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Luxusproblem U3-Betreuung

Thema: Luxusproblem U3-Betreuung

Hallo :) Wie die Überschrift schon sagt: Ich habe grade ein ziemliches Luxusproblem, was mich aber dennoch irgendwie stresst und würde gerne von euch Input bekommen, wie ihr euch entscheiden würdet und warum. Mein Kind wird sehr bald 2 Jahre alt und wir haben zum August diesen Jahres einen Vertrag mit einer Großtagespflege geschlossen. Früher ging es nicht. Nachdem (!) wir diesen Vertrag geschlossen haben, gab es spontan die Möglichkeit, einen Platz in der örtlichen Krippe zu bekommen und haben zugesagt, da ich dieses halbe Jahr früher arbeitstechnisch seeehr gut gebrauchen kann. Und nun stehe ich da. Was machen wir nach dem Sommer? Krippe oder Großtagespflege? Kindergarten (ab 3J. wäre dann noch die dritte Frage), da das große Kind in einer dritten Einrichtung (nur Ü3) ist und die beiden eigentlich noch ein Jahr zusammen haben sollten; dafür müsste Kind2 also ohnehin die derzeitige Krippe(+KiGa) verlassen. Ich liste euch mal die Hardfacts auf: Krippe: 3,5 Personen auf 15 Kids 7-14Uhr Super herzliches Personal Schöne Räume Tolle Außenanlage samt Wald Extra Frühstücksraum, dafür kein Schlafraum Innerhalb des Ortes Maximaldistanz (aber ehrlicherweise trotzdem nicht wirklich weit (niedrige einstellige Kilometerzahl)). Caterer Großtagespflege: 2 Personen auf 10 Kids 7-14Uhr Eindruck vom schnuppern: Ebenfalls sehr liebes Personal Tolle Räume Süße, aber sehr kleine und einsehbare Außenanlage; daher sehr viele Ausflüge zu örtlichen Spielplätzen Offene Räume, aber extra Schlafbereich Kochen selbst Anschluss an eine Senioreneinrichtung - Kids und Senioren frühstücken mindestens einmal wöchentlich gemeinsam In der Gruppe gibt es auch ein stark beeinträchtigtes Kind (was ein pro Argument ist, nicht falsch verstehen, da ich Inklusion wichtig finde) Liegt in absoluter Nähe (kann die GTP vom Fenster sehen), weswegen ich natürlich einige organisatorische Vorteile hätte Was meint ihr? Würdet ihr beim ursprünglichen Plan bleiben und K2 zwei mal (Krippe -> GTP -> KiGa von K1) wechseln lassen? Oder den anderen Vertrag kündigen? Oder K1 sogar in die Einrichtung von K2 wechseln lassen, falls irgend möglich? Im KiGa von K1 ist grade wenig los, was aber hoffentlich auch wieder besser wird… Danke für eure Gedanken.

von Gustavina am 05.03.2024, 18:53



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Hallo, wirklich ein Luxusproblem, ich bin fast neidisch... Ich würde so wählen, dass das Kind sich wohl fühlt und zweites Kriterium möglichst wenig wechseln muss. Unser Sohn war ein Springinsfeld, ihm haben viele Kinder und Trubel nichts ausgemacht, einen Wechsel hätte er womöglich eher blöd gefunden. Ich würde in Deinem Fall also überlegen, was vom Kind aus besser passt, und dann entscheiden. Und wenn beides passt, finde ich es vollkommen legitim, wenn Du ein halbes Jahr früher arbeiten gehen kannst. Viele Grüße

von Mamamaike am 05.03.2024, 20:18



Antwort auf Beitrag von Gustavina

Es freut mich sehr, dass ihr gleich 2 tolle Möglichkeiten habt! Ich würde das kleine Kind wahrscheinlich in die Krippe geben und da lassen, sofern ihr zufrieden seit. Ich würde es auch nicht mehr nach der Krippenzeit in die Kita des großen Kindes wechseln lassen, wenn es sich in der Einrichtung wohl fühlt und Freunde gefunden hat. Vor allem da ihr in der Kita von K1 scheinbar gerade nicht sooo zufrieden seid. Ebenso würde ich das große Kind in seinem Kindergarten belassen, sofern es da bleiben möchte. Für ein gemeinsames Jahr (was die Kinder ggf nicht mal gut finden) würde ich kein Kind wieder aus seiner gewohnten Umgebung nehmen. Klar ist es dann etwas mehr Weg zu beiden Kitas, aber das ist ja zeitlich begrenzt. Wenn K1 nicht in seinem Kindergarten bleiben will und die Möglichkeit besteht, dass es in die Kita von K2 wechselt, wäre das natürlich auch eine option.

von Aixoni am 05.03.2024, 22:37



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Sehe ich ganz genauso. Bzgl gemeinsames Jahr: uns wurde in dem einen Kindergarten sogar explizit davon abgeraten beide Kinder in einer Gruppe zu haben. Sie sind jetzt in 2 verschiedenen Gruppen und sehen sich nur manchmal im Garten.

von Cafe2go am 05.03.2024, 22:43



Antwort auf Beitrag von Gustavina

Ich denke auch, dass die Kinder das gemeinsame Jahr nicht brauchen. Bei unserem Kindergarten kommen Geschwisterkinder immer in unterschiedliche Gruppen. Finde ich persönlich auch besser. Ihr werdet ja jetzt ein Jahr lang erleben, ob ihr mit den 2 Einrichtungen gut klar kommt. Ich würde die Kinder nur dann zusammen unterbringen, wenn es entweder für euch erhebliche organisatorische Vorteile bringt, oder eines der Kinder unglücklich in der bisherigen Einrichtung ist. Zu K2: Ein Kind für nur wenige Monate einzugewöhnen macht keinen Sinn, finde ich. Ich würde mich also entscheiden, ob mir früher arbeiten wichtiger ist oder die räumliche Nähe (alle anderen Punkte, die du aufzählst, klingen für mich nicht so relevant). Und dann würde ich bei einer der U3-Einrichtungen bleiben. Für die Zeit Ü3 von K2: Bei der GTP gibt es keinen Ü3-Bereich, bei der Krippe aber schon, richtig? Das wäre für mich ein weiteres Argument für die Krippe. Wenn dort alles passt, würde ich dazu tendieren, K2 bis zur Schule dort zu lassen.

von JoMiNa am 06.03.2024, 01:26



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Ich finde den Betreuungsschlüssel bei der GTP nicht ganz passend. Das sind 5 Kinder pro Fachkraft (bei uns in der Krippe waren es nur 4 Kinder pro Kraft). Dazu kommt ein behindertes Kind, das wahrscheinlich sehr viel mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigt. In einer Kita gäbe es dafür eine (anteilige) I-Kraft. Hier bleibt im Zweifel eine Kraft für 9 Kinder. Kita hat für mich auch generell ein paar Vorteile: Stammpersonal ist deutlich besser ausgebildet. Solange es nicht eine Mini-Einrichtung ist, können sich die Kräfte im Fall von Urlaub oder Krankheit in einem gewissen Rahmen vertreten und es muss nicht gleich die komplette Gruppe/Einrichtung schließen. Bei Problemen gibt es eine Anlaufstelle in der Einrichtung oder beim Träger. Wenn wie üblich auch ein KiGa vorhanden ist, ist die Eingewöhnung einfacher, weil die Kinder die Einrichtung schon kennen. Und wie hier schon geschrieben wurde, würde ich nicht so kurz nach der Eingewöhnung wechseln. Da ist das Kind ja gerade erst richtig angekommen.

von Cpt_Elli am 06.03.2024, 06:54



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Ich würde nur eine U3 Einrichtung wählen. Mir sagt die GTP persönlich ohnehin nicht zu. Abgesehen von den angesprochenen Punkten halte ich ein gemeinsames Seniorenfrühstück bei U3 schwierig, je nach räumlicher Enge. Unsere Tochter wäre durchgedreht, bei so vielen fremden Erwachsenen. Bis heute, sie ist 3 J, geht sie nicht im die KiGa Gruppe, wenn dort ein nicht oder wenig bekannter Erwachsener ist (Elternteil, Vertretungskraft). Kleinkinder fremdeln doch noch super viel. Selbst wenn es für DEIN Kind kein Problem wäre, empfinde ich ein solches Konzept im U3 Bereich fraglich. Außerdem finde ich zwei Personen zu wenig. Ist eine krank, darf die andere gar nicht betreuen - und eine völlig fremde Vertretung in diesem Fall...siehe Ausführungen oben.

von misssilence am 06.03.2024, 08:39



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In dem jungen Alter ist Kontinuität sehr wichtig, daher würde ich so entscheiden, dass das Kind nicht wechseln muss. Zum Glück hast du von allen potentiellen Bezugspersonen einen guten Eindruck, also kommt es bei den Einrichtungen auf das Konzept an. Bei der Großtagespflege finde ich das Zusammensein mit den Senioren/innen super. Davon profitieren doch beide Seiten. Was die Qualifikation der Tagespflegepersonen angeht: Sie wird ja oft „klein geredet“. Aber es sind durchaus auch Erzieherinnen in diesen Arbeitsbereich gewechselt. Und ich kenne in Kitas Erzieherinnen, die schlechtere Arbeit leisten als engagierte Tagesmütter. Schau dir auf jeden Fall bei beiden Möglichkeiten das Vertretungskonzept an. In Krippen wird oft „irgendjemand“ im Krankheitsfall eingesetzt. Wie käme dein Kind damit klar? MEIN persönliches Bauchgefühl sprach beim Lesen deines Postings für die Großtagespflege. Aber ich bin nicht du. Was sagt denn DEIN Bauchgefühl?

von Chaka! am 06.03.2024, 22:40



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puh, das ist echt ne schwere wahl. an der krippe würde mich definitiv der fehlende schlafraum stören. du willst doch nicht erst um 14:30 mittagschlaf zu hause machen, oder wie ist das zu verstehen? bei der GTP sehe ich echt das problem im betreuungschlüssel. da sind doch verkürzte öffnungszeiten oder schließtage vorprogrammiert. erst recht bei grippezeit. find das mit den senioren persönlich toll. ggü unserer kita ist ein seniorenheim und da werden regelmäßig auch sachen zusammen gemacht. wenn das kind in der krippe mittagschlaf machen kann und dort auch in den kiga gehen kann später, würde ich es dort lassen, oder zu k1 in den kiga geben. k1 zu k2 würde ich nicht wechseln lassen. k1 ist ja dann schon älter und hat freundschaften geschlossen.

von Rachelffm am 06.03.2024, 23:15



Antwort auf Beitrag von Gustavina

Danke für eure Gedanken. :) Ich versuche mal ein paar Fragen zu beantworten: - in der Krippe wird auch geschlafen, aber da werden täglich die Matratze im Hauptraum aus dem Schrank geholt. So weit okay, aber ich frage mich ein wenig, was nicht (mehr so lange) schlafende Kids in der Zeit dann machen. Das war in der GTP netter - im KiGa von K1 sind ehrlicherweise andauernd Geschwister in einer Gruppe. Binnen einen Jahres fallen mir in der Gruppe jetzt spontan vier Geschwisterkonstellationen ein und mindestens K1 wünscht sich das auch sehr allerdings wollte K1 beim Schnuppern auch den Ü3-Teil bei K2 nicht mehr verlassen… - in der GTP gibt es wohl eine „feste“ Springerkraft zwischen den Filialen. Aber wie lange da eine ausreicht? - Senioren: Ich finde das Angebot eigentlich sehr schön und inklusiv. Die Kids lernen nochmal anders Rücksichtnahme und freuten sich bei unserem Schnuppern grade extrem, wieder zu den Senioren in den Frühstücksraum zu gehen. Keine Enge. Ich hab oft gelesen, dass so kleine Kinder noch keine festen Freundschaften knüpfen und Wechsel gut wegstecken. Ist dem nicht so? Meine Kids sind zum Glück beide sehr gut eingewöhnbar; bei Kind 1 im KiGa waren es damals zwei Tage, bei K2 in die Krippe machen wir grad unendlich langsam, aber eigentlich hätten wir auch schon nach einer Woche gehen können. Deswegen habe ich mir bei mehr Eingewöhnungen eigentlich keine Sorgen gemacht, zumal K2 den KiGa von K1 ja schon kennt. Maaaaan. Wir haben K2 noch vor (!) der Geburt in der GTP angemeldet und mit Glück den Platz zu 08/24 bekommen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal vor dem Dilemma stehe.

von Gustavina am 07.03.2024, 07:23



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also wenn es in der krippe schlafen kann, würde ich die krippe nehmen.

von Rachelffm am 07.03.2024, 07:47



Antwort auf Beitrag von Gustavina

Ich finde das mit den Senioren auch toll - ab Ü3. Aber gut, ich habe keine praktischen Erfahrungen. Nur ein sehr sensibles Kind, das mir da durchgedreht wäre. Wahrscheinlich sind da 99% der Kinder entspannter. Wechsel: ja, sie schließen keine Freundschaften. Aber sie bauen eine echte Bindung zu dem Personal auf. Das sind nicht einfach auswechselbare Fachkräfte, sondern echte Bezugspersonen - wie eine liebgewonnene Oma. Das ist nicht besonders gut und oft eine riesige Herausforderung für kleine Kinder, die ja fast noch Babys sind.

von misssilence am 07.03.2024, 08:02



Antwort auf Beitrag von Gustavina

Zu den Freundschaften: Ja, K2 wird bestimmt noch keine richtigen Freundschaften in der Krippe schließen. Aber unsere Tagesmutter nimmt z.B. gar keine Kinder für nur wenige Monate auf, da sie sagt, dass die Abläufe erst dann gut eingespielt sind. Das gilt sowohl für das zu betreuende Kind, aber auch für die Erzieher (sie lernen dein Kind kennen und stellen sich darauf ein) und die anderen Kinder. Und wer weiß, vielleicht hat euer Kind im August eine schwierige Phase und das Einleben in die neue Einrichtung fällt ganz schwer. Klar, es kann auch gut gehen. Aber ich persönlich würde es nicht ohne Not machen. Außer der räumlichen Nähe sehe ich keinen einzigen Vorteil für die GTP. Das mit den Senioren finde ich nett, würde davon aber meine Entscheidung überhaupt nicht abhängig machen. Ü3 sieht es schon anders aus, da schließen die Kinder Freundschaften. Bei uns eigentlich von Anfang an der Kindergartenzeit. Klar stecken es die meisten gut weg, wenn ein Wechsel wegen Umzug, oder in die Schule ansteht. Aber ohne Grund würde ich ein Kind nie aus einer Betreuung rausreißen. Mal so als Vergleich: Du wechselst vermutlich auch nicht einfach so deine Arbeitsstelle, wenn dort alles gut läuft, du dich in die Abläufe eingearbeitet hast und dich mit den Kollegen gut verstehst.

von JoMiNa am 07.03.2024, 09:22



Antwort auf Beitrag von Gustavina

Da es nichts eindeutiges gibt, was gegen eine Einrichtung spricht, würde ich zur Krippe tendieren. Erzieher/innen sind auch mal krank. Bei nur zwei Kräften wird es mit der Betreuung aller Kinder bei einem Krankheitsausfall sehr schwierig werden. Bei 3,5 Kräften in der Krippe, kannst du davon ausgehen, dass jedenfalls ein Großteil der Kinder weiter gut betreut werden kann. Es ist ein sehr pragmatisches Argument, aber Arbeit und Kind zu vereinen, ist einfach eh schon schwierig. Ich habe Nachbarn bei denen die Elterninitiative ständig wegen Krankheit geschlossen hat. Teilweise 1,5 Wochen am Stück. Das ist schon sehr herausfordernd, wenn man nicht total kulante und flexible Arbeitgeber hat.

von Benito am 09.03.2024, 20:48



Antwort auf Beitrag von Gustavina

Ich danke euch allen! Ja, für die GTP sprechen vor allem Nähe und tolle Räume. Aber ihr habt mit den anderen Punkten natürlich auch recht. Meine Kids sind zwar zum Glück sehr offen und halbwegs „resistent“, aber man muss sein Glück ja nicht aufs Spiel setzen… Ich tendiere jetzt auch zur Krippe, gebe mir aber mal noch zwei Wochen Zeit zum nachdenken. Dann kann ich der GTP immer noch Monate vor Beginn kündigen, das sollte also passen. Zu dem Zeitargument nur noch: Sie wissen ja, wann K2 geboren ist und wollten es trotzdem (erst) zu August nehmen. Also das wäre vermutlich nicht das Ding geworden. :/

von Gustavina am 10.03.2024, 07:40