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Bei wem klappt Patchwork gut?

Thema: Bei wem klappt Patchwork gut?

Hallo, nach meinem letzten Post würde mich interessieren, bei wem von Euch Patchwork gut klappt und was Ihr dafür aktiv getan oder auch nicht getan habt. Habt Ihr Tipps für mehr Harmonie, Gelassenheit und Frieden für eine gestresste Patwork-Mama parat? Würde mich freuen, zu lesen, wie das bei Euch ist. Liebe Grüße, Undinie

von Feli-cia am 24.07.2019, 16:12



Antwort auf Beitrag von Feli-cia

Bei uns, aber ich weiß nicht, ob das als echtes Patchwork zählt, weil wir nur gemeinsame und seine Kinder haben. Stressfaktor ist eher der Mann mit seinen 50er-Jahre-Erziehungsvorstellungen, und da trifft es sich gut, dass er noch eine eigene Wohnung und eine Ferienwohnung hat, wo er sich einen nicht geringen Teil der Zeit aufhält. Erst waren nur seine Kinder da, die von Anfang an sehr lieb waren. Da war eher die allgemeine Situation für mich schwierig, dass der Mann ein Vorleben samt Ex-Gattin hatte. Als ich das überwunden hatte, war die nächste Herausforderung, dass er ja schon ein Experte für Schwangerschaft und Kindererziehung mit seiner auf einmal gar nicht mehr so schrecklichen, sondern eigentlich doch ganz tapferen Ex-Gattin war. Erst als ich herausfand, dass 1) die Kinder wirklich selbständige Wesen sind, die auf keiner Seite stehen, sondern einfach gut und fair zu behandeln sind und 2) die Leistung, dass die großen die kleinen Geschwister sehr freundlich aufgenommen haben, einfach mal anzuerkennen ist, 3) die Ex-Gattin eigentlich auch ziemlich nett war und zahlreiche Interessen parallel liefen 4) keiner etwas dafür konnte und man jetzt bitte einfach mal das Beste daraus macht, lief es gut. Oder kurz: - Kinder sind auf keine Seite zu ziehen, sondern als eigenständige Wesen anzuerkennen - die Anpassungsleistung der schon vorhandenen Kinder ist anzuerkennen und zu loben - die Ex kann auch ein positiver Faktor sein, wenn man über seinen Schatten springt - man erkennt, dass es einfach eine Herausforderung ist und ist bereit, das Beste daraus zu machen (und rechnet um Gottes Willen nicht ständig auf)

von tonib am 24.07.2019, 17:41



Antwort auf Beitrag von tonib

Vielen Dank für Deinen Beitrag! Das hört sich sehr reif und liebevoll an. So will ich es auch versuchen. Liebe Grüße, Undinie

von Feli-cia am 26.07.2019, 13:44



Antwort auf Beitrag von Feli-cia

Bei uns klappt es auch. Wichtigstes Kriterium war bei uns: Unser Haus - unsere Regeln - unser Geld Heißt im Klartext: vor den Kindern treten wir unbedingt als Gemeinschaft auf. Auch wenn -notgedrungen- einer von uns beiden mal eine Entscheidung fällen muss, weil der andere nicht da ist, würde es dem anderen nie einfallen, diese Entscheidung später offen vor den Kindern anzuprangern. Natürlich sind wir nicht immer einer Meinung, aber das wird ohne die Kinder ausdiskutiert. Ggf wird halt dann hinterher auch mal was korrigiert, aber immer unter dem Motto "WIR (!) haben noch einmal darüber gesprochen, und WIR (!) haben uns entschlossen, dir das und das jetzt doch zu erlauben (oder eben doch nicht zu erlauben, oder was auch immer) Das zieht sich auch im Alltag so durch, dass bei uns jede/r seine Aufgaben hat (die bei uns beiden Großen ziemlich am klassischen Rollenbild hängen) und diese Aufgaben für die ganze Familie erledigt. So wasche ich eben "unsere" Wäsche (ohne drauf zu achten, ob jetzt da von jemanden eine Hose mehr oder weniger ist...würde man ja in einer normalen Familie auch nicht), dafür mäht er "unseren" Rasen. Die Große saugt "unser" Wohnzimmer, die Kleine gießt "unsere" Blumen, und der ganz Kleine deckt "unseren" Esstisch....jede/r trägt das zur Gemeinschaft bei was er leisten kann und will. Natürlich gibt es immer wieder Phasen, wo man das mal wieder den Kindern klar machen muss. Ab und an kommt mal wieder so'n "null-Bock"-Anflug bei einem von den dreien. Aber wenn man dann eben ruhig argumentiert, dass, wenn er oder sie eben IHREN Teil zur Gemeinschaft nicht beitragen, die restlchen Mitglieder dieser Gemeinschaft halt dann in Zukunft tatsächlich Ihre Klamotten liegen lassen, niemand ihr Fahrrad repariert und auch Muffins für den Kuchenverkauf in der Schule backen dann nicht mehr zu meinen Aufgaben gehört, werden sie ganz schnell wieder handzahm. Und das zieht sich bei uns Erwachsenen halt auch beim Geld mit durch: mein Mann bringt eines Fahrräder meiner Kinder zum Reparieren...bezahlt ganz selbstverständlich die Rechnung. Ich bestelle irgendwo Kleidung...natürlich schau ich auch gleich nach schönen Teilen für alle anderen und überweise den Betrag. Einkäufe erledigt der von uns beiden, der gerade in der Woche durch seinen Dienstplan mehr Luft hat...letzte Woche waren wir Pizzaessen...mein Mann hat hinterher die Rechnung für uns alle bezahlt und als wir auf dem Rückweg noch an der Eisdiele vorbei kamen, hab ich meinen Geldbeutel rausgeholt.... usw. usf. Für mich immer am Wichtigsten: Egal um was es geht: wie würde das in einer "normalen" Familie gehandhabt?...wenn unsere Lösung ähnlich aussieht, sind wir schon auf einem ganz guten Weg....

von Limayaya am 24.07.2019, 20:26



Antwort auf Beitrag von Limayaya

Ja, das glaube ich auch, dass Ihr schon auf einem guten Weg seid! Liebe Grüße, Undinie

von Feli-cia am 26.07.2019, 13:46