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Geschrieben von Kräuterzauber am 18.12.2013, 8:39 Uhr

Eine Frage an neurodermitiker

Hallo ihr lieben,

Mein kleiner hat im Moment wieder einen ganz schlimmen Schub. Er wacht nachts auf und kann nicht mehr schlafen weil er sich kratzt an Armen und Beinen, und an den Stellen wo der Ausschlag ist, wird die haut total heiß! Kennt das jemand??? Hab im Netz nichts gefunden. Was hilft euch gegen den Juckreiz? Das schlimme ist auch, das nichts anhaltend hilft. Mal hilft olivnöl, mal schüssler salbe und mal die akut Salbe von medipharm cosmetics. Es ist echt schrecklich den kleinen so leiden zu sehen :( und was noch komisch ist: letztes Jahr im Urlaub waren wir fast täglich im Schwimmbad und der Ausschlag ging weg. Kann am essen liegen, am Schwimmbad oder daran dass wir zeit hatten und alle entspannt waren?

 
10 Antworten:

Hallo

Antwort von Jana04 am 18.12.2013, 10:54 Uhr

Ich selbst bin seit babyalter geplagt und mein Sohn zum Glück nur sporadisch im Winter..

Wir cremen uns ganz viel mit Creme/Salben mit Nachtkerzenöl ein, als Basispflege und da kommen kaum Schübe. Dr. Theiss Nachtkerzenöl, wir nutzen verschiedene Cremes und die Intensivsalbe und Duschöl und Shampoo.Ist etwas teuer, aber in Onlineapos wesentlich günstiger, ich schaue immer vorher bei Medizinfuchs, wo es gerade am besten ist.

Basispflege auch am Körper ist enorm wichtig. Bitte keine Produkte mit Harnstoff auf aufgekratzte Stellen - brennt wie Hölle. Oft helfen auch einfach feuchte Umschläge gegen das Jucken und mit der flachen Hand raufhauen - Wehtun ist besser als dieser Juckreiz. Lt. meinen diversen Erfahrungen hilft auch einfach wirklich kratzen. Aufgekratz ist der Juckreiz weg, wenn z.B. kleine Blasen mit Flüssigkeit da sind.

Alles Liebe und versuche in der Apotheke mal Proben zu bekommen.
Viele nehmen auf Physiogel...

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Re: Eine Frage an neurodermitiker

Antwort von Hexhex am 18.12.2013, 11:26 Uhr

Hallo,

nach meiner Erfahrung gehen die allermeisten Schübe auf chemische Auslöser zurück, wie sie in Körperpflegeprodukten vorkommen. Es ist wichtig, dass die ganze Familie sich umstellt: parfumfreie Seifen, Shampoos, Lotions etc. benutzt, Kinder und Erwachsene. Auch der Vater sollte z. B. kein Aftershave benutzen (sehr häufiger Kontaktauslöser, z. B. beim Küsschengeben), sondern eine parfümfreie Lotion nach dem Rasieren. Außerdem sollte man die Waschmittel für bunt und weiß umstellen und nur noch sensitive Produkte nehmen. Waschmittel gehören ebenfalls zu den Hauptauslösern bei ND, sie sind oft besonders aggressiv. Leider dauert es Monate, bis alte Waschmittel aus sämtlichen Textilien herausgewaschen sind, weil mehrere Wäschen pro Teil nötig sind.

Das Ganze ist ein Mal etwas Aufwand, weil man sich die Sachen in Drogerie und Apotheke zusammensuchen muss. Danach nicht mehr, weil man einfach nur noch dieselben, verträglichen Produkte kauft. Ich selbst bin dadurch trotz schwerer ND symptomfrei geworden.

LG

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Re: Eine Frage an neurodermitiker

Antwort von rabbit80 am 18.12.2013, 13:28 Uhr

ich habe von kleinauf damit zu tun und meine Tochter hat es auch geerbt.

Ich würde bei richtigen juckenden und aufgekratzten Stellen direkt Kortison draufmachen. Da braucht man auch keine Angst haben, da man es meist nur 2-3x auftragen muss. Ausserdem ist eine konsequente Hautpflege nötig. Mindestens Abends einmal den ganzen Körper mit einer Basiscreme eincremen. Wir sind im Moment von Dermasence Adtop Creme überzeugt. Die kühlt auch sehr angenehm die Haut. In der Apotheke, die dieses Programm führt, gibt es garantiert Proben.
Bei meiner Tochter habe ich für den Intimbereich, der auch oft mit Ekzemen zu tun hat, Eubos Haut Ruhe Wundschutz (Probe in der Apotheke erfragen!). Das hilft viel besser als die Zinksalben wie Mirfulan und hinterlässt nicht diesen Schmierfilm.
Finger weg von diversen Fettsalben! Davon kann die Haut nicht richtig atmen und die Haut schwitzt dadurch eher und dies führt widerum zu Juckreiz.

Ausserdem haben wir auch herausgefunden, dass Chlorwasser der Haut gut tut, obwohl man ja eigentlich eher davor warnt. Das ist aber wohl der Effekt, dass sich die Hautschuppen von der Haut lösen und die Haut weicher wird.

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Re: Eine Frage an neurodermitiker

Antwort von Ann78 am 18.12.2013, 14:11 Uhr

Ich bin/war selbst Neurodermitiker und habe die gleichen Erfahrungen mit Chlor gemacht, leider wurde damals noch geraten, am besten auf das Schwimmbad zu verzichten, wirklich totaler Quatsch.
Dazu ein interessanter Link:

http://www.mms-selbsthilfe.de/showthread.php?1272-Verd%FCnnte-Chlorbleiche-hilft-bei-Neurodermitis

Wobei ich das jetzt auch nicht unbedingt bei meinem Kind ausprobieren würde:-). Auch später als ich Akne hatte, war es aber nach dem Schwimmbad besser.

Klar, aber auch die Entspannung hat sicher bei eurem Urlaub dazu beigetragen. Das ist mit jeder Krankheit so, bei Stress wird's schlimmer.

Bei meinem letzten Schub in der Schwangerschaft habe ich auf Kortison verzichtet und mit Physiogel A.I. Creme ganz gute Erfahrungen gemacht. Diese hält die Feuchtigkeit in der Haut und kühlt etwas, leider nicht ganz billig.

Trotzdem kannst du auch gute Erfahrungen mit 08/15 Cremes machen, ich benutze mittlerweile ganz normale Bodylotionen, Hauptsache ich vertrage sie. Je nach Ausschlag (nässend/trocken...) passe ich auch die Behandlung an, d.h. im Sommer falls ich mal was haben sollte, wäre das kurz mit einer 5%igen Kortison-Gelcreme, im Winter, wenn die Haut blättert fetthaltigere in Verbindung mit einer reichhaltigen Pflegesalbe. Also lieber rechtzeitig kurz Kortison geben. Wenn die Haut nämlich erst einmal offen ist, wird es erst recht schwierig. Da muss man regelrecht den Bogen rauskriegen. Grundsätzlich darf die Haut gar nicht erst trocken werden, aber das hast du sicher schon beobachtet, dass der Ausschlag dann gleich da ist.

Regelmäßige Meersalzbäder helfen auch sehr gut, aber sind auch nur geeignet, wenn die Stellen noch nicht offen sind. Was ich noch aus meiner Kindheit weiß, sind Tannolact-Bäder, die habe ich milder in Erinnerung.

Vorsicht mit Herpesinfektionen, ich bin auf der Intensiv gelandet, weil ich mir offenbar die Viren bei einem schlimmen Schub in die offene Haut gekratzt habe.

Vielleicht kannst du auch noch an der Kleidung was ändern, kühle Baumwollsachen oder Seide und vor allem nachts eher kühl statt warm. Mein Sohn hat gottseidank noch nichts, aber ich könnte mir vorstellen, dass ein Thermalwasser-Spray vielleicht nachts dann hilft - kühlt und trocknet nicht aus und kannst du ja mit ihm trockenpusten. So kann er mithelfen und es lenkt auch etwas ab.

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Re: Eine Frage an neurodermitiker

Antwort von Kräuterzauber am 18.12.2013, 15:48 Uhr

Danke euch allen! Es waren sehr viele Tips dabei. Allerdings hab ich so bei Cremes immer Angst etwas neues oder anderes aufzutragen, weil ich nicht weiß ob es brennt (also wenn er sich aufgekratzt hat). So ein Nachtkerzenöl hab ich letzten Urlaub gekauft, allerdings nicht mehr benutzt weil es ja dann besser war. Wie kann ich denn sicher sein, dass eine Creme/Öl nicht brennt?

Und dann noch eine Frage: es war ja jetzt fast 1 Jahr gar nichts bei ihm. Er hat auch ausser an den trockenen Stellen total weiche Haut. Ich dachte immer bei Neurodermitis hat man grundsätzlich trockene Haut?! So wie ich zb, aber bei mir wird es nie so schlimm wie bei ihm. Ich creme auch so gut wie nicht, weil ich es einfach hasse dieses Geschmiere.

Sollte ich ihn überhaupt eincremen wenn die Haut gut ist?

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Frage wegen Waschmittel

Antwort von Kräuterzauber am 18.12.2013, 15:53 Uhr

Wenn Waschmittel oder Seife etc. der Auslöser wären, müsste der Ausschlag dann nicht dauerhaft sein? Oder "schafft" es der Körper eine Weile damit auszukommen und wenn dann eben Stress oder eine Veränderung kommt, das Ganze dann zu viel ist und es zum Ausschlag kommt?
Ich benutze schon immer die Produkte von Haka, ausser Weichspüler. Ich liebe einfach so gut duftende Wäsche aber den lasse ich jetzt weg, allerdings wurde es ja trotzdem schlimmer :(

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Re: Eine Frage an neurodermitiker

Antwort von Kräuterzauber am 18.12.2013, 15:56 Uhr

Kann es sein dass der Link nicht mehr funktioniert? Ist ja hoch interessant dass es anderen auch aufgefallen ist mit dem Chlor.

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Re: Eine Frage an neurodermitiker

Antwort von rabbit80 am 18.12.2013, 21:25 Uhr

wenn die Haut gesund ist, brauchst Du nicht cremen, aber beobachte Hautveränderungen und reagiere schnell.
Bei meinem Kind kann ein Ausschlag schnell zu einer richtigen Wunde werden, weil sie immer daran rumkratzt und es auch im Schlaf tut. Wir haben seit rund 6 Monaten ein wundes Augenlid, was immer wieder abheilt. Eine Nacht mal mit dem Schnuffeltuch länger daran rumgerieben, sieht es aus wie nach einem Boxkampf.
Die meisten Salben/Cremes brennen nicht. Eigentlich muss man wirklich nur bei Harnstoff (Urea) aufpassen.

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Re: Eine Frage an neurodermitiker

Antwort von mama.frosch am 18.12.2013, 21:34 Uhr

in einer akuten phase haben wir cortison benutzt bzw. tun das immer noch; anrührung vom arzt. dann ist in wenigen tagen wieder ruhe drin. alles andere, und wir haben da auch x produkte und maßnahmen durch, hat den schub einfach nur aufrechterhalten und damit die quälerei.

was man dabei m.e. auch nicht unterschätzen darf ist der schlafmangel durch die kratzerei. der bedeutet für den körper auch stress, was die juckerei wieder verschlimmert, das verschlechtert wieder das schlafen. die aufgekratzten stellen infizieren sich leicht, das macht die abheilung auch wieder schwieriger. teufelskreise.

meine meinung: sowenig cortison wie möglich, aber so viel wie nötig.
und manchmal ist das einfach nötig.

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Re: Eine Frage an neurodermitiker

Antwort von Kräuterzauber am 19.12.2013, 12:50 Uhr

Aaaahhhh! Natürlich hat die Creme Urea enthalten! Dass das Harnstoff ist wusste ich nicht....jetzt weiß ich wenigstens warum die brennt :( danke dir! Werd nachher zur Apotheke fahren und was anderes holen.
Gute Besserung für deine Kleine!

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