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Geschrieben von Rademenes am 23.02.2007, 9:41 Uhr

@psb

Hallo Petra,

ich dachte ich schreib mal wieder wie es mir und meiner Oma ergeht.
Also sie war über 3 Wochen im Krankenhaus (Neurologie) und hat alle möglichen Untersuchungen durchgemacht. Ausser dass sie einen kleinen Schlaganfall hatte und dadurch ein Blutgerinsel im Bein hat konnten die keine altersbedingte Erkrankung wie Demenz erkennen. Das bedrückt mich sehr, da ich dachte dieses böse Gesicht von ihr sei eine Folge einer Erkrankung oder Psychose. Aber alle Test schienen dies nicht zu bestätigen.
Vor 3 Wochen waren wir bei ihr. Sie hatte mich ja rausgeworfen mit den Worten "Ich will dich nicht mehr wiedersehen außer ich rufe euch an." Dann hat sie sich bei meiner Mutter beschwert, dass sie Robin lange nicht mehr gesehen hat. Meine Mutter hat ihr gesagt "Du hast sie ja rausgeworfen, also mußt du sie auch wieder einladen". Das hat sie dann auch gemacht. Ich wollte aber das Thema "Ich bin der Dieb und hab ihr über Jahre mehr als 2000€ vom Konto gestohlen" ansprechen. Das eskalierte natürlich, da meine Oma überhaupt nicht einsehen will, dass ich sie nie im Leben bestehlen würde. Wenn ich sage "Ich habe dich nicht bestohlen" dann kommt "Na wer denn dann." Sie kann sich nicht vorstellen, dass sie und Opa ihr Geld einfach verschwendet haben. 1800 € Rente von beiden haben die jeden Monat verbraucht. Selbst wenn man es vorrechnet behart sie immer noch darauf, dass wir sie bestehlen. Oma will das Thema aber todschweigen und so tun als wäre nichts, nur um das Familienidyll aufrecht zu erhalten. Ich kann aber nicht zu ihr gehen, wenn ich weiß sie vertraut mir nicht mehr. Wie gesagt, wenn es eine Krankheit wäre ... Aber sie ist einfach bösartig und giftig geworden. Als Folge habe ich seit 3 Wochen keinen Kontakt mehr mit ihr, weder Telefon noch Besuch. Nun steht aber Robin´s Geb.-Tag ins Haus und ich will nicht das sie kommt. Nicht wenn diese Sache entgültig geklärt ist. Ich fühle mich aber irgendwie schlecht dabei. Mach ich es richtig? Ist es einfach nur altersbedingt? Muß ich mir diesen Vertrauensbruch gefallen lassen? Soll sie die Folgen ihrer Handlung (Kontaktsperre) zu spüren bekommen. All diese Fragen bewegen mich zur Zeit.

LG
Oliver

 
3 Antworten:

hallo oliver!

Antwort von psb am 23.02.2007, 11:20 Uhr

einerseits ist es ja eine tolle nachricht, dass deine oma nicht krank ist. andererseits kann ich gut verstehen, dass ihre vorwürfe gegen dich dadurch eine ganz andere gewichtung bekommen, jetzt musst du davon ausgehen, dass es doch eine persönliche sache ist, die zwischen euch steht. aber ganz so ist es nicht. ich denke nicht, dass deine oma es böse meint. sie war ihr leben lang nicht so und man ändert seine persönlichkeit nicht mal eben so. das verhalten ändert sich manchmal schon, wie du es bei ihr auch erlebst. und es gibt IMMER gründe, wenn sich jemand schlecht verhält. selbst die ärgsten verbrecher haben in der regel dinge erlebt, die sie erst so abgebrüht gemacht haben. und alte menschen haben auch so ihre probleme. sie merken, dass sie körperlich UND geistig immer weniger können. das ist verdammt hart, sie machen langsam aber sicher (manchmal auch schnell und unerwartet) immer mehr schritte zurück, alles, was sie sich angeeignet haben, ihre ganze selbständigkeit usw. scheint verloren zu gehen. damit muss man erstmal klarkommen. einen grund für ihr verhalten (den für dich bisher die vermutung mit der demenz darstellte) kannst du also trotzdem finden. dass menschen sich im alter verändern ist nichts besonderes und eher die regel.
wer weiß, wie wir später mal sein werden?! es ist inzwischen erwiesen, dass sie sich nicht mehr (oder eben immer weniger) in andere hineinversetzen können. ich denke, deine oma weiß auch ohne demenz nicht, was sie dir mit diesen vorwürfen antut. ich möchte dir hierzu zwei beispiele meiner oma (die mir sehr nahe steht) erzählen: unser erstes baby habe ich verloren, davon wusste meine oma. einige monate später war ich wieder schwanger. ich muss verschiedene medikamente einnehmen, die ich auch da nicht absetzen konnte. nach der ersten untersuchung bei der frauenärztin wollte meine oma genau wissen ob alles ok sei und ob es nicht probleme wegen den medikamenten geben würde. als ich ihr versichert habe, dass alles bestens war, meinte sie "na ja, notfalls könntest du es ja wegmachen lassen!" ich war ganz schön platt, das kannst du mir glauben. es war ja ein wunschkind und sie hatte sich ja auch über die nachricht gefreut. ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte und habe dann nur noch herausbekommen, sie solle sich mal überlegen, was sie da gesagt hat.sie hat das thema nie wieder angesprochen, aber meine mutter erzählte mir ein paar tage später, meine oma habe zu ihr gesagt "mensch, ich glaub ich hab da was echt dummes gesagt...!" eine andere geschichte: meine oma ist immer überfürsorglich was die kinder angeht. sie sind nie warm genug angezogen usw. und die milch, die marie bekommt ist ihrer meinung nach auch zu kalt (dass ich mich an das halte, was mir die hebammen gesagt haben, zählt nicht). wie oft habe ich schon zu hören bekommen, wir sollen die milch wärmer machen. WENN wir die milch ein bisschen wärmer machen als sonst, dann schießt die aber aus der flasche, weil sie sich durch die hitze zu schnell ausdehnt und damit kommt marie nu gar nicht klar und fängt an zu schreien. als ich meiner oma das versucht habe zu erklären, war sie davon überzeugt, dass die milch dann zu heiß war und wir die kleine verbrannt hätten. mensch, wir überprüfen das doch bevor sie die flasche bekommt! aber argumente kommen da bei meiner oma genauso wenig an wie bei deiner. ich weiß jetzt schon, wenn ich sie das nächste mal anrufe, bekomme ich wieder das gleiche zu hören. inzwischen weiß ich, wie ich damit umgehen muss, ich werde ihr auch dieses mal sagen, sie soll sich mal überlegen, was sie sagt, wir verbrennen doch unsere kleine nicht! nun, bei dir sieht es von den strukturen her denke ich ähnlich aus, allerdings ist das problem, das im raum steht größer. mit reden kommst du nicht an deine oma heran, das hast du ja selbst gemerkt. sie kann sich auf deine argumente so nicht einlassen. allerdings solltest du ihr schon versuchen klarzumachen, was sie da von sich gibt. am besten nicht persönlich. deine mutter stand hinter dir als deine oma sich über die zu seltenen besuche beschwert hat. kann sie vielleicht inzwischen vermitteln?
oder schreibe deiner oma einen brief, dass du sher verletzt bist wegen den vorwürfen, dass du so etwas nie machen wüprdest (hättest du überhaupt gelegenheit dazu gehabt - sprich kontovollmacht?) usw. alles, was du ihr eigentlich persönlich sagen wolltest, was aber so nie bei ihr ankommt. und eben auch, dass du nicht möchtest, dass sie zu robins geburtstag kommt, wenn sie wirklich so schlecht über dich denkt.
ein brief hat den vorteil, dass sie nicht einfach weghören kann. sie hat zeit, sich über die einzelnen punkte gedanken zu machen und muss nicht gleich reagieren. am besten schreibst du auch rein, dass du gerne eine antwort hättest, weil dich die situation sehr belastet. versuche, das ganze nicht vorwurfsvoll zu formulieren, bleibe bei dir und deinen gefühlen.

ich habe weiter oben versucht, eine erklärung für ihr verhalten zu liefern. die gibt es sicher. aber es ist keine entschuldigung. und nein, du musst dir nicht alles gefallen lassen, nur weil es eine erklärung gibt. im leben gibt es grenzen und wenn man die nicht absteckt, werden sie immer wieder überschritten. auch alte menschen müssen gewisse grenzen einhalten, wenn sie es nicht mehr aus verständnis uns einfühlungsvermögen schaffen, dann eben darüber, dass sie ganz klar gesagt bekommen, wenn sie zu weit gehen. die sache mit dem brief wäre eine letzte möglichkeit, das ganze noch im guten zu regeln, wenn sie darauf nicht anspringt (oder du schon nicht mehr bereit bist, diesen schritt zu gehen), dann solltest du klar sagen "bis hier und nicht weiter, das muss ich mir nicht gefallen lassen!" du musst dich nicht schlecht fühlen! du hast ein recht wie jeder andere, fair und korrekt behandelt zu werden. und wer das nicht kann, der muss eben damit rechnen, dass du bzw. ihr euch wehrt oder auf abstand geht. die zeiten, in denen die alten leute alles machen konnten und niemand hat sich gewehrt, sind zum glück vorbei. unsere omas sind noch mit diesem grundsatz aufgewachsen, deshalb haben sie es sicher schwerer, sich in diese neuen gesellschaftlichen regeln einzufinden. sie mussten ihre großeltern noch achten - egal was war. aber sie selbt können sich im gegensatz zu den großeltern früher nicht alles erlauben...
oliver, ich denke, du bist einfach zu brav und zu nett, deshalb geht es dir schlecht, wenn du sie nun beim geburtstag nicht da haben willst. gib die verantwortung dafür dahin zurück, wo sie hingehört. nicht DU hast diese situation heraufbeschworen. deine oma ist zwar alt, aber erwachsen und zurechnungsfähig und somit auch selbst verantwortlich für ihr verhalten.

wer weiß, vielleicht ändert sie ihre meinung, wenn sie merkt, dass es so nicht weitergeht und wird dann vorsichtiger.
lg und einen dicken geburtstagsschmatzer für robin, wenn der große tag da ist!

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Re: hallo oliver!

Antwort von Rademenes am 23.02.2007, 18:57 Uhr

Ich denke meine Oma war schon immer so, nur gab es über viele Jahre ein Sicherheitssystem, meinen Opa. Denn sie hat schon vor Jahren angefangen über ihren Schwiegersohn zu schimpfen und auch die eigene Tochter madig zu machen. Sie hat glaub ich 4 Geschwister und alle durch ihr Verhalten schon vor jahrzehnten vergrault. Mein Opa konnte sie zwar mit einem schroffen Ton schnell von ihrem Irrweg runterholen. Aber nun ...
Meine Mutter kann nicht vermitteln, da sie ja auch zur Diebesbande gehört. Wir teilen uns ja das Geld, was ich so klau. Nur ist meine Mutter genauso wie meine Oma, einfach die heiklen Themen gar nicht ansprechen und die glückliche Familie spielen. Meine Mutter war auch nicht so eine tolle Mama für mich und heute für Robin auch nur die Quartals-Oma.

Ich werde die Idee mit dem Brief mal umsetzen, schlimmer als jetzt kann ich es eh nicht machen.
Aber zur Zeit sind bei uns andere Dinge wichtiger als Oma hinterher zutrauern. Die Beerdigungskosten für meine Schwiegervater sind bezahlt und unser Sparstrumpf kleiner. Und ab nächsten Monat geht Robin in den KIGA und ich den Monat darauf wieder arbeiten (Teilzeit). Robin kann übrigens schon richtig laufen, bin echt stolz auf ihn. Er wackelt durch die Wohnung, einfach goldig.

LG
Oliver

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hmm...

Antwort von psb am 23.02.2007, 19:46 Uhr

wenn deine oma schon immer so war (wenn auch gezügelt), dann wird sie ihre meinung wohl nicht ändern. anscheinend war sie auch deiner mutter keine so gute mama, wenn auch sie so distanziert ist. sowas vererbt sich leider oft... überleg dir halt ob du das mit dem brief machen willst. es ist ein versuch - aber mit dem hintergrund stehen die chancen nicht sehr gut - ausgeschlossen ist deshalb aber gar nichts. schlimmstenfalls musst du dich entscheiden, ob du damit leben kannst, dass sie sich ihre gedanken macht, aber den mund hält, weil du dich wehrst oder ob du besser damit klarkommst, weiter auf distanz zu gehen. die dritte möglichkeit wäre, einfach drüber wegzuhören, aber damit scheinst du dich nicht abfinden zu können (sowas kann ich auch nicht gut).
na ja, wie gesagt, es ist nicht ausgeschlossen, dass sie diesen warnschuss hört und sich dann zusammenreißt. ich drück dir jedenfalls die daumen.

wie alt wird robin denn jetzt - ein jahr? mensch, elia ist jetzt schon fast eineinhalb und läuft noch nicht allein, der faule hund! na ja, ein paar schritte, aber dann krabbelt er doch wieder weiter. bisher mussten wir ihm beim laufenlernen auch immer unbedingt beide hände festhalten, erst seit zwei tagen lässt er sich darauf ein, auch mal an einer hand zu laufen. tztztzz *kopfschüttel* wenn der so weiter macht, dann überholt marie ihn noch.
ja, sieht echt knuffig aus, wenn die kleinen speckigen beinchen so durch die gegend staksen. ich versuche ja immer, elia bei seinen paar schrittchen mit der kamera zu erwischen, aber sobald der die sieht lässt er sich auch wieder auf den boden fallen und kommt ganz schnell angekrabbelt. klasse, dass das bei euch mit der arbeit so gut klappt. ich möchte auch gerne in teilzeit arbeiten - zumindest erstmal. aber so wie es jetzt aussieht, würden wir dann finanziell nicht besser dastehen und müssten obendrein noch die unterbringungskosten für die kinder und die fahrtwege bezahlen. lohnt sich im moment einfach noch nicht. wenn sascha mit seiner fortbildung fertig ist, sieht das anders aus... na ja, das eine jahr bekomme ich auch noch rum ;-) und marie ist ja eh noch zu klein...
so, ich wünsche dir und deinen beiden schätzen mal nen schönen abend und schreib ruhig mal wieder, wenn du magst!
viele grüße!
petra

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