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Der Papa möchte seine neue Leebnsgefährtin zu den Besuchen mitbringen

Thema: Der Papa möchte seine neue Leebnsgefährtin zu den Besuchen mitbringen

Hallo zusaamen, meine Tochter ist sechs Monate alt und ihr Papa möchte nun zu den Besuchen seine neue Lebensgefährtin mitbringen. Die Kleine hat sicher noch nichts von diesen Besuchen und ich habe das Gefühl, dass es einfach darum geht, die Neugierde der Freundin zu befriedigen. Soll ich diese Besuche zulassen? Zum Hintergrund (leider lang). Es war eine unverhoffte Schwangerschaft, bei der mich der Vater gebeten hatte "die richtige Entscheidung zu treffen". Zunächst gab es dann keinen Kontakt, nach meiner Entscheidung. Er sah sich dann aber das Kind im Krankenhaus kurz an und war dann wieder für vier Monate vom Bildschirm verschwunden. Zur Taufe war er dann wieder da und besucht die Kleine seitdem einmal im Monat. Hat nun endlich seiner Familie (Mutter etc.) erzählt das er Vater ist und sein Freundeskreis ist nun auch informiert. Damit einhergehend möchte er nun, dass seine neue Lebensgefährtin mitkommen darf. Leider sagt er von sich selbst, dass er nicht treu ist und so befürchte ich, das mein Mädchen noch viele neue Freundinnen auf diese Weise kennen lernen muss. Ab wann registrieren Babys dieses Wechselverhalten? Ab wann merken sie überhaupt das der Onkel der da manchmal zu Besuch konmmt, der Papa ist. und ab wann muss ich meine Tochter vor diesen Besuchen schützen? Leider habe ich im Moment das Gefühl, dass es dem Vater um Präsentationszwecke geht "Schaut her - das ist meine Tochter!". (Viel mehr kann nicht dahinter stecken, denn zahlen möchte er nicht und darum bemühen sie öfter zu sehen macht er auch nicht). Und was ist wenn er sich wieder zurückzieht? Wann merken die Kinder, dass der Papa kein Interesse mehr hat, weil er ein neues Leben führt. Gibt es Grenzen, Regeln die ich dem Vater vorgeben muss, damit irgendwann eine Patchworkfamilie daraus entstehen kann. Was sind die Grundvoraussetzungen bei Euch gewesen, damit ein harmonisches Zusammensein klappt?

von Sky78 am 11.12.2016, 23:23



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Hallo! Ich kenne das von zwei Seiten. Ich habe die Tochter meines Mannes mit kennengelernt als sie 2 Jahre alt war. Mittlerweile ist sie fast 10 Jahre alt. Wir hatten nie ein gutes Verhältnis, da ihre Mutter ihr erzählt hat, dass ich ihr den Papa weggenommen habe. Ich denke es ist dennoch wichtig, dass sie ihren Papa sieht. Mein Mann muss 3 h fahren zu ihr - und da ist es ihm immer lieber, wenn ich mitkomme. Wahrscheinlich würde er sie ohne mich weit weniger sehen. Seine Ex war auch anfangs dagegen, dass ich mitkomme. Beim ersten Treffen hat sie gesagt ich soll inzwischen irgendwo warten. So bin ich mit meinen Kindern (damals 2, 9 und 11 Jahre) zum Mac Donalds gefahren, hab aber von meinem Mann verlangt, dass er das regelt, denn ich möchte nicht immer wo anders warten. Sie haben sich das dann ausgeredet und ab jetzt ist es kein Problem mehr. Seine Ex hat sogar schon bei uns im Haus geschlafen als die Kleine noch sehr klein war und wollte, dass ihre Mutter da schlief, da sie mehrere Tage bei uns war. Meine Kinder haben meinen Mann auch damals relativ bald kennengelernt (jedenfalls ab dem Zeitpunkt wo ich mir vorstellen konnte mit ihm ein Leben zu verbringen). Das ob er zahlt oder wie oft er die Kleine besucht, hat nichts damit zu tun, dass er sie sehen will. Es ist zwar deine Entscheidung ob du seine Freundin in deine Wohnung lässt, aber es ist nicht deine Entscheidung ob er sie mit zu den Treffen nimmt, wenn er z.B. mit ihr im Kinderwagen eine Runde spazieren fährt oder mit zu ihm nimmt oder auf einen Spielplatz nimmt. Ich würde es ihm auch nicht verbieten. Sie ist eine Freundin und Freundinnen kann man ja bekanntlich einige haben. Sie wird ja auch kaum Mama zu ihr sagen. Somit sehe ich das nicht so eng. Wichtig ist, dass sie Kontakt zum Papa hat.

von clarence am 12.12.2016, 10:07



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Hallo Clarence, ich werde bei meinem Kind sicher nicht gegen die neue Partnerin wettern, das ist nicht mein Sinn. Das sorgt nur für Unfrieden und gegenseitigem Mißtrauen. Er erzählte, dass sie mit wolle, da sie eifersüchtig sei und "dumme" Fragen stelle. Was auch immer das heißen soll. Sie soll ja gar keine Angst vor mir haben. Aber er muss für sich erst einmal die Zeit haben mit der Kleinen eine Bindung aufzubauen - zumindest denke ich so. Wenn es nach mir ginge, würde ich jetzt sagen, dass es mit 2 Jahren reicht, seine dann aktuelle Partnerin kennenzulernen. Verlange ich da aber zu viel Geduld von der anderen Seite?

von Sky78 am 12.12.2016, 20:57



Antwort auf Beitrag von Sky78

Grundsätzlich würde ich jetzt mal sagen solange er seine Tochter in DEINER Wohnung besucht mal nicht. Wenn sie spazieren gehen, kann sie ja dabei sein.

von clarence am 13.12.2016, 10:16



Antwort auf Beitrag von Sky78

Hallo, Du möchtest nicht, dass die Freundin Deines Mannes Deine Wohnung betritt, also kommt sie nicht. Fertig. Du bist die Gastgeberin, Du entscheidest das! Im übrigen ist es ja auch gar nicht üblich, dass die neue Gefährtin des Mannes mit zur Exfrau kommt, das wäre eher sehr ungewöhnlich! Ich würde kein Ding daraus machen, sondern ganz freundlich sagen, dass Du nicht möchtest, dass sie mitkommt. Wenn der Vater moppert, diskutiere nicht mit ihm. Wiederhole ganz freundlich: "Ja, ich verstehe dich! Aber ich will nicht, dass sie mit herkommt!" Das kannst Du notfalls fünf Mal sagen, oder auch zehn Mal. Bleibe ruhig und gelassen. Rechtfertige Dich nicht, erkläre nichts. Wiederhole nur Deinen Wunsch und mache klar, dass Du es ernst meinst. Wenn Dein Kind später vielleicht auch Wochenenden beim Papa verbringt, kannst Du natürlich nicht verhindern, dass seine Partnerin da ist, und dann ist es sicher auch okay. Sie muss ja - falls es etwas Längeres ist - auch die Gastgeberin für Dein Kind sein. Du könntest auch einen Kompromiss wählen: Sie kommt zwar nicht zu Dir zu Besuch. Aber der Papa darf mit Eurem Kind ein, zwei Stunden spazieren gehen, und sie begleitet ihn. Das ginge vielelicht. Hör auf Dein Bauchgefühl. 60 Prozent aller Väter, erst recht die ungewollten, haben nach ein bis zwei Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrem Kind. Ich fürchte, in Eurem Fall wird das genauso sein. Trotzdem würde ich den Kontakt unterstützen, schon für Dein Kind. Doch damit ist der Kontakt zum Vater gemeint, nicht zur neuen Freundin. Übrigens darfst Du bitte den Vater später niemals als "Onkel" oder Bekannten bezeichnen. Dein Kind hat von Anfang an ein Recht darauf, nicht belogen zu werden. Auch wenn Du nicht viel von ihm hältst: Er ist ihr Vater! Sage Deiner Maus, dass das ihr Papa ist. Dass er aber viel Arbeit hat und woanders wohnt. Dass er deshalb nur selten kommen kann. Hier darf man die Wahrheit etwas schonender gestalten. Über seine Identität lügen darfst Du nicht, das wird Dein Kind Dir unter Umständen später nicht verzeihen. So etwas beschädigt das Vertrauensverhältnis zwischen Dir und Deiner Tochter, lass das nicht zu! Sei so ehrlich es geht! LG

von Bonnie am 12.12.2016, 11:39



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Oh je, wenn ich lese, das er sich in ca. zwei Jahren vielleicht gar nicht mehr kümmert, macht mich das irgendwie traurig. Aber ich kann mir vorstellen, dass das tatsächlich passiert. Aktuell macht sie ja fast täglich etwas Neues und das ist für Ihn auch noch interessant (erster Brei, erste Erkältung, erster Zahn, krabbeln, ....). Doch das wird sich ja auch ändern. Umso mehr müsste ich mich also anstrengen eine gewisse "Harmonie" zu erhalten, damit er sich weiter willkommen fühlt. Mehr kann ich da nicht machen, richtig? Da hört sich dein Vorschlag schon gut an. Ein Treffen auf neutralem Boden wäre dann wohl angebracht. Vielleicht reicht ja auch ein einziges Treffen, damit sie ihre Eifersucht ablegen kann. Ab wann muss ich die Kleine denn Mitgeben? Noch vor dem 6 Lebensjahr? Dein Vorschlag zu erklären, dass ihr Papa viel arbeitet, woanders wohnt und wenig Zeit hat - finde ich schon tröstlich. Das wird die Kleine dann vertsehen, wenn sie groß genug ist. Danke. Mit dem "Onkel" kam er selbst um die Ecke, da werde ich jetzt auch noch dran arbeiten müssen. LG

von Sky78 am 12.12.2016, 21:10



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Oh je, wenn ich lese, das er sich in ca. zwei Jahren vielleicht gar nicht mehr kümmert, macht mich das irgendwie traurig. Aber ich kann mir vorstellen, dass das tatsächlich passiert. Aktuell macht sie ja fast täglich etwas Neues und das ist für Ihn auch noch interessant (erster Brei, erste Erkältung, erster Zahn, krabbeln, ....). Doch das wird sich ja auch ändern. Umso mehr müsste ich mich also anstrengen eine gewisse "Harmonie" zu erhalten, damit er sich weiter willkommen fühlt. Mehr kann ich da nicht machen, richtig? Da hört sich dein Vorschlag schon gut an. Ein Treffen auf neutralem Boden wäre dann wohl angebracht. Vielleicht reicht ja auch ein einziges Treffen, damit sie ihre Eifersucht ablegen kann. Ab wann muss ich die Kleine denn Mitgeben? Noch vor dem 6 Lebensjahr? Dein Vorschlag zu erklären, dass ihr Papa viel arbeitet, woanders wohnt und wenig Zeit hat - finde ich schon tröstlich. Das wird die Kleine dann vertsehen, wenn sie groß genug ist. Danke. Mit dem "Onkel" kam er selbst um die Ecke, da werde ich jetzt auch noch dran arbeiten müssen. LG

von Sky78 am 12.12.2016, 21:11



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Papa arbeitet und hat deshalb wenig Zeit für dich? Nein, das würde ich nicht vermitteln wollen. Was tun denn dann arbeitende Mütter?

von mf4 am 15.12.2016, 22:48



Antwort auf Beitrag von Sky78

Solange der Vater keine wirkliche Bindung zum Kind hat (einmal im Monat ist da ein bisschen wenig) und er den Umgang nicht außerhalb Deiner 4 Wände wahrnimmt, bestimmst Du wer wann und wie mit teilnimmt, oder eben nicht. Wenn er mit dem Kind Deine Wohnung verlässt, hast Du keinen Einfluss darauf, wer noch mit beim Umgang dabei ist. Dabei ist unerheblich ob die Begleitung jedes mal wechselt, oder nicht.

von shinead am 12.12.2016, 16:43



Antwort auf Beitrag von shinead

Aber ab wann wir er alleine mit dem Kind die Wohnung verlassen? Gibt es ein Mindestalter das erreicht sein sollte? Wenn er sie weiterhin nur einmal im Monat sieht, wann würdet ihr die Kleine allein in seine Obhut geben? Danke. LG

von Sky78 am 12.12.2016, 21:14



Antwort auf Beitrag von Sky78

..das kann dir keiner sagen.... aber: normalerweie deutlich vor deinen angestrebten 6 Jahren....überleg mal: bis dahin hast du ein Schulkind! Willst du es wirklich bis 6 jahre ständig selbst betreuen? Kein Kindergarten? Kein Sportverein, Musikvorschule ect? Warum sollte der Vater der Tochter nicht genauso wie eine Erzieherin, Sportlehrer, wer-auch-immer weniger geeignet sein, auf ein Kind aufzupassen? Das hängt im wesentlichen davon ab, was er sich zutraut und wie weit DU ihm es zutraust. Schon jetzt: wo läge das Problem, Babylein warm eingepackt, wenn er mit ihr 'ne halbe Stunde spazieren geht?....und das wird dann ab dem Frühjahr ausgeweitet: mal ne Runde im Park auf den Spielplatz...ein Nachmittag im Zoo.... Und doch -ich weiß, für manche klingt das unglaublich, aber ich habs selbst erlebt!- auch Väter, die nicht mit ihren Kindern zusammen leben, können lernen, wie man eine Pampi wechselt oder können mal einen Brei füttern...

von Limayaya am 13.12.2016, 07:41



Antwort auf Beitrag von Sky78

...wie zuverlässig der Vater ist. Er sollte vorher einige Dinge sicher beherrschen: das Wechseln einer Windel, das Zurechtmachen und Geben eines Fläschchens, das Beruhigen eines Kindes. Das kann er natürlich erst mit etwas Übung und Routine, und die kann er bei Besuchen bei Dir zu Hause erwerben. Klappt das gut, kannst Du ihm Euer Kind auch mal für einige Stunden mitgeben. Ich würde mich auf keinen Fall von ihm erpressen lassen, dass er seine Freundin mitbringt. Wenn er Interesse an seinem Kind hat, kommt er auch so. Ihr könnt aber vereinbaren, dass sie ein Mal mitkommt, zum Schauen - aber dann reicht es auch. LG

von Hexhex am 13.12.2016, 11:01



Antwort auf Beitrag von Sky78

Dagegen spricht doch jetzt schon nichts. Er ist der Vater, will sicher dem Kind nichts schlechtes und warum sollte man ihn nicht mit dem Baby spazieren gehen lassen, auf den Spielplatz o.ä. Einer Oma, einem Onkel o.ä. würde man das doch auch nicht erst nach Jahren gestatten.

von mf4 am 15.12.2016, 22:51