Partnerschaft

Forum Partnerschaft

seit 18 Tagen Single, und..

Thema: seit 18 Tagen Single, und..

...mir geht es phantastisch! Hallöchen, irgendwann schrieb ich mal, dass ich mich trennen will.. am 1.06. ist mein Mann nach 24 gemeinsamen Jahren und fast 20 Ehejahren ausgezogen. ICH (40) habe mich von ihm (fast 50) getrennt, bleibe aber mit den Kindern (18,15,12) hier im -gemietetem- Haus. Wir haben uns einfach komplett gegensätzlich entwickelt und seit Jahren nur noch als WG zusammengelebt. Gemeinsam hatten wir eigentlich nur noch die Kinder, das Klingelschild und die Dreckwäsche. Sex hatten wir das letzte mal vor gut 1,5Jahren. Ich habe mich vor ihn sogar geekelt, konnte ihn noch nicht mal mehr küssen. Da ich seit 18 Jahren alleinerziehend bin und sowieso unser komplettes Leben alleine organisieren musste, ändert sich für mich nicht viel. Also Mädels, wenn Ihr überlegt Euch zu trennen, aber Euch nicht traut: Es tut NICHT weh. Leider habe ich fü meine Entscheidung im Nachhinein gesehen viel zu lange gebraucht, nämlich gute 4Jahre Ich lebe endlich wieder LG Steffi

von SteffiSt am 18.06.2013, 08:23



Antwort auf Beitrag von SteffiSt

Erstmal freut es mich, dass es dir so gut geht. Ich bin die letzte, die sagt, man solle in einer unglücklichen Partnerschaft verharren, aber ein paar Punkte fallen mir auf: Du warst NICHT seit 18 Jahren alleinerziehend. Es ist komplett anders, ob die Kinder in die Zuständigkeit des einen Elternteils fallen, wegen Arbeitsteilung etc. (das ist bei uns auch so) oder ob einfach niemand anderer DA ist, der einspringen könnte, wenn es mal sein müsste, niemand, der mal ein Kind fährt, nachts eins tröstet, einen Kasten Sprudel mitbringt, mit dem man über die Kinder reden kann. Und, deine Kinder sind echt groß. Meine sind jetzt 9,11 und 13 und ich hätte natürlich auch keinerlei Probleme, alleine mit ihnen klarzukommen. Als sie 1,3 und 5 waren, ich noch nicht so routiniert und vor allem wegen der Kinder komplett zuhause angebunden, hätte ich "single" gar nicht lustig gefunden. Also freu dich deines Lebens aber scher nicht alle Alleinerziehenden über einen Kamm - und auch nicht alle gemäßigten Ehen. Lg Fredda

Mitglied inaktiv - 18.06.2013, 08:42



Antwort auf diesen Beitrag

Ich stimme Fredda zu. Eine Bekannte die sich mit 4 Kindern (jüngstes war 2) von ihrem Mann getrennt hat, sagte nach 6 Monaten, dass sie so eine Wut im Bauch hätte gegenüber den Leuten die ihr gesagt haben "Trenn dich, dann wird alles einfach" Nichts wäre einfacher. Die Probleme wären nur anders. (und ihr Mann hat sich wirklich um null und nichts gekümmert, kann heute an Papa-WEs immer noch nicht alle Kinder gleichzeitig nehmen) Sie bereue die Trennung nicht und wollte den Mann nicht zurück, aber die Trennung hätte nicht ihr Leben oder das der Kinder verbessert. Und so eine lange Trennungsphase ist vielleicht auch ganz gesund. Das man sich und den Kinder Zeit für "Trauer" gibt, sich bewusst von dem alten Leben zu verabschieden. Das entspannt auch nachher. Und eben auch, dass man nicht sofort alles hingeworfen hat, sondern dass man versucht hat zu reparieren.

von Erdbeere81 am 18.06.2013, 09:17



Antwort auf diesen Beitrag

Sehe ich nicht so. Es macht einen gewaltigen Unterschied ob man "nicht alleinerziehend" mit einem dritten großen kind lebt, oder als alleinerziehende mit zwei kleinen kindern. Da ist alleinerziehend mit zwei kleinen kinder um welten besser, denn da wusste ich mit dem wörtchen "freiheit" wieder etwas anzufangen. Lg

von yellow_sky am 18.06.2013, 18:33



Antwort auf Beitrag von SteffiSt

Es freut mich wenn es dir gut geht. Allerdings würde mich mal interessieren warum die vorher nicht gelebt hast. Wenn ihr nur noch WG hattet warst du doch nicht eingeschränkt, oder? Was hat dich denn gestört? Lg Reni

von Reni+Lena am 18.06.2013, 10:01



Antwort auf Beitrag von SteffiSt

Es freut mich, dass Du für Dich den richtigen Weg gefunden hast und es Dir damit gut geht. Allerdings muss ich sagen: DIR hat es NICHT weh getan! Oft tut eine Trennung aber weh, egal wie vernünftig sie auch sein mag. Manchmal ist es so wie bei dir und man fühlt sich befreit. Immerhin bist Du auch von der Last einer Entscheidung befreit... Nur ist es nicht immer so. Manchmal geht man diesen schweren Weg weil er richtig ist und trotzdem tut es weh, weil man sich eigentlich für die Zukunft was anderes gewünscht hat...

von Sanbee am 18.06.2013, 10:24



Antwort auf Beitrag von SteffiSt

... z.B. dass es "nicht wehtut", wie du schreibst. Ich denke, vielen tut es sehr wohl weh, sich nach so langen gemeinsamen Ehejahren zu trennen, da ist es dann vielleicht nicht so eindeutig gut und erleichternd wie jetzt bei dir, sondern es ist trotz allem auch ein schmerzhafter Abschied.... Dass es dir gut geht, ist ja schön und sei dir auf jeden Fall gegönnt :-)! Aber es ist halt nicht allgemeingültig.

von MM am 18.06.2013, 10:36



Antwort auf Beitrag von SteffiSt

Ich stimme auch in den Tenor der "Unken" ein - nicht, weil ich dir dein neues Leben nicht gönne, sondern weil ich glaube, dass es jetzt nach der anfänglichen Befreiungsphase auch für dich eine Phase geben MUSS, wo du wieder nachdenklicher wirst, wo vielleicht auch deine Kinder dich damit konfrontieren werden. Man "entsorgt" nicht einfach so schadlos 20 Jahre Zusammenleben, auch wenn man sich in der Partnerschaft seit Jahren einsam und alleinerziehend gefühlt hat. Wenn man sich nicht unterstützt gefühlt hat, dann tut das Gefühl, die Person, die man lange nur noch als Klotz am Bein empfunden hat, endlich los zu sein, erst mal gut. Das Nachdenken darüber wird sich (sollte sich für mich auch) sicher später noch einstellen. LG Nicole

Mitglied inaktiv - 18.06.2013, 12:59



Antwort auf diesen Beitrag

na meinst Du nicht, das auch Du die Phasen haben wirst, wo Du abends auf dem Sofa sitzt und über die Vergangenheit nachdenkst? Wo Du nachdenkst, was Du Deiner Familie "angetan" hast....?? Diese Phasen hab ich nach fünf Jahren noch! (glücklich getrennt, glücklich vergeben) Viel Glück

von Fru am 18.06.2013, 14:15



Antwort auf Beitrag von Fru

Phase hin, Phase her.... Natürlich stimmt all das, was bis jetzt geschrieben wurde! Für Dich fühlt es sich (jetzt) gut an, für andere würde es sich womöglich anders (schmerzvoller) anfühlen. So wie Du Dich anhörst, vermute ich, dass die Trennung eine gemeinsame Entscheidung war, die auch in der Umsetzung einigermaßen "sauber" verlief...(?). Trennungen verlaufen nicht immer so schadlos; Partner sind sich auch bei Weitem nicht immer einig oder zumindest vernünftig genug, um das Unausweichliche mit Anstand über die Bühne zu bringen - zum Wohle aller Beteiligten. Dennoch finde ich es gut, keine Angst vor diesem Schritt zu haben. Denn weitaus schlimmer als eine schwierige Trennung finde ich, wenn man es irgendwann bereut, sich NICHT getrennt zu haben. Ich bin nun wahrlich kein sprunghafter Typ, sondern sehr anhänglich... Ich sehe (und ahne daher) aber, wie sich eine "versäumte Trennung" nach Jahrzehnten anfühlt. Meine Mutter lebte über 30 Jahre in einer Beziehung, die keine mehr war. Die Ehe meiner Eltern war eine stille Katastrophe, aus deren Fängen sich meine Mutter nie befreien konnte. Heute bereut sie sehr bitter, dass sie ihre schönsten Lebensjahre damit vergeudet hat, auszuharren! Finanziell wäre sie unabhängig gewesen; ich war das einzige Kind - es wäre also alles machbar gewesen. Diese heutige Reue - ich kann es wie gesagt nur ahnen - muss unglaublich weh tun. Schmerz hin oder her, Phase hin oder her.... Eine Beziehung muss mir etwas geben; irgendetwas, das ich nicht missen möchte und das mir wichtig ist. Etwas, das ich an meinem PARTNER(!) festmache! Wenn mir aber gemeinsame Zeit nicht mehr wichtig ist und es nur noch darum geht, dass jemand mal einen Kasten Sprudel mit nach Hause bringt oder die Kinder nachts beruhigt...hm...nuja.... Beides kann ich auch selbst, auch wenn es mehr Zeit und Kraft kostet. Damit ich den Alltag leichter bewältige, verharre ich nicht in einer "toten" Beziehung. Ich hoffe, dass es bei uns nie soweit kommt. Aber WENN, dann hätte ich gerne die Kraft, keine unverhältnismäßig lange Zeit zu vergeuden.

von Butterflocke am 18.06.2013, 17:46



Antwort auf Beitrag von Fru

Ich habe mich 2001 nach 10-jähriger Beziehung getrennt, unser Sohn war damals 6. Ich hatte niemals eine Phase, bei der ich darüber nachgedacht habe, was ich der Familie "angetan" habe. Es war vielmehr bloße Erleichterung, den Schritt endlich gemacht zu haben und ich habe diese Trennung KEINE Sekunde bereut. Es war einfach richtig. Bei dir war das offenbar anders. Wie es bei Steffi sein wird - keine Ahnung. Ich wollte eben nur beitragen, dass es tatsächlich so sein kann, dass man sich trennt und einfach nur froh ist. Im Nachhinein habe ich allerdings nicht bereut, so lange gewartet zu haben, denn ich sehe es eher so: mein Leben wäre ohne all diese unglücklichen Stationen niemals da, wo es jetzt ist und da ich jetzt sehr, sehr glücklich bin, musste das eben alles so sein.

von Jeanette40 am 18.06.2013, 19:48



Antwort auf Beitrag von Jeanette40

was die Sache ansich angeht, bin ich auch absolut überzeugt, nein ich weiß, das es absolut das Richtige damals war! Total und da gibts keinen Zweifel!!! Aber trotzdem hab ich meinem Kind somit die Chance genommen, in einer intakten Familie aufzuwachsen...das hat MIR Kopfzerbrechen bereitet....und natürlich war es auch finanziell viel leichter....

von Fru am 18.06.2013, 20:01