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Geschrieben von mariepet am 02.01.2011, 23:43 Uhr

Verzweifelt,Vertrauen und Sucht

Hallo,
eigentlich schreibe ich unter anderem Namen hier, allerdings meist nichts zu persönliches. Heute muss ich mir etwas sehr persönliches von der Seele schreibe und suche dringend nach anderen Blickwinkeln.

Ich bin mit meinem Freund seit 8 Jahren zusammen, ich habe 2 Kinder (nicht mit ihm) von 9 und 11 Jahren.Wir leben nicht zusammen und hatten das auch nicht vor.
Unsere Beziehung war nie ganz einfach, aber es gab immer Vertrauen und Ehrlichkeit beiderseits. Er erzählte mir immer von seinen Besuchen in der Spielhalle. Ich war natürlich wenig begeistert. Zunächst war es für ihn eine Einengung seiner Persönlichkeit. Er schätz seine Freiheit und gibt diese nicht auf bla bla.
Wobei bla bla darauf bezogen ist, dass er vor der Wahrheit, nämlich seiner Spielsucht davon läuft. Im Grunde bin ich nämlich keine besonders vereinnehmende Person und würde das auch nicht schätzen.
Es kommt immer mal dazu, dass er sein Konto leer räumt und sich Geld bei mir borgt. Dieses wird immer sachgerecht (Lebensmittel o.ä) verwendet und sofort zurückgezahlt.
Er findet seine Spielerei mittlerweile auch krankhaft und ärgert sich tierisch über sich selbst. Zeitweise hatte ich sogar seine Konto-/Kreditkarte und habe ihm Geld gegeben. (Hier wieder das Problem der Kontrolle!)
Dieser Spieldrang tritt mal mehr mal weniger auf aber immer mit der Pleite verbunden.
Was immer damit verbunden ist, ist die tatsache, dass er während des Spielens nicht an sein Telefon geht und sich nicht meldet.
Nun hat er letzte Woche sein Handy verloren und als ich anrief ging ein Fremder dran, der es gefunden hatte. Ich holte das Handy dort ab und aufgrund des genannten Fundortes war mir klar, dass er wieder spielen sein muss. Ich fuhr dort hin, habe das weitere Spiel unterbunden und ihm sein Telefon gegeben. Der Vorfall war ihm schrecklich peinlich aber es war in Ordnung.
Heute nun war er mal wieder den ganzen Abend "verschollen" sodass ich vermutete, er sei spielen. Alles weitere ergibt jetzt das Drama:
Ich fuhr also wieder dorthin aber er war nicht da. Ich traf jedoch einen Freund. Als ich weg war muss dieser einen weiteren Freund, mit dem er unterwegs war erreicht haben und ihm erzählt haben, dass ich da war.
Nun meldete er sich war stinkesauer, dass ich ihm hinterherspioniere und es kam zum Streit.
Und er war nicht spielen. Der Punkt des hinterherspionierens ist ja nunmal richtig,wobei mein Verdacht ja nicht zutraf. Ich habe mit meinen Sorgen argumentiert.
Nun sind wir sehr unversöhnlich jeder nach Haus gegangen und mich plagt das schlechte Gewissen auf der einen Seite aber auch die Angst, dass er mich nun verlässt auf der anderen(O-Ton: hat so ja alles keinen Sinn mehr).
Wie gesagt ist dieses Spielen im Grunde unser einziges Problem, sonst passt alles prima.

Das war nun ein grober abriss dessen, was geschehen ist. Könnt ihr mir eure Sichtweise auf die Dinge schildern?

Danke
pet

 
8 Antworten:

Re: Verzweifelt,Vertrauen und Sucht

Antwort von vanessa1602 am 03.01.2011, 0:03 Uhr

Das ist als Aussenstehende natürlich immer alles so leicht gesagt.
Erstmal finde ich nicht, dass du ein schlechtes Gewissen haben musst. Denn ich verstehe dein Verhalten nicht als Hinterherspionieren, du machst dir schließlich Sorgen um ihn und die Problematik mit dem Spielen hast du dir ja nicht ausgedacht... dass er sauer reagiert soll doch nur vertuschen, dass es genau so gut hätte sein können, dass du ihn beim Spielen erwischt.

Aus eigener Erfahrung muss ich leider sagen, dass du sehen solltest, dass du von ihm weg kommst. Du wirst da immer mehr mit rein gezogen und fühlst dich irgendwann mehr für SEIN Problem zuständig als er selbst. Zumindest habe ich die Erfahrung mit einem alkoholsüchtigen Partner gemacht. Du wirst ihn nicht ändern können, wenn er es nicht selber will. Und deshalb musst du dir überlegen, ob du so eine Beziehung willst. Willst du einen Partner haben, der zwischendurch immer mal wieder "verschollen" ist, der seine Freiheit vorschiebt um seine Sucht auszuleben?
Wenn du dir so eine Beziehung vorstellen kannst, brauchst du ihm ja eigentlich gar nicht hinterher zu fahren, sondern kannst ihn einfach machen lassen. Wenn du damit nicht glücklich bist, dann stell ihm ein Ultimatum und trenn dich ggf.

Das sind meine schlauen Worte dazu :-) (ich hab es übrigens nicht geschafft damals konsequent zu sein, und war am Ende die Verlassene und habe kostbare Lebenszeit "verschwendet")

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Re: Verzweifelt,Vertrauen und Sucht

Antwort von mariepet am 03.01.2011, 0:12 Uhr

Oh je das klingt nicht gut,habe ich mir fast schon gedacht.
Wer weiß, vielleicht bin ich ja nun auch die Verlassene,was schrecklich für mich wäre!

Ich habe schon jetzt das Gefühl mir mehr Sorgen als er zu machen.
Das blöde ist nur, dass er sich ja ändern will! Ich will ihm auch dabei helfen. Die Ec-Karten etc. hat er mir freiwillig gegeben um eben nicht ans Geld heranzukommen. Er will und schafft es nicht, möchte keine anderen Hilfen in anspruch nehmen. Ihm ist sehr wohl bewusst, dass es krankhaft ist, kann aber nicht selbstständig da heraus.Sucht eben.
Ich möchte soooo gern helfen und soooo gern hätte ich die Zeit wieder in der alles gut war!
Die Reaktion soll vermutlich auch vertuschen, aber ich kann auch verstehen wenn er sagt:mensch was sollen die Leute denken. klingt vielleicht platt, aber natürlich gibts Gerede. Wer hat das schon gern?
Hach so ein Mist!
Danke für deine Antwort

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Re: Verzweifelt,Vertrauen und Sucht

Antwort von Jeanette40 am 03.01.2011, 0:54 Uhr

Spielsucht ist gleich Sucht, wie auch Alkoholsucht oder Drogensucht. Wenn er keine fremde Hilfe in Anspruch nehmen will, wird er es nicht schaffen. Der erste Weg, wenn er WIRKLICH vor hat, damit aufzuhören, führt zur ortsmäßig zuständigen Suchtberatung. Dort wird dann besprochen, ob eine Klinikeinweisung mit Schwerpunkt Spielsucht (gibt es wirklich) Sinn macht. Ambulant klappt das leider mit dem Entzug sehr selten. Im Prinzip bist du bereits in der Rolle der Co-Abhängigen, das mit dem "Vertuschen" ist nichts anderes, als wenn du bei einem Alkoholkranken den Chef anrufst und ihn krankmeldest, wenn er mal wieder nicht rauskommt morgens wegen Alk am Abend vorher. Das "Geld zuteilen" erinnert mich stark an "kontrolliertes Trinken". Siehst du die Paralellen? Nochmal: Spielsucht ist eine schwerwiegende Suchterkrankung, die man sich nicht schön reden sollte. Es gibt Menschen, die verspielen Haus und Hof, ohne Rücksicht auf die Familie.

P.S. Es gibt bei der Suchtberatung auch immer Angehörigengruppen, ich glaube, die Scham, mit bekannten Freunden darüber zu reden, ist für einen selber auch recht groß.

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Re: Verzweifelt,Vertrauen und Sucht

Antwort von Fru am 03.01.2011, 7:47 Uhr

Wenn er sich ändern will (und nur dann hat Eure Beziehung eine Chance) dann reicht es nicht, ihm seine EC Karte "wegzunehmen" das geht nur mit professioneller Hilfe. Aber sag das mal einem Süchtigen. So lange wie er das nicht einsieht, kann ihm nicht geholfen werden.

Die Sache mit dem Hinterherspionieren verstehe ich, zumindest, was DEINE Seite angeht. Wenn man seine Seite sieht, ist es sicher echt ätzend, wenn die Freundin hinterher rennt. Ist ja auch ne Form von Demütigung....

Was Euch bzw. ihm wirklich hilft, ist ne Therapie.

LG

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Re: Verzweifelt,Vertrauen und Sucht

Antwort von celmin am 03.01.2011, 9:05 Uhr

Du wirst ihn nicht ändern können und helfen schon gar nicht. Er ist spielsüchtig und egal was DU auch machst, er wird es nicht lassen. Schlimm finde ich, dass Du Dich so verantwortlich fühlst. Er ist für sein Leben selbst verantwortlich, er ist immerhin erwachsen.
Du solltest Dich nicht wegen dem "Hinterherspionieren" schuldig fühlen. Warum suchst Du die Schuld eigentlich immer bei Dir?
Dreh den Spieß um, sag Du kannst es so nicht mehr mit ihm aushalten. Entweder er fängt eine Therapie an oder Du musst ihn einfach loslassen. Ich weiß natürlich, dass das nicht so einfach ist. Aber DU kannst ihm in dem Moment nicht helfen. Er muss das selbst wollen.
Die einzige Verantwortung die Du hast, ist die gegenüber Deinen Kids.

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Re: Verzweifelt,Vertrauen und Sucht

Antwort von babyproject am 03.01.2011, 10:04 Uhr

Das ist ein ganz heikles Thema, ich hatte einen spielsüchtigen Mann, daran ist leider unsere Ehe kaputt gegangen weil er sich nicht helfen lassen wollte, keine Therapie machen. Ich hatte auch alles für ihn getan, egal was verziehen, daß er mich bestohlen hat, als ich mit unserem Wunschkind schwanger war all das...aber es hat nix gebracht... die Sucht war stärker leider, er war dann auch immer wieder über Wochen untergetaucht, ständig pleite ich musste alles finanzieren bis ich körperlich zusammengebrochen bin und mich getrennt habe. Ich vermisse ihn immer noch weil er meine große Liebe war aber ich und unser Kleiner hatten keine Chance gegen die Sucht, er hat sie stärker werden lassen.
Ich kann Dir nur den Tip geben grenze Dich ab, auf keinen Fall ihn mit Geld unterstützen lass ihn da auflaufen, damit tut man den Süchtigen nix gutes, und er und ich wünsche Dir das von Herzen muss von selber die Therapie machen wollen.
Wünsche Dir das Happy End, das es bei uns leider nicht gab, aber bitte fühle Dich nicht verantwortlich und grenze Dich da ab sonst kommst Du in einen unguten Strudel... denk an DICH und die Kids...alles Gute!

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Re: Verzweifelt,Vertrauen und Sucht

Antwort von mymelchen am 03.01.2011, 11:20 Uhr

hallo,

ich war jahrelang mit einem spielsüchtigen verheiratet, betonung liegt auf war.
ob er in den letzten jahren noch gespielt hat weiss ich nicht (laut seiner aussage nicht), mir war es irgendwann egal hauptsache alles war bezahlt und wir hatten zu essen.
massig umzüge, kaum was zu essen usw. ich war so blöd und habe etliche entschuldigungen und ausreden geglaubt und war noch blöder fast 10 jahre mit ihm verheiratet gewesen zu sein.
du kannst nichts machen aber was ich JETZT machen würde ist ihn nicht zu unterstützen, leihe ihm kein geld auch wenn er dieses für essen usw ausgibt, damit unterstützt du seine sucht weil er sich denkt och zu essen krieg ich ja kann ich noch mehr verzocken.
heute erzählt er manches mal er würde zum kaffee trinken "auf die ecke" seine spielothek gehen aber natürlich nicht spielen
ich glaub es nicht und ich bin überglücklich das dieses gefühl, des zweifelns, weg ist.

wenn du mehr wissen willst gerne per pn.

lg

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Re: Danke für die vielen Antworten

Antwort von mariepet am 03.01.2011, 19:04 Uhr

Hallo,
ich danke euch für die vielen Antworten. Durch die Bank weg genau das, was mein Kopf mir sagt. Mein Herz spricht da eine ganz andere Sprache.
Mein Arbeitstag war die reine Hölle. in der Mittagspause war ich draußen heulen, nachdem ich eure Beiträge gelesen habe.
Es geht mir echt besch... Und warum mir?
Nun zu Hause ist es kaum besser. Mein Schädel brummt ich sitz hier und kann kaum verbergen wie mies es mir geht. Sobald die Kids im Bett sind wirds sicher wieder ganz schlimm.
Wenn ich´s irgendwie aussitzen kann wirds hoffentlich besser.

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