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Geschrieben von simone34 am 21.01.2006, 12:20 Uhr

Ich weiß nicht wo ich sonst fragen könnte...

und setze mein Problem hier hinein.

Hallo erstmal,

im Moment bin ich etwas durcheinander. Und zwar folgendes:
1990 ist meine Mutter mit 39 Jahren verstorben. Sie wurde in Berlin beerdigt, wo auch die ganze Familie lebt. Ich wohne inzwischen in München. Das Grab ist ein Familiengrab, dass heisst, dort liegt auch die Oma meiner Mutter, deren Mutter und der Opa meiner Mutter. Als meine Mutter starb, hat meine Tante für 20 Jahre die Grabpflege bezahlt. Das läuft nun 2010 aus. Gestern Abend habe ich mit meiner Oma telefoniert. Sie sagte, wenn die 20 Jahre rum sind, wird das Grab aufgelöst und der Stein entsorgt. Ich habe sie dann gefragt, wss denn mit der Urne meiner Mutter passiert und sie meinte, die Asche würde verstreut werden und die Urne halt weggeworfen. Ich dachte mir fällt das Telefon aus der Hand. Auf meine Frage, wo die Angehörigen denn dann hingehen, sagte sie, nirgendwo ist ja nichts mehr da. Das Grab würde dann zugemacht werden, es existiert halt dann nicht mehr.
Ich meine, es ist doch auch ihre Tochter, wie kann man das denn zulassen. Ich würde für mein Kind noch 100 Jahre bezahlen, aber doch nicht das Grab zuschaufeln lassen. Ich spiele jetzt mit dem Gedanken, meine Mutter hier zu mir nach München zu holen. Ich weiß das es teuer ist und viele von Euch vielleicht auch anders denken. Aber sie ist doch meine Mutter!!! Und Geld sollte doch dabei keine Rolle spielen. Anscheinend hat die liebe Familie Angst, noch einen Cent bezahlen zu müssen. Ich habe zum Glück die Grabpapiere und werde mich am Montag gleich ans Telefon schwingen.
Ich war bis heute nur 2x am Grab, was mir auch immer und immer wieder vorgehalten wurde. Aber ich konnte da nicht hin und meine Mutter hat vor ihrem Tod gesagt, Simone, wenn Du nicht zum Friedhof kommen willst, dann laß es. Wir konnten vorher noch viel besprechen, da uns noch gut eine Woche blieb, bis sie dann verstarb. Nur weil ich nicht hinging, können die mich doch nicht so übergehen. Sie müssen mich doch auch fragen, oder?
Sagt doch mal bitte was dazu!


Verzweifelte Grüsse von Simone

 
10 Antworten:

Das ist doch wirklich deine Sache!

Antwort von Maps am 21.01.2006, 12:27 Uhr

Liebe Simone,
ich finde, daß alleine nur du (und evtl. Geschwister) bestimmen darfst, wie mit dem Grab deiner Mutter weiter verfahren wird!
Lass dir nichts vorwerfen, jeder geht mit Trauer ganz anders um ...
Ich könnte - nach dem Tod meines kleinen Bruders im Alter von 5 Wochen - nicht wieder in der Trauerhalle Abschied nehmen, also am offenen Sarg. Meine Mutter wirft mir das schon jetzt mehr oder weniger vor! Naja, anderes Thema ...

Halt die Ohren steif, telefonier`dir am Montag die Ohren heiß, aber lass dich nicht unterkriegen!

Maps

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Re: Das ist doch wirklich deine Sache!

Antwort von Jutta1974 am 21.01.2006, 12:36 Uhr

Hallo,

ich kann dich auch sehr gut verstehen.

Informiere dich darüber, welche Möglichkeiten es gibt, das Grab kann meines Wissens nach auch weiterhin erhalten bleiben, meine Uroma ist 1955 gestorben und das Grab gibt es heute noch.

Vielleicht geht es deinen Verwandten auch um die Grabpflege, das kann nämlich ziemlich viel Arbeit sein, wenn im Sommer jeden Tag gegossen werden muss. Da gibt es aber bestimmt eine Lösung.

Dass deine Oma das Grab ihrer Tochter nach 20 Jahren nicht erhalten will, verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht.

Viele Grüße

Jutta

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Re: Das ist doch wirklich deine Sache!

Antwort von jessica261179 am 21.01.2006, 12:42 Uhr

Warum zahlst du es nicht einfach,dann wird das Grab nicht aufgelöst?

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@Jessica...

Antwort von simone34 am 21.01.2006, 12:53 Uhr

weil ich, nach dem Gespräch, nicht mehr für die Sippe bezahle, damit sie weiter scheinhelig dahin gehen können. Ist denen ja eh egal.
siehe Ausgangsposting) Also kann ich meine Mutter auch ganz da wegholen. Das ist mehr als überfällig. So sind wir wieder ganz nah beieinander, wie es zu Lebzeiten schon war.


LG Simone

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Re: Ich sehe das ganz anders! (laaaaang)

Antwort von spiky73 am 21.01.2006, 13:08 Uhr

hallo simone,

vielleicht kannst du meine einstellung dazu nicht nachvollziehen -

bei uns in der gemeinde ist es so, dass man eine grabstelle fuer 25 jahre kauft (bzw. 20 fuer kindergraeber), und nach dieser frist werden die graeber eingeebnet. das bezieht sich auf einzelgraeber, wie es mit familiengrabstellen aussieht, oder mit der moeglichkeit, eine fristverlaengerung zu erwirken, weiss ich nicht.
ich weiss aber, dass die "ende der ruhefrist" bei uns im amtlichen mitteilungsblatt bekanntgegeben wird, damit sich die angehoerigen rechtzeitig um die verwertung des grabsteins, der pflanzschalen, grablampen etc. kuemmern koennen.

ich muss gestehen, dass ich absolut kein friedhofsgaenger bin, weil mir das ueberhaupt nichts bedeutet. schliesslich liegt da die tote huelle eines menschen, aber das heisst doch nicht, dass ich am grab stehend, eine "spirituelle verbundenheit" mit dieser person empfinde.
meine uroma (muetterlicherseits) ist 1981 gestorben, damals war ich 8 jahre alt, meine oma (vaeterlicherseits) 1991. ich kann heute, nach dieser langen zeit insbesondere im hinblick auf meine uroma nicht mehr sagen, dass ich eine besonders enge beziehung zu ihr gehabt haette. dazu war ich noch zu klein, und meine uroma in meinen augen eben eine "alte frau" mit faltiger haut. aber: es gibt durchaus situationen, die sich mir damals eingepraegt haben. meine oma war 6 jahre juenger als meine uroma, also zum zeitpunkt meiner geburt auch schon eine "alte frau", aber ich habe als kind viel zeit bei ihr verbracht, sie hat spaeter in unserer familie gelebt, und es gibt an sie noch sehr viele, frische erinnerungen.
von uroma und oma hab ich noch etwas "geschirr" retten koennen und noch einige andere haushaltsgegenstaende, die ich auch heute noch im gebrauch habe. uralte steingutteller, die eigentlich keinerlei wert haben, keramikschuesselchen, eine kleine giesskanne etc. etc. und jedesmal, wenn ich diese dinge in der hand halte, kommen erinnerungen an die personen hoch, mit denen sie verbunden sind. DAS koennte mir kein grab der welt geben.
durch diese erinnerungsstuecke sind diese mir lieben menschen in mein alltagsleben eingebunden.
verstehst du, was ich damit meine?

und nochwas kommt dazu: vor knapp 2 jahren hatte ich kurze zeit einen freund, der sehr jung verwitwet war. er lernte mich kurze zeit nach dem tod seiner frau kennen, und versuchte wohl, durch diese beziehung eine luecke auszufuellen, oder fuehlte sich durch mich an sie erinnert.
aber: er schien kein grosses interesse daran zu haben, sich um das grab zu kuemmern (seine wohnung dagegen war vollgepfropft mit persoenlichen gegenstaenden seiner frau, das war wie ein museum). die familie seiner verstorbenen frau, die mich uebrigens SEHR liebevoll aufnahm, wuenschte sich dagegen, dass die tote tochter einen besonderen grabstein bekommen sollte, der alle anderen steine auf dem friedhof ueberstrahlt. und so stand ich irgendwie zwischen allen fronten, weil jeder dachte, ich solle auf den anderen positiv einwirken und zuenglein an der waage spielen. zuguterletzt kaufte die familie der verstorbenen (seine schwiegerfamilie) einen grabstein fuer 8500 euro. ich muss sagen, ich fand das damals furchtbar.
und ich habe fuer mich beschlossen, wenn ich sterbe, moechte ich einfach beerdigt werden, ohne grossen pomp. mir waere es lieber wenn meine angehoerigen mit dem geld etwas gutes und sinnvolles tun, statt mir einen felsbrocken auf dem kopf zu stellen, um es mal ueberspitzt darzustellen.

ich habe eine tochter, ein teil von mir lebt also weiter - und wenn ich die gewissheit haette, dass sich mein kind in liebe an mich erinnert, dann waere alles andere fuer mich unwesentlich.

auch wenn ich zum eigentlichen problem jetzt nichts beigetragen habe, vielleicht verstehst du, was ich meine und es hilft dir bei deiner entscheidungsfindung.

liebe gruesse,
martina

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Laß es...

Antwort von Nele03 am 21.01.2006, 14:11 Uhr

...--ich würde mir jetzt zu Lebzeiten nicht wünschen,daß mein Grab länger erhalten bleibt oder ich "umgebettet"werde,wichtiger ist der Platz im Herzen,vielleicht eine Kerze,die regelmäßig zu Hause angezündet wird neben einem Bild.
Auch wenn ich von Deiner Mama nix weiß,aber ich denke nicht,daß sie das gewollt hätte,daß Du Dich in Unkosten schmeißt,das Grab,die Überreste sind nicht wichtig!!!
Wichtiger ist,daß Du an sie denkst,den Kindern von ihr erzählst und das Geld ist sionnvoller in die Kinder angelegt.
Ich hoffe,das kommt jetzt nicht allzu herzlos rüber,soll es nämlich absolut nicht,ich wollte nur sagen,wichtig ist,daß sie in Deinem Herzen ist!

Liebe Grüße,Nele03

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Kann ich verstehen...

Antwort von Frosch am 21.01.2006, 18:33 Uhr

Hallo!

also erstmal: Ich kann verstehen, daß Du einen Ort haben willst, zu dem Du irgendwann mal hingehen und trauern und/oder reden kannst. Wir haben uns damals in der Hektik leider für ein Urnengrab in einer Urnenwand entschieden, und ich würde heute so gerne ein Grab haben, wo ich Blumen pflanzen kann und mit meiner Mama "reden". Das kann man nur verstehen, wenn man einen engen Angehörigen verloren hat...

Aber wenn Du nur zweimal hingegangen bist - das ist völlig OK - mußt Du bedenken, daß auch in Zukunft eine Menge Kosten auf Dich zukommen. Wenn Du sie zu Dir holst und von einem Gärtner das Grab pflegen läßt. Ein ungepflegtes Grab schaut wirklich elend aus...

Vielleicht hast Du die Möglichkeit, Dir die Urne geben zu lassen und verstreust die Asche an einem Ort, wo sie gerne war (Wald spazieren zB.).

Du solltest Deiner Oma/Verwandtschaft keinen Vorwurf machen, sie gehen mit der ganzen Sache halt anders um. Ist vielleicht ein Selbstschutz, denn es ist grausam, wenn das Kind vor dem Elternteil stirbt...

LG Antje

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Verstehe Dich auch

Antwort von Tina und Lara am 21.01.2006, 18:52 Uhr

Hallo,

es gibt die Möglichkeit der Überführung durch ein Bestattungsunternehmen. Du musst Dich vorher an die zuständigen Friedhofsverwaltungen wenden. Vielleicht geht es bei Dir auch.
Ich habe vor kurzem innerhalb von elf Monaten meine Mutter und meinen Vater verloren, bin aber kaum in der Lage ans Grab zu gehen, weil es zu weh tut. Gerade jetzt, weil meine Eltern die Geburt ihrer Enkelin nicht erleben konnten. Aber ich rede immer mit ihnen, dazu brauche ich kein Grab. Mein Vater brauchte es, um meiner Mutter nahe sein zu können.
Jeder geht nun mal mit seiner Trauer anders um.

Erkundige Dich doch einfach mal. Danach kannst Du Dich ja immer noch entscheiden.

Liebe Grüsse
Tina

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Re: Ich weiß nicht wo ich sonst fragen könnte...

Antwort von Ursula05 am 21.01.2006, 19:42 Uhr

Hallo Simone,

also, wenn mir ein verstorbener lieber Mensch so nahe gestanden hätte, würde ich mich auch darum kümmern, daß das Grab oder die Urne erhalten bleibt. Ich finde es kommt drauf an, ob es einem etwas bedeutet!
Wenn ich das Geld dazu hätte und es bedeutet mir was, dann würde ich es auch tun!

Liebe Grüße, Ursula

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Re: Ich weiß nicht wo ich sonst fragen könnte...

Antwort von RamonaD am 21.01.2006, 19:56 Uhr

Hallo Simone,
ich kann dich einerseits verstehen, andererseits aber nicht.
Meine Tante(sie war mir sehr sehr sehr wichtig und eine meiner besten Freundinen) ist gestorben, als ich 17 Jahre alt war. Sie hat ihren Körper zu medizinischen Zwecken zur Verfügung gestellt. Somit gab es auch keine Beerdigung, ein Grab, kein Nix!
Sie war einfach weg!!! Das war schwer für mich und ich habe ein Grab zu dem ich hätte gehen können um mit ihr zu sprechen, bei ihr zu sein, ihre "Nähe" zu spüren sehr gewünscht.
Ich denke ein Grab kann zur Trauerverarbeiten wichtig sein, aber in dieser Zeit habe ich gelernt, dass nur ihr toter Körper in diesem Grab gelegen hätte.
Ich denke, dass die "wichtigen" Dinge der verstorbenen Person nicht im Grab stecken, sondern in unseren Herzen.
Da du bisher nicht zum Grab deiner Mutter gegangen bist(weil du es nicht konntest, was ja auch völlig o.k. ist!!!!!), versteh ich nicht so recht, warum du jetzt über die Auflösung des Grabs so erschüttert bist.
Du brauchst das Grab doch gar nicht zur Trauerbewältigung. Du gehst nicht hin weil du es nicht kannst, warum willst du dann an dem Grab festhalten?
In diesem Grab steckt "nur" die Asche des Körpers deiner Mutter, nicht ihr Geist, ihre Seele, ihre Art, das was sie ausmachte, sondern "nur" die Asche ihres Körpers.
Wie gesagt, dass ist letztendlich mein Denken, mein Fühlen.
Wenn du letztendlich gern das Grab deiner Mutter erhalten möchtest ist das ja auch völlig o.k. dann tu es.
Was die "Umlegung" des Grabs zu Dir nach München angeht, solltest du dir aber deinen Beitrag selbst noch einmal durchlesen und Dir überlegen, ob das wirklich so richtig wäre.
Hir deine Worte:

Das Grab ist ein Familiengrab, dass heisst, dort liegt auch die Oma meiner Mutter, deren Mutter und der Opa meiner Mutter.
Ich meine, es ist doch auch ihre Tochter, wie kann man das denn zulassen. Ich würde für mein Kind noch 100 Jahre bezahlen, aber doch nicht das Grab zuschaufeln lassen.

Aber es liegt dort doch auch deine Urgroßmutter, deren Mutter und dein Urgroßvater!!
Sind die weniger Wert wie deine Mutter? Vielleicht weil du sie weniger kanntest? Oder vielleicht auch nicht sehr mochtest?
Wie gesagt, ich kann es trotz dessen dass ich anders denke verstehen dass du das Grab deiner Mutter erhalten möchtest und dass du das Handeln deiner Großmutter "hart und kalt" findest, aber warum bist du den anderen Menschen, die in diesem Grab liegen genauso "hart und kalt" gegenüber?
Liebe Grüße
Ramona

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