@veralynn (wg. sienabiene)

Hallo Verlaynn!

Dein gestriges Posting zur Frage nach "Rachegelüsten" hat mich noch ein wenig beschäftigt.

Du schriebst: "der mann will nicht monogam sein, dass kann man auch nicht mittels therapie ändern".

Warum? Für mich kommt das einer Art Freifahrtschein gleich - egal ob für Männer oder Frauen, die sich so verhalten.

Ich meine, der Mann (im hiesigen Fall) ist seit 13 Jahren mit der Frau zusammen, erst seit 3 Jahren verheiratet und plötzlich hat er "ein Problem mit der Monogamie"? Hat er das nicht vorher gewusst? Woher der plötzliche Sinneswandel? In unserer westlichen Welt leben wir eben dieses monogame Modell.

"Das Problem ist, dass er offen zugibt, dass er ein Problem mit der Monogamie hat", schreibt sinabiene. Sie glaubt ihm. Soweit so gut, ist ja auch eine Tatsache und offensichtlich. Aber dies einfach als gegeben und unveränderbar zu akzeptieren, halte ich für zu banal. Theoretisch könnte jeder Seitenspringer damit kommen und gut ist.

Meines Erachtens KANN man(n) sehr wohl daran arbeiten, indem man sich klar macht, was die Basis der Beziehung, der Liebe ist. Ist es nur das Körperliche, ist das Gegenüber leicht austauschbar. Beziehung, Ehe, Liebe, das fußt für mich auf mehr als auf Sex, den ich als eine, wenn auch wichtige, Beziehungskomponente sehe. Es ist mit Sicherheit möglich zu erlernen, dass eben nicht nur die Sexualität (in dem Fall mit anderen Partnern) das allein glücklich Machende ist. Ein Therapeut wird seinen Fokus auf andere wichtige und wesentliche Elemente in der Paarbeziehung lenken und ihm damit vielleicht die Augen öffnen können. Es kann so viele schöne Dinge im Leben, in der Beziehung geben, man muss sie nur erkennen.

Das Abenteuer in dem Bordell hat für mich im übrigen nichts mit Monogamie zu tun, sondern ist nicht mehr als kurzfristige Triebbefriedigung.

LG
Schlaflos (monogam mit zeitweise polygamem Partner )