Der große Knall - HILFE!!!

Hallo zusammen!

Ich habe vor einigen Tagen schon geschrieben - missglückter Urlaub etc., und erwähnt, dass mein Sohn momentan eine ziemlich schwierige Phase hat. Er ist zwei und normalerweise ein liebes und fröhliches Kind. Zur Zeit wird aber alles nochmal in Frage gestellt was eigentlich schon lange geklärt und kein Thema mehr war, er bockt viel und seine Stimmung wechselt ständig. Das ist natürlich anstrengend, da ich solche Phasen aber schon mitgemacht habe und weiß, dass sie wieder vorbeigehen, ist es für mich nicht das Hauptproblem. Momentan ist er sehr aktiv, wenn er morgens aufwacht springt er sofort aus dem Bett (bzw. taumelt weil er weit vor seiner üblichen Zeit aufwacht und aber nicht mehr schlafen will). Dadurch ist er tagsüber dann oft müde und das verursacht natürlich auch viele Schwierigkeiten. Aber wie gesagt, vor etwa einem Jahr hatte er eine ähnliche Phase und auch die ging wieder vorbei. Trotzdem lasse ich ihm natürlich auch nicht alles durchgehen, nehme ihm Spielsachen weg wenn er sie rumschmeißt, wenn er Theater macht bekommt er seinen Willen natürlich auch nicht, etc.

Das Hauptproblem ist für mich, wie mein Mann damit umgeht. Von Natur aus schon nicht der Geduldigste, flippt er im Moment permanent deshalb aus und ist mittlerweile so gereizt, dass schon Kleinigkeiten ausreichen, obwohl ich mich die meiste Zeit um das Kind kümmere. Das Wochenende war der blanke Horror. Samstag gab es einige Wutanfälle und schlechte Stimmung und ich musste mir wieder einmal anhören, dass "das Kind nicht normal sei" und meine Erziehung an den Problemen schuld. Sonntag war der Kleine war ganz brav, als er abends jedoch mit seinem Bobbycar-Traktor ein bisschen Lärm machte, rastete mein Mann wieder aus. Später gab es Theater weil der Kleine was nicht durfte und deshalb heulte, und mein Mann sagte wortwörtlich zu ihm "Ich mach das nicht mehr mit, du kannst zu deiner Oma ziehen bevor ich dir mal richtig wehtue." Ich war dermaßen schockiert dass ich nichts sagen konnte, nur wieder meine alte Leier dass ich weiß dass er momentan schwierig ist, aber dass das in dem Alter dazugehört (was mit Augenverdrehen und Mund verziehen kommentiert wurde, seiner Meinung nach erzähle ich totalen Quatsch und das sind alles immer nur Ausreden etc.).

Heute war der Kleine wieder superbrav und fröhlich, und hat nachmittags lange geschlafen, mein Mann hatte also jede Menge Ruhe. Abends wollte Junior dann nach dem Essen aus seinem Hochstuhl raus, lt. seinem Vater soll er aber drin bleiben bis wir alle mit Essen fertig sind. Generell finde ich es nicht schlimm wenn er wieder springen darf solange er uns in Ruhe essen lässt, aber ich will natürlich auch nicht immer die Meinung von meinem Mann untergraben. Der Kleine wollte raus, stand auf, mein Mann versuchte ihn mit Gewalt wieder runterzudrücken, brüllte ihn an, und sagte schließlich wieder: "Du kannst morgen gleich bei deiner Oma bleiben (ich will meine Eltern morgen besuchen), ich habe die Schnauze voll von Dir!" Diesmal anwortete ich: "Gut, dann bleiben wir morgen dort." Es folgten wieder Vorwürfe, auf meine Antwort meinte er "Was anderes fällt dir auch nie ein!" und ich sagte ihm, dass er mit solchen Aussprüchen dem Kind gegenüber die Grenze weit überschreitet.

Im Moment dreht sich mir echt der Kopf, mein Mann hat den restlichen Abend demonstrativ die Türen geknallt und nicht mehr mit uns gesprochen (ich allerdings auch nicht mit ihm). Ich weiß dass das kindisch ist, andererseits schaukeln die Emotionen sich dann richtig hoch und wir zoffen richtig. Ich bin von seinen Aussprüchen dermaßen schockiert dass ich wirklich überlege, meine Sachen zu packen und eine Weile zu meinen Eltern zu ziehen mit dem Kleinen. Das ganze WE hatte mein Mann miese Laune, für mich war das der reinste Psychoterror weil er mich dann auch mit Nichtachtung straft wenn er am Kind was auszusetzen hat, schließlich bin ich ja dran schuld wenn er sich nicht benehmen kann. Seit unser Kind auf der Welt ist, passt ihm ständig was nicht an ihm. Einige haben mich nach dem letzten Beitrag gefragt ob das Kind gewünscht war - absolut, mein Mann konnte es kaum erwarten. Mir wird langsam aber klar dass er von kleinen Kindern absolut keine Ahnung hat (er hat zwei Nichten, deshalb dachte ich er weiß ungefähr was das bedeutet) und auch unbelehrbar ist, ich könnte ihm Fachartikel unter die Nase halten, die Hebamme hat damals mit ihm gesprochen, aber er glaubt trotzdem nicht dass seine Vorstellungen und Erwartungen unrealistisch sind.

Sorry dass das alles so verworren klingt, ich könnte noch viel mehr schreiben über die Probleme die wir generell haben (er ist sehr nörgelig, kritisiert mich oft und hat fast unerreichbare Ansprüche an den Haushalt) und ich will ihn nicht als total schlechten Vater hinstellen. Aber solche Phasen kommen immer wieder wo er uns, seine Familie niederknüppelt, weil er irgendwie mit seinem Leben nicht klarkommt, und natürlich will er auch auf keine seiner Freiheiten verzichten. Wenn mit dem Kind was ist, ist es anstrengend genug, aber ich wüsste nicht was ich bei einem zweijährigen anders machen sollte, und mein Mann macht es immer noch schlimmer. Wie würdet Ihr jetzt reagieren? Der Kleine soll im September in den Kiga, das macht mich jetzt auch total fertig weil ich ihn von meinen Eltern aus da nicht hinbringen könnte - zu weit weg und ich habe kein eigenes Auto. Wäre echt dankbar für ein bisschen Zuspruch damit ich klarer sehe.