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Der Nikolaus ist überhaupt nicht gestorben...

Thema: Der Nikolaus ist überhaupt nicht gestorben...

...weil der war heute bei uns im Kindergarten da! Mit diesen Worten kam meine Grosse heute vom Kindergarten nach Hause. Sie hat ein ganz tolles Buch "Mein Buch vom Heiligen Nikolaus" und da steht eben zum Schluss drin, dass Nikolaus am 06. Dezember starb. Ja was antwortet man denn da? Mir ist ja so schnell nix eingefallen und ich hab irgendwie dann gar nix rechtes gesagt und sie mit Mittagessen abgelenkt. Sie hat jetz auch nichts mehr drüber gesagt, aber wenn ihr das Buch wieder unter kommt, dann fragt sie bestimmt wieder. Was sag ich denn dann? Der Nikolaus ist nur ein verkleideter Mann? Wobei, stimmt ja, aber blöd ist die Antwort trotzdem... Keine Ahnung. Wer war schon in einer ähnlichen Situation und wie habt ihr das gelöst?

von M@mi am 05.12.2014, 20:45



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Wie wäre es mit "Er ist im Himmel und kommt nur ein Mal im Jahr, um den Kindern kleine Geschenke zu bringen"? Zumindest als Erklärung für sie, falls sie es nochmal hinterfragt. Ich habe das Problem nicht, weil ich nicht gläubig bin und wir nur die locker leichte Tradition leben, ohne eine Geschichte dahinter zu erklären. Meine Tochter ist aber auch erst 4 Jahre. Irgendwann erkläre ich ihr, wie und warum Weihnachten gefeiert wird.

von Susanne.75 am 05.12.2014, 20:58



Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Meine Tochter ist auch 4 und interessiert schon sehr für das alles

von M@mi am 05.12.2014, 21:13



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hat sie denn eine echte Frage gestellt? Erstmal hat sie doch nur die Aussage getroffen, dass er nicht gestorben ist, weil er da war. Ich versuche den Glauben meiner Kindern nicht zu lenken und stelle dann eher Fragen, um zu erfahren welche Gedanken sie sich schon selber dazugemacht haben. Bsp. "Wie kann das sein?" "Was meinst du?" "Ja, das ist wirklich seltsam" "Ach, im Buch steht etwas anderes?" Auf konkrete Fragen, antworte ich natürlich ehrlich. Immer mit der Einschränkung, dass es sich dabei nur um meinen Glauben handelt und es viele Menschen gibt, die an etwas anderes glauben.

von Ina_84 am 05.12.2014, 21:51



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Stimmt, so in etwa mache ich es auch, wobei ich schon die Figuren Christkindl, Nikolo, Osterhase und so an meine Kinder weitergebe und Traditionen aufrechterhalte. Trotzdem denke ich mir nicht zuviele Details aus, die kommen dann von den Kindern selber, und ich staune halt. Gestern hat eins der Kinder ein Fluegerl vom Christkind gesehn, wie es vorm Balkon vorbeigeflogen ist. Das zweite Kind hat gleich bestaetigt. Da habe ich ganz schoen gestaunt. lg niki

von niccolleen am 05.12.2014, 22:24



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Ich würde meinem Sohn (3) sagen: Der Nikolaus hat vor langer Zeit gelebt und ist jetzt tatsächlich shon gestorben. Aber weil er so tolle Sachen gemacht hat, erinnern wir uns gern an ihn. Deshalb erzählen wir uns zur Weihnachtszeit von ihm und am 6. Dezember verkleiden sich Männer sogar als Nikolaus und bringen den Kindern Geschenke. Ähnlich halte ich es mit dem Christkind. Wieso sollte man die Kinder anlügen? Finde ich Quatsch. Gerade wenn sie schon von sich aus so kritisch reflektieren, finde ich es irgendwie respektlos, sie an der Nase herumzuführen.

Mitglied inaktiv - 06.12.2014, 06:49



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Sehe ich genau so!

von Tinchenbinchen am 06.12.2014, 08:08



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Das hat überhaupt nichts mir Respektlosigkeit zu tun, finde ich. Es würde einfach eine ganze Menge vom schönen Weihnachtszauber, den staunenden, leuchtenden Kinderaugen usw verlorengehen, wenn Kinder von klein auf wissen, daß der Weihnachtsmann einfach irgendein verkleideter Mann ist. Allein diese Spannung und Aufregung, wenn sie ihn plötzlich auf dem Weihnachtsmarkt sehen, oder wenn sie sich nicht sicher sind, ob das rote Licht am Nachthimmel ein Flugzeug oder die Nase von Rudolf ist. Man lebt schon schnell genug in der Realität, da muß man Kindern nicht jeden Zauber nehmen. Wenn du deine Kinder nicht anlügen willst, wieso erzählst du ihnen dann, daß Männer sich verkleiden und Kindern an Nikolaus Geschenke bringen? Dann erzähle ihnen, daß du sie kaufst und vor die Tür stellst. Ist doch keine schöne Idee, oder?

von Susanne.75 am 06.12.2014, 09:36



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Also ich bin sehr gern angelogen worden, und hab meine Eltern und Grosseltern nur so geloechert! ich waere sehr enttaeuscht gewesen, wenn die mir mit irgendwas wissenschaftlichem und banalem gekommen waeren, und nicht an die Wunder geglaubt haetten, an die man als Kind doch so gerne glauben will! lg niki

von niccolleen am 06.12.2014, 10:40



Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Zumal irgendwelche Männer legen was vor die Tür,ist schon eine sehr suspekte Angelegenheit.Zumal man ja an sich seinen Kindern beibringt eben nichts von Fremden anzunehmen. Ob kleine Kinder da den Unterschied dann sehen ist die grosse Frage.

Mitglied inaktiv - 06.12.2014, 10:58



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anlügen würde ixh die Kinder auf keinen Fall.Auch wenn man bzw frau gerne die geschichten vom nikolaus erzählt mit der darin enthaltenen möglichkeit, dass es ihn geben könnte. Aber wenn ein Kind etwas wissen will von sich aus, dann würde ich unbedingt immer die Wahrheit sagen. Auch wenn diese vielleicht etwas unromantischer ist als die Lüge. Lüge bewusst ohne ", denn wenn ein wissbegieriges Kind von sich aus nachfragtund eine falsche Antwort erhält, dann ist es doch in meinen Augen definitiv eine Lüge. Zurückfragen was das Kind denkt ist meiner Meinung nach eine gute Lösung wenn man den "Zauber" nicht brechen möchte. Wobei, wie schon in dem àhnlichen Beitrag neulich erwähnt, meine Tochter findet Weihnachten auch himmlisch und zauberhaft ohne dass wir ihr erzählen, dass Weihnachtsmann oder Christkind kommen. Dass fremde Männer Geschenke bringen wenn das Kind "brav" war sehe ich auch als etwas problematisch an. Aber das ist in der Geschichte vom "echten Nikolaus" ja genauso der Fall. Ich vermute auch, dass das als Beispiel gemeint war was man den Kindern sagen kann. Also für den Fall dass DAS die Wahrheit ist, zb. bei der Nikolausfeier im Kindergarten oder die Nikolause auf Weihnachtmärkten. Da verschenken ja nu tatsäxhlich verkleidete Menschen, meist Männer, Schokolade an die Kinder.

von Tine1 am 06.12.2014, 12:20



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Danke für eure Beiträge. Das mit dem Gegenfragen find ich eine sehr gute Lösung, gefällt mir irgendwie. Bei uns ist halt das Problem in der Famile, dass die Kinder da aber wirklich so richtig angelogen wurden/werden: - der Nikolaus kommt nur zu den braven Kindern... - der Nikolaus nimmt dich mit in seinem Sack wenn du nicht brav bist... - der Nikolaus nimmt den Krampus mit... -... nur ein paar Beispiele was uns früher erzählt wurde und das gefällt mir eben gar nicht. Ja und das hat mit Zauber dann nichts mehr zu tun, wenn den Kindern dann gedroht wird und sie Angst bekommen. Das stellt den "echten" Nikolaus nämlich in einem ganz schlechten Licht dar, so wie er ja gar nicht war und das finde ich sehr sehr schade.

von M@mi am 06.12.2014, 12:42



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Nein Angst machen und Drohen a la, dann nimmt er dich mit,oder du bekommst eine Rute finde ich auch nicht schön. Ich habe sie wie einige es hier nennen "angelogen",als ich allerdings bemerkte jetzt dieses Jahr das Zweifel aufkommen habe ich sie auch gefragt was sie glaubt. Sie sagte mir dann dass sie nicht glaubt dass es Weihnachtsmann u Nikolaus richtig gibt und dann habe ich sie schon aufgeklärt. Aber grundsätzlich fand ich die Jahre an denen sie daran geglaubt hat sehr schön und diese Spannung usw ist halt nur so richtig echt wenn geglaubt wird.

Mitglied inaktiv - 06.12.2014, 13:08



Antwort auf Beitrag von M@mi

Also bei uns hatte der NIkolo nie ein schlechtes Licht. Denn der hatte zur Not den Krampus mit, und DER bringt den schlimmen Kindern die Kohlen udn die ganz schlimmen nimmt er in seiner Butte mit! Wir haben uns natuerlich schon bissl gefuerchtet, aber wir haben uns drauf verlassen, dass uns die Eltern bzw. Grosseltern vor dem boesen Krampus beschuetzen werden. Ausserdem haben wir uns nur zu den manchmal bisschen schlimmen Kindern gezaehlt. Ich kenne kein Kind, das sich wirklich zu den ganz schlimmen Kindern zaehlen wuerde! lg niki

von niccolleen am 06.12.2014, 14:24



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Aber Kinder finden doch auch die Vorstellung furchtbar, dass andere Kinder einfach im Sack mitgenommen werden, selbst wenn sie sich sicher sind dass es sie selbst nicht trifft, oder? Also meine Tochter fände das schrecklich und hätte große Angst und tausend fragen würden sie plagen. Aber sie ist auch etwas sensibel... Aber grausam finde ich das trotzdem. Ich finde auch schon die aAndrohung fies dass der Nikolaus nix bringt wenn das Kind nicht "brav" ist. Aber dass "schlimme Kinder" in den Sack gesteckt und mitgenommen werden...? Das geht einfach so garnicht!!!

von Tine1 am 06.12.2014, 21:12



Antwort auf Beitrag von Tine1

Also ich erzaehl meinen Kindern auch nicht solche Schauergeschichten vom Krampus, ich seh da weder einen erzieherischen Effekt (auch von meiner eigenen Erfahrung als Kind), noch irgendwas Unterhaltsames dabei. Aber so eng sehe ich das trotzdem nicht! Heutzutage werden sogar Grimms Maerchen umgeaendert, und ich weiss ganz genau aus meiner Kindheit, dass ich nie im Leben irgendwas dabei gedacht habe, dass Haensel und Gretel von ihren Eltern in den Wald abgeschoben wurden, der Wolf mit den Steinen vom Rotkaeppchen irgendwas mit Realitaet zu tun gehabt haette, dass man vom Cowboy und Indianer spielen als naechstes andere Kinder mit echten Waffen erschiesst, oder dass ich sterben muss, wenn ich meine Suppe nicht ess oder am Tisch zappel. Die wirklichen Grausamkeiten gehen von anderen Kindern aus, sowohl im Kindergarten als auch in der Schule, das bissl Krampus ist glaub ich fuer viele eher noch aufpeppend, als dass man nur von Wunderbarem und Reinem und Schoenem uebergossen wird. Wieso schauen sich denn Erwachsene gern Thriller, Krimis und sogar Horrorfilme an? Eben weil es sehr schoen ist, den Unterschied zu kennen und zu wissen, dass es einem gutgeht und einem gutes zusteht, und weil der Mensch in seiner Natur eben auch hin und wieder das Boese in seine Phantasie lassen will. lg niki

von niccolleen am 06.12.2014, 21:29



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Hmmm... Da sind die Menschen wohl sehr verschieden. Mir fallen heute noch Szenen von Thrillern oder Horrorfilmen ein wenn ich mal alleine nachts im Haus bin, die ich als Jugendliche mal geguckt hab. Heute schau ich sowas garnicht mehr. Noch nicht mal nen Krimi am Abend. Da bekomm ich Alpträume. Ich hab auch das Gruseln beim Märchenlesen als Kind noch in unangenehmer Erinnerung. Kommt ja auch auf das Alter an. Märchen sind vielleicht für ein Kind von 8 oder 9 Jahren okay. In der magischen Phase sind sie zumindest mal für etwas sensiblere Kinder meiner Meinung nach nicht geeignet.

von Tine1 am 06.12.2014, 21:47



Antwort auf Beitrag von Tine1

Hm, ja vielleicht hast du recht und es ist einfachjedes Kind verschieden. Ich habe sehr unter meinen Mitmenschen im KiGa und in de rSchule gelitten, Monster o.ae. waren fuer mich immer so weit weg von Realitaet, die konnt mir nie Angst einjagen. Eher Feuer oder so. Mit 8 oder 9 war ich laengst aus der Maerchenphase draussen, da hab ich Winnetou gelesen und mit 9 hab ich Christiane F gelesen, damals ist die mir als 13 jaehriges Maedchen schon URalt vorgekommen. Aber ich war immer schon eine Leseratte. lg niki

von niccolleen am 06.12.2014, 22:58



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Na das ist aber auch schwere Kost für eine 9- jährige... ;-) Aber zumindest hat man da noch das Gefühl, sein Schicksal selbst in den Händen zu haben. Nimm keine Drogen, dann ist alles super. Während in Märchen oder bei Thrillern und Horrorfilmen ja "das Böse" überall lauert...

von Tine1 am 07.12.2014, 14:00



Antwort auf Beitrag von Tine1

Naja eigentlich wars genau umgekehrt in dem Buch. Sie ist als Kind in eine riesige, unpersoenliche Wohnungssiedlung gekommen, die Eltern hatten keine Zeit fuer sie, hat dort irgendwann endlich Freunde gefunden, und sie hatte wenig Chancen, einen anderen Weg einzuschlagen und spaeter da wieder rauszukommen. In den Maerchen gibt es meistens eine Moral, aber wie gesagt, ich hab das nie auf mich bezogen und ich kenne auch kein Kind, das deswegen nicht in den Wald geht oder seine Nachbarskinder erschiesst (ausser in Amerika). Ich glaube nicht, dass man seine Kinder irgendwie vor dem Boesen beschuetzen kann, indem man es unter den Tisch kehrt. Auf der anderen Seite habe ich mich mal bei einem Astrid Lindgren Buch, das mir meine Mutter mal jeden Abend vorgelesen hat, sehr gefuerchtet, und habs erst nach vielen Vorleseabenden geschafft, ihr das auch zu gestehen. Dann hat sie natuerlich sofort aufgehoert. Ich lese meinen Kindern natuerlich auch nichts vor, wovor sie sich fuerchten, oder erzaehle ihnen ebensolche Sachen. Aber ich sortier nicht von vornherein Maerchen und Legenden oder Traditionen aus, wo sie eventuell irgendeinen unangenehmen Gedanken entwickeln koennten. Durch die Phasen, wo man sich in der Nacht fuerchtet, muss man in jedem Fall durch, davor kann man sie nicht beschuetzen. Nur halt dann in der Situation Rueckhalt geben. lg niki

von niccolleen am 07.12.2014, 16:58



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Hallo, und danke für die Zusammenfassung. So genau konnte ich mich nicht mehr daran erinnern. :-) Das "Böse" verheimlichen tun wir auch nicht. Nur belassen wir es halt beim realen bösen. Finde, das ist schon genug. ;-) Und Angst vor der Nacht bzw Dunkelheit hatte meine Tochter tatsächlich noch nie. Ob das daran liegt dass wir keine Märchen vorlesen, weiß ich natürlich nicht.

von Tine1 am 09.12.2014, 14:13



Antwort auf Beitrag von Susanne.75

Susanne, da bin ich ganz bei dir. Du hast es genauso geschrieben, wie ich es auch denke. Unsere eh oft triste Welt verlöre das bisschen Weihnachtsglanz auch noch, wenn nicht mal mehr die Kinder sich auf den Zauber der Weihnacht verlassen dürften.

von wolke76 am 12.12.2014, 15:24



Antwort auf diesen Beitrag

Du hältst es mit der Wahrheit und erzählst, dass sich Männer verkleiden und den Kindern Geschenke bringen? Passt ja nun so gar nicht zusammen oder gibt es bei euch wirklich solche Männer? Uns hat noch keiner was gebracht...

von wolke76 am 12.12.2014, 15:26