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Geschrieben von StephanieK am 09.07.2018, 12:38 Uhr

Wie am besten reagieren?

Hallo Mamas,
mein Sohn 2,7 J. weiß im Moment des öfteren nicht was er will. Z.B. spielt er mit einem Fahrzeug draußen. Wir gehen rein. Und er sagt es soll draußen bleiben, dann wieder es soll mit usw usw usw. Ich kann noch so geduldig bleiben und liebevoll auf ihn ein wirken, es bringt null. Also sage ich, gut, du kannst es im Moment nicht entscheiden. Dann entscheide ich für dich. Meine Entscheidung ist dann eh falsch. Zieh das dann aber durch. Z.B Fahrzeug kommt mit. Gebrüll, Geweine folgen. Das Fahrzeug soll draußen bleiben. Wir gehen rein, Fahrzeug und Kind im Arm. Er tobt und brüllt. Ich erkläre nochmal und fertig. Irgendwann wird es etwas besser und er sagt ruhiger, das es aber raus soll. Ich sage okay, du hast es jetzt entschieden. Er stellt es raus um dann sofort wieder brüllend rein raus etc zu machen. Also ich entscheide wieder und bleibe dabei. Völlig hysterisches Kind etc die Folge. Was soll ich tun. Habt ihr Ideen? Lieber gleich konsequent bleiben oder doch noch ein Versuch starten? Meist gelingt es beim Versuch. Er setzt sich aber generell über jede Regel im Moment hinweg. Immer bis erst die Konsequenz folgt. Dann Gebrüll, beim nächsten Versuch klappt es dann zu 90%. Sollte ich diesen Versuch erst gar nicjt machen oder ist das ok?

 
14 Antworten:

Zuviel hin und her...

Antwort von Banu28 am 09.07.2018, 12:43 Uhr

Diese Unentschlossenheit ist in diesem Alter ja total häufig und ganz normal, ich kenne das auch noch von meinen Kids damals. Und ja: In diesem Fall darfst Du selbst entscheiden, denn Dein Sohn ist manchmal einfach noch überfordert damit, seine Wünsche zu analysieren und sich zu entscheiden, dafür ist er zu klein.

Du musst dann allerdings WIRKLICH entscheiden. Im Moment klingt es eher so, als ob Du das Hin und Her fleißig mitmachst. Entscheide nur ein einziges Mal, und bleibe dann auch dabei. Wenn er protestiert, lenke ihn ab. Rede auch nicht endlos auf ihn ein, erkläre und diskutiere nicht zu ausführlich, auch das überfordert ihn noch. Sei freundlich, klar und einfach - gib ihm also Führung und Sicherheit.

LG

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von lilke am 09.07.2018, 12:55 Uhr

Ich würde auch sagen, entscheide ggf, falls er es nicht kann einmal und dann ist gut. Du entscheidest Dich selbst in deinem Beispiel zumindest viel zu oft nochmal um. Mein Sohn hat das auch gehabt - inzwischen nur noch ab und an, wenn er sich halt wirklich nicht entscheiden kann. Aber da sagt er inzwischen von sich aus "entscheide Du".

Ansonsten würde ich darauf achten wirklich nur EINE Frage zu stellen, die das Kind mit Ja oder Nein beantworten kann. Also nicht "Soll das Auto draußen warten oder mit reinkommen?" Das sind zwei für das Kind voneinander unabhängige Entscheidungen, denn potentiell will er beides. Er will JETZT das Auto draußen lassen, aber er könnte später drinnen damit spielen wollen, dann muss es rein.

Das kann er nicht entscheiden. Also eher fragen. "Bleibt das Auto jetzt draußen?" Zögert er und gibt keine klare Antwort. "Du kannst es wenn Du später drinnen damit spielen willst dann reinholen." Und die Entscheidung konsequent durchziehen. Heult er, weil das Auto draußen ist. "Es sollte draußen bleiben und ruht sich jetzt aus. Du kannst es später reinholen."

Ein ähnliches Beispiel ist "Möchtest Du Pfannkuchen oder Waffeln?" Eine blöde Frage in dem Alter, denn das Kind will oft genug beides. Die "bessere" Fragestellung wäre. "Möchtest Du heute Pfannkuchen?" - "Nein." - "Möchtest Du lieber Waffeln?" - "Ja."

Schau, dass deine "Auswahl" keine Auswahl im klassischen Sinne ist, sondern eine Ja/Nein Frage. Das kann das Kind in dem Alter leichter entscheiden.

LG
Lilly

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von Mariechen2015 am 09.07.2018, 14:03 Uhr

Das verstehe ich nicht.
Er fährt draußen mit einem Fahrzeug,ihr geht rein und möchte das Fahrzeug mitnehmen? Und du machst das dann? Und wenn er zwei Minuten später meint,das Fahrzeug solle draußen bleiben,machst du dann ebenfalls?
So habe ich es verstanden,richtig?

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von DK-Ursel am 09.07.2018, 14:11 Uhr

Hej!

Zwei Jahre ist noch sehr klein, da können Kinder kaum entscheiden, welche Haarspange heute ins Haar soll - vor allem können sie eben auch nicht entscheiden und überblicken, o bsie das Auto in 5 Minuten doch brauchenb oder nicht.
Frag nicht soviel - DU entscheidest.
Der liebe Gott hat Kindern Erwachsene mitgegebenb,d amit die die Richtung vorgegeben - wenn das nichtnötig wäre, gäb´s keine Eltern.
Aber Den Kind weiß noch gar, daß Entscheidungen Konsequenzen haben.
Es kann keine Zeitspannen überblicken (und vorhersehen, was in ein paar Minuten sein wird - auch nicht, wie es selbst sich dann fühlt).
Ihm fehlen schlichtweg ERFAHRUNGEN, die das eröglichen!
Ind iesem Alter ist es Pflicht der Eltern zu entscheiden.
Die Angst,der Eltern, dadurch autoritär und "gemein" zu sein, überfordert die Kinder - Du tust ihm enen Bärendienst, obwohl Du es gut menst.
denn so kan ner nicht lernen, daß man sich an Vorgaben hält. Wie auch - Du eierst selbst rum.
Er kann auch nicht lernen, daß Entscheidungen (ob eigene oder Mutters) Konsequenzen haben - dafür ist er noch zu klein, aber er lernt es auch nicht aus Erfahrungen,weil Du rumeierst.
Ein typisches Beispiel für "gut gemeint ist nicht immer gut gemacht".

Mach Dich frei von der (gängigen?) Vorstellung, daß Eltern nicht (mal) autoritär sein dürften.
Mach Dich frei von der Angst, daß Dein Kind evtl. sauer auf Dich wird.
Das Gegenteil wird kommen:
Ein Kind mit klaren Ansagen = Grenzen ist zufriedener und ausgeglichener - es ist nicht überfordert.
Und natürlich kanst Du später Verantwortung abgeben und Entscheidungen diskutieren oder gar dem Kind überlassen.
Dafür aber muß er erst gelernt haben, was das ist und wie das geht.
Sich darin zu üben ist das eine, dagegen aufbegerhren irgendwann das andere.
Jetzt ist er unzufrieden, weil sein Leben unsicher ist, er sich unsicher fühlt, er nicht überschauen kann, wie es weitergeht. Und die Erwachsene scheint aauch noch rumzueiern - welches Gefühlschaos!!
Kinder lieben neben klaren Ansagen auch gewissen Vorhersehbarkeiten, Regelmäßigkeiten - die DU schaffen mußt, nicht er.

Also:
Du bist die Mutter - Du bestimmst.
Freundlich, aber bestimmt - alles Gute Ursel, DK

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von Baerchie90 am 09.07.2018, 15:38 Uhr

Das klingt wirklich ziemlich überfordert :-)

Ich kenne das von meinen Mäusen meistens, wenn sie eh schon etwas "drüber" waren / sind, also nach einem langen Tag draußen, nach einem Spielbesuch, nach einem aufregenden Tag bzw einer aufregenden Situation (das konnte phasenweise auch eine einfache Fahrt auf dem Bobbycar sein ^^), dann war jede Entscheidung einfach zu viel und endete in einem Drama ^^

Vorbeugen konnte ich da meistens gut, indem ich die Kinder entweder früher "abgefangen" habe oder eben direkt eine Entscheidung präsentiert habe mit Vorschlag, was als nächstes getan wird, anstatt irgendwas zu fragen. Etwa "Na komm, wir gehen jetzt rein, da schneide ich uns einen leckeren Apfel auf" (oder irgendwas anderes, was das Kind gut "reinlockt" ^^).

Ansonsten war und bin ich in solchen Fällen ein Freund von "Pseudo-Entscheidungen", das sind Entscheidungen, die vom Kind getroffen werden können, allerdings keinen wirklichen Einfluss auf das Resultat haben. "Möchtest du das Auto parken? Oder soll ich das machen?".
Das ging auch gut, wenn das Kind keine neue Windel wollte: "Soll ich dich wickeln? Oder soll Papa das übernehmen?" Oder wenn ich alleine war: "Möchtest du auf dem Wickeltisch gewickelt werden? Oder im Badezimmer?"
Kind war glücklich, weil es entschieden hat, ich war glücklich, weil ich wickeln konnte ^^

Ich bin nicht wirklich konsequent, wenn ich auf Widerstand oder inzwischen gute Argumente stoße, dann revidiere ich auch mal meine Entscheidung und bevor ich irgendwas "durchziehe" gucke ich in der Regel, ob wir nicht doch einen gemeinsamen Weg finden, am besten bevor ich irgendwelche Ultimaten verkünde. Meistens finden wir ihn. :-)
Ich finde es gar nicht schlimm, wenn Kinder direkt von Anfang an mitbekommen, dass Entscheidungen nicht in Stein gemeißelt sein müssen, sondern dass man sich auch mal irren und einfach wieder umentscheiden kann. (Ja, es gibt Sachen, die nicht verhandelbar sind, aber ob ein Spielzeug jetzt mit rein kommt oder nicht, zählt da ja eher nicht zu ^^ ) :-)
(Bei einem völlig überforderten Kleinkind, dass sich zwanzig mal umentscheidet, ohne zu wissen was es möchte, würde ich aber auch nicht mit jeder neuen Entscheidung mitgehen, sondern uns beide mit einer Ablenkung aus der Situation retten ^^)

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von mama-nika am 09.07.2018, 20:13 Uhr

Hallo

Ist er vielleicht müde in solchen Momenten?
Hinzu kommt ja, dass er gerade im allerbesten Trotzalter ist.
Da kann ja jedes Kind zur Dramaqueen werden.

Mit meinen Söhnen habe ich da auch Schoten erlebt. Heute kann ich drüber lachen.
Es sind drei Kartoffeln statt nur 2 auf dem Teller - Drama. Es hilft auch nicht, wenn du die Kartoffel runternimmst, denn sie WAR ja auf dem Teller.
Das T-Shirt ist rot - Drama. Hilft auch nicht, dann das blaue anzuziehen, das rote hat ja schon die Haut berührt. Dann wollte er gar kein T-Shirt mehr. In den Schrank sollte es aber auch nicht. Er war auch seeeehr lange nicht mehr zu beruhigen, weil das Shirt das falsche war. Vielleicht hätte es geholfen, wenn wir es zerrissen, verbrannt, nach China verschifft und dort verbuddelt hätten, aber das haben wir nicht getan (wir Rabeneltern). Womöglich hätten wir sonst nicht mehr als einen Pappkarton mehr in der Wohnung gehabt, bei all den Ausbrüchen und damit verbundenem Hass auf nahezu alle Gegenstände, Tiere und Personen , die wir im Haushalt haben

Mach dir keinen Kopf, manchmal kann man es einem Kind eben nicht recht machen, ist dann halt so

Halt die Ohren steif

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von niccolleen am 09.07.2018, 21:27 Uhr

Ist doch ganz klar. In dem Alter taucht der erste grosse Persoenlichkeitsschub auf und er will selber was entscheiden, und zwar das Gegenteil von dem, was du willst. Wenn du also einverstanden bist, dass das Auto draussen bleibt, ist klar, dass es dann doch hineinmuss und umgekehrt.
Ist es dir wichtig, wo das Auto ist? Dann entscheidest du und aus.
Ist es dir nicht wichtig? Dann mach ihm das auch genau so klar. Rein oder raus? Jetzt, gut, und Ende.
Es gibt natuerlich auch immer den Weg des Kompromisses, den ich so liebe, weil er sowohl deinen Sohn als auch dich entscheiden laesst. Bleibt es heute draussen oder morgen? Morgen wird es vielleicht regnen. Du willst es also heute reinstellen, gut, dann kommt es heute rein. Ende. Er hat vermeintlich entschieden, und du dem ein Ziel gesetzt, wo er nicht sein Gesicht verliert und du die eigentliche Entscheidung getroffen hast.

lg
niki

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von StephanieK am 09.07.2018, 21:38 Uhr

Danke für alle bisherigen Antworten. Ich denke auch wenn ich das so lese, das ich da so reingeschlittert bin. Da ich auch denke, man kann eben auch feststellen, diese Entscheidung war blöd etc. Und sich umentscheiden. Allerdings scheint daraus ein Selbstläufer geworden zu sein. Vielen Dank allen

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von StephanieK am 09.07.2018, 21:44 Uhr

Mir ist völlig egal was mit dem Auto ist(Spielzeugauto). Er sagt das bleibt draußen. Gut, wie gehen rein. Drinnen stellt er fest, er braucht es doch, damit er dies oder jenes aufladen kann. Für mich dann auch kein Drama, dann soll er es sich holen. Bis hier hin finde ich es völlig okay. Aber dann drinnen zu sagen, es soll wieder raus, da reicht es dann.

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von lilke am 09.07.2018, 23:36 Uhr

"Aber dann drinnen zu sagen, es soll wieder raus, da reicht es dann."

Warum? Wenn er's dann aber doch nicht mehr braucht und erst mal drinnen fertig damit ist? Da musst du klarere Grenzen setzen.

Versuch ihn zu verstehen.

LG Lilly

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von niccolleen am 10.07.2018, 21:14 Uhr

Also wenn es dir voellig egal ist, wo ist dann das Problem? Musst du es rausschleppen? Ansonsten ist es dann doch sein Problem, ob er es hundertmal hin und her traegt oder nicht. Wenn du es schleppen musst, ist es doch auch ganz einfach: Ich haette ihm laengst gesagt, mir ist das zu schwer, ich will das sicher nicht hundertmal hin und hertragen. Entscheide dich, dann trag ich es einmal, ansonsten bleibt es wo es ist.

lg
niki

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von chrpan am 12.07.2018, 0:50 Uhr

Sehr schön und mit viel Mama-Herz geschrieben

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von chrpan am 12.07.2018, 0:56 Uhr

Da stimme ich auch voll und ganz zu, super formuliert.
Mein Sohn (2) hat das momentan beim Eiskaufen. Nachdem er jetzt alles durchhat (natürlich auch dramenreich) gibt es glücklicherweise eine Lieblingssorte, puh ;-)

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Re: Wie am besten reagieren?

Antwort von niccolleen am 12.07.2018, 17:50 Uhr

Genauso mache ich es auch und mir gefaellt dein Beitrag auch sehr gut!
Der Ausdruck "Pseudoentscheidungen" ist lustig.

lg
niki

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