Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von Tauchmausmama am 15.12.2021, 13:28 Uhr

Kinderwunsch besser aufgeben?

Kurz zu meiner Vorgeschichte:
die ersten 2 Schwangerschaften waren vor 22 und 19 Jahren (vorzeitige Wehen erste Schwangerschaft, vorzeitiger Blasensprung 34.SSW zweite Schwangerschaft)
Jetzt bin ich 42 Jahre alt, vor 1,5 Jahren haben wir (gleicher Partner) uns getraut unserem langjährigen Kinderwunsch nachzugeben. Wir hatte. Dann letztes Jahr eine FG August 2020 11.SSW mit Ausschabung , dieses Jahr Januar Abort mit Cytotec 9.SSW. Jetzt leider im November Notsectio bei totaler Plazentalösung 23+3 (Kind leider postpartal verstorben), selbst knapp überlebt.
Ich rauche nicht, normaler BMI, keine Vorerkrankungen, Gerinnungsdiagnostik war unauffällig, Schilddrüse ebenfalls.

Jetzt bin ich so hin und hergerissen - ist der Kinderwunsch zu gefährlich (auch wegen Wiederholungsrisiko Plazentalösung) Kann man (selbst bei T-Schnitt) nach einem Jahr wieder versuchen?
Oder ist mir dann 43 generell das Risiko zu hoch?
Ist es verwegen zu sagen man will nochmals - immerhin hatten wir das Schicksal so oft gefordert und wir haben zwei gesunde Kinder….
Was ist eure ehrliche Meinung?

Danke

 
4 Antworten:

Re: Kinderwunsch besser aufgeben?

Antwort von cmrx am 15.12.2021, 15:21 Uhr

Liebe Tauchmausmama,
wir haben ja das ein oder andere Mal gemeinsam gehibbelt und saßen zuletzt beide ja im gleichen Bus, wenn ich auch schon in der 10. SSW aussteigen musste. Für mich war es ja bereits das 3. Sternchen und ich kann nicht mal erahnen wie schlimm es sein muss, sein Wunder so spät ziehen lassen zu müssen. Daher wünsche ich dir, deinem Mann und deiner Familie von Herzen wirklich alles erdenklich Gute.

Grundsätzlich finde ich, gibt es kein schwarz oder weiß bei einer solchen Grundsatzfrage. Entscheidend sollten allein eure Wünsche sein.

Bestimmt bekommst du einige Möglichkeiten trotz des Alters für weiterführende Untersuchungen. Ich bzw. wir versuchen nun schon seit August 2016 ein erstes Kind zu bekommen … am Anfang war immer alles top außer mein pco. Nun haben wir drei Sternchen und plötzlich findet man diverse Ansätze und Problemchen. Wir waren eh schon sehr gründlich durchgecheckt durch die langjährige Behandlung in der Kiwu. Ich hatte nun on top eine detailliertere Untersuchung jn der Gerinnungsambulanz (zuvor 2017+2019 alles unauffällig bei den Hauptwerten, jetzt in Summe eine diagnostizierte erbliche Blutstillungsstörung) zusätzlich stark erhöhte Plasmazellen (wurden behandelt mit Antibiotika und ich warte auf das Ergebnis der Kontrollbiopsie) und ein bisher unentdecktes Asherman-Syndrom (wurde jetzt auch frisch operiert). Alles Diagnosen, die bisher alle Ärzte für ziemlich unwahrscheinlich hielten. Wenn ich mich recht entsinne, bist du selbst Medizinerin? Du kennst dich bestimmt besser aus wie ich Laie

Mein Tipp: Vergiss was andere denken. Nehmt euch Zeit das frisch Erlebte etwas zu verarbeiten und hört dann auf euer Innerstes und tut, was ihr für richtig erachtet! Ich wünsche euch viel Kraft und noch viel mehr Glück, dass eure Wünsche in Erfüllung gehen mögen

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Re: Kinderwunsch besser aufgeben?

Antwort von Tauchmausmama am 16.12.2021, 8:14 Uhr

Liebe cmrx,

Schön zu hören dass Ihr euren Kinderwunsch weiter nachgeht- trotz der vielen traurigen Erfahrungen und „doofen“ Diagnosen.
Für mich ist es gerade schwierig- der Anblick meiner Familie die sie solche Sorgen um mein Überleben machen mussten - mein Mann saß mit dem Sterbenden Kind genau gegenüber vom OP Saal j d hat (da medizinisch eben Vorwissen besteht) mitbekommen dass es bei mir schwere Komplikationen gab (Blutverlust mehr als 5 l, Blutgerinnung war komplett nicht mehr vorhanden, Blutungen im Bauch konnten nicht gestoppt werden)
Deshalb eben die Unsicherheiten…..
Da ich sowieso ein Jahr pausieren muss nach den Operationen- vielleicht ist der Kinderwunsch nächstes Jahr weg?
Wir fahren im Sommer jetzt spontan umgeplant auf die Maldiven - adults only Hotel statt dem geplanten Familienstrand in Frankreich
Früher hörte ich mich darauf gefreut- jetzt seh ich das ganze nur sarkastisch und ironisch- aber ich weiß ich könnte den Anblick von kleinen Kindern und Babys im Moment nicht ertragen….
Versuche mir immer wieder zu sagen was auch gut daran ist, kein Kind mehr zu bekommen - aber ich finde nichts…. Was würde ich für durchwachte Nächte, volle Windeln usw geben.
Meine Tante blieb trotz vieler Versuche kinderlos - ich fragte sie wan hört dieser Kinderwunsch auf und sie sagte ehrlich - niemals.
Ich drücke dir die Daumen dass es mit dem Kinderwunsch irgendwann klappt und ihr ein gesundes rosiges Baby im Arm halten dürft…

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Re: Kinderwunsch besser aufgeben?

Antwort von cmrx am 16.12.2021, 18:07 Uhr

was ihr erlebt habt ist wirklich keine Lapalie und es hört sich auch für Laien dramatisch an, umso genauer weißt du es ja. Versuch dir so gut es geht den Druck eine Entscheidung treffen zu wollen zu nehmen. Wenn du ohnehin ein Jahr pausieren musst, könnt ihr die aktuelle Lage eh nicht ändern. lass die Zeit für euch arbeiten und nächstes Jahr werdet ihr einfach dann den Weg wählen, mit dem ihr euch wohl fühlt und das ist auch der Richtige für euch Ich bin zwar erst 32, aber auch wir fragen uns gelegentlich, wann der richtige Zeitpunkt ist aufzugeben und, ob wir ihn nicht vielleicht sogar schon verpasst haben.

Ich glaube aber fest dran, auch wenn ich nicht übermäßig gläubig bin, dass man es schon merken wird und so werden wir alle uns gebotenen Möglichkeiten nutzen. Während der „Zwangspausen“ genießen wir auch die Zeit als Paar und nehmen alles wie es kommt. Hoffnung haben ja die Ärzte noch also geben auch wir sie nicht auf

Ich wünsche dir erstmal, dass du dich wirklich flott und vor allem komplett von den körperlichen und auch seelischen Strapazen bestmöglich erholen kannst. Alles weitere musst du glücklicherweise heute und auch morgen nicht fix machen

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Re: Kinderwunsch besser aufgeben?

Antwort von Mörchen17 am 16.12.2021, 19:18 Uhr

Liebe Tauchmausmama,

es tut mir furchtbar Leid, zu lesen, was Dir widerfahren ist. Ich habe (neben einigen frühen Aborten) auch eine stille Geburt (Ende der 18. Woche) hinter mir und bei uns war das zusätzlich belastend, weil wir reproduktionsmedizinische Hilfe brauchten, um überhaupt Kinder bekommen zu können, und wenn unter diesen Umständen glücklicherweise tatsächlich eine Schwangerschaft eintritt, die dann aber plötzlich in der 18. Woche endet, das war extrem bitter. Wenigstens stand mein Leben nicht auf Messers Schneide, bei Dir war es ja nochmal viel dramatischer.

Dieses Gefühl, aber unbedingt ganz schnell wieder schwanger werden zu wollen/müssen, kenne ich auch gut. Ich denke mal, es ist in den ersten Wochen nach dem Verlust auch sehr stark hormonell bedingt. Wie soll der Körper von jetzt auf gleich verstehen, dass die ganzen Schwangerschaftshormone für nichts mehr gut sind, weil keine Schwangerschaft mehr vorhanden ist, aber auch kein lebendiges Kind, das man Tag und Nacht betüddeln und dessen Windeln man wechseln muss :-( Da kann man sich noch so oft sagen, dass es ja auch schwierig werden kann mit Babys/Kindern.

Lasst Euch am besten nochmal woanders beraten, ob Ihr Euren Kinderwunsch doch noch irgendwie realisieren könnt oder ob es besser ist, damit tatsächlich abzuschließen. Und bis dahin tue, was Dir gut tut. Ich habe die ersten Monate, eigentlich das gesamte erste Jahr nach der stillen Geburt, quasi wie unter einer Käseglocke erlebt, ich stand total neben mir und ganz schrecklich fand ich, dass rundherum das Leben einfach weiterging, als wäre nichts geschehen. Ich habe damals eine Psychotherapie angefangen, nicht weil ich der Meinung war, dass sie mir mit meinen Gefühlen wirklich helfen könnte, sondern weil ich Sorge hatte, im wahrsten Sinne des Wortes verrückt zu werden, und jemanden, der sich mit der Situation auskannte, an meiner Seite haben wollte. Und Euren Urlaubsplan für nächstes Jahr finde ich schon mal sehr gut, ich kann das total nachvollziehen, mir war nach der stillen Geburt auch überhaupt nicht mehr nach dem Zusammensein mit anderen Kindern. Das ist übrigens irgendwie bis heute ein Stück weit geblieben, obwohl das Ganze nun schon mehr als sechs Jahre her ist und wir zwischenzeitlich ein weiteres, dieses Mal lebendiges, Kind bekommen durften. Das Kinderthema ist irgendwie so ein bittersüßes bei mir geblieben.

Wenn Du Dich irgendwie weitergehend austauschen möchtest, kannst Du Dich gern auch per PN melden.

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