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Keine enge Bindung zu Kind

Thema: Keine enge Bindung zu Kind

Ich bin absolut verzweifelt und weiß einfach nicht mehr was ich tun soll/kann. Mein Sohn ist jetzt 8 Monate alt und ich habe seitdem er auf die Welt kam keine enge Bindung aufbauen können. Zum Familienleben: Mein Mann arbeitet jeden Tag von 7 bis 17 Uhr. Morgens unterstützt er mich nur wenn ich wirklich darauf bestehen und selbst dann nur mit Augen rollen. Wenn er von der Arbeit kommt, ist er meist genervt und müde, setzt sich auf die Couch und schaut nur auf sein Handy während ich neben ihm im Laufstall den Kleinen bespaße. Meine Familie wohnt im Umkreis von knapp 1.5h Autofahrt von mir entfernt, die sehe ich so ca. 1 mal im Monat. Da kommt also auch keine Hilfe. Ich bin aktuell in Elternzeit und gehe gar nicht arbeiten, (schmeiße den Haushalt alleine, gehe einkaufen, koche, etc.) was mich wahnsinnig stört da ich meine Arbeit sehr gerne mache. Ich komme nicht unter Leute, habe außer meinen Mann keine sozialen Kontakte mehr. Ich dachte eigentlich ich wäre das blühende Leben zu Hause mit dem Kleinen, aber im Gegenteil, ich bin sogar eher nur genervt, gestresst und ununterbrochen gereizt wegen jeder Kleinigkeit. Wiederkehrende Geräusche, Berührungen, etc bringen mich wirklich dazu das ich am liebsten heulen will. Ich bin absolut unzufrieden mit meinem Leben derzeit und jedesmal wenn ich Hilfe anfordern kommt nur ein Augen rollen oder villt mal 2 Tage wo es läuft und dann nicht mehr. Hat jemand ähnlich Erfahrungen gemacht??

von M_likblek am 29.06.2022, 17:20



Antwort auf Beitrag von M_likblek

Lass dich mal drucken. In deiner Situation ist es fast verständlich, dass du nicht wirklich glücklich bist. Du brauchst dringend mehr Kontakte. Gibt es Krabbelgruppen in deiner Nähe? Dort lernst du andere Mütter kennen. Und vielleicht ergibt sich auch die ein oder andere Freundschaft daraus. Selbst wenn nicht, bist du eine Stunde lang mal woanders und kannst mit Erwachsenen reden. Das hilft ungemein. Ist bei dir eine postnatale Depression diagnostiziert worden? Ansonsten solltest du das dringend mal abklären lassen. Dir und deinem Kind zuliebe. Es bringt nichts, wenn du jetzt alles auf Teufel komm raus alleine wuppst und dabei selbst zu kurz kommst, davon hat auch dein Kind nichts, weil du ihm nicht die Mutter sein kannst, die du ihm gerne sein möchtest. Bitte, meine Liebe, Hake es nicht einfach so ab.

von Monroe am 29.06.2022, 19:12



Antwort auf Beitrag von M_likblek

Hallo :) Also ich finde es nicht sehr verwunderlich , wenn es dir unter diesen Bedingungen schwer fällt eine Bindung zu deinem Baby aufzubauen. Für dich ist es ja nur noch Anstrengung und du hörst dich sehr erschöpft an. Um eine gute Mutter für sein Kind sein zu können, muss es einem selbst auch gut gehen. Mamas brauchen auch mal Pausen und Entlastung. Die hast du aber anscheinend nicht, was mit sehr leid tut. Auch der Austausch mit anderen Mamas ist wichtig , einfach um mal verstanden zu werden. Darf ich fragen wie es sonst in deiner Beziehung mit deinem Partner läuft? Seid ihr verheiratet? Wieso wohnt ihr denn so weit entfernt von deinen Verwandten?

von Lulinabsby am 29.06.2022, 19:25



Antwort auf Beitrag von M_likblek

Fühle dich gedrückt! Du hast eine sehr schwere Zeit. Ich kann das sehr gut nachempfinden. Mir hat damals geholfen Kontakte zu anderen aufzubauen: Krabbelgruppen, Spielplätze (geht auch schon mit 8 Monaten ), Kurse. Und: schau, ob du richtige Hilfe und Auszeit bekommst. Es gibt Leihomas, Kindermädchen, Putzkraft. Und denk immer daran: das erste Jahr ist super anstrengend, aber es geht vorbei! Es ist "nur" 1 Jahr. Und schon bald wird dein Schatz laufen und sprechen lernen. Und du darfst bald wieder auf Arbeit, während dein Schatz in der Kita neue Freunde findet. Ich liebe diese Kleinkindzeit. Sie haben so lustige Ideen.

von MamaMarie16 am 29.06.2022, 22:02



Antwort auf Beitrag von M_likblek

Ich würde an deiner Stelle sehen, dass der kleine spätestens mit 12 Monaten zur Kita geht und dann wieder soweit möglich arbeiten. Nicht alle Mütter können nur zu Hause bleiben. Manche brauchen auch die Arbeit.

von Anni1500 am 30.06.2022, 12:54



Antwort auf Beitrag von M_likblek

Ich sehe das wie meine Vorschreiberinnen. Du bist überfordert und isoliert. Wenn es einem nicht gut geht, fällt eine positive Verbindung zum "Verursacher" schwer. Ganz ehrlich: forder deinen Mann weiter und öfter zur Mithilfe an und ignoriere sein Augenrollen. Es ist genauso sein Kind wie deines. Wenn du ihn jetzt nicht dazu bringst, hast du später weiterhin alle Aufgaben, zusätzlich zum Job. Schau dich nach Babykursen um. Inzwischen gibt es sie ja wieder. Ich war im ersten Lockdown schwanger, als es auch nach der Geburt gar nichts gab. Ist das Kind schon in einer Krippe angemeldet? Es ist absolut ok, wenn du in der Rolle als "Hausfrau und Mutter" nicht die volle Erfüllung findest. Das ist sogar gar nicht ungewöhnlich

von Rote_Nelke am 01.07.2022, 00:44



Antwort auf Beitrag von M_likblek

Erst einmal Respekt vor dem was du leistet sprich mit deinem Gynokologen. Er wird das Thema Depressionen einschätzen können. Viele Frauen haben diese Phase nach einer Schwangerschaft. Wenn es dir hilft kann ich dir sagen dass es sich bessert. Ab dem ersten Geburtstag wird alles langsam besser. Man findet nach und nach ins Leben zurück. Wenn es finanziell geht besorg dir ein Babysitter der in deiner Anwesenheit dein Kind betreut/ bespaßt. Nimm dir ein bad in der Zeit oder schau dir deine Lieblingsserie an. Melde euch beim Babyturnen baby schwimmen oder ähnliches an, da kommst du unter Leuten und kannst Bekanntschaften schliessen. Ich wünsche euch alles Liebe und eine schöne Zeit zusammen. Eins noch; denk immer dran, nichts ist von Dauer. Auch das was du gerade durch machst ist nicht für Ewigkeit. Es geht vorbei.

von HappyMami39 am 02.07.2022, 20:36