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Geschrieben von philli80 am 09.11.2019, 2:21 Uhr

Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Hallo ihr lieben, 

Seit unser erstes Kind geboren ist, läuft es immer schlechter in der Beziehung. 

Meine Frau ist eigentlich immer erschöpft und entsprechend mies gelaunt, bzw. nimmt Nichtigkeiten zum Anlass zu nörgeln. Ein Beispiel (klingt nichtig, belastet mich aber): Duschen. Noch früher aufstehen als sonst soll ich nicht. Normal aufstehen und duschen soll ich auch nicht, weil ich da dann später aus der Arbeit kommen würde (Wir wohnen in München und ich bin i.d.R. wegen Fahrzeiten von 6.30-18.00 außer Haus). Also versuche ich abends zu duschen während die Kleine ihr essen bekommt. Auch das soll ich nicht es gibt regelmäßig dicke Luft deswegen. Und das ist nur ein Beispiel.


Auch im Bett läuft überhaupt nichts mehr. Ich muss nicht täglich und auch nicht wöchentlich mit meiner Frau schlafen aber ein bisschen körperliche Zuneigung (anfassen oder streicheln würde mir fürs erste reichen ) brauche ich schon. Leider kommt da überhaupt nichts mehr von ihr aus.


Ich verstehe natürlich, dass sie erschöpft ist und dass ihr ein wenig die Decke auf den Kopf fällt. So toll unsere süsse Maus auch ist - ich weiss sie ist anstrengend,  weil sie sich keine zwei Minuten alleine beschäftigen mag. 


Ich versuche schon verständnisvoll zu sein und abends nach 10 Stunden Arbeit noch so gut ich kann mit anzupacken (kleine fertig machen, essen machen, aufräumen etc.)

Leider möchte meine Frau dann in der Regel wenn die kleine gegen 19.30 im Bett ist, nur noch vor den Fernseher und sich in ihre Decke einmummeln. Gegen 21.30 gehen wir dann meistens schlafen. Sie auf ihrer Seite, ich auf meiner gute Nacht Kuss gibts dann nur, wenn ich rüber komme..


Auch hobbies wie z.B. Laufen habe ich komplett aufgegeben, um sie nicht nach dem kompletten Tag auch nochmal abends alleine zu lassen.


Trotz allem glaube ich schon, dass sie mich noch immer liebt und ich liebe sie. Ich bin überglücklich mit unserer kleinen Familie, dennoch belastet mich das sehr. Habe oft schlaflose Nächte wie jetzt gerade wegen der Sorgen deswegen. 


Wenn man so im Netz sucht, scheint das kurz nach der Geburt gar nicht selten zu sein - aber dass es immer stärker wird und auch noch nach 9 Monaten?!


Vielleicht habt ihr ja einen Tipp für mich was ich anders machen könnte, damit wir uns wieder näher kommen und ich - wenigstens ein Stück- von der tollen Frau die ich geheiratet habe, zurückbekomme ;)

 
16 Antworten:

Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von cube am 09.11.2019, 7:52 Uhr

Ja, bei vielen Paaren läuft es beziehungstechnisch nicht so gut nach der Geburt bzw. es ist nicht so einfach, die neue Rolle "Eltern sein" plus "Paar sein" zu vereinen.
Letztendlich hilft aber nur reden.
Nicht vorwerfen, fordern, meckern - ein ruhiges Gespräch darüber, was jeder von euch sich wünschen würde/erwartet, was stört/traurig macht etc. Und dann versuchen, einen gemeinsamen Weg zu finden. Jeder wird wohl Kompromisse machen müssen, klar. Was aber nicht sein sollte ist, dass einer sich sich gefälligst allem anderen unterzuordnen hat.
DIE Tipps oder Tricks oder so gibt es nicht - jedes Paar muss mich sich selbst herausfinden, wie das leben als Eltern und Paar funktionieren kann.

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von Leena am 09.11.2019, 10:10 Uhr

Wie schaffst Du es, in 9 1/2 Stunden außer Haus mit Fahrzeiten 10 Stunden zu arbeiten..? ;-)

Nein, ganz im Ernst - so ein kleiner Mensch im Dauer-Klammer-Zustand kann einen schon sehr an seine Grenzen bringen, da wird dann "10 Minuten in Ruhe alleine duschen" zum Luxus, den man anderen Leuten neidet, genauso wie "in Ruhe auf die Toilette gehen" oder "sich bei der Autofahrt ungestört denken hören". Ich glaube, entscheidend sind dabei die Worte "alleine", "in Ruhe" und "ungestört". Das ist nämlich alles etwas, was man im Alltag mit Baby alleine so gar nicht mehr hat. Und wenn man dauernd körperlich "belagert" ist (von so einem kleinen Menschlein), lässt bei mir zumindest auch ganz stark das Bedürfnis nach weiterem Körperkontakt nach, wenn ich eh schon ständig jemand an mir dran habe, will ich das nicht noch mehr...

Ansonsten - was hältst Du z.B. von Baby-Joggern? Dann könntest Du mit Kind Deinem Hobby Laufen nachgehen und Deine Frau könnte man in Ruhe duschen. Solche Vater-Kind-außer-Haus-Durchschnaufmomente habe ich geliebt wie nur was! Und wenn ich dann mal ein bisschen Zeit für mich hatte, war ich auch generell entspannter und - äh - wieder zugeneigter... ;-)

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Tschuldigung!

Antwort von Leena am 09.11.2019, 10:13 Uhr

Ups, ich kann nicht rechnen - von 6.30 h bis 18.00 h schafft man durchaus 10 Stunden Arbeit. Mein Fehler!

(50-Stunden-Woche..? Ist dann Geld für Haushalthilfe oder gelegentliche Babysitter-Dienste drin, als "Auszeiten" für Deine Frau von ihrer Mutter-Rolle..?)

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von KeiKeiKei am 09.11.2019, 11:28 Uhr

Hallo,
Das kommt mir alles schon etwas bekannt vor... unser Kind ist nun ein Jahr alt. Und ja, es wird nicht unbedingt leichter je aelter das Kind wird. Man gewoehnt sich auch ein Stueck weit an die Entfremdung. Das erste Jahr mit Baby ist hart und es wird nicht von alleine besser. Es ist harte Arbeit, dass man sich als Paar wieder naeher kommt.
Bzgl Duschen, deine Frau wird wohl wissen, dass das Problem nicht ganz logisch ist. Aber wie bereits oben erwaehnt, da schwingt einfach ein bisschen Neid mit. Ich bin den ganzen Tag mit Kind zusammen und jetzt duscht der so gemuetlich vor sich hin und ich habe schon wieder die Kleine. Natuerlich musst du auch Duschen, keine Frage. Aber solche Gefuehle machen nicht unbedingt Sinn.
Wie jemand anderes schon vorschlug, schnapp dir mal deine Tochter fuer zwei drei Stunden und lass deine Frau alleine zuhause oder gib ihr Gelegenheit regelmaessig etwas nachzugehen, wie zb Sport. Diese paar Stunden haben mir unheimlich gut getan und ich hatte danach auch wieder Kraft fuer mehr Zweisamkeit. Wenn man diese Moeglichkeit regelmaessig hat, ist man auch wieder besser auf seinen Partner zu sprechen (obwohl der ja nicht viel gemacht hat). Natuerlich arbeitest du hart fuer deine Familie. Aber selbst Arbeiten (weg vom Kind) kann schon mal Neid erzeugen.
Habt ihr Familie in der Naehe? Dann versucht wenigstens ein Mal im Monat eine Date Night zu haben. Kind abgeben bzw Oma kommt zu euch und beaufsichtigt das schlafende Kind und ihr geht Essen, ins Kino, Schwimmen, etc. Unternehmt was gemeinsam, so dass ich hinterher drueber reden koennt.

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von Expatwife am 09.11.2019, 17:08 Uhr

Das ist normal, wenn ein Kind da ist und Deine Aufgabe als Mann wäre, einfach auch mal (ja, auch 9 Monate lang) zurückzustecken. Deine Frau ist erschöpft und natürlich hat sie abends keine Lust mehr, sich auch noch um Deine Bedürfnisse zu kümmern, nachdem sie sich den ganzen Tag um die Bedürfnisse Eurer Tochter gekümmert hat. Zudem ist hormonell auch einiges gerade nicht im Normalzustand. Mein Vorschlag ist, dass Du Dich um Dich selbst kümmerst - und um Deine Frau.

Zum Duschen: Könntest Du Dir vorstellen, was sie triggert? Brauchst Du unverhältnismäßig lang? Kann sie allein duschen/zur Toillete gehen, oder ist das Kind dann auch mit im Bad? Warum duschst Du nicht, wenn das Kind im Bett ist und Deine Frau unter ihrer Decke auf dem Sofa lümmelt? Mir würde es auch stinken, wenn mein Mann erstmal gemütlich duschen geht, wenn er nach Hause kommt - und sowieso den ganzen Tag selbstbestimmt war - während ich mit dem Abendprogramm auch seines Nachwuches beschäftigt bin.

Am ehesten wirst Du die tolle Frau zurückbekommen, wenn Du ihr Zeitinseln für sie selbst verschaffst. Geh einkaufen mit der Kleinen, geht raus in den Zoo, seid für ein paar Stunden weg. So kann sich bei Deiner Frau wieder ein Gefühl für Frausein einstellen.

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von sun1024 am 09.11.2019, 17:38 Uhr

Huhu,

man sagt, das erste Jahr nach der Geburt des ersten Kindes ist das schwerste in einer Beziehung. Plötzlich ist man beschlagnahmt von diesem neuen kleinen Wesen, der Alltag von Vater und Mutter entzweit sich...

Ich kann mich den Tipps nur anschließen: bekommt wieder Zeit ohne dass Kind dazwischen!

Kannst du etwas weniger arbeiten?
Könnt ihr einmal die Woche einen Babysitterabend machen?
Kannst du mir dem Kind ne große Runde um den Block spazieren?

Ich denke, ihr braucht beide sowohl Zeit für euch allein als Persönlichkeit, als auch für euch zu zweit. Dann entdeckt ihr bald von allein wieder mehr Interesse aneinander.

LG sun

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von Hurch am 09.11.2019, 18:23 Uhr

Ich stimme meinen Vorschreiberinnen zu und möchte ergänzen, dass unser Kind zb mit ca 9 Monaten wieder ein ganz schwere Phase hatte. Er hat mich zu der Zeit viele Wochen lang kaum schlafen lassen, war tagsüber dauergrantig und nachts gab es Dauerstillen. Extrem anstrengend.
Und ja, ich war meinem Mann im Babyjahr sein relativ normales, selbstbestimmtes Leben extrem neidisch und hatte absolut keine Energie mich auch noch um seine Bedürfnisse zu kümmern, während für mich Dinge, wie Toilettengänge, Haare waschen, Essen und Schlafen problematisch waren.

Geduld, es wird eh besser, aber man muss auch gemeinsam in einen neuen Rhythmus finden, denn so wie früher wird es nie wieder. Man muss mehr planen und organisieren, weniger Dinge gehen spontan. Man muss eine neue gemeinsame Routine etablieren, in welcher Zweisamkeit integriert ist.
Vielleicht ist das aber auch derzeit für deine Frau noch nicht möglich, oder erst, wenn sie auch mal wieder Zeit für sich haben darf.

Noch ein Problem hatte ich, das mein Mann nicht hatte..
Während ich diejenige war die beim Sex ein Ohr beim Babyphone hatte, hat mein Mann oft genug nicht mal mitbekommen, wenn das Baby geweint hat. Man kann sich nicht sonderlich gut fallen lassen und ganz im Vergnügen aufgehen, wenn man eigentlich grade ans Baby denkt.. Sehr abtörnend echt..
Ich weiß nicht, ob das bei euch eine Rolle spielt, aber ich hab halt meine Erfahrungen dazu geschildert.

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von Lovie am 09.11.2019, 19:05 Uhr

Stillt deine Frau?

Bei mir wurde die Libido erst wieder normal als ich abgestillt hatte, ca. 2 Monate nach dem abstillen.

Mein Mann hat fast fünf Jahre durchgehalten, in der Zeit hatten wir maximal 4 Mal im Jahr Sex. Er tat mir schon leid und unsere Beziehung war aufgrund dessen auch ziemlich gefährdet... Geliebt habe ich ihn die ganze Zeit aber an meiner Unlust hat das nix geändert.

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von Maxikid am 09.11.2019, 19:17 Uhr

Bei uns kam es nie wieder in Schwung. Arbeitet dran. LG maxikid

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von Smudo am 09.11.2019, 20:21 Uhr

Ich hab jetzt noch nicht alles gelesen

Aber mich nervt immer das BILD welches in den hochglänzenden Prospekten
der Mütter Magazine verbreitet wird.

Glückliche Mama und glückliches Kind
Glücklicher Papa
Und natürlich auch.eine Top glückliche Familie/Paar..
Top gepflegter Haushalt und auch die frischgebackene Mama
Top frisiert und Top schlank
Den Haushalt mit links wuppend..
Usw

Die Wahrheit ist eine komplett andere

Müde müde und nochmal müde
Ein nörgeliges kl.Wesen ..zumindest manchmal..

Glücklich ist man trotzdem
Aber nicht so wie in diesen Prospekten..

Versucht am Wochenende viel.miteinander zu reden machen..
Wenn das kind schläft auch ausruhen..
Usw..

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von uriah am 09.11.2019, 20:31 Uhr

Hallo, du hast jetzt die Werktage beschrieben, an denen du berufstätig bist. Aber da gibts auch noch Wochenenden, Feiertage, Urlaubstage. Wie laufen die denn bei euch ab? An welchen Dingen könnt ihr was ändern, wo könnt ihr nichts dran ändern?

Ganz offensichtlich braucht deine Frau ein paar Dinge:

- Freiräume ohne Kind - vergrößern! (Babysitter, Omas und Opas einspannen, Tanten....)
- Freiräume vom Haushalt - vergrößern! (Haushaltshilfe, Angehörige einspannen, ....)
- menschliche Kontakte zu Erwachsenen - erweitern! (kann sie einen Abend mal weg in einen Rückbildungskurs, eine Gymnastikgruppe, einen Kurs oder zu zweit mit dir was machen?) Vor dem Fernseher sucht sie nämlich das, was tagsüber zu kurz kam, eine Abwechslung vom Kind, einen Anregung für den Kopf ... Ist aber leider nicht die beste Lösung dafür.

Auch du brauchst ein paar Dinge:
- etwas Sport!
- etwas Entspannung

und über die Zärtlichkeiten könnt ihr dann mal sprechen. Die kommen von selber wieder, wenn es euch beiden besser geht und ihr die Dinge besser bewältigt.

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von Lovie am 09.11.2019, 20:31 Uhr

Wir haben es geschafft und sind über den Berg :-)

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von Philo am 09.11.2019, 20:38 Uhr

Es liest sich, als ob Du mich beschreibst in den ersten Jahren nach den Geburten meiner Kinder. Dauermüde, dauererschöpft, permanent in Beschlag genommen. Von meinen Kindern und meinem Mann. ICH blieb komplett auf der Strecke.
ICH hätte mir damals gewünscht, mal ZEIT für MICH zu haben, ZEIT, in der keiner etwas von mir will - kein Kind, kein Mann, oder sonstwer.
Man kann mit so kleinen Kindern nichts, aber auch gar nichts von Anfang bis Ende machen. Schon Küche putzen brauchte manchmal 2 Stunden.
Man wird von Kindern permanent "belagert", auch körperlich. Man sehnt sich danach, einfach in Ruhe gelassen zu werden.
Es wird besser, wenn das Kind / die Kinder älter werden.
Alles Gute euch!
LG, Philo

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von ConnyJ am 10.11.2019, 16:20 Uhr

Hi!
Erstmal: Du hast mein volles Mitgefühl. Mein Mann hat das ganze jetzt schon zum vierten Mal durch, und er ist mein Held dafür. Es ist eine unglaublich anstrengende und kräftezehrende Zeit - für alle.
Ich muss allerdings ein kleines bisschen meinen Vorschreiberinnen widersprechen. Ich kann nicht unterschreiben, dass so ein Verhalten völlig normal ist. Die Ausgangslage - Erschöpfung, ständiges In-Anspruch-Genommen-Sein etc - ja, die ist normal, gerne auch drei Jahre lang. ABER: Frau kann lernen, damit umzugehen. Beim ersten Kind ist das SCHWER!!! Deswegen ist Hilfe nötig. Ob ihr das mit der Hebamme besprecht oder andere Leute habt, die euch Tips geben können - man kann daran arbeiten. Wichtig ist für deine Frau, dass eine Wochenbettdepression ausgeschlossen werden kann. Sowas kann schleichend verschleppt werden, und da wieder rauszukommen ist mega schwer. Es fällt nicht immer auf!
Du kannst deine Bedürfnisse kommunizieren. Aber achte darauf, dass du nicht forderst, und gleichzeitig Wertschätzung für ihre Familienarbeit ausdrückst. Hilf ihr, ihren Blick wieder auf euch als Familie zu richten. Das braucht Zeit und viel Feingefühl, je nachdem, was für ein Typ deine Frau ist.
Zum Thema Duschen (auch wenn du das nur als ein kleines Beispiel genannt hast): Frag sie doch einfach, wann es sie am wenigsten stören würde. Damit nimmst du ihr die Chance, zu meckern :). Das Nörgeln ist oft Frust, und weil sie den nicht am Kind auslassen will, kriegst du ihn ab. Das ist nicht schön, und du kannst ihr das gerne spiegeln - aber freundlich.
Du brauchst noch eine Weile langen Atem und ein dickes Fell. Mein Mann hat mir gerne mal den Spiegel auf humorvolle Art vorgehalten, so dass ich die Absurdität meines Verhaltens verstanden habe. Er hat mich einfach immer wieder daran erinnert: Auch wenn du jetzt kein Interesse an mir hast, ich habe Interesse an dir! Und wir als Paar sind immer noch genauso wichtig wie vorher. Nicht nur in körperlicher Hinsicht. Er hat mich viel nach unserem Alltag gefragt und sich die ganzen Kleinigkeiten angehört, die mich genervt haben. Auch nach x Wiederholungen. Bis heute. Das ist Wertschätzung, wo ich gemerkt habe, dass ich ihm wirklich wichtig bin.
Uns hat ein älteres, befreundetes Ehepaar geholfen, mit denen wir reden konnten. Die hatten diese Zeit schon hinter sich, konnten uns sehr gut verstehen und uns Hilfestellung für kleine Alltagssachen geben, die unsere Beziehung durch diese Dürre getragen haben. Es ist wirklich sinnvoll, sich Hilfe zu holen! Ihr müsst das nicht alleine schaffen! Schaut euch um, ob ihr Leute kennt, die da schon durch sind und die es eurer Meinung nach gut gemeistert haben.
Wenn es die nicht gibt, wendet euch an professionelle Stellen. Die üblichen Verdächtigen sind sicher kein Fehler.

Ich wünsche dir offene Augen, ein offenes Herz und viel Geduld. Ihr habt ein tolles Leben vor euch, eine Beziehung, die durch die Schwierigkeiten gestärkt und gewachsen hervorgehen kann. Aber dazu sind zwei nötig. Du hast - wie aus deinem Beitrag klingt - gute Voraussetzungen, für euch zu kämpfen. Ermutige deine Frau, das gemeinsam zu tun!
Ich wünsche euch dreien alles Gute!!!
LG
ConnyJ

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von Maikiki am 10.11.2019, 16:55 Uhr

Die Phase hatten wir auch gerade...
Vor der Geburt unserer Kleinen hatte ich auch Pläne gemacht für die Elternzeit ("Juhu, ein Jahr frei!"), eine Sprache lernen, Fotos sortieren etc. Und was war? Ich war froh, wenn ich es geschafft hatte, mir etwas Warmes zum Essen zuzubereiten.

Wer es also nicht selbst erlebt hat, mit einem Baby allein zu Hause zu sein, kann es kaum nachvollziehen, wie es ist, den ganzen Tag (und die ganze Nacht) nur die Bedürfnisse des Babys zu befriedigen.

Es ist eine extrem anstrengende Zeit, keine Zeit für sich selbst, nie allein, immer fremdbestimmt (nicht nur 10 Stunden am Tag, sondern 24), dazu der Schlafmangel.

Ich habe meinen Mann so sehr um die U-Bahn-Fahrten ins Büro beneidet, er konnte dort ungestört mal lesen und zur Ruhe kommen. Und wehe, er war mal länger als 5 Minuten auf der Toilette, wenn die Kleine wach war oder womöglich noch geschrien hat.

Für mich war auch das Größte, mal allein zu sein, so sehr ich die Kleine auch lieb habe. Das ging am leichtesten, indem ich das Haus verlassen habe, dann musste keine Wickeltasche gepackt werden (das hätte ja auch ich machen müssen bzw. viele Fragen dazu beantworten müssen), und ich bin mal rausgekommen. Eine Stunde allein im Café um die Ecke oder noch besser bei der Massage (das war mein größter Luxus alle paar Wochen) haben ausgereicht, um wieder relativ entspannt und glücklich zu sein.

Also schicke sie mal am Wochende allein raus und rufe sie in der Zeit nicht an, um etwa zu fragen, wo die Bodys sind ;-).

Für Paarabende außerhalb der eigenen vier Wände ist es wohl noch etwas früh. Hatten wir bisher auch noch nicht (unsere Kleine ist 14 Monate alt), nur mal tagsüber ein paar Stunden.

Du könntest ihr aber z.B. anbieten, ihr den Rücken oder -echter Liebesbeweis!- die Füße zu massieren. Richtig mit Massageöl und bitte ohne Hintergedanken, sonst wirkt es wie ein billiger Versuch... Der Rücken ist schon sehr beansprucht mit Baby, das wird ihr gut tun und ihr habt zumindest ein bisschen körperliche Nähe.

Bis sie mehr Nähe zu dir möchte, kann es noch ein bisschen dauern, gerade wenn sie noch stillt und/oder zu wenig Schlaf hat. Lass sie bezüglich Sex auf dich zukommen, aber gib ihr weiterhin Gute-Nacht-Küsse, umarme sie, nimm ihre Hand, aber einfach nur so, also ohne dass sie Druck verspürt, mit dir in Bett "zu müssen". Das soll ja keine Verpflichtung sein.

Sehr schön finde ich auch, dass mein Mann häufig gefragt hat: "Was kann ich tun?"
Dann konnte ich ihm sagen, dass er den Müll rausbringen könnte, die Kleine wickeln oder mir einen Tee machen etc. Dann hatte ich auch kein blödes Gefühl, ihn dauernd zu fragen, ob er dies oder jenes machen könne. Und er hatte das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun und mich zu unterstützen, auch wenn er nicht wusste, welche Breimahlzeit jetzt als Nächstes ansteht.

Also frag sie einfach regelmäßig ;-).

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Re: Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Antwort von pauline-maus am 11.11.2019, 21:24 Uhr

Für dich lief das leben die ganze Zeit ja weiter ,wie bisher.
Nur leider ist es das nicht wirklich so, denn ihr habt einen dritten Menschen, mit eigenen Bedürfnissen dazubekommen.
Das heißt ihr musst euch alle beide neu organisieren .
Deine Frau macht das gerade ,nur du haengst an alten Strukturen fest.
Setzt euch hin und erläutert eure Erwartungen an den anderen Partner und als Familie insgesamt.
Dabei muss jeder Abstriche machen und darf auch etwas fordern.
Das findet sich schon:)

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