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Geschrieben von Erbsenmami am 06.04.2003, 12:54 Uhr

Hochbegabung

Hallo !

Ich habe diese Seite gefunden und bin ganz glücklich. Habe ich doch gelesen, daß es noch anderen Müttern so geht wie mir.
Ich habe eine jetzt 13 Monate alte Tochter, die sich sehr rasant entwickelt.
Shirley Charmaine drehte sich mit 3 Monaten auf den Bauch, stand mit 6 1/2 Monaten des erste mal an z.B. einem Sessel usw. auf und konnte mit 9 1/2 Monaten frei alleine laufen. Wenn das alles wäre hätte ich mich ja nicht so gewundert, nur ist die gesamte Entwicklung so schnell. Sie hat keinen Entwicklundschritt ausgelassen, nur eben in Zeitraffer durchlaufen. Seit sie ca. 10 Monate ist führt sie kleine Auträge aus, wie z.B. einen Topf auf Anweisung in den richtigen Schrank zu stellen (incl. Tür auf und zu), sie erkennt auf Bildern Dinge wieder (Wo ist der Ball) und weiß genau wie ein Hund, Auto, Ente usw. usw. macht. Sie versucht im Augenblick jedes Wort nachzusprechen und hin und wieder gelingt ein ähnlich klingendes Wort. Am meisten überrascht mich das sie anscheinend verknüpfungen herstellen kann. Sage ich wir wollen einkaufen - macht sie das Geräusch für das Auto. Sage ich sie soll schlafen - kommt Heia. heia usw. Ansonsten ist sie der Sonnenschein auf zwei Beinchen (zumindest im beisein dritter). Sozial verhält sie sich bisher sehr gut. Ich habe allerdings das Gefühl, daß sie schon jetzt in der Trotzphase ist. Was sie nicht will - will sie eben nicht. Ich bin keine Mutter die stets und ständig um sie rum ist und das will sie auch gar nicht. Sind wir in einer fremden Umgebung, ist Shirley erst einmal auf Erkundungstour - Mami ist out. Das mit dem Schlafen ist auch nicht so wichtig, man könnte ja etwas versäumen. Ich könnte noch so einige Dinger schreiben die Shirley sich leistet, nur möchte ich keinen langweilen. Falls jemand weiß ob eine Förderung schon in diesem Alter nötig ist oder was ich sonst tun sollte würde ich mich über Antwort sehr freuen.

Eure Bianca

 
6 Antworten:

Re: Hochbegabung

Antwort von Ivonne am 06.04.2003, 13:37 Uhr

Hallo!

Klingt, als ob Deine Tochter tatsächlich schon sehr weit ist für ihr Alter. Ich würde sie gar nicht weiter fördern, ich denke, Du machst das schon instinktiv richtig, gib ihr kleine Aufträge, die sie ausführt. Vielleicht kannst Du auch schon mal kleine einfache Spiele holen, z.B. Memory, Leonie ist eher durchschnittlich begabt, aber das konnte sie mit ca. 18 Monaten mit wenigen aufgedeckten Karten und nach ihrem 2. Geburtstag ging es mit verdeckten Karten ganz gut.
Falls das nicht klappt, packst es einfach wieder weg, das merkst Du ja. Ansonsten würde ich einfach mal bei Dr. Posth ins Forum schreiben, der kennt sich damit gut aus, vielleicht hat der ein paar Tips für Dich. Viele Grüße, Ivonne

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Re: Rasche Entwicklung

Antwort von Astrid am 07.04.2003, 11:17 Uhr

Hallo Bianca,

mit dem Wort Hochbegabung sollte man sehr vorsichtig sein. Hochbegabung ist zwar in aller Munde, in Wirklichkeit ist sie aber trotzdem etwas sehr Seltenes. Ein Kind, das sich rasch entwickelt, kann man noch nicht als hochbegabt bezeichnen. Ich kenne im Freundeskreis gleich mehrere Kinder (einschl. meiner Tochter), die etwa das Entwicklungstempo Deiner Tochter hatten und sich im Kleinkind- und Schulalter dann doch als völlig "normal" herausgestellt haben. Meine Tochter (4)fing auch extrem früh an zu laufen und zu sprechen. Sie sprach von Anfang an gestochen scharf. Seit sie drei ist, bildet sie komplizierteste Relativsätze und beherrscht andere grammatische Kunststückchen ohne Fehler. Sie hat bereits die Grundlage des Dezimalsystem weitgehend begriffen, kann also fast beliebig weit zählen. Trotzdem würde ich sie nicht als hochbegabt bezeichnen. Ein Mitschüler von mir war hochbegabt und ich habe seine Entwicklung über viele Jahre hinweg verfolgen können. Hochbegabung ist doch noch etwas ganz anderes, als besondere Klugheit und Intelligenz.

Hochbegabung zeigt sich in der Regel frühestens im Vorschulalter. Wenn die Kinder zum Beispiel ohne (!!!) jede Förderung und Anleitung der Eltern darauf bestehen, lesen und schreiben zu lernen oder schon beginnen, ein Instrument ernsthaft zu verstehen und zu erlernen. Damit sind KEINE (vielleicht auch sehr klugen) Kinder gemeint, denen die Eltern schon vor der Schule Zahlen, Buchstaben und Lesen beizubringen versuchen. Sondern umgekehrt Kinder, die ihre Eltern förmlich dazu zwingen, ihnen diese Dinge bereits früh zu erklären.

Der Mythos von der Hochbegabung ist nach Expertenansicht ein Zeichen für eine immer kälter werdende Gesellschaft, der Leistung und Erfolg absolut alles sind. Eltern haben unbewusst Angst, ihr Kind könnte später in dieser Gesellschaft und ihren Anforderungen nicht bestehen. Daher beobachten viele ihr Kind besonders genau und schauen, wie rasch es sich entwickelt, wie seine Auffassungsgabe ist usw. Sehr schnell wird dann bei einem klugen Kind zum Wort Hochbegabung gegriffen. Man schätzt aber, dass auf etwa 1200 Schüler ein einziger Fall von Hochbegabung kommt.

Langer Rede kurzer Sinn: Gehe davon aus, dass Du auf jeden Fall eine ziemlich kluge Tochter hast, denn die hast Du bestimmt :-) Aber lass die Bewertung Hochbegabung erstmal außen vor.

Was die Förderung angeht: Man kommt in der Pädagogik und Kinderpsychologie von dem Fördergedanken mehr und mehr weg. Es ist nicht nötig, normal intelligente und gesunde Kinder speziell zu fördern. Wichtiger ist vielmehr, ihnen einfach möglichst reichliche Angebote zu machen und ihnen eine liebevolle Umgebung zu schaffen, in der sie ihren Spiel- und Lerntrieb selbst frei entfalten können. Kein Kurs, kein bestimmtes Programm und keine Methode reichen auch nur im Entferntesten an die großartige Wirkung des freien Spiels von Kindern untereinander heran, das ist längst erwiesen. Das heißt: Wenn Du Deine Tochter fördern willst, verschaff ihr möglichst viel unorganisierten Kontakt zu anderen Kindern (Nachbarn, Spielplatz, Freunde usw.), vor allem wenn sie beginnt, wirklich mit anderen Kindern zu kommunizieren und zu spielen. Ein einziger solcher Spielnachmittag wird ihr mehr geben, als jeder tolle Kurs oder jede "Förderung".

Liebe Grüße,
Astrid

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Astrid hat recht, ich finde auch, von Hochbegabung kann man bei Deiner kleinen nicht sprechen, sie ist halt bischen schneller und fixer als andere!

Antwort von alina102000 am 07.04.2003, 13:21 Uhr

im übrigen verstehe ich nicht, weshalb so viele mamis so versessen darauf sind, ihr kind als hochbegabt eingestuft zu bekommen. die kinder haben meistens nur probleme im alltäglichen leben, da hochbegabte kinder in deutschland kaum gefördert werden (oder können.. .-( )
Geniese einfach deine tochter SO WIE SIE IST und freu dich über jeden fortschritt!

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Re: Hochbegabung

Antwort von uteginamona am 07.04.2003, 16:23 Uhr

hallo!
das finde ich aber normal. meine erste tochter gina (jetzt 3) war genauso "schnell" und mona (jetzt 2) bis auf das laufen auch. sie sind zwar auch jetzt in ihrer entwicklung in den meisten gebieten voraus, besonders im sprachlichen, aber ich denke nicht, dass das ein zeichen von hochbegabung ist. da mein mann und ich auch nicht gerade blöd sind ( :-) ) denke ich einfach, dass unsere kinder auch klug sind-aber im normalen rahmen.
lg
ute

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Re: Hochbegabung

Antwort von suermel am 07.04.2003, 23:43 Uhr

das hat meine tochter auch gemacht
ist aber bestimmt nicht hochbegabt!
ist einfach wiff und beobachtet gut!
sie spricht 2 sprachen und versteht 3 sprachen aber die dritte Deutsch eben
das hört sie wenn wir zusammen reden oder bein einkaufen ;etc alles liebe und gute Zeit mit deiner kleinen
LG silvia

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Re: Hochbegabung

Antwort von Kerstin Nie. am 09.04.2003, 15:03 Uhr

Hallo!

Also wirkliche Hochbegabung läßt sich ab 5 Jahren von Spezialisten testen.
Und da gibt es durchaus Unterschiede. Die einen sind künstlerisch (Musik, Malen,...) die anderen verbal (sehr großer Wortschatz für ihr Alter, Diskussionsfreudig, häufiges Hinterfragen von festen Regeln, oft Kommunikationsprobleme mit Gleichaltrigen Kindern, halten sich dann eher an ältere Kinder oder Erwachsene, übernehmen selbständig Verantwortung für kleinere Kinder, setzen sich früh mit Gut/Böse Recht/Unrecht auseinander, Streben von sich aus danach Zahlen und/oder Buchstaben zu lernen und dieses auszuweiten, simple Dinge werden als langweilig empfunden und gemieden, Zusammenhänge werden schnell erfaßt, frühes erfassen von Ursache und Wirkung, ist konzentriert bei Dingen die es interessieren, kompliziertes Denken, sehr sensibel, versuchen sich oft verbal auseinanderzusetzen und reagieren auf gewalt verstört und überfordert,...).
Und dann gibt es noch die körperliche Hochbegabung, die aber wesentlich besser anerkannt wird, auch von Gleichaltrigen.
Ich würde jetzt also erstmal abwarten, bis sie etwa 5 jahre alt ist und dann noch einmal genauer beobachten.
Ich teile nicht unbedingt die Meinung, man solle das Kind nicht gleich nach den jeweiligen Merkmalen beobachten, denn wenn das Kind hochbegabt ist, leidet es, je später dieses erkannt wird.
Ein Test tut keinem weh und bringt Aufschluß darüber und man bricht sich kein Bein, sollte dieser Test negativ ausfallen.
Eine vorrausgegangene Information sollte allerdings Vorraussetzung dafür sein.
Ich bin kurz davor, den Test bei meinem Sohn durchführen zu lassen, da er Probleme im Kiga hat und sehr deutliche Zeichen von Hochbegabung/bzw. Unterforderung vorhanden sind, diese aber seitens der Erzieherin nicht erkannt wurden.
Psychologin wie Leiter einer Gruppe von Hochbegabten befand Merlins Verhalten im Kiga als Unterforderung.
Nun werden wir weitersehen.
Was, wenn er nicht hochbegabt, sondern eben einfach intelligent ist? Auf jeden Fall kann ich dann aufatmen, denn es ist NICHT leicht, ein hochbegabtes Kind zu haben, aber eben wichtig es speziell zu fördern, sollte es doch so sein.
Ich möchte nunmal auf Nummer Sicher gehen und das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun. Eigentlich ist es schlimm, daß diese Kinder es so schwer haben. Ist ein Kind überfordert, kommt ihm die bestmögliche Förderung zuteil, ist es jedoch unterfordert, wird das oft nicht einmal erkannt, weil das Thema in der Ausbildung zur Erzieherin gar nicht durchgenommen wird.
So wurde uns aufgrund seines Verhaltens geraten, ihn zur Vorschule zu schicken, da er "Probleme im Sozialverhalten mit anderen Kindern" (meidet Kontakt, was laut Psychologin völlig normal ist, wenn sie ihn nicht verstehen) hat und seine Frustrationsgrenze sehr niedrig ist ( er ist sehr sensibel und muß sich wohl noch ein dickeres Fell zulegen, aber ob ihm dieses eine Jahr dabei hilft? Die Psychologin meinte, daß er eher noch mehr Probleme bekäme, wenn er JETZT SCHON unterfordert ist).
Und seine Motorik läßt auch zu wünschen übrig (da kann die Vorschule aber auch nicht helfen, er macht seid einem Jahr Psychomotorik mit und ich will sehen, daß er noch Ergotherapie bekommt. Bis dahin geht er in einen Turnverein).
Ich kann Eltern nur immer wieder dazu raten, auf ihr inneres Gefühl zu hören und ihre Kinder NICHT in eine Schablone pressen zu lassen! Auch wenn sie es dann vielleicht in der Schule leichter haben, es ist es nicht wert, wenn die Kinder sich dafür total verbiegen müssen und nicht sie selbst sein dürfen.

Ciao, Kerstin!

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