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Geschrieben von betty71 am 08.07.2008, 21:31 Uhr

Wie gehts weiter? - Achtung lang!

Hallo,

ich weiß einfach nicht, wie es weiter gehen soll.
Ich lebe seit 8 Jahren mit meinem Partner zusammen, nicht verheiratet, 2 Kinder (1 und 3), 15 Jahre Altersunterschied. Er hat schon 2 Kinder von 2 Frauen, 13 und 23.
Bis 2003 lief alles gut, wir hatten ein schönes Leben, viel Luxus, viel Urlaub, viel Zeit, auch viel Geld (er von Hause aus, ich hatte einen sehr guten Job). In 2003 hatte er ein kurzes Verhältnis, angeblich war nichts gelaufen, ich hatte es von mir aus direkt bemerkt. Ab da war die unbeschwerte Zeit vorbei, eigentlich war noch alles ok, aber eben auch nicht mehr. Er wollte keine weiteren Kinder, er hatte ja schon welche. Und heiraten wollte er auch nicht, war er ja schon einmal (vor meiner Zeit), mit einer richtig teuren Scheidung für ihn. Ich habe mich schließlich mit dem Nachwuchs durchgesetzt, er hat "nachgegeben", 2005 wurde die Kleine geboren.
Ich habe nach 4 Monaten weiter gearbeitet, er hat sich im Grunde nie in irgendeiner Weise in die Betreuung oder Pflege oder Erziehung eingebracht, nicht nachts aufgestanden (er mußte nicht arbeiten, aber ich mußte Tag für Tag fit sein) oder so etwas. Ich wollte ja das Kind, also sollte ich mich auch kümmern. Im Grunde war ich alleinerziehend. Finanziell war auch alles mein Ding, ich arbeitete dann weniger und verdiente auch weniger, war mein Problem. Nie habe ich ihn um Geld gebeten.

In 2007 wurde nach Pillenunfall (Magen-Darm) der Kleine geboren, von mir sehr gewünscht, ich wollte immer 2 Kinder (das wußte er auch). Es war eine emotionale Katastrophenschwangerschaft, Beleidigungen, Demütigungen, er wollte dieses Kind nicht und hat dies auch deutlich gezeigt. Danach ging es so weiter, im ersten halben Lebensjahr hat er vom Kleinen nur am Rande Notiz genommen. Da ich ja nur auf mich gestellt war und keinen hatte, der sich verläßlich hätte kümmern können, habe ich natürlich immer mehr mein Ding gemacht incl. Freizeitgestaltung. Wie soll es auch gehen mit 2 kleinen Kindern, wenn man nur auf sich gestellt ist. Ich mußte meinen Alltag organisieren, war nun in Elternzeit. Der Stress ging weiter, weil ich nicht wieder mein altes Gewicht und Figur hatte (hatte vorher 38, dann 40/42), er würde sich trennen, wenn sich das nicht bessern würde. Die erste gemeinsame Wochenendaktivität (Zoo) machten wir, als die Kleine 2,5 Jahre alt war!! Sonst war er nicht da oder hatte keine Lust.
Wir redeten immer weniger, er hatte Luxusprobleme (welches Auto kaufen...), oft kamen Bemerkungen unter der Gürtellinie. Zur schlechten Beziehung kam kein Sex. Wie auch, wenn der Partner einen abstoßend findet, ich hatte dann jedenfalls keine Lust!

Sei einem halben Jahr wohnt sein Sohn (13) bei uns. Ist ja alles so schön bei Papi, keine Gesetze, keine Grenzen, keinerlei Pflichten (Papi macht z.B. jeden Morgen sein Bett!), viel Luxus, schnelle Autos. Ich hatte im letzten Jahr angedroht, daß ich gehen würde, wenn er zu uns kommt. Als Hintergrund muß man allerdings wissen, daß ich ihn zu uns nehmen wollte, als er 6 Jahre alt war, weil schon abzusehen war, daß er schulische und sonstige Defizite hatte. Das wollte aber mein Partener nicht, er wollte seine Freiheit haben und genießen. Und jetzt, wo es tatsächlich kurz vor 12 ist, wurde er zu uns abgeschoben und seine Mutter ist allen Ärger los. Der Sohn lügt nachweislich und verdammt oft (warum er das macht, möchte der gute Junge aber nur einem Psychologen sagen), stiehlt Geld.... Alles Hilferufe eines Kindes, ich weiß das wohl.

Seitdem ist es eine einzige Katastrophe. Papi und Sohn sind auf gleichem Niveau (incl. pubertärer Umgangssprache, meine Kleine erzählt z.B. immer überall direkt "mein Papi sagt immer scheiße"), ich habe ein gefühltes Bleiberecht im Haus meines Partners. Ich habe das Gefühl, ich hätte eine dicke Kette um mich herum, die sich immer mehr zuzieht. Ich möchte ausziehen und mit meinen Kindern zur Ruhe kommen, habe aber das Gefühl, ich würde kapitulieren. Die beiden Kleinen haben doch eine Familie verdient! Die Kinder fragen allerdings auch nicht nach Papi, wenn er nicht da ist, und er ist oft nicht da. Ich bin noch in Elternzeit, bekomme nach langem Kampf Geld von ihm. Meine Firma ist aufgelöst, muß mir also perspektivisch etwas anderes suchen. Jetzt ist er mit seinem Sohn im Urlaub, ich wollte nicht mitfahren (aber er hat auch nicht eingelenkt), weil es absolut nicht kleinkindgerecht ist und es somit für mich 24 Stunden Dauerstress gewesen wäre. Dazu noch sein Sohn!

Um es klarzustellen, ich liebe meine Kinder über alles, möchte um nichts in der Welt ein Leben ohne sie. Das Leben davor war schön, aber eigentlich Sinn-los. Diese beiden tollen Kinder sind das Beste, was ich erleben darf. Aller Luxus istd dagegen wertlos. Jetzt bin ich am Zweifeln, ob es eine Paartherapie noch bringen könnte. Habe auch irgendwie Angst zu gehen, auch weil er schon angekündigt hat, den Geldhahn ganz zuzudrehen (außerdem wüßte er ja nicht, ob die Kinder tatsächlich von ihm sind!!!) und ich dann ohne alles dastehen würde (habe nichts mehr, hatte meine Wohnung aufgelöst und mein Auto verkauft, muß ganz von vorn anfangen). Andererseits lebe ich seit 3,5 Jahren ein Leben als Alleinerziehende in WG mit dem Vater der Kinder. Gefühltechnisch bin ich bei 0. Und ein Leben im Haushalt mit dem pubertierenden Sohn für die nächsten 8 Jahre - habe das Gefühl, das nicht auszuhalten.

Wer kann mir irgendeinen Rat geben? Bringt eine Paartherapie überhaupt noch etwas?

Traurige Grüße!
Betty

 
8 Antworten:

Re: Wie gehts weiter? - Achtung lang!

Antwort von Cata am 08.07.2008, 21:47 Uhr

Mit einem Mann, der dich nicht liebt, brauchst du wohl keine Paartherapie. Klingt bei ihm nach purem Egoismus. er ist wohl ziemlich verwoehnt und nie erwachsen geworden.
Bevor du so weitermachst, wirst du wohl in den sauren Apfel beissen muessen und dich trennen muessen. Um deine Rechte und Unterhalt fuer die Kinder wirst du kaempfen muessen.
Er hat sich die ganzen Jahre die Rosinen aus dem Kuchen gepickt, dich nicht geheiratet, dir keinerlei Rechte als Ehefrau und Mutter seiner Kinder verschafft, kein gemeinsames Haus, kein Versorgungsausgleich, gar nix!
Er hat auch noch die Frechheit besessen Bedingungen zu stellen und an deiner Figur rumzumosern, dich emotional zu erpressen.
Oh..., ich haette so eine Wut auf den, aber das ist er vermutlich nicht wert.
Schade nur fuer dich und die Kinder. Und wahrscheinlich wird er leicht die Naechste finden, die ihm seinen Sohn mit grosszieht und auf seine Bedingungen eingeht, weil er ja erstmal einiges zu bieten hat.

Cata

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Re: Wie gehts weiter? - Achtung lang!

Antwort von Nicol am 08.07.2008, 21:53 Uhr

Du Arme,
laß Dich erst mal drücken. Deine Geschichte hat mich echt berührt. Wie Du es schilderst, kann ich mir nicht vorstellen, dass da eine Paartherapie, wenn Dein Partner (oder soll ich ehr WG-Mitbewohner sagen?) mitmachen würde, da noch was retten kann.
Mir scheint Deine Situation ist schon seit langer Zeit verfahren. So wirkt es jedenfalls.
Was hält Dich denn noch bei diesem Mann? Die Kinder? Ihr seid emotional bestimmt ohne ihn besser dran. Er scheint ja keine großen Wert auf sie zu legen. Ihr unternehmt ja wenig als Familie. Ich kenne solch eine Situation aus meiner eigenen Kindheit und glaub mir es es ist besser wenn Du Deine Kinder nimmst und ausziehst.
Wenn Du finanzielle Sorge hast, laß Dich beraten. Er wird so leicht nicht um den Unterhalt für Dich und die Kinder rumkommen nach dem neuen Unterhaltsgesetz.
Wünsch Dir ganz viel Kraft. Du schaffst das ganz bestimmt auch alleine und wer weiß, vielleicht triffst Du schon bald jemanden der Dich mehr schätzt als Dein jetziger Partner.

Liebe Grüße
Nicol

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Re: Wie gehts weiter? - Achtung lang!

Antwort von Tonic2108 am 08.07.2008, 22:07 Uhr

Hallo Betty,

Deine Geschichte kann einen echt traurig machen. Tut mir sehr leid für Dich, dass Dein Partner so kalt geworden ist.

Ich glaube leider auch, dass ihr wenig Chancen zusammen habt.
Er wollte immer nur ein Leben wie ihr es früher hattet, das Leben jetzt mit den Kindern will er nicht und wollte er wohl auch nie.

Informiere dich, Du hast Rechte, auch als unverheiratete Mutter seiner Kinder (Betreuungsunterhalt) und Deine Kinder haben auf jeden Fall Anspruch auf Unterhalt - die Vaterschaft kann man notfalls auch feststellen lassen.

Ich kann mir vorstellen, Du bist eine intelligente und hübsche Frau und Du wirst sicher einen Partner finden mit dem Du glücklich sein kannst und in dem Deine Kinder auch einen Ersatzpapi finden. Den leiblichen Papa kann man wohl getrost vergessen. Leider.

Alles Gute und viel Kraft für Dich und Deine Kinder
Tonic

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Re: Wie gehts weiter? - Achtung lang!

Antwort von hanidani am 08.07.2008, 22:13 Uhr

Also ich schliesse mich meinen Vorschreibern an - eine Therapi scheint zwecklos, ihm müsste wohl etwas schwerers auf den Kopf fallen, damit er merkt, was er an dir und seinen kindern haben könnte, - eine schöne Familie, die keine finanziellen oder gesundheitliche Probleme hat. Reiner Egoismus, Narzismus - was oder wer soll da schon noch weiter helfen können? Ých finde auch, das du deinen eigenen Weg gehen solltest, bist ja jetzt schon alleinerziehend und gerade in der BRD solltest du dir weniger um die Unterhaltskosten sorgen machen, gibt ja viele Übergangshilfen und bist selbstbewusst genug um dein Leben wieder voll in Griff zu bekommen, als nur irgendwo 'gedultet' zu sein. Tut DÝR und DEinen Kindern dass blos nicht an, löse dich, bevor es zu spaet ist und du noch abhaengiger wirst. Kinder können mest in jüngeren Jahren eine aenderung der Lebenssituation schneller verkraften als spaeter in der Pupertaet z. Bsp.

aLLES gUTE UND VÝEL mUT
hANDAN

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Re: Wie gehts weiter? - Achtung lang!

Antwort von Carina25 am 08.07.2008, 22:38 Uhr

hallo
ich kann mich der meinung der anderen nur anschließen.
wenn man deine geschichte liest hat man sowieso schon das gefühl das du dich emotional schon längst von ihm getrennt hast.
du weißt einfach noch nicht wie du dein neues leben am besten in angriff nimmst.
lass dich beraten und plane gut deinen auszug, damit es möglichst stressfrei für dich und die kinder abläuft. nach deinen worten zu urteilen werden sie ihren erzeuger nicht sehr vermissen.
wünsche dir ganz viel kraft für die nächste zeit.
lg

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Harter Fall

Antwort von CIaudiaUSA am 09.07.2008, 0:07 Uhr

Hallo Betty!

Es liest sich so an, als wartet ihr, wer denn nun ENDLICH Schluss macht.

Wenn Dir was an der Partnerschaft liegt (und nicht nur wegen den Kindern), dann versuche alles, red mit ihm, schreib ihm, versuch eine Paartherapie.

Wenn nicht, dann ziehe einen Schlusstrich und regel das Finanzielle.

Tut mir echt leid, Mensch.

Aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Kuemmere Dich um DICH, mach Sport, geh Einkaufen, treffe Freundinnen, engagier einen Babysitter, scheiss aufs Geld.

Lieben Gruss
Claudi

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Re: Wie gehts weiter? - Achtung lang!

Antwort von berita am 09.07.2008, 0:15 Uhr

Hallo Betty,

also das mit dem "er weiss nicht, ob die Kinder von ihm" sind ist doch Blödsinn, den Beweis kann er schnell bekommen per Vaterschaftstest, vor den Unterhaltszahlungen kann er sich nicht drücken. Lass dich am besten beim Anwalt beraten, was dir zusteht, macht sicher auch Sinn Belege über sein Einkommen zu sammeln.

Zu deiner Ehe: dein Mann lebt seinen Egoismus aus, ganz klar. Aber wenn man ehrlich ist, hast du dir diese Situation mit eingebrockt. Es war von Anfang an klar, dass er keine Kinder will und es dann zu erzwingen, kann nur ins Auge gehen. Ich würde in die Beziehung nicht mehr investieren, zumal eure Kinder sowieso nichts von ihm haben und du in der Situation nur leidest.

Alleinerziehend zu sein, ist nicht das Ende des Lebens, sondern kann ein Neuanfang sein, wenn auch mit gewissen finanziellen Abstrichen, das ist klar.
Alles Gute
Berit

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Re: Wie gehts weiter? -Na, sooo bestimmt nicht!

Antwort von Mamamexico am 09.07.2008, 3:38 Uhr

Deine Kinder schnappen, auf dass Geld pfeiffen und sich ein liebevolleres und ruhigeres Leben goennen, fuer Dich und Deine Kinder, da der Vater offensichtlich weder zu seinem Sohn, noch zu Eueren gemeinsamen Kindern eine feste Bindung hat.
Du bist fuer Dich und Deine Kinder verantwortlich, also aufraffen und sich trennen, da ist wirklich keine Besserung in Sicht... Dir und Deinen Kindern wird es sicher ohne diese stresssituation besser gehen, wirst sehen. Und Du darfst die Achtung vor Dir nicht verlieren. Im Grunde, wenn Du ehrlich zu Dir selber bist, weisst Du,was Du zu tun hast. ALLES GUTE UND MELDE DICH MAL WIEDER, lieben Gruss aus der Ferne, Annette

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