, der darüber entscheidet, ob sich etwas einnistet oder nicht. Uns wurde immer gesagt, dass eine natürliche SS so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn sei. Vielleicht habt ihr aufgrund der besseren Diagnose sogar höhere Chancen drauf. Egal welcher Weg es wird; gib niemals auf. Es lohnt sich so sehr Am Ende reicht eins! Liebste Grüße

von sarah3 am 01.02.2021, 23:36