Norovirus- und Rotavirus-Saison 2008/2009 nehmen Fahrt auf ... Norovirus- und Rotavirusinfektionen initial durch Trinkwasser ausgelöst • Noroviren und Rotaviren werden fäkal-oral entweder durch Lebensmittel oder das Trinkwasser ausgelöst. • Die Norovirus- und Rotavirus-Saison ist streng abhängig von Umwelttemperaturen. • Lebensmittel haben immer die gleiche Temperatur. • Trinkwasser verändert seine Temperatur mit den Umwelttemperaturen. • Deshalb muss es das Trinkwasser sein, das die Norovirus- und Rotavirus-Saison auslöst und weiter in Schwung bringen wird. • Der herbstliche Anstieg der Norovirusinfektionen wird nach dem kühleren Spätsommer auch in diesem Jahr heftig sein. Im Trinkwasser Deutschlands sind oft Fäkalien. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit warnt: „Grenzwertüberschreitungen bei Fäkalkeimen der Trinkwasserverordnung sind in 25%, im Sommer sogar in 33% der Trinkwasserproben. Im Grund- und Trinkwasser Bayerns werden regelmäßig Legionellen nachgewiesen.“ Anderswo in Deutschland wird das kaum anders sein. Das Umweltbundesamt UBA publizierte schon im März 2007, dass seit Inkrafttreten der neuen Trinkwasserverordnung über häufigere Grenzwertüberschreitungen bei coliformen Bakterien geklagt wird. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung hat 2007 über eine stabile und aktive Bakterienpopulation im Trinkwasser der Harzwasserwerke in Braunschweig berichtet. Professor Dr. med. Martin Exner, Hygiene-Institut der Universität Bonn und Vorsitzender der Trinkwasserkommission von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, hat mehrfach Enterobacter cloacae im aufbereiteten Trinkwasser aus Talsperren gefunden. Das UBA hat bei Berliner Trinkwasseraufbereitungsanlagen nachgewiesen, dass deren Virusfiltration im Mittel 10.000-fach geringer ist als dies die Trinkwasserrichtlinie der Weltgesundheitsorganisation WHO bei Oberflächenwasser seit 2004 fordert. Das Staatliche Veterinäruntersuchungsamt Krefeld hat in fertig aufbereiteten Trinkwässern aus der Region Aachen humane Rotaviren mit einer Positivenrate von 20% gefunden. Dipl.-Ing. Wilfried Soddemann, Vorstand im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz BBU e.V.: „Das Liefern von Trinkwasser mit Krankheitserregern ist ein Straftatbestand! Wasserwerke mit der üblichen veralteten Technik können Schadstoffe und Krankheitserreger nicht umfassend filtern oder abtöten. Trinkwasser enthält oft Bakterien, Parasiten, Viren und einen Giftcocktail. Deshalb muss das Trinkwasser mit der Nanofiltration oder der Ultrafiltration und Aktivkohlefiltern für rund 1 € pro Person und Monat aufbereitet werden. Machen Sie Ihrem Wasserversorger Dampf!“ Norovirus- und Rotavirusinfektionen initial durch Trinkwasser ausgelöst: Das Robert Koch-Institut Berlin (RKI) gibt keine Hinweise, wie die Norovirus-Epidemien primär - initial - ausgelöst werden, bevor sie sekundär von Mensch zu Mensch übertragen werden können, unstreitig und besonders augenfällig in Krankenhäusern, Altenheimen, Schulen oder Kindergärten. Das RKI unterscheidet nicht zwischen der primären und der sekundären Übertragung. Das RKI kann die ausgeprägte Saisonalität der Norovirus- und Rotavirusinfektionen im Winter nicht plausibel erklären. Die oft bemühte Heizperiode beginnt bereits im September und endet im Mai. Während der Heizperiode ist die Innenraumluft nicht besonders trocken. Im Gegenteil: Durch den Einbau neuer Fenster ist im Winter die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen hoch, oft über 60 %, was an nicht isolierten Außenwänden zu der bekannten Schimmelbildung führen kann. Durchgängig korrelieren die Erklärungsversuche des RKI nicht mit den Infektionsverläufen. Prioritäre epidemiologische Aufgabe des Robert Koch-Institutes muss das Erkennen und Unterbrechen von Infektionsketten sein. Demgegenüber befassen sich die Mitteilungen des RKI überwiegend mit Impfempfehlungen, medikamentösen Therapievorschlägen und Hygieneregeln für den Fall von Ausbrüchen. Norovirus- und Rotavirusinfektionen werden - in der Wissenschaft unstreitig - durch Fäkalien entweder in Lebensmitteln oder im Trinkwasser primär ausgelöst, bevor sie sekundär von Mensch zu Mensch übertragen werden können. In unseren Gewässern, auch im Grundwasser, kommen Viren vor. Unsere veralteten Wasserwerke können Viren regelmäßig nicht filtern. Noroviren und Rotaviren bleiben in kälterem Wasser länger ansteckend als in wärmerem Wasser. Die Norovirus- und Rotavirusinfektionen folgen jedes Jahr streng dem Verlauf der Kälte im Wasser, im Boden und in den Wasserleitungen. Es ist offensichtlich, dass die saisonalen Norovirus- und Rotavirusinfektionen vom Verlauf der winterlichen Kältesumme abhängen, was mit der primären Übertragung von Mensch zu Mensch nicht erklärt werden kann. Unsere Lebensmittel haben das ganze Jahr über in etwa die gleiche Temperatur. Das Trinkwasser nicht. Es hat sein Temperaturminimum im Februar. Nach alledem muss das Trinkwasser die Norovirus- und Rotavirusinfektionen auslösen. Die Ultrafiltration kann Viren aus dem Trinkwasser filtern, ohne Zusatz von Chemikalien. Dabei entstehen zusätzliche Kosten von lediglich 0,50 Euro pro Person und Monat. Eine vorsorgende Gesundheitspolitik muss die Infektionsketten durchbrechen. Die Ultrafiltration würde die Kosten im Gesundheitswesen, die Lohnnebenkosten und die Ausfallzeiten am Arbeitsplatz senken, auch bei anderen durch Trinkwasser übertragenen Infektionen. Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz BBU e.V. Vorstandsmitglied Wilfried Soddemann Freier Wissenschaftsjournalist Ltd. Regierungsbaudirektor a. D. Bauassessor Dipl.-Ing. Mail: soddemann-aachen@t-online.de
Mitglied inaktiv - 18.11.2008, 14:12