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Geschrieben von erwtje am 16.03.2018, 14:26 Uhr

Autismusverdacht steht im Raum

Hallo zusammen,

vielleicht hat jemand Erfahrung/Ahnung und kann mir bei der Einschätzung unserer Situation helfen; das würde mich sehr freuen.

Es geht um meinen älteren Sohn, zwei Jahre und knapp fünf Monate alt. Seit einiger Zeit fallen mir bei ihm ein paar "merkwürdige" Dinge auf, und als ich nun die Kita darauf ansprach, erfuhr ich, dass auch dort im Team bereits darüber gesprochen wurde. Googeln führte mich sofort zum Thema Autismus, und auch in der Kita haben sie dieses Stichwort auf meine Nachfrage benannt. Allerdings spreche mehr dagegen als dafür.

Folgendes fällt auf:

Unser Sohn hat sehr früh sehr viel gesprochen, allerdings ist es dennoch nur schwer möglich, eine Art Gespräch mit ihm zu führen. Er antwortet nicht auf Ja-/Nein-Fragen (nur wenn man nachhakt: "Ja oder Nein" kommt meist eine Antwort; die ist dann immer richtig). Oder, wenn ich etwa frage, ob er was trinken will, sagt er "Trinken", wenn er will, und "nicht trinken ", wenn er nicht will. Er reagiert oft erst nach mehrmaliger Ansprache. Und er verwechselt Du und Ich, sagt zum Beispiel "Ziehst du dir die Schuhe an", wenn er sich die Schuhe anzieht, oder "Soll ich das anmachen", wenn ich ihm ein Spielzeugauto anmachen soll. Er spricht also oft eher nach, als selbst Sätze zu bilden. Wenn er das doch tut, ist seine Sprache viel einfacher als das, was er auswendig lernt. Denn er lernt viel und sehr schnell auswendig; Lieder, Sätze und ganze Bücher. Und das, was er gerade lernt, sagt er dann immer wieder vor sich hin - das wirkt allerdings NICHT zwanghaft, er hat ganz offensichtlich großen Spaß dabei. Er kennt auch das Alphabet und zählt bis 20, kennt von jedem in der Kita den Nachnamen etc. Aber wenn ich ihn frage, was er zu Mittag gegessen hat, antwortet er nicht oder etwas Falsches oder Unsinniges.

Beim Spielen fällt mir auf, dass er manchmal Sachen aufreiht, oder er legt sich mit einem Auto auf den Boden und guckt ganz genau zu, wie es fährt. Das macht er allerdings nie lange, lässt sich gerne davon ablenken und spielt ansonsten ganz normal, puzzelt, spielt Rollenspiele, Fangen und Verstecken. Auch ansonsten ist alles "normal" bzw unauffällig, sowohl das Sozialverhalten als auch Essen, Schlafen etc. Er mag seine Routinen, kann sich aber sehr gut auf Veränderungen einstellen.

Das sind so die wesentlichen Dinge. Was meint ihr dazu? Ich kann mit Kritik umgehen, aber bitte seht davon ab, einfach zu schreiben, ich spinne und es ist alles Quatsch. Dann hätte das Kita-Team das nicht ebenfalls thematisiert. Ich danke euch!

 
45 Antworten:

Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von schubuduu am 16.03.2018, 15:32 Uhr

Lass dir vom Kinderarzt eine Überweisung zum SPZ geben. Die machen eine genaue Diagnostik. Ergooglen ist völliger Quatsch! Ich habe mehrere autistische Kinder im Bekanntenkreis und die Diagnostik war langwierig. Die kann man sich echt nicht aus dem Ärmel schütteln... dein Sohn ist noch sehr jung, es kann sein das man das sowieso erst mal beobachtet und nichts macht

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von memory am 16.03.2018, 15:43 Uhr

Hallo :-)

Beurteilen und Diagnosen prophezeien , dazu noch aus der Ferne kann man nat. nicht .
Was genau wäre es denn , was Dir oder dem Kita Personal besonders Sorgen macht?
Ich gebe zu , bei einigen Dingen , musste ich an meinen Sohn denken (Asperger Autist) aber DAS waren eigentlich auch die Dinge, die mich gar nicht so aufhorchen lassen haben, das waren andere!
Mein Sohn hat z.b. in dem Alter nie in der ICH Form gesprochen " sondern immer seinen Namen benutzt" z.b. hast Du heute im Kindi geschlafen?" "ja der N. hat heute Mittagsschlaf gemacht " .
Er sagte z.b. auch nicht zu mir " hilfst Du mir ?" sondern auch "die Mama soll mir bitte helfen " .
Auch konnte meiner mit 2-3 Jahren fast alle Was ist Was Bücher, Hörbücher ect. auswendig , zählen und rechnen und alles bis ins kleinste Fitzelchen auseinandernehmen nur um ein paar Beispiele zu nennen ABER :

-er mochte/mag keinen Körperkontakt
-konnte keinen Blickkontakt halten
- er hat meistens nur 5 h geschlafen und erst wenn alles an seiner Stelle war
-Essen war eine Tragödie , stillen war schon unmöglich
-er konnte sich weder anziehen , noch mit Messer und Gabel umgehen
-er hat nichts Warmes/Kaltes gegessen und nur trockene LM
-Alles was Neu war (Schuhe ,Hose ect. war ein Drama) oft habe ich die immer gleichen Dinge in verschiedenen Größen kaufen müssen
-er war extrem Geräusch empfindlich
- Baden /Duschen war ein Kampf
-Puzzeln , Malen , basteln konnte meiner gar nicht- er hat Puzzle als Ganzes nicht wahrgenommen , in dem Alter hat meiner schon Lego gewollt bzw. Kniffle und Mensch ärgere dich nicht
-mit anderen Kindern hat er gar nicht gespielt
-er ist sehr oft hingefallen

außerdem und das war eigentl. am schlimmsten , wirkte das Kind immer unglaublich gehetzt , traurig und nachdenklich:-( Nie oder zu mindestens selten ( beim Achterbahn fahren z.b.) diese Unbeschwertheit , die eine Kindheit ausmachen sollte.



P.S mein Sohn ist ein "leichter" Fall

Lg

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Dr. Google...

Antwort von Banu28 am 16.03.2018, 16:18 Uhr

Erzieherinnen sind nicht ausgebildet darin, Autismus oder eine Entwicklungsstörung zu erkennen. Ich halte das Gerede vom Autismus für Unsinn. Du hast natürlich auch schon fleißig im Internet recherchiert. Da findet an immer etwas, das auf das eigene Kind zuzutreffen scheint, dieses Phänomen ist ja hinreichend bekannt (zum Leidwesen von Ärzten und echten Experten...). Man kann nicht mithilfe des Internets irgendetwas selbst diagnostizieren in Sachen Autismus oder Entwicklungsstörung, dafür braucht‘s denn doch eine mehrjährige Ausbildung, gell.

Was Du von Deinem Sohn beschreibst, schließt echten Autismus aus. Er hat ein normales Sozialverhalten und er antwortet - direkt oder auch verzögert - offenbar auf Fragen oder reagiert auf Aufforderungen. Echter Autismus ist eine schwere und massive Störung, die längst extrem aufgefallen wäre, auch bei den U-Untersuchugnen. Natürlich gibt es die abgeschwächte Form des Asperger Syndroms, aber auch an die glaube ich nicht.

Bitte sprich einfach mit Eurem Kinderarzt. Wenn Du danach immer noch Sorge hast, kannst Du Deinen Sohn auch in einem Frühförderzentrum oder Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) vorstellen. Eines von beiden gibt es in jeder Stadt oder Region, und hier arbeitet ein Team von Experten zusammen und gibt eine Einschätzung ab.

Ich glaube, Du steigerst Dich da in etwas hinein. Dein Sohn ist noch nicht einmal zweieinhalb. Ich finde sein Verhalten für dieses Alter unauffällig.

LG

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von Nenilein am 16.03.2018, 17:15 Uhr

Für mich klingt das was du beschreibst eigentlich nach einem normalen Kind.
Klar kann man das nicht beurteilen wenn man es nicht sieht, aber nur weil ein Kind mal einen Spielzeugauto konzentriert zuguckt heißt das doch nichts.

Auch von der Sprache her klingt es eigentlich okay. Mit 2,5 stellt sich das "ich-empfinden" so langsam ein, ja. Aber dass er das noch nicht hat ist nicht schlimm.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von lilke am 16.03.2018, 18:36 Uhr

Klingt für mich wie ein normales Kind, das gut auswendig lernen kann und deshalb weiter erscheint, als er tatsächlich ist. Da sehe ich eher das Problem der zu großen Erwartungen und Ansprüche durch das Umfeld.

LG Lilly

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 16.03.2018, 20:54 Uhr

Vielen Dank für deine Einschätzung. Ich glaube auch, dass wir uns da sehr kritisch hinterfragen müssen. LG

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 16.03.2018, 21:00 Uhr

Vielen Dank für deine Einschätzung! Ich glaube schon, dass er ein Ich-Empfinden hat, also weiß, dass er er ist. Aber irgendwie muss es da wohl noch Klick machen. Er scheint ja sehr durch Nachsprechen zu lernen und sagt deswegen halt "Du willst jetzt noch nicht schlafen", wenn er sich meint...

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Re: Dr. Google...

Antwort von erwtje am 16.03.2018, 21:14 Uhr

Vielen Dank für deine Einschätzung und deine Direktheit. Ja, es kann sein, dass ich mich da reingesteigert habe - ich hatte wohl erwartet, dass die Kita mich einfach für bekloppt erklärt und das Thema damit erledigt wäre. Dadurch, dass die dort aber auch schon diesen Gedanken hatten, ist bei mir dann einfach das Gedankenkarussell losgegangen. Beim eigenen Kind ist man eben oft nicht sehr rational. Trotzdem muss ich zumindest die Kita da wirklich in Schutz nehmen: Mit keinem Wort wurde gesagt, dass unser Sohn Autist ist, nur auf meine Äußerung diesbezüglich sagten sie, dass manche Verhaltensweisen an autistische Züge denken lassen, dass das aber definitiv nur entsprechende Fachleute beurteilen können. Das finde ich völlig legitim und verantwortungsvoll. Und du hast natürlich völlig Recht damit, dass man sich niemals übers Netz eine Diagnose zusammenzimmern sollte. Zum einen bin ich aber (was du nicht wissen konntest) als Journalistin schon in der Lage, vernünftig zu recherchieren (selbst wenn es um mein Kind geht), zum anderen habe auch ich ja nicht diagnostiziert und dies auch nicht vorgehabt. Aber wenn man auf so etwas stößt und dann auch noch die Kita sagt, dass sie auch daran gedacht hat - verstehst du, dass ich mir da Gedanken mache und mich das belastet? Gerade darum bin ich sehr dankbar für solche Einschätzungen von außen wie deine. Ich hätte noch erwähnen müssen, dass ich natürlich bereits mit dem Kinderarzt Kontakt aufgenommen habe und wir jetzt mal schauen, was bei dem Termin rauskommt. Wie du schon sagst, waren ja alle U völlig unauffällig.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 16.03.2018, 21:26 Uhr

Vielen Dank für deine Antwort und Einschätzung, das bedeutet mir sehr viel. Es scheint sehr viel mehr dagegen als dafür zu sprechen; von einigen Verhaltensweisen abgesehen eben. Ich habe bereits mit dem Kinderarzt gesprochen, der meinen Sohn von Geburt an kennt und bereits geäußert hat, dass er Autismus für sehr unwahrscheinlich hält. Mit der Kitaleitung habe ich auch nochmals gesprochen; auch sie sagt, dass fast alles dagegen spricht. Ich warte nun den Termin beim Kinderarzt ab und schaue dann weiter.

Noch mal: Herzlichen Dank für deine Hilfe und alles Gute :-)

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 16.03.2018, 21:33 Uhr

Vielen Dank für deine Antwort! Mir ging und geht es nicht darum, dass irgendwer irgendwas aus dem Ärmel schüttelt; sollte es so rübergekommen sein, tut es mir leid. Natürlich habe ich bereits Kontakt mit dem Kinderarzt aufgenommen und von ihm auch verschiedene Beratungsstellen genannt bekommen (und einen Ohrenarzt, um abzuklären, ob unser Sohn vielleicht schlecht hört). Trotzdem interessieren mich Einschätzungen (nicht Diagnosen) bezüglich des Verhaltens; ich glaube, das ist auch natürlich. Was mich eher weiter verunsichert als zu helfen, ist der Ratschlag, mich an ein SPZ zu wenden, ohne Begründung, warum. Trotzdem vielen Dank!

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von schubuduu am 16.03.2018, 22:27 Uhr

Ich dachte eher in die Richtung das das SPZ dir deine Sorgen nehmen kann! Bis auf das Wörter wiederholen kenne ich das alles was du aufgezählt von meinen Kindern

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von faenny am 16.03.2018, 22:54 Uhr

Ich habe als Lehrerin an einer Sonderschule immer mal wieder autistische Schüler und entdecke immer wieder Parallelen zwischen autistischen und typisch kleinkindlichen Verhaltensweisen. Daher hat mich das gedanklich schon öfter beschäftigt.
Eigentlich ist es auch nicht verwunderlich, sowohl Kleinkinder, als auch Autisten sind (noch) nicht in der Lage, eine andere Perspektive zu übernehmen.
Z.b hier ganz kurz zusammengefasst:
http://entwicklung-psychologie.de/theory_of_mind.html
Daher sind mehr oder weniger ausgeprägte autistische Züge in diesem Alter, meiner Meinung nach(!), In diesem Alter noch sehr normal.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 16.03.2018, 23:48 Uhr

Vielen Dank für deine Einschätzung und den interessanten Einblick. Ja, da ist was dran, wenn man mal drüber nachdenkt... Und was mir noch aufgefallen ist: Dinge, die mich beunruhigen, werden von der Kita als völlig normal für sein Alter bezeichnet, während das, was denen am meisten auffällt (dass er oft nicht auf Ansprache reagiert), mich weniger belastet - denn ich habe gemerkt, dass er entweder gerade wirklich ins Spiel vertieft ist oder aber schlichtweg gerade keinen Bock hat zu reagieren. Ich hab es gestern mal ausprobiert: "Möchtest du einen Apfel?" Keine Reaktion. "Möchtest du Smarties?" Er springt auf: "Smarties essen!"

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 16.03.2018, 23:55 Uhr

Ok, dann danke ich dir für den Tipp :-) Ich habe bereits mit einer Beratungsstelle gesprochen und bekomme Unterlagen zugesandt, auf deren Grundlage ich dann selbst entscheiden soll, ob ich ein Erstgespräch für sinnvoll erachte oder nicht. Er sei vermutlich, genau wie du sagst, ohnehin zu jung für eine Diagnostik.
Ich gehe davon aus, dass deine Kinder nicht autistisch sind? LG

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von lubasha am 17.03.2018, 6:06 Uhr

Ich sehe keinen Grund für Autismus. 2-3 ist der Alter, wo die Kinder die Dinge sortieren, Reihen aufstellen. Er scheint ein gutes akustisches Gedächtnis zu haben. Bis 20 zählen und die Dinge zu merken können viele zweijährige. Drr Gespräch ist deswegen nicht immer möglich.
Das du und ich verwechseln ist auch normal, vor allem von dem Kind das sprechen durch Sätze auswendig aufsagen lernt. Die hat er gehört und will den gleichen Ergebnis haben.


Autist vermeidet Kontakt und Kommunikation. Hier ist es nicht gegeben.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von Falbala am 17.03.2018, 7:22 Uhr

KiTa Erzieherinnen können so etwas wie Autismus nicht "diagnostizieren". Aber sie tun das oft und gerne, und manchmal haben sie Recht mit einer Vermutung.
Ein Gesetz zur Nutzung des Internets lautet: bei Verdacht auf Krankheit niemals googlen! Denn man findet garantiert genau die Diagnose, die man sucht.
Was du erzählst, hört sich nicht unnormal an. Mein Sohn hat in dem Alter auch perfekt gesprochen, ganze Lieder auswendig gekonnt (ohne sie auf Abruf wiedergeben zu können) und stundenlang Autos aufgereiht.
Die richtige Anwendung von ich und du klappt meist erst mit 3 Jahren. Meiner hat immer von sich in der 3. Person "er" gesprochen, das war sehr lustig.
Pass auf dass du ihn nicht überforderst. geh mit ihm zum Arzt, lass dir eine Überweisung geben und den Klwinen testen, wenn es Dir Sicherheit gibt, und im Zweifelsfall Zweitmeinung. Dass er sich gut auf Veränderungen einstellt, ist ein grosser Punkt der gegen den Verdacht spricht.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von Falbala am 17.03.2018, 7:25 Uhr

Bedenke: auch wenn dein Kind schon so weit ist, ist es trotzdem erst zweieinhalb Jahre. Überfordert ihn nicht. Fördert ihn, mit Spass, aber übertreibt es nicht.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von schubuduu am 17.03.2018, 9:14 Uhr

Nein sind sie nicht. Wir waren aus anderen Gründen im SPZ und ich fand die sehr gut und sehr genau in ihrer Arbeit

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 17.03.2018, 9:18 Uhr

Ja, da hast du Recht. Einen Termin beim Kinderarzt haben wir jetzt. Ob wir dann wirklich etwas testen lassen oder erst mal weiter abwarten, sehen wir dann. Es tut jedenfalls gut zu lesen, dass offenbar auch andere Kinder sich so verhalten. Danke dafür!

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von Kacenka am 17.03.2018, 14:16 Uhr

Es gibt ja klinische Psychologen oder auch pädagogen, die auf das Autismusspektrum spezialisiert sind. Die werden sicher noch andere Dinge wissen wollen, ganz typisch etwa: hat er oft/selten/gar keinen Augenkontakt, wenn man mit ihm spricht? Schaut er Dich an, wenn Du ihm etwas zeigst, kann er Dir folgen, wenn Du mit dem Finger wohin zeigst? Wie kommt er mit den anderen Kindern zurecht? Und noch vieles mehr.
Für eine sichere Diagnose ist er noch ziemlich klein, finde ich, aber ich bin kein Experte, habe aber eine Freundin, die eine pädagogische Spezialisierung für Autisten hat. Machen kann man eh nicht viel, wenn es in der Kita oder zu Hause Probleme mit ihm gibt, kann man versuchen ein paar Methoden anzuwenden, die für Kinder mit Autismus besonderes geeignet sind. Das Spektrum ist total breit, eigentlich ist jedes Kind auch wieder anders....
Also von dem was Du schreibst, würde ich nicht unbedingt drauf schliessen.
K

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von Himbeere90 am 17.03.2018, 18:13 Uhr

Ich finde den Vorschlag mit dem Spz auch mehr als gut! Sie sind dort meist sehr gut aufgestellt, haben mehr Möglichkeiten als ein einfacher Kinderarzt, kennen viele viele Kinder mit Problemen.
Vielleicht reicht bei euch ein Erstgespräch, oder sie behalten ihn im Auge. Was ist schlecht daran? Ich als Mutter würde es nutzen, es hilft dem Kind ja auch!

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 17.03.2018, 18:49 Uhr

Danke dir für deinen Beitrag!
Er hält Augenkontakt, und ja, er reagiert, wenn man ihm etwas zeigt. Wegen der anderen Kinder habe ich auch extra noch mal in der Kita nachgefragt, er geht wohl durchaus auf andere zu, spielt und tanzt etwa im Morgenkreis mit, tanzt auch mit anderen (macht er mit uns auch gern).
Nur dieser auffällige Umgang mit Sprache macht mich so unsicher; dass er irgendwie ständig ausspricht, was gerade passiert bzw was er sieht, "Der B.geht in die Küche. Die Mama ist auch in der Küche. Der J.kommt gekrabbelt." Und wenn er zum Beispiel mit einem Bagger spielt, sagt er ganz begeistert immer wieder: "Der Bagger! Der Bagger! Die Schaufel! Der Bagger ist groß! Der Bagger!" Und so ähnlich. Als spräche er einfach immer genau das aus, was er gerade denkt. Vor ein paar Monaten hätte mich das noch nicht gewundert, aber jetzt kommt es mir irgendwie merkwürdig vor.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 17.03.2018, 21:04 Uhr

Ja, nochmals vielen Dank für den Tipp!

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von chrpan am 18.03.2018, 0:58 Uhr

Leichte Formen von Autismus bleiben oft bis ins Schulalter unerkannt. Mit 2 Jahren eine Diagnose (außer in schwereren Fällen eventuell) kann ich mir nicht vorstellen und würde mir den Gang zum SPZ jetzt definitiv sparen! Ich musste deinen Beitrag zweimal lesen weil ich anfangs dachte, du beschreibst ein wesentlich älteres Kind.
Mit 2,5 Jahren sprechen viele Kinder noch nicht einmal zwei -Wort-Sätze geschweige denn „ich“ und „du“ in der korrekten Verwendung!
Bitte entspann dich!
Liebe Grüße,
C.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von chrpan am 18.03.2018, 1:02 Uhr

P.S. Ich finde überhaupt nicht, dass du spinnst oder dass alles Quatsch ist, aber ich finde die Erzieherinnen haben dich zu Unrecht verunsichert, wirklich!
Und by the way hat mein Sohn selbst im letzten KiGa Jahr fast nie sagen können, was es zu Mittag zum Essen gegeben hat, das war nicht (mehr) interessant.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 18.03.2018, 5:11 Uhr

Ich danke dir. Momentan tendiere ich auch immer mehr dazu, natürlich mal zum Kinderarzt zu gehen, aber meinem Sohn ansonsten jegliche Intervention zu ersparen - ich habe sehr lange darüber nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass zumindest zum aktuellen Zeitpunkt NIEMAND irgendwelche Probleme durch seine paar Eigenheiten hat. ihm geht es gut, und das ist für mich ausschlaggebend. Ich hab mir mal die Checkliste der Alarmzeichen auf Autismus für Kinderärzte für die U8 durchgelesen - da treffen von rund 30 Punkten zwei auf meinen Sohn zu, und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, findet die U8 sogar erst mit 4 statt und inzwischen gibt's noch die U7a dazwischen. Ich versuche mich also zu entspannen und ihn vor allem so zu nehmen, wie er ist, natürlich ohne das aus den Augen zu lassen. Denn dieses Nachplappern finde ich nach wie vor irritierend, wobei es bei ihm ja definitiv nicht sinnentleert ist, also er versteht in 95% der Fälle ganz genau, was man von ihm will. Manchmal habe ich das Gefühl, er spricht oft einfach um des Sprechens willen, um Klänge und Wörter und Betonungen zu üben, noch gar nicht so sehr, um sich tatsächlich auszudrücken. Das war für uns erst lustig, dann nervig und jetzt eben leider irritierend. Doch zusammengenommen mit allen anderen Faktoren und nach allem, was ich nun gelesen und gehört habe, kann ich mir (ohne da jetzt selbsttätig diagnostizieren zu wollen) beim besten Willen nicht vorstellen, dass er Autist ist. Denn auch wenn das Spektrum natürlich riesengroß ist - einen (vom Babyalter bis jetzt) derart aufgeschlossenen, zugewandten Autisten kann ich mir einfach nicht vorstellen. Zumindest keinen schweren Fall - und ganz wie du sagst: ein leichter Fall wäre jetzt vielleicht noch gar nicht erkennbar.

So, jetzt hast du leider meinen inneren Monolog hier abbekommen Aber mich haben deine und die vielen Antworten hier wirklich sehr weitergebracht, und dafür möchte ich euch allen noch mal von ganzem Herzen danken!

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 18.03.2018, 5:23 Uhr

Eines doch noch: Mir ist aufgefallen, dass ganz oft scheinbar "unsinnige" Äußerungen dann eben doch einen Sinn haben. Beispielsweise hat er vor ein paar Tagen morgens angefangen, die Wäschetonne auszuräumen und sich die schmutzigen Sachen anzuziehen. Daraufhin habe ich sie weggestellt und ihm gesagt, dass die Sachen erst gewaschen werden müssen. Und er sagte: "Auf der grünen Wiese steht ein Karussell", was mich natürlich schon wieder hochgradig irritiert hat - bis mein Mann mich daran erinnerte, dass er ihn vor kurzem oft in diese Tonne gesetzt, dieses Lied gesungen und ihn dabei durch die Luft gedreht hat... Oder er stand gestern in der Badewanne und sagte plötzlich: "Es schneit." Dass er dabei einen Waschlappen auswringt und die Tropfen ihn offenbar an Schnee erinnern (es hatte an dem Tag vorher ganz leicht geschneit) - das ist vermutlich eine ziemlich normale Assoziation für einen Zweijährigen. Ich muss wirklich versuchen, mich mehr in ihn hineinzuversetzen und nicht bewusst oder unbewusst viel zu viel von ihm zu verlangen.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 18.03.2018, 5:33 Uhr

Vielen Dank für deine Einschätzung. Kontakt und Kommunikation vermeidet er in der Tat nicht, ganz im Gegenteil.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von cube am 18.03.2018, 9:50 Uhr

sorry, aber ich bin kurz davor zu schreiben “was für ein quatsch“. Zumindest die Dinge die Du hier aufzählst fallen nicht in den Bereich Autismus. Sie hören sich tatsächlich in keinster Weise unnormal an. Welche Dinge hat denn der KiGa bemerkt?
Ich kenne sowohl kleinkinder mit Verdacht oder Diagnose auf Autismus und Asperger. Das ist dann aber ein ganz anderes und wirklich auffälliges verhalten. Und sprechen tun diese Kinder so gut wie gar nicht, völlig unverständlich oder bei Inselbegabung sehr gut, suchen aber nicht von selbst das Gespräch oder Kontakt.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von cube am 18.03.2018, 9:58 Uhr

Und noch etwas: Erzieherinnen, die eine Äußerung wie “ja, es könnte Autismus sein“ sind in höchstem Maße unprofessionell. Der Hinweis,auf Auffälligkeiten ist ok und soll natürlich auch sein - alles in Richtung Diagnose vor allen Dingen schwerwiegender Erkrankungen/Störungen gehen gar nicht. So macht man Eltern verrückt und,stempelt Kinder ab. Das fällt einfach nicht in den kompetenzbereich von Erzieherinnen und macht mich echt sauer.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von Junijunge am 18.03.2018, 11:04 Uhr

Ohne jetzt alles genau gelesen zu haben und mich mit Autismus auszukennen: es gibt Kinder, die sich anfangs mit Du bezeichnen. Sie werden immer mit Du angesprochen und denken, sie heißen so. Andere sprechen halt von sich in der dritten Person, wobei das "Du" in dem Fall auch dritte Person ist. Mein Sohn hat es konsequent neun Monate so gemacht. Und auch Sätze gesagt wie: Ich heiße Du. Dabei wußte er längst, dass er anders heißt. Ist halt ein langer Name, vielleicht lag es daran. Mit 2,5 von einem Tag auf den anderen hat es Klick gemacht und innerhalb von zwei Wochen ging es von 100% falsch zu 100% richtig, inklusive richtiger Anwendung von wir und ihr, mein und dein etc.. Diesen Entwicklungsschritt so mizuerleben, fand ich wahnsinnig faszinierend! Was für eine Leistung! Das kommt bei Euch bestimmt bald! Dieser Aspekt ist sicher kein Grund zur Sorge.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von niccolleen am 18.03.2018, 12:17 Uhr

Also ein Wahnsinn, wie gut sich alle hier mit Autismus auskennen. Eigentlich hat die Anfangsposterin ja nur Muetter mit diesbezueglicher Erfahrung angesprochen.
Ich kenn mich zwar null mit Autimus aus (wobei das auch bei meiner Tochter mal im Raum gestanden ist), aber ich hab eines gelernt: Das ausgerechnet Autismus ein RIESIGES Spektrum an Symptomatik ist, und ein guter Teil aller Autisten (insbesondere Asperger und aehnliche "leichtere" Faelle" die ueberraschende Diagnose erst mit 30 oder 40 Jahren bekommen! Weil bis dahin keiner irgendwas in der Richtung vermutet haette, und dann ploetzlich fuegen sich alle Puzzlesteinchen zusammen, was eine grosse Erleichterung fuer diese Menschen ist.

Irgendwer hat jedenfalls richtig geschrieben, dass eine Google- oder auch eine Forumsantwort fuer eine qualifizierte Beurteilung laecherlich wenig ist, weil das selbst fuer Experten oft ein jahrelanger Prozess ist, zu einer Diagnose zu kommen.

lg
niki

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 18.03.2018, 15:01 Uhr

Danke für deinen Beitrag! Ich kann deinen Gedankengang nachvollziehen; gleichwohl ist es in der Tat so, dass einige der Verhaltensweisen eben auch im autistischen Spektrum vorkommen - natürlich nicht in den schweren und/oder nahezu sprachlosen Formen. Ich bin ja nur deshalb auf Autismus gestoßen, weil ich nach eben diesen Verhaltensmustern gesucht habe. Unsere Kita möchte ich wirklich in Schutz nehmen. Da hat niemand etwas diagnostiziert; auf meinen Hinweis hin wurde lediglich bestätigt, dass u.a.auch schon an den Bereich gedacht wurde, dass aber wesentlich mehr dagegen als dafür spreche. Das finde ich persönlich durchaus legitim, auch wenn du natürlich recht hast und ich mir dadurch noch mehr Sorgen mache. Aber was hätten sie machen sollen, wenn ich sie direkt anspreche und das Thema benenne? Lügen und sagen, auf den Gedanken wären sie noch nicht gekommen? Ich muss sagen, dass dort wirklich sehr behutsam und fürsorglich mit unseren Kindern umgegangen und jedes so individuell wie nur möglich gefördert wird.
Was tatsächlich komisch ist: Die Kita findet vor allem auffällig, dass er oft so schlecht ansprechbar ist, was ich ehrlich gesagt einfach nur für Vertieftheit oder "Grad-kein-Bock" halte. Und die Dinge, die mir so sehr auffallen (Du/Ich, Ja-/Nein-Fragen, Echolalie) halten die für völlig normal im Rahmen für sein Alter. Von daher glaube und hoffe ich natürlich auch, dass nichts weiter dahintersteckt.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 18.03.2018, 16:08 Uhr

Danke für deinen Beitrag! Du hast selbstverständlich völlig recht, so etwas kann man sich niemals ergoogeln. Das maße ich mir auch absolut nicht an; wie du richtig schreibst, ging es mir vor allem um Erfahrungen und Tipps von "Betroffenen" oder aber Experten. Dass andere trotzdem etwas dazu beitragen, finde ich nicht schlimm, zumal sich hier kaum jemand anmaßt, das aus der Ferne vollumfänglich beurteilen zu können. Du kannst gewiss sein, dass ich keinerlei Urteil oder Entscheidung von einer Google-Recherche oder Forumsantworten abhängig machen würde.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 18.03.2018, 23:01 Uhr

Das ist ja interessant, dass es bei euch auch so war! Vielen Dank für deinen Beitrag :-) Dann bin ich gespannt, ob und wann es bei ihm Klick macht.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von cube am 19.03.2018, 9:24 Uhr

Ok, so hört sich das bzgl. der "Diagnose" der Erzieherinnen natürlich etwas anders an. Nichts desto trotz sollten Erziehrinnen/Lehrer es vermeiden, konkrete Äußerungen bzgl. solcher Dinge von sich zu geben, denn wie du selbst sagst, jetzt hast du sorge.

Bzgl. Dr. Google: Wenn ich eingebe "Husten, Fieber, Übelkeit" kommt als Ergebnis "Erkältung/Infekt" - und "Lungenentzündung". Und prompt passen natürlich meine Symptome auch zur Lungenentzündung.
Hätte ich jedoch konkret "Lungenentzündung" eingegeben", wäre mir vermutlich ganz schnell klar geworden, daß es das nicht sein kann.
Und so ist mit Suchbegriffen bzgl. zB Autismus eben auch. Du überlegst dir Schlagworte für das Verhalten deines Sohnes und erzielst damit harmlose Treffer - aber auch Autismus. Du liest diesen Link und prompt findest du in den vagen Formulieren wie "kann xxx zeigen", "möglicherweise reagiert das Kind xxx" alle möglichen Dinge, die dein Kind ja gerade gestern auch so ähnlich getan hat.

In dem Alter deines Sohnes spräche man von frühkindlichem Autismus (Kanner-Syndrom). Ich kann nichts davon aus deiner Beschreibung erkennen.
zB
Hauptmerkmale autistischer Störungen
- gestörte soziale Interaktion
- beeinträchtigte Kommunikation/Sprache
- wiederholte, stereotype Verhaltensweisen und Interessen
Die Intelligenz- und die Sprachentwicklung sind meist stark verzögert bzw. gestört.

Hört sich das nach deinem Kind an?

Dein Kind ist 2. Es spricht normal. Es verwechselt ich und du - völlig normal. Viele Kinder sagen noch lange gar nicht du/ich sondern reden von "Mama einkaufen gehen", "Jan mit Bagger spielen" etc. Bis zum 4/5. Lebensjahr werden noch oft Zeiten verewchselt ("ich habe eben geesst"/bin gerennt").
Das Kinder viel sprechen, heißt in dem Alter doch noch lange nicht, dass man mit ihnen ein Gespräch führen kann. Zwischen Sprache lernen/erfahren und echtem verstehen von Sätzen ist ein großer Unterschied.
Kinder atnworten in dem Alter ganz oft nur auf Fragen, die für SIE SELBST gerade relevant sind. Er spielt und denkt gerade nicht an essen - also antwortet er nicht auf eine Frage bzgl. essen. Es ist ihm in dem Moment nicht wichtig. Auch das ist in diesem Alter völlig normal.
Kinder in diesem Alter sortieren sehr gerne - es ist ein normaler Entwicklungsschritt des "zuordnen können". Alles Autos, alles Bauklötze, alles rot etc.
Natürlich lässt er sich davon leicht ablenken - er ist 2. Die durchschnittliche Konzentrationsdauer liegt bei max 10. min.
Er ist manchmal nicht ansprechbar. Ja, Kinder versinken in Traumwelten, oder klinken sich einfach mal aus, wenn es ihnen zu viel wird (etwas, was Erwachsene oft wieder mühsam erlernen müssen).

Jedes der Kinder unterschiedlichen Alters mit ASS/Autismus etc. die ich kennengelernt habe, waren anders als du dein Kind beschreibst. Das waren echte Auffälligkeiten. Diese Kinder brauchten zum größten Teil eine permanente Hilfskraft um halbwegs am normalen Ablauf teilnehmen zu können oder sich (ASS) mit ihren oft übertriebenen oder unpassend schwachen Reaktionen nicht zum kompletten Aussenseiter zu machen (ASSler können nur schwer etwas mit Gefühlen anfangen bzw. diese "angemessen" zeigen).

Natürlich solltest du jetzt einen Kinderarzt oder sonstige Experten zu Rate ziehen - sonst hast du ja nie wieder eine ruhige Minute. Und ständig die Kita am Hals, die nicht glaubt, das dein Kind normal ist.
Aber ganz ehrlich - ich bezweifle, das dein Kind eine Erkrankung in diese Richtung hat. Oder du hast die Symptome hier verharmlost und er sortiert in Wahrheit zB 2 std. am Stück Autos und flippt aus, wenn man ihn da weg holen will.

Ich bin natürlich kein Experte - aber ich wäre echt sehr überrascht...

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 20.03.2018, 8:55 Uhr

Hey, vielen Dank für deine Antwort, die wirklich eine große Hilfe für mich ist. Manchmal sieht man ja dann wirklich nur noch das, was auffällig ist. Und rational betrachtet sind es eben doch nur diese sprachlichen Auffälligkeiten, die vielleicht gar nicht so sehr auffielen, würde er nicht so viel plappern. Bis vergangene Woche fanden wir es ja höchstens nervig, wenn er ständig alles wiederholt hat, statt mal Ja oder Nein zu sagen... Jetzt haben wir ein paar Tage lang mal etwas genauer hingeguckt und dann immer "Ja oder nein?" oder "... oder nicht?" gesagt. Und prompt fängt er jetzt an, selbst ohne diese Zusätze oft mit Ja oder Nein zu antworten. Das Du/Ich oder die 3. Person (das macht er ja auch oft noch) werden uns wohl noch erhalten bleiben. Da warten wir jetzt einfach ab.
Auch wenn Autismus ja ein riesiges Spektrum ist - ich kann mir, je mehr ich darüber lese, beim besten Willen kein derart zugewandtes, interaktives und aufgeschlossenes autistisches Kind vorstellen, das derart gut mit Veränderungen klarkommt.
Das Einzige, was mich also wirklich nachhaltig irritiert, ist dieses Nachsprechen als Bestätigung einer Frage oder aber, wenn er es vielleicht nicht so ganz versteht. Und dass er, wenn er offensichtlich nicht versteht, dann manchmal auch einfach anfängt, aus seinen Büchern zu rezitieren. Das wirkt schon ziemlich merkwürdig, allerdings nicht zwanghaft oder so.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von cube am 20.03.2018, 12:28 Uhr

Hi. Das Nachsprechen kann auch einfach nur Spiel sein - oder er will es für sich damit noch mal klarmachen, was gemeint ist. Oder aber er will zeigen, dass er euch verstanden hat. Unser Sohn hat mal ein Zeit lang alles immer so lange wiederholt, bis man zumindest irgendetwas geantwortet oder gebrummelt hat - obwohl es gar keine Frage war, die er da stellte :-)
Kinder lernen übrigens extrem gut auswendig/merken sich Sachen. Nahezu jedes Kind kann einen Erwachsenen daher im Memory locker schlagen. Vielleicht ist das rezitieren bei ihm eine Art, seinen vermeintlichen "Fehler" (etwas nicht richtig verstanden zu haben) zu überspielen? So, wie manche Kinder dann hysterisch lachen, von etwas total anderem reden etc.
Mich würde natürlich an deiner Stelle jetzt auch nur noch eine Antwort von wirklich kompetenter Seite (also KiA, SPZ etc.) beruhigen - aber ich bin mir nach wie vor sehr sicher, daß dein Kind nicht in das Spektrum Autismus oder Autismus-Spektrums-Störung fällt.
Kinder snd eben manchmal komisch, eigenartig, einzigartig - und deswegen nicht sofort "verhaltensauffällig" :-)

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 20.03.2018, 13:53 Uhr

Hey du,

noch mal danke für deine Hilfe :-) Ich glaube, das Stichwort Spiel ist da sehr wichtig. Mein Sohn liebt eindeutig Sprache und auch Sprachspiele, er hat zum Beispiel schon vor mehreren Monaten dieses Lied geliebt "Aramsamsam"; in der Version, in der dann quasi die Vokale ausgetauscht werden (Eremsemsem, Irimsimsim). Er hat das auch auf andere Sachen bezogen; unter anderem Namen, und das selbst angewandt. Aber dass Sprache nicht nur Spiel ist, scheint er erst nach und nach zu verstehen und teilweise einfach von unseren Erwartungen überfordert zu sein. Was mir noch einfiel: Vor Monaten hat er durchaus auf Ja-/Nein-Fragen geantwortet, und zwar mit "Nicht" oder "Doch". (Ein lustiges Beispiel, mein Mann fragte ihn beim Schlafengehen: "Gibst du mir noch einen Kuss?" Er: "Nicht! Kein Kuss!") Und dann hörte das irgendwie auf. Das wird sich also bestimmt von ganz allein legen.
Was du zum Nachsprechen schreibst, hört sich ebenfalls sehr logisch an. Es bleibt dieses Du/Ich. Die einen sagen, es ist völlig normal, die anderen ordnen das durchaus dem Autismusspektrum zu. Da hilft uns nur abzuwarten. Was ich mich frage: Soll ich versuchen, ihn da zu "verbessern"?! Oder bevormunde ich ihn da eher und verschlimmbessere die Situation?
Es gibt auch noch etwas Neues. Mein Mann war heute mit ihm beim HNO. Er hat in beiden Ohren Paukenergüsse, dazu vergrößerte Polypen und Rachenmandeln :-( Das kann zum einen bedeuten, dass er wirklich schlecht hört und deshalb seine Sprachentwicklung vielleicht etwas rückläufig ist. Vor allem aber bin ich froh, dass es nun entdeckt ist und hoffe sehr, dass es bald besser wird. Erst mal sollen wir es nur abschwellenden Nasentropfen und so probieren. Wenn das nicht hilft, bekommt er diese Röhrchen.

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von cube am 20.03.2018, 17:00 Uhr

Hi nochmal.
Kinder lernen Sprache durch nachahmen, nachplappern und spielen mit Lauten/Wörtern.
Am Anfang sprichst du von dir als Mama, dein Mann ist Papa und dein Kind x.
Und genau so spricht dein Kind es nach. Mama jetzt kochen. Papa arbeit. x schlafen gehen.
Irgendwann fängst du aber an von als ich und deinem Kind als du zu sprechen. Und wieder spricht dein Kind nach, was es von dir hört. denn nun ist Mama "ich", und es selbst "du". ich und du werden also erst mal wie Namen behandelt. das ich und du Personalpronomen sind und du auch jede andere andere Person sein kann, ist dann der nächste Schritt.
Also zeigt dein Kind im Moment, daß es zugehört hat und realisiert hat, daß Mama jetzt ich heißt ;-) Glaub mir, die Erkenntnis, das du nicht er ist, sondern vielleicht auch Oma, der Nachbar etc im Sinne der direkten Anrede, wird noch kommen. Aber es ist nicht einfach zu begreifen.
Später kommen dann Zeiten dazu. Zuerst ist alles Gegenwart. ich renne, Mama liest, Papa fährt Auto. Irgendwann merken Kinder, da gibt es die Vergangenheit. Und da kommt immer so ein "ge" davor. Das funktioniert bei manchen Wörtern 1a. Ich kaufe/ich habe gekauft. Aber bei rennen sieht es anders aus. da bilden Kinder zunächst eben die Vorstufe: ich bin gerennt. Auch das zeigt nur: sie haben begriffen, daß es verschiedene Zeiten gibt. Der korrekte Einsatz, alle Sonderformen kommen später (und manche Erwachsene können sie nicht mal alle richtig ;-)
Verbessern sollte man nie mit "das heißt aber xxx". Wenn dein Kind sagt "ich laufte" sagst du sowas wie "ja, du bist gelaufen".
Bei ich und du sagst du einfach nur "stimmt, du spielst" Fang nicht an mit"nein, DU spielst" wenn er fälschlicherweise sagte "du spielt" und sich damit meint. Glaub mir, er lernt es.
Überleg mal, wie rasend schnell Kinder vom ersten gesprochenen Wort den korrekten Einsatz der Grammatik und der Zeiten lernen. Das geht rasend schnell. Erwachsene lernen eine Fremdsprache in der kurzen zeit mit Sicherheit nicht so perfekt wie Kinder ihre Muttersprache.
So, du siehst: dein Kind ist normal. Es lernt. ganz normal.
Da ist nichts autistisches. Autisten finden keinen echten Zugang zu unsrer Welt. Unsere Welt besteht zu einem großem Teil aus Sprache. Das ist für Autisten schwer, sehr schwer. Und deshalb kann dies ein kleiner Teil eines Merkmals sein. Aber niemals das Hauptmerkmal und ganz bestimmt nicht ohne weiter starke Merkmale.
Wissen eure Erzieherinnen nicht, wie Sprache sich entwickelt? Was machen die denn, wenn die einen Late Talker haben? Ein Kind, daß bis zum 2. LJ oft gar nicht spricht? Muß der dann in einen Förder-KiGa ;-)

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von Schniesenase am 20.03.2018, 23:40 Uhr

Hab das jetzt alles nur quergelesen, aber eine Anregung für Dich:

Kehr doch mal Deine Suche um: Such danach, wie Kinder in dem Alter sich im normalen Spektrum verhalten und entwickeln. Suche das Gesunde statt die Störung. Ich bin sicher, das ist für Euch alle dann auch viel entspannender! :-)

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 21.03.2018, 8:12 Uhr

Danke für deine Antwort und die Erläuterungen. Bist du Logopädin? Das leuchtet mir alles natürlich ein. Wobei er nicht sagt: "Du braucht Schnuller", sondern "Du brauchst einen Schnuller". Bei mir sagt er meist "Mama ...", nur bei diesen nachgeplapperten Sachen "Soll ich das anmachen?", Wenn er will, dass ich etwas anmache, sagt er "ich". Die Vergangenheit benutzt er übrigens schon, "Der J.hat den Ball gewerft" oder auch "Da war ein Bagger".
Ich muss noch mal unsere Kita in Schutz nehmen :-) Diese Dinge haben die als völlig normal in seinem Alter bezeichnet, denen geht es nur darum, dass er oft schlecht ansprechbar ist. Gestern hat sich beim HNO herausgestellt, dass er in beiden Ohren Paukenergüsse hat, außerdem vergrößerte Polypen und Rachenmandeln. Das könnte also durchaus teils eine Erklärung sein.
Es ist eben nur so, dass all diese Dinge zusammenkommen und mich darum irritieren.

PS: Es gibt tatsächlich auch ein Kind in der Kita, da im Alter meines Sohnes noch fast gar nicht spricht. So wie ich es mitbekomme, wird auch da sehr behutsam und besonnen gehandelt und kein großes Gewese drum gemacht. Daran, dass es in unserem Fall nun mehr ist, bin allein ich "schuld".

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von cube am 21.03.2018, 9:23 Uhr

Hi nochmal. Schön, das du von eurem Kiga so viel hältst (ernsthaft - viele haben ja eher einen, der nicht weht tut, aber richtig gut auch nicht ist). Ich will den KiGa auch gar nicht schlecht machen - da bin ich wohl etwas übers´Ziel hinausgeschossen.

Nein, ich bin keine Logopädin, habe mich einfach gerne mit Entwicklungspsychologie und den verschieden Lernphasen beschäftigt. Allerdings ist eine Freundin Logopädin, und mein Mann ist hörbehindert seit seiner frühen Kindheit.
Wie gesagt: dein Kind scheint völlig normal, für sein Alter doch sogar sprachlich eher etwas weiter zu sein als er "müsste". Und klar kann (wird) das "nicht reagieren/nicht ansprechbar sein" genau an den beim HNO festgestellten Dingen liegen.
Ich würde nun erst mal abwarten wie es bezüglich der HNO-Dinge weiter geht. Sprich doch auch einfach mal mit deinem KiA über deine Unsicherheiten. Die kennen so etwas (ich habe unseren bestimmt auch schon mal halb in den Wahnsinn getrieben ;-) und können dir ganz bestimmt deine Befürchtungen/Unsicherheiten nehmen.
ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute!

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 21.03.2018, 22:16 Uhr

Hey,
Ja, wir sind wirklich froh, dass wir so viel Glück mit der Kita haben!
Beim Kinderarzt haben wir ja Anfang April einen Termin. Dazu wird auch ein Austausch Kita-Arzt stattfinden. Ich bin sehr gespannt, was dabei rauskommt. Ich kann ja dann mal berichten.
Dir noch mal danke für den Austausch und alles Gute :-)

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Re: Autismusverdacht steht im Raum

Antwort von erwtje am 21.03.2018, 22:19 Uhr

Hey du, danke für deine Antwort und den schönen Vorschlag :-) Lustigerweise habe ich genau das diese Woche tatsächlich schon gemacht. Liebe Grüße!

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