Geschrieben von Mamawasser am 22.02.2021, 22:34 Uhr |
Schlechtes Gewissen
Hallo, ich wende mich an euch um mich auszusprechen, euren Rat einzuholen.
Es geht um meinen 22 Monate alten Sohn.
Vorab muss ich noch erwähnen dass ich immer in seiner nähe bleibe wenn wir raus gehen und mir mal gesagt wurde ich müsse lernen los zu lassen (Konflikte selbst regeln lassen, Spielzeug muss er selber verteidigen etc).
Also:
Wir waren heute auf dem Spielplatz. Es war viel los.
Andere Kinder haben einen Berg aus Sand gebaut.
Mein kleiner kam dazu und hat auch eine kleine Schaufel drauf.
Ich sah ihn nicht ganz da ein Balken zwischen uns war. Ich hab immer mal wieder geschaut dass ich sein Gesicht sehe um zu sehen wie seine Reaktion ist.
Die anderen Kinder (eine 3,5 jährige, das andere war geschätzt um die 2, vielleicht auch älter) wollten aber nicht dass er mit macht. Die ältere hat immer gesagt :“geh weg. „Der andere sagte laut „Nein“. Und die ältere lauter „geh weg“. Beim dritten mal bin ich dann hin um einzugreifen, habe gesehen wie sie ihn schon mit der hand weg schieben wollte, aber da hatte mein Kleiner dann schon zum weinen angefangen. Ich hab ihn dann genommen und getröstet.
Ich hätte eigentlich erwartet dass die mama von den anderen kindern sagt, dass sie aufhören sollen zu schreien oder ihn mit machen lassen sollen aber da kam nix. Als meiner geweint hat, hat sie gefragt ob ihm weh getan wurde.
Aber ich glaube es war ihm zu laut bzw. hat er sich gemobbt/gekränkt gefühlt.
Ich glaube er stand die ganze Zeit regungslos da und hat es über sich ergehen lassen.Das tut mir so weh
Ich fühle mich so schlecht dass ich nicht vorher zu ihm hin bin. Sonst bin ich immer in seiner direkten nähe aber heute dachte ich ich muss mehr freiraum lassen. Und erst mal sehen ob die kinder ihn nicht doch mit spielen lassen.
Die Mütter haben als das eine Kind so laut“nein“ rief gelacht und obwohl ich es nicht lustig fand wurde ich angesteckt zu lächeln. Was, wenn mein Sohn nun denkt ich finde das lustig dass er so „angeschrien“ wird. Ich verstehe nicht warum ich so dumm war und nicht reagiert habe und auch noch grinse. Das macht mich so fertig wie kann ich das wieder gut machen
?
Es tut mur im Herzen weh wenn ich daran denke wie er sich gefühlt hat. Komm mir vor wie eine Rabenmutter die ihren Sohn im Stich lässt, ihm nicht hilft.
Übertreibe ich oder habe ich versagt? Kann es unserer Bindung schaden? Fühlt er sich von mir im Stich gelassen? Hat es seinem Selbstbewusstsein geschadet?
Wie hättet ihr reagiert in so einer Situation?
Re: Schlechtes Gewissen
Antwort von 2o11 am 23.02.2021, 6:14 Uhr
Das ist bei uns an der Tagesordnung. Hier leben 3 Kinder...
Auch der große lässt die kleinen nicht immer mitspielen, dann müssen die Kleinen halt das Nein akzeptieren.
Ich schreite da seltestens ein. Meist bieten die Kinder untereinander dann Alternativen an.
An selbstbewusstsein fehlt es hier bei keinem. Der Bindung hats bisher auch nicht geschadet.
Ja ich find deine Reaktion bzw nicht die Reaktion direkt sondern den Text hier bzw deine Gedanken übertrieben.
Re: Schlechtes Gewissen
Antwort von Monroe am 23.02.2021, 7:23 Uhr
Mach dich doch nicht so verrückt wegen einer Situation. Dein Sohn wird das wegstecken ohne das Vertrauen in dich zu verlieren.
Re: Schlechtes Gewissen
Antwort von Evchen79 am 23.02.2021, 9:55 Uhr
Hallo Mamawasser,
ich kann dich soooooo sooo gut verstehen, meine Tochter ist auch 22 Monate und wir hatten im letzten Herbst eine ähnliche Situation.
Das eigene Kind hilflos zu sehen, tut im Herzen weh. Ich habe mich damals auch gefragt, ob ich schneller hätte eingreifen sollen, oder ob ich mich generell hätte anders verhalten sollen.
Ich glaube, dass unsere Kinder noch häufiger in solche Situationen kommen werden. Wir als Eltern müssen hingegen lernen, dass wir unsere Kinder nicht vor allem beschützen können.
Aber das ist natürlich eine schwere Sache für uns, weil es ja andererseits unsere Aufgabe ist unser Kind zu beschützen.
Vielleicht könntest du mit deinem Sohn noch mal "besprechen", wie er das fand, warum er geweint hat. Natürlich kann er sich mit seinem 22 Monaten noch nicht richtig ausdrücken und genau sagen, was los war und wie es ihm ging, aber du zeigst ihm damit, dass ihn ernst nimmst. Falls diese Situation schon zu lange her ist, kannst du das ja bei dem nächsten Ereignis versuchen.
Das mit dem Lächeln kenne ich auch, hätte mich auch damals ohrfeigen können, weil ich mich gefühlt auf "die andere Seite " geschlagen habe. Im Endeffekt kann man nur daraus lernen und sich sagen, beim nächsten mal bleibe ich mir treu und reagiere anders.
Liebe Grüße
Eva
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