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von Ivdazo  am 07.06.2017, 9:44 Uhr

Papa mehr einbeziehen - wie? (lang)

Hallo zusammen,

ich hoffe mal, ihr könnt mir helfen, ich suche nämlich Rat bzw. Erfahrungsberichte.
Kurz zu unserer Situation: meine Tochter ist fast 2 Jahre alt, eigentlich ganz lieb und eher unkompliziert (versteht sehr viel, hört auf Anweisungen, kann sich lange alleine beschäftigen, weint bzw. quengelt wenig, kann vieles schon allein). Nun bin ich schwanger (20. Woche). Mein Mann ist Fernfahrer und meistens nur am Wochenende da.
Jetzt mache ich mir Gedanken, wie es dann im Herbst gehen soll, kurz vor der Geburt und auch in der ersten Zeit mit dem Baby, also wie ich es schaffe, auch der "großen" Tochter gerecht zu werden. Unter der Woche wird es ja schon irgendwie funktionieren (müssen), aber am Wochenende würde ich dem Papa schon gerne einige Sachen überlassen. Das Problem ist, er hat bisher nicht viel mit den alltäglichen Dingen zu tun gehabt, also kein Wickeln, Anziehen, auch vom Essen her gibt er ihr lieber Milchbrötchen und Waffeln, als darauf zu bestehen, dass sie ihr Käsebrot oder Müsli essen soll. (Ja, da fragt sie mittlerweile explizit nach Waffeln, und quengelt erstmal, wenn man sie ihr verweigert, aber nach 1-2 Minuten akzeptiert sie auch etwas Gesünderes. Er will sie aber nicht weinen lassen.)
Wenn wir zusammen irgendwohin wollen, muss ich die Kleine vollständig fertig machen, seine Ausrede: "Bei mir hält sie doch nicht still." Er beschäftigt sie aber, solange ich selbst im Bad bin etc. Sie unternehmen auch manchmal etwas alleine, Spaziergänge, Spielen, Fußball, er richtet ihr auch das "Frühstück" am Wochenende, damit ich noch etwas liegen bleiben darf.
Ich vermute, er ist etwas unsicher im Umgang mit ihr, zum einen sieht er sie ja nicht jeden Tag, und wenn er dann da ist, will er, dass sie gut gelaunt ist, und verwöhnt sie auch. Zum anderen ist er auch müde von der stressigen Woche, und das verstehe ich auch und gönne ihm die Ruhe, wann immer es geht.
Nur, wenn das Baby da ist, da BRAUCHE ich das bestimmt, dass er auch mal einspringt! Wenn ich das Neugeborene stille, kann ich doch nicht aufspringen und mit der Großen aufs Klo gehen, wenn sie muss, und ich kann sie auch nicht umziehen, wenn sie ihr Wasser auf sich gekippt hat. Ja klar, unter der Woche werde ich beides vereinen müssen... Aber am Wochenende, da kann ich doch erwarten, dass er die Große übernimmt? Oder ist es tatsächlich egoistisch von mir? Er hilft ja wirklich viel im Haushalt, soviel er kann, und er arbeitet so schwer, zu schwer, auch wenn er davon oft Rückenschmerzen kriegt. Ich habe ja wirklich ein schlechtes Gewissen, dass ich ihm noch mehr aufbürden will. Nur ich weiß nicht, wie ich das ohne seine Hilfe schaffen soll. Meine Mama und Schwester wohnen weiter weg, und nehmen Urlaub, damit sie mich den ersten Monat unterstützen können. Danach bin ich aber auf mich gestellt.

Was meint ihr dazu? Wie kann ich meinen Mann dazu bringen, sich mehr bei der Erziehung unserer Tochter zu beteiligen? Und soll ich das auch? Wenn ja, eher schon jetzt oder tatsächlich erst dann, wenn ich die Hilfe tatsächlich brauche (noch bin ich fit und mache das ohne Probleme allein)?
Habt ihr vielleicht sonst Tipps für mich, dass ich mich zumindest in Gedanken schon mal vorbereiten kann und Strategien habe, wie ich den Alltag mit zwei kleinen Kindern bewältigen kann?
Ich danke euch für eure Ratschläge!

 
4 Antworten:

Re: Papa mehr einbeziehen - wie? (lang)

Antwort von mama-nika am 07.06.2017, 9:57 Uhr

Hallo

Erstmal: du wirst es schaffen! Du wirst Pläne entwerfen, wie alles funktioniert.
Vielleicht mit Töpfchen im Wohnzimmer, falls sie muss, während du stillst (ja, nicht optimal, aber hey, Spätfolgen sind nicht zu erwarten)

Dein Mann sollte mMN schon auch EURE Regeln umsetzen können. Bspw keine Waffeln sondern Käsebrot.
Das Kind gewöhnt sich auch daran, dass Papa auch nicht immer nachgibt.
Verwöhnen kann dein Mann auch mit Kuscheleinheiten statt mit Schokolade.

Das Anziehen kann auch dein Mann "üben", wenn gerade Zeit ist. Mit viel Ruhe und Geduld, vielleicht ein bisschen Faxen machen dabei, dann klappt sowas meistens ganz gut auch bei Papa.

Wenn es dir wichtig ist, dass er am WE übernimmt, damit du auch mal ein wenig verschnaufen kannst, fangt jetzt schon an.
Es wäre nicht optimal, wenn sich die Große dann total umstellen muss (neues Baby, neue Struktur UND neue Züge von Papa)

Ihr schafft das. Es dauert vielleicht ein bisschrn, bis sich alles eingespielt hat, aber dann flutscht das meistens ganz gut und du findest dich in euren neuen Ablauf ein.

Alles Liebe

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Re: Papa mehr einbeziehen - wie? (lang)

Antwort von Baerchie90 am 07.06.2017, 10:23 Uhr

Guten Morgen :-)
Ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen, mir ging es vor 2 Jahren ähnlich :-)
Mein Sohn (wurde mit 27 Monaten "großer Bruder") war auch schon immer sehr "Mama-Bezogen", was ja auch irgendwie klar ist, wenn Mama die hauptbezugsperson ist :-)
Jetzt ist er 4 Jahre alt und lässt sich immer noch vorrangig von mir helfen, lässt aber zunehmend auch mal den Papa ran ^^

Hier war es einfacher, wenn der Papa die kleine versorgt hat, ihr war es nämlich egal ob Mama oder Papa wickelt / anzieht / badet / trägt / vorsingt / was auch immer, während der Große halt schon genaue vorstellungen hatte wer helfen soll. So konnte der Papa mich am Abend / am Wochenende auch wunderbar unterstützen. Das einzige was er nicht konnte, war stillen / füttern (da meine kleine auch keine Flasche annahm), alles andere konnte er problemlos tun.
Ich hab das Gefühl, dass er dadurch zur Kleinen ein engeres Band hat, als zum Großen (da sie sich beispielsweise auch von ihm direkt trösten lässt, während der Große das eben so gar nicht tut und immer zu mir kommt - aber vielleicht ist das auch nur eine Phase oder auch Typsache..)

Hier ist es so, dass der Papa Hilfe zwanglos anbietet, wird sie angenommen ist's ok, wenn nicht, auch ok. Würde er sich da "aufzwingen", würde das nur Stress für alle bedeuten, das wäre keine Hilfe für mich ^^

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Re: Papa mehr einbeziehen - wie? (lang)

Antwort von Ivdazo am 07.06.2017, 15:14 Uhr

Danke euch beiden erstmal für eure Antworten, und auch für die lieben Worte!

Vor allem der Ansatz, dass Papa sich auf das Baby konzentriert... Darauf wäre ich nie im Leben gekommen, das probieren wir dann sicherlich aus und schauen, wie das klappt. Und da kann er gleich eine gute Bindung zum Baby herstellen. Da freue ich mich darauf, das zu sehen, bei der "Großen" hatte er so viel Angst, ihr weh zu tun (Zitat: "Ich reiße ihr noch das Bein aus mit meinen Riesenpranken."), dass er sie tatsächlich nie wickeln und anziehen musste. Habt ihr vielleicht einen Tipp, wie ich ihn doch dazu kriege? Im Krankenhaus von der Hebamme zeigen lassen?
Herumtragen, singen, reden, auch später füttern war kein Problem, ich durfte sogar erst am dritten Tag Beikoststart ihr den Löffel anbieten, und das klappte bei ihm noch wochenlang viel besser.

Und bei der Großen, ich werde wohl wegen den Regeln nochmal mit ihm reden, und ihm ansonsten ganz allmählich Sachen vormachen und ihn nachmachen lassen, bis auch die Alltagssachen klappen. Das stimmt schon, in der Hektik wird das nichts, aber ganz in Ruhe sollte das funktionieren. Hmm, ob er sich danach auch an das Baby herantraut mit dem Anziehen, wenn das bei der Großen klappt?

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Re: Papa mehr einbeziehen - wie? (lang)

Antwort von clarence am 08.06.2017, 9:19 Uhr

Ich denke das ist bei vielen Männern so, dass sie unsicherer beim Umgang mit den Kindern sind, weil sie eben viel in der Arbeit sind. Und das verwöhnen, weil sie nicht wollen, dass sie weinen oder schreien, kenne ich von meinem auch.

Wichtig ist, dass ihr euch beide darauf einigt, dass es Regeln gibt an die sich alle halten. Mein Mann z.B. hat der Kleinen beim Einkaufen dann immer eine Kleinigkeit gekauft, damit sie nicht schreit. Und als ich dann mit ihr einkaufen ging und das nicht wollte, hatte ich jedes Mal Geschrei.
Seit wir uns geeinigt haben, dass es einfach nichts gibt, ist Ruhe.

Würde ihn auch sowohl beim Baby als auch beim größeren Geschwisterchen mithelfen lassen. Meist kümmern sich die Papas aber lieber ums größere Kind, weil sie damit schon leichter umgehen können.
Ich denke viel wird ganz von selbst so kommen, dass er hilft. Mach dir keine zu großen Gedanken. Du schaffst das schon!

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