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Geschrieben von Suzie238 am 18.08.2004, 8:34 Uhr

@ Nicki 1971

Hallo Nicki,
ich habe Deine Postings gelesen re. Abtreibung und ungeplante SS usw.
Ich fand Deine Beiträge sehr mutig.
Ob wir alle Deine Meinung vertreten oder nicht, spielt gar keine Rolle.
Es geht mir vielmehr darum, daß Du offen und ehrlich Deine Einstellung vertreten hast und sie auch verständlich äußerst.
Oft ist es hier im RUB so, daß viele so eine Art Heile-Welt-Getue haben oder Wir-haben-uns-alle-lieb.
Das hilft aber letztendlich niemandem.
Wer hier eine Frage oder ein Problem postet, möchte doch offene und ehrliche und vor allem VIELSEITIGE Meinungen hören. Was er/sie dann daraus macht, ist jedem selbst überlassen.
Sei weiter so mutig und sage offen Deine Meinung, es gibt hier immer noch Menschen, die eine ehrliche Stellungnahme zu schätzen wissen.
LG Suzie

P.S.= Mal nebenbei zum strittigen Thema= ich kenne so viele Frauen, die "ganz ausversehen" schwanger wurden...um den Mann an sich zu binden, um sich durchzusetzen, um einen schon gebunden Mann unter Druck zu setzen...auch hier im RUB wimmelt es von Ihnen.....da fehlen einem doch echt die Worte! Ich bin davon überzeugt, daß es wirklich kaum ungewollte SS gibt, höchstens leichtfertig verursachte oder von der Frau alleine geplante.
So, und das ist nicht nur meine Meinung, sondern auch meine Lebenserfahrung im Bekanntenkreis.

 
35 Antworten:

Re: @ Nicki 1971

Antwort von krissie am 18.08.2004, 9:20 Uhr

Hallo Suzie,

ich finde, zu einigen Themen ist es einfach nicht angebracht, seine Meinung rauszutrompeten. Bzw. in diesem FAll eher seine moralische Weltanschauung. Und zwar in Fällen, in denen die KOnsequenzen für die betroffene Person ungeheuer gravierend sind und man selber mit diesen Konsequenzen nun mal überhaupt nicht leben muss. Abtreibung ist für mich eindeutig so ein Thema. Möglicherweise ist eine Frau, der von allen Seiten aus vielleicht guten Gründen zur Abtreibung geraten wird, danach seelisch total kaputt. Möglicherweise ist sie und ihre Familie auch wirklich überfordert mit (noch) einem Kind, alles bricht auseinander, sie steht völlig allein da in desolaten Verhältnissen die nächsten Jahrzehnte... Wer weiß das schon vorher?
Es gibt eine Menge Argumente pro und contra, die vor allem darauf beruhen, welche moralischen Weltanschauungen jemand vertritt. Die kann und sollte ich aber auf niemand anderen übertragen, da es gefährlich ist, jemanden in dieser sehr schwierigen Entscheidungssituation beeinflussen zu wollen. Ich kann eigentlich nur Mut zusprechen, auf das eigene Gefühl zu hören und sich mit Leuten zu unterhalten, die möglichst neutral Informationen liefern.
Von "heile Welt" kann hier auch in vielen Diskussionen gar keine Rede sein, finde ich übrigens. Da wird doch manchmal ganz schön aufeinander eingehauen. Abtreibungswillige Frauen bekommen hier doch auch eher einen drauf, wenn sie es äußern, klar, liegt natürlich am Großthema dieser Foren hier.

LG Kristina

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Re: @ Nicki 1971

Antwort von Schwoba-Papa am 18.08.2004, 9:54 Uhr

Unterstreich ich voll !

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Eine Frage noch zu diesem Thema....

Antwort von Birgit32 am 18.08.2004, 9:55 Uhr

Warum wird eigentlich als Alternative zur Abtreibung immer die Adoption von vielen vollkommen vergessen/ignoriert?

Mir ist sehr wohl klar, ist das Baby erstmal da, ist es sehr schwer, es zur Adoption freizugeben.
Aber ich frage mich doch, ob das nicht besser ist, als mit der Verantwortung leben zu muessen, eine Abtreibung gemacht zu haben.

Mir tut in solchen Faellen naemlich sowohl die Mutter sehr sehr leid (ich koennte das einfach niemals verkraften, aufgrund meiner Einstellung zur Abtreibung), als auch natuerlich das Baby. Wie kann man das einem menschlichen Wesen nur antun?

Mir ist auch klar, was Adoption bedeutet: das Kind muss dazu ausgetragen und auf die Welt gebracht werden. Aber ist das nicht das wenigste, was ich tun kann?

Und was ich noch schrecklich finde: sehr viele Maenner (zum Glueck nicht alle) sagen einfach "ich will das Kind nicht, treib ab", aber mit den Konsequenzen und den seelischen Noeten der Mutter wollen sie nichts zu tun haben, fuer sie ist das Thema erledigt.

Wie auch immer, keiner soll mich hier bitte falsch verstehen. Ich verurteile keine Mutter, die abtreibt, aber es GIBT Alternativen!!! Man muss sich das weder selbst antun, noch seinem Kind.

Liebe Gruesse,
Birgit

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Re: Eine Frage noch zu diesem Thema....

Antwort von krissie am 18.08.2004, 10:11 Uhr

Hallo Birgit,

ich kann nur sagen, für mich wäre Adoption keine Lösung. Das mag sich für Abtreibungsgegner echt falsch anhören, aber: ich könnte es vom Gewissen her eher in einer frühen Schwangerschaftswoche abtreiben, als in einer fremden FAmilie aufwachsen zu lassen. Da hätte ich den Rest meines Lebens Panik, dass es ihm dort eben nicht gut gehen würde...
Ich weiß, da kann jetzt jeder gegen argumentieren, lieber "umbringen" statt weggeben. Da sind wir dann wieder in einer moralischen Diskussion,oder bei den Fragen: Ab wann hat ein Fötus Bewusstsein, Seele,...

Das ist jetzt eine sehr gefühlsmässige Aussage von mir, die ich auch gar nicht groß diskutieren will und kann. Zumal ich mir auch zur Zeit nicht vorstellen kann, in diese Entscheidung gedrängt zu werden, weil ich nun auch ein "ungeplantes" Kind bekommen würde.

LG Kristina

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Re: Eine Frage noch zu diesem Thema....

Antwort von Murmeline am 18.08.2004, 10:17 Uhr

Hallo! Es muß ja keine Adoption sein! Mann könnte ein Kind auch über das Jungendamt auch in einer Pflegefamilie unterbringen! Dann kann man es dort regelmäßig besuchen und es später, wenn die persönliche Situation wieder geregelt ist, wieder zu sich nehmen!

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Re: Eine Frage noch zu diesem Thema....

Antwort von krissie am 18.08.2004, 10:28 Uhr

Klar gibt es auch diese Möglichkeit, aber für mich wäre es vermutlich keine Möglichkeit, da habe ich dieselben bzw. noch viel mehr Vorbehalte wie bei einer Freigabe zur Adoption. Ansonsten sind das sicher schon Möglichkeiten und ich finde Frauen auch sehr mutig und vielleicht auch klug, die das so machen.
Ich sehe für mich persönlich nur die Möglichkeit, ein Kind auszutragen, wenn ich mich selber in der Lage sehe, mich zu kümmern, bzw. natürlich mit Hilfe des Partners, der Familie,...
Aber wie gesagt, sind diese Überlegungen für mich rein theoretisch.

LG Kristina

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Re: Eine Frage noch zu diesem Thema....

Antwort von Antonia17 am 18.08.2004, 11:22 Uhr

Du argumentierst hier nur immer über DICH. Aber in dem Moment, in dem Du schwanger bist, hast Du - ob Du nun willst oder nicht - auch Verantwortung für jemand weiteres übernommen.

Es gibt in der ganzen Geschichte ausser Dir noch einen weiteren sehr direkt Beteiligten und das ist das Kind.

Frag doch mal, ob das Kind es nicht besser finden würde, in einer Adoptivfamilie zu leben als getötet zu werden. Ich kenne eine Reihe von Adoptivkindern (Erwachsene) und alle sind froh, am Leben zu sein. Sie hatten alle tolle Familien.

Deine Argumentation geht letztenendes nur über Dich selbst und nicht darüber hinaus, wenn Du mal ehrlich bist.

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Re: Eine Frage noch zu diesem Thema....

Antwort von krissie am 18.08.2004, 11:41 Uhr

Hallo Antonia,

ich würde sicher, wenn ich in der Situation wäre, mein möglichstes Tun, um der Verantwortung gerecht zu werden. Diese Verantwortung kann ich natürlich nur mit meinen Vorstellungen und meinem Gewissen wahrnehmen und natürlich in dem Bewusstsein, über das Leben eines anderen zu entscheiden. Wie ich das tue, hängt völlig davon ab, welche moralischen, religiösen etc. Wertvorstellungen ich habe vom Beginn des Bewusstseins usw.
Versteh mich nicht falsch, ich bin und war nie in der Situation, ich plädiere nur dafür, Frauen die Möglichkeit zu lassen, nach ihrem Gefühl möglichst verantwortlich zu entscheiden und ihnen nicht meine moralische Sicht der Dinge aufzudrängen.

LG Kristina

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Und ich kenne Menschen...

Antwort von Ralph am 18.08.2004, 11:41 Uhr

... die bis heute an der Tatsache, adoptiert zu sein, leiden´.
ich möchte das hier nicht weiter ausdiskutieren, weil ich keine moralische Diskussion lostreten will.

Wer nur mit der angeblichen Moral daherkommt, negiert in meinen Augen zuviel und kennt nur seine eigene Werttvortstellungen. Das wiederum hat mir zuviel mit den Missionaren in den ehemaligen Kolonien zu tun, und deshalb will ich da abblocken. :-(

Aber zum Thema Verantwortung: Auch wer abtreibt, kann sehr wohl sehr verantwortungsbewußt handeln. Wer einer Frau, die abtreibt, dies von vornherein abspricht, ist für mich unglaubwürdig und hat vieles in der Diskussion nicht verstanden.

Moral ist ein sehr wichtiger begriff und in einer Gesellschaft unverzichtbar, trotzdem muß man akzeptieren, daß es unterschiedliche Moralvorstellungen gibt. Diverse Moralkonstruktionen mögen von meiner eigenen abweichen, ob allerdings meine in allen Punkten und Ecken für alle Menschen die richtige ist, kann ich nicht für mich reklamieren, insbesondere nicht, wenn letztlich auch eigene Lebenserfahrungen und Emotionen im Spiel sind.

LG
Ralph/Snoopy

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Re: Eine Frage noch zu diesem Thema....

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 18.08.2004, 11:47 Uhr

Liebe Antonia,

aber das schrieb Krissie ja auch, daß es eben ihre Argumentation ist. Und wenn man der Ansicht ist, daß der Embryo in diesem frühen Stadium ein Zellhaufen und keine Persönlichkeit ist, dann hilft der moralische Zeigefinger doch auch gar nicht. Das ist doch genau die Moraldiskussion, die Krissie vermeiden wollte und die ich auch total überflüssig finde, weil man da niemals zu einer abschließenden "Wahrheit" kommen wird. Wir WISSEN es einfach nicht, Punktum.

Ich kann Krissies Argumentation gut nachvollziehen, es entspricht weitgehend auch meiner Ansicht. Erklären kann ich es auch nicht, es ist einfach so ein Bauchgefühl.

Im übrigen:
Es ist etwas dreist davon auszugehen, daß alle oder auch nur die meisten Frauen, die abgetrieben haben, ein Leben lang darunter leiden. Es sind fast ausschließlich die, die von ihrer Umgebung moralisch verurteilt werde und/oder niemanden haben, dem sie sich anvertrauen können, die darunter leiden. Und das ist - gottseidank - nur ein verhältnismäßig kleiner Prozentsatz. Aber die große Mehrheit, die mit dem "Leben danach" gut klarkommt, die wird ja auch in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, eben WEIL sie damit gut klarkommen.

Schönen Gruß,
Elisabeth.

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Nur mal so am Rande - ich weiss wovon ich spreche

Antwort von Antonia17 am 18.08.2004, 12:03 Uhr

d.h. ich kenne persönlich die Konsequenzen und Probleme einer Abtreibung. Von seltsamen oder extremen Moralvorstellungen kann hier also gar keine Rede sein.

Und ich muss gestehen, dass ich diesen Schritt - wie viele Frauen, die ich kenne auch - aus egoistischen Gründen gegangen bin. Jahrelang hatte ich auch überhaupt kein Problem damit.

Bin übrigens nicht katholisch, sondern sehr wert-liberal eingestellt, sogar seit Jahren EMMA-Abonnent.

Also so einfach und eindeutig ist das alles leider nicht, wie Ihr es hier gern darstellen möchtet.

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Noch was

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 18.08.2004, 12:05 Uhr

Und ich kenne Menschen, die ein dermaßen schlimmes Elternhaus gehabt haben, daß sie sich wünschen, nie geboren worden zu sein.

Es ist doch so: Bei vielen wäre es irgendwie sicher noch gegangen mit dem einen Kind mehr. Aber ich kenne viele Familien, bei denen ein Kind mehr den Unterschied zwischen "geht gerade noch" und "völlig überlastet" bedeutet hat. Das sind die Eltern, die die Kinder schlagen, mißhandeln, vernachlässigen. Insofern kommt, irgendwie, ja noch eine andere Perspektive ins Spiel, nämlich die der evtl. schon vorhandenen Kinder.

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Wer hat denn hier behauptet, dass alle Frauen

Antwort von Antonia17 am 18.08.2004, 12:09 Uhr

die abgetrieben haben, damit eines Tages Probleme bekommen?

Ich denke eben, dass (wie in meinem Fall auch) das ungeborene Kind in der konkreten Entscheidungssituation, die allein von der (mehr oder minder reflektierten) Mutter verantwortet wird (was ja prinzipiell richtig ist) rein gar keine Lobby hat.

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Dann bin ich wohl das Gegenbeispiel

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 18.08.2004, 12:11 Uhr

Auch ich habe abgetrieben, das ist inzwischen fast 15 Jahre her. Und ich bereue es bis heute nicht. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, und vielleicht waren die Gründe damals egoistisch. Aber selbst wenn: Dann wäre ich vielleicht auch damals zu egoistisch gewesen, ein Kind so zu erziehen, wie es einem Kind zusteht. Jetzt, wo ich weiß, wie viel man für Kinder zurückstecken muß, weiß ich auch, daß ich das damals sicher nicht geschafft hätte.

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Re: Nur mal so am Rande - ich weiss wovon ich spreche

Antwort von krissie am 18.08.2004, 12:17 Uhr

Antonia, hier hat niemand von seltsamen und extremen Moralvorstellungen gesprochen.
Ich versuche es auch nicht als einfach und eindeutig hinzustellen. Daher genau denke ich, dass es nicht gut ist, wenn Frauen das hier in einem Forum ausdiskutieren, weil es eine Gewissensentscheidung ist und ich nicht mit dem Gewissen anderer Personen entscheiden kann. Ich kann halt nur sagen, dass ein Hinweis auf Adoption mir nicht helfen würde, da ich mehr Sorge vor dem eventuellen Leiden eines geborenen Säuglings, Kleinkindes, Kindes etc. hätte als vor dem Leiden eines Fötus.
Ebensowenig hilfreich sind Sätze: Ach, irgendwie wird es schon groß...

Eine Freundin von mir hatte dann auch Probleme mit ihrer Entscheidung. Wenn ich ihr vorher massiv reingeredet hätte, hätte sie dieselbe Entscheidung getroffen, aber könnte nun nicht mit mir darüber reden. Glaube ich zumindest. Vielleicht war es auch falsch??

LG Kristina

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Wo ist dann das Problem, Antonia??

Antwort von Ralph am 18.08.2004, 12:18 Uhr

Nichts anderes poste ich doch! :-)
Eben WEIL "das" nicht so einfach und eindeutig ist sollte man den moralischen Zeigefinger unten lassen.

Wenn Du Dein Verhalten und das der anderen Frauen, die Du kennst, als egoistisch einstufst, ist das ja vielleicht auch richtig, das kann ich nicht beurteilen.
Wogegen ich mich wehre, ist, ALLE Frauen, die abtreiben, als egoistisch und verantwortungslos darzustellen. Das wird der Sache nicht gerecht.

Ich bin ein Mann, kann mich in die Psyche einer Frau nicht bis in die letzte Konsequenz hineinversetzen und deshalb hier nur Mutmaßungen anstellen, aber ich glaube einfach nicht, daß es viele Frauen gibt, die sich eine Abtreibung einfach machen. Da kommen buchstäblich Hormone hoch, und ich bin felsenfest überzeugt davon, daß Frauen- und Schwangerschaftsberatungsstellen meine These vollauf bestätigen werden.

Und Adoption kann ein Glück für die Kinder sein, aber zum absoluten Trauma werden, wenn z.B. die Adoptiveltern es versäumen, dem Adoptivkind diese Tatsache RECHTZEITIG (!!) beizubringen.
Und da wiederrum weiß ich, wovon ich rede. Also bitte nicht so darstellen, als ob Adoption die Lösung aller nichtgewollten Kinder wäre, das ist es nämlich nicht. Und ein Hin- und Hergezzere von Kindern von einer Pflegefamilie in die andere? Oh Mann, da habe ich selbst bei leiblichen Kindern von Berufs wegen schon Horrorszenarios erlebt, nein danke. Bitte nicht!

Noch einmal: Ich selber könnte mir eine Abtreibung auch schwerlich vorstellen, obwohl das letztlich die Frau entscheidet, wir Männer haben da ja keinerlei Mitspracherecht, und das ist vielleicht auch gut so.

Ich gestehe aber grundsätzlich jeder Frau zu, daß es eine verantwortungsbewußte Abtreibung geben KANN. Um nichts anderes geht es mir.

Was ich über Abtreibung als Geburtenkontrollmittel halte, habe ich bereits gepostet. :-)

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Nein bist Du nicht.

Antwort von Antonia17 am 18.08.2004, 12:19 Uhr

Ich persönlich finde im Nachgang meiner Entscheidung (aber erst jetzt nach mehr als 12 Jahren), dass eine Adoption die bessere Entscheidung gewesen wäre.

Und ehrlich gesagt, hätte ich dies dann im Endeffekt doch nicht gemacht. Was beweist, dass es auch mit Kind gegangen wäre.

Es hat halt "einfach" nicht so gut gepasst. Studium nicht beendet, damals "nur" eine 100 qm-Wohnung, Freund gerade erst mit dem Studium fertig, noch ein wenig Spass haben...

Heute für mich nicht mehr nachvollziehbare Gründe und auch nicht mehr vertretbar.

Meine Konfession und auch meine grundlegenden Moralvorstellungen haben sich seitdem übrigens nicht geändert. Ich bin heute weder depressiv noch habe ich Probleme damit. Nur denke ich anders darüber heute.

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Kann ich Dir sagen

Antwort von Antonia17 am 18.08.2004, 12:24 Uhr

Mir wurde die Entscheidung damals definitiv zu einfach gemacht. Keine Erklärungen, Beratungsgespräch von max. 3 Minuten (Berlin-Kreuzberg ;-), nach 3 Tagen war die Sache "gegessen".

Als ginge es darum, einen Tumor zu entfernen...

Es sind nicht nur Moralapostel gegen die Abtreibung.

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Doch, auch das ungeborene Kind hat eine Lobby... :-)

Antwort von Ralph am 18.08.2004, 12:26 Uhr

Und die besteht aus jeder Mutter, die verantwortungsbewußt und sehr genau abwägt, nicht aus denen, denen das 12. oder 13.MAl im Gyn-OP nichts ausmacht. Von denen rede ich nicht. Und dies unabhängig vom Ergenis der Überlegungen.

Eine Lobby kann, zum Wohl der Gesamtklientel (in diesem Falle Kind/Kinder), sich ja auch für eine Einschränkung entscheiden, wenn es der gesamtheit zugute kommt.
Das klingt jetzt etwas komisch, aber mir fiel auf die Schnelle keine bessere Formulierung ein.

Ich denke aber, daß eine Lobby aus schwangeren Müttern tausendmal besser ist als eine Lobby aus z.B. zölibatären Wichtigtuern, die von dieser Ecke des Lebens keinerlei Vorstellung haben!
Die sehen nur die Vorgaben des ebenso stümperhaften Pontifex maximus, entlassen die Frau "mit dem Bekenntnis zum Leben", und haben danach null Verantwortung für irgendwas im Leben dieser Frau und des Kindes... klasse! :-((

Nein, nein, Mütter als Lobby ist schon ok...

Ralph/Snoopy

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Genau aus diesem Grund

Antwort von Antonia17 am 18.08.2004, 12:33 Uhr

spiele ich mich hier jetzt auch als Lobby auf! Ich hoffe, mir (die beide Seiten kennt hört man mehr zu als irgendeinem Kirchenvertreter.

Übrigens habe ich mich damals nicht zum Wohle des Kindes gegen eine Adoption und für die Abtreibung entschieden, sondern aus Angst um meinen (zugegebenermassen geilen ;-) Körper. War im Nachhinein eine unbegründete Sorge, aber naja.

Übrigens:

Und in einer solch prekären Situation, wie der von Euch hier heraufbeschworenen, ist die Fragestellerin ja wohl nicht.

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Mangelnde Beratung...

Antwort von Ralph am 18.08.2004, 12:44 Uhr

... kannst Du aber doch nicht im Ernst als Urteilsbegründung für ALLE Abtreibenden anführen.

Du hast völlig recht: Eine 3-Minuten-Beratung bei diesem Thema ist völlig daneben. Das braucht möglicherweise Stunden, TAge oder - wenn die zeit noch reicht - Wochen. Da gehe ich völlig konform mit Dir.

Es gab und gibt aber ja auch andere Qualitäten der beratung, und es gibt Frauen, die völlig ohne beratung so oder so ihre Entscheidung treffen (können).

Gut, bei Dir ist es völlig bescheiden gelaufen. Nur darf man das nicht auf alle Frauen übertragen, genausowenig wie die umgekehrte Situation sich nicht übertragen läßt. :-)

Ralph/Snoopy

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Um die ursprüngliche Fragestellerin...

Antwort von Ralph am 18.08.2004, 12:46 Uhr

... geht es ja wohl schon lange nicht mehr, oder? ;-))

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Re: Mangelnde Beratung...

Antwort von Antonia17 am 18.08.2004, 12:53 Uhr

Wir sind ja im Grunde einer Meinung.

Mir ging es lediglich um die Argumentation, dass sicherlich fast jede Frau mit dieser Entscheidung verantwortungsvoll umgeht und es sich "ganz sicher nicht leicht macht". Dem ist leider häufig nicht so.

Um diese Einwände zu illustrieren, habe ich mich hier sogar selbst ins Aus gestellt (wozu ich mich so hinreissen lasse - unglaublich).

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Re: Um die ursprüngliche Fragestellerin...

Antwort von Schwoba-Papa am 18.08.2004, 12:54 Uhr

Ich klink mich mal mit ein. Hier geht es immer um verantwortungsvolle Mütter.
Mich würde interessieren (auch Statistisch) wer abtreibt? Sind das nun 17-18jährige Mädels die oft nicht wissen mit wem sie zuletzt gepoppt haben oder 35jährige Arztgattinnen ?
(Ok etwas provokativ). Ich bin auch der
Meinung es wird oft nicht unbedingt moralisch von Müttern eine Entscheidung über Leben und Tod getroffen, eher pragmatisch. Die Kirche ist da schon lange außen vor.
Ich hab das vor über 15 Jahren auch mitgemacht (wir waren jung und hatten 0 Skrupel) - ratz fatz weg damit !!!
Heute füttere ich meinen 7 Wochen alten Sohn und könnte deswegen heulen.

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Re: Um die ursprüngliche Fragestellerin...

Antwort von Antonia17 am 18.08.2004, 12:58 Uhr

Etwas ähnliches empfinde ich auch erst, seit wir unsere inzwischen 2-jährige Tochter haben. Ich denke, vielen Menschen wird die Konsequenz ihrer Entscheidung erst bewusst, wenn sie dann wirklich mal Kindern das Leben geschenkt haben.

Klingt pathetischer als es soll...

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Der Verlust eines geilen Körpers...

Antwort von Ralph am 18.08.2004, 12:58 Uhr

... wäre für mich sicherlich nicht akzeptabel, klar. Andererseits brauche ich mich (als Gesellschaft) bei einer 3-Minuten-Beratung bei deren resultaten über gar nichts wundern...

Moralische Zeigefinger hätten Dir aber wahrscheinlich auch damals nichts genützt, vielleicht eher emotionale Dinge abzuwägen etc., wer weiß das schon?
Nur allgemeine Verurteilungen bringen nichts. Ich verstehe schon, was Du ausdrücken willst, ich kann Dich auch sehr gut verstehen.
DAs Problem sind und bleiben die Verallgemeinerungsversuche, und daran zermürben wir uns immer wieder in diesen Diskussionen.

Gewissen, Moral, Wertvorstellungen... das alles ist aber nun einmal sehr individuell, diese für alle eineindeutig zu definieren, daran sind die bedeutendsten Philosophen der Menschheit bisher gescheitert, genauso bei der Defintion des Glücks, vielleicht ist es besser, dies einfach zu akzeptieren... *gg*

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

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Empfinde ich überhaupt nicht...

Antwort von Ralph am 18.08.2004, 13:02 Uhr

... als pathetisch. Und ich denke, das viel mehr Frauen als angenommen sich bei einer Abtreibung auch darüber Gedanken machen. Die psychischen Folgen einer Abtreibung, insbesondere bei der ersten Schwangerschaft, ist deshalb unvorhersehbar.
Das ist für mich ein Fakt, kein Grund für oder wider die Abtreibung. Aber es ist ein Grund, einen solchen Eingriff besonders gut abzuwägen.

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Ich bin ungelogen froh

Antwort von Antonia17 am 18.08.2004, 13:07 Uhr

dass man fast behaupten kann, bei der aktuellen Diskussion hier laufe es auf eine Art Synthese hinaus. Dies ist sonst selten (besonders bei Diskussionen ohne Männerbeteiligung ;-) der Fall.

Mehr (reflektierte) Männer braucht das Land/dieses Forum!

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Re: Der Verlust eines geilen Körpers...

Antwort von Schwoba-Papa am 18.08.2004, 13:09 Uhr

.. wohl eher resignieren !

In unserer (Ellbogen)Gesellschaft ist die Moral, das Gewissen und Wertvorstellungen von Abzocke, Mißbrauch, Korruption, Egoismus abgelöst worden. Leider !
Aber da sind wir wieder bei einem anderen Thema

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Re: Ich bin ungelogen froh

Antwort von Schwoba-Papa am 18.08.2004, 13:10 Uhr

Ich abboniere aber keine EMMA °-)

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Das sage ich schon lange...: Wir brauchen dringend die Emanzipation des Mannes!!!!! ;o))

Antwort von Ralph am 18.08.2004, 13:28 Uhr

Wir sind halt manchmal doch für etwas gut...*ggg*

Schwoba-Paa, was hast Du gegen Emma und Alice Schwarzer?? Gut, ok, Ende der 70er hätte ich beide(s) an die Wand ballern können... aber wenn ich heute manchmal Alice in den Talk-Shows höre... ist die überhaupt noch 'ne Frau??? *grins*

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

P.S. Ja, neues Thema steht wohl an... :-)

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Re: Das sage ich schon lange...: Wir brauchen dringend die Emanzipation des Mannes!!!!! ;o))

Antwort von Schwoba-Papa am 18.08.2004, 13:44 Uhr

wollt nur das Klischee bedienen !

Wir können auch über den Verlust von geilen Körpern diskutieren

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Ihr beiden seid wirklich süss....

Antwort von Antonia17 am 18.08.2004, 15:14 Uhr

Seid Ihr überhaupt Männer, oder leben hier nur 2 Mädels ihre "andere" Seite aus ;-)?

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Re: Ihr beiden seid wirklich süss....

Antwort von Ralph am 18.08.2004, 16:51 Uhr

hmmm... *malrunterschau*, nööö, also dat Dingens kann ich nich wegleugnen... ---> eindeutig m! ;o))

Ralph/Snoopy

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Re: Ihr beiden seid wirklich süss....

Antwort von Schwoba-Papa am 19.08.2004, 9:43 Uhr

Wie Herbert G. aus B. schon sang :

"Wann ist ein Mann ein Mann ?"

Nö, für so ein Fake-Blödsinn bin ich zu alt und die Themen zu Ernst !

Grüßle

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