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Soll ich ihn seine eigenen Erziehungsfehler machen lassen?

Thema: Soll ich ihn seine eigenen Erziehungsfehler machen lassen?

Ich hab vor einer Weile schon mal hier geschrieben. Ich (Ende 40) habe zwei erwachsene Kinder, die inzwischen ausgezogen sind. Ich war alleinerziehend. Nun bin ich mit einem Mann zusammen, der zwei kleine Kinder hat. Grundsätzlich verstehe ich mich gut mit den Kindern. Nur, und das habe ich das letzte Mal geschrieben, ziehe ich mich oft aus dem Kinderprogramm (Indoor-Spielplatz, Freibad, Zoo etc.), weil ich da einfach nach so vielen Jahren als Alleinerziehende keine Lust mehr drauf habe. Heute geht es aber um etwas anderes: Ich sehe bei meinem Freund in seiner Erziehung Fehler, die ich auch gemacht habe und später sehr bereut habe. Zum Beispiel habe ich viel zu spät angefangen, den Kindern Aufgaben im Haushalt zuzuteilen. Je früher Kinder im Haushalt etwas übernehmen, desto besser, denke ich inzwischen. Es sollte normal und natürlich sein, dass man sein Zimmer aufräumt, Wäsche selbt in den Wäschekorb wirft, seinen Teller zur Spüle trägt oder gleich in die Spülmaschine räumt, seine Jacke aufhängt, seine Schuhe ordentlich hinstellt. Das können ja schon Erstklässler. Mein Freund aber tut alles für seine Kinder - und die müssen nichts tun. Wahrscheinlich aus schlechtem Gewissen heraus wegen der Trennung ist seine Erziehung total "laissez faire", seine Kinder dürfen tun und lassen, was sie wollen. Wenn es Frühstück gibt, dann bequemen sie sich irgendwann an den Frühstückstisch und danach flitzen sie gleich wieder in ihr Zimmer zum spielen (leider sehr gerne an irgendwelchen elektronischen Geräten). Ich bin dann immer sehr mit mir am hadern, ob ich sagen soll "bitte räumt eure Teller in die Spülmaschine". Aber es ist nicht mein Haushalt (wir wohnen getrennt) und ich schluck das dann immer runter, was ich sagen möchte. Ich habe auch schon mit meinem Freund gesprochen und ihm erzählt, welche Erziehungsfehler ich gemacht habe, die ich später bereut habe, unter anderem, dass ich meine Kinder viel zu spät in die Verantwortung im Haushalt mit einbezogen habe. Mein Freund ist auf dem Ohr aber taub. Ich finde, er könnte sich ruhig mal von einer Frau, die zwei Kinder alleine groß gezogen hat, ein paar Tipps anhören. Aber Kindererziehung ist ja immer ein höchst sensibles Thema, da fühlt man sich sofort persönlich angegriffen. Würdet ihr was sagen oder nicht? Weil ich glaube, dass ich irgendwann mal platze. Das kann ich mir kaum noch ansehen, wie er seine Kinder verhätschelt. Klar kommen die auch nicht von selbst auf die Idee, was zu machen. Denn so ist es ja viel bequemer.

von Dun-ja am 27.08.2020, 09:56



Antwort auf Beitrag von Dun-ja

um himmels willen, ja nichts sagen!!! reduziere die gemeinsame zeit auf das mindeste und gut ist!

Mitglied inaktiv - 27.08.2020, 10:01



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Sag nichts, halte Dich raus. Das führt nirgendwohin. (Ich bin übrigens auch eher von der "Laissez-Faire-Fraktion" und bereue da nix, obwohl meine Kinder schon 24 und 19 sind. Es muß also gar nicht sein, daß man das im Nachhinein bereut.)

von Strudelteigteilchen am 27.08.2020, 10:07



Antwort auf Beitrag von Dun-ja

Hallo, du hast ihn ja bereits angesprochen. Und du schreibst selbst, auf dem Ohr sei er taub. Also warum willst du ihn nochmals ansprechen? Er wird nur sauer sein, weil du dich in seine Erziehung einmischst. Ändern wird er gar nix - sieht man doch. Jeder hat das Recht seine eigenen Fehler zu machen. Reg dich nicht auf. Schluck´s runter und schau weg. Sind die Kinder denn überwiegend oder immer bei ihm? Ich erinnere mich an deinen letzten Post. Du und dein Partner stimmt in ganz vielen Punkten nicht überein. Was habt ihr gemeinsam? LG Streuselchen

von Streuselchen am 27.08.2020, 10:13



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Die Kinder sind zwischen meinem Mann und seiner Ex-Frau aufgeteilt. Mein Freund und ich haben viel gemeinsam (wie lieben die Natur, wir wandern und radeln gerne, wir teilen den selben Humor, wir mögen die gleiche Musik/die gleichen Filme, wir können ansich gut miteinander reden, nur nicht so gut über Kinder) und sind sehr verliebt. Nur das Kinderthema ist einfach schwierig bei uns, weil wir uns da in völlig unterschiedlichen Entwicklungsstufen (wegen des Alters der Kinder) befinden.

von Laury3 am 28.08.2020, 09:03



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https://m.rund-ums-baby.de/drei_und_mehr/Mehr-Platz-oder-kuerzerer-Schulweg_122229.htm Komisch... Warum schilderst du hier eine vollkommen andere Familienkonstellation?

von 3wildehühner am 28.08.2020, 14:55



Antwort auf Beitrag von Dun-ja

kennst du eine person, die sich über ungefragte tipps freut? ich nicht.

von kunstflair am 27.08.2020, 11:48



Antwort auf Beitrag von kunstflair

Ja, das stimmt schon, da hast Du ja Recht.

von Laury3 am 28.08.2020, 09:04



Antwort auf Beitrag von Dun-ja

Ich würde mich ungefragt nicht einmischen. Wenn dein Freund sich (irgendwann vielleicht) über Probleme mit seinen Kindern äußert, kannst du ja deine Erfahrungen schildern. Außerdem glaube ich, wenn die eigenen Kinder schon groß sind, neigt man dazu, zu vergessen, wie es war, als sie in dem Alter waren. Ich habe auch lange viel für meine Kinder gemacht, weil ich damals nicht so viel gearbeitet habe und kein Problem damit hatte. Als ich dann nach und nach mehr Unterstützung von ihnen gebraucht habe, hat das auch geklappt.

von kanja am 27.08.2020, 13:00



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Wie heißt der kluge Satz: Auch Ratschläge sind Schläge.

von Philo am 27.08.2020, 13:12



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Was hättest du denn damals gesagt, wenn dir jemand gute Ratschläge gegeben hätte? Ich kann mich noch gut in die damalige Zeit bei mir reinversetzen und die meisten Dinge kann man nicht einfach "an- und abschalten" um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Klar, von außen sehen viele das anders, das erlebst du ja gerade. Das ist Ausdruck von der Beziehung von Vater und Kindern und mir klingt es recht liebevoll. Ich habe das mit meinen Kinder auch lax gehandhabt, du ja auch. Das hatte seine Gründe und ich bin mit dem "Ergebnis" der erwachsenen Kinder durchaus zufrieden.

von Sternspinne am 27.08.2020, 13:32



Antwort auf Beitrag von Dun-ja

Also ich weiß dazu nur eines, was man mir damals schon in der Schwangerschaft erklärt hat: Wenn du mal nicht weißt, wie du deine Kinder erziehen willst, fragst du einfach andere Leute. DIE wissen es! Nun, du bist jetzt aber nicht einmal gefragt worden!

von Limayaya am 27.08.2020, 14:48



Antwort auf Beitrag von Limayaya

hattest du nicht demletztens gefragt, weil du eh die gemeinsame Zeit mit Vater und Kindern auf ein Minimum reduzieren willst, weil du mit dem "Kinderkram" durch bist? d.h: du willst dich zwar nicht aktiv in das "Familienleben" integrieren, aber dann erklären, wie sie es zu machen haben? Das hat viel von Supernanny

von Limayaya am 27.08.2020, 14:51



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Obstsalat = Haferflocke? Na wenigstens bleibt es dann ja im Bereich "gesunde Ernährung"...

von spiky73 am 28.08.2020, 12:10



Antwort auf Beitrag von spiky73

Das dachte ich mir auch!!! (kann leider hier keine emojis einfügen)

von kanja am 28.08.2020, 12:34



Antwort auf Beitrag von Dun-ja

Ich würde ihn einfach fragen, ob Du als alter Hase in Sachen Kinder ihm ab und zu mal etwas erzählen darfst, das Du beobachtet hast. Ich denke, er kann das ganz gut selbst entscheiden. Und wenn man vorher fragt, sind die meisten auch neugierig und offen dafür, was man zu sagen hat.. LG

von Jorinde17 am 28.08.2020, 14:33



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X

von lilly1211 am 28.08.2020, 15:38



Antwort auf Beitrag von Dun-ja

Ich würde mich da auch auf keinen Fall einmischen! Und wieso ist das ein Erziehungsfehler? Weil ich selber als Kind und Jugendliche mit Hausarbeit gegängelt wurde und es sehr gehasst habe, habe ich es bei meinen Kindern nicht so gemacht. Eigentlich müssen und mussten sie nie etwas machen (nicht mal Müll rausbringen und so). Und ich kann mich jetzt über beide (jetzt 14 und 18) nicht beschweren. Sie halten ihre Zimmer sauber und aufgeräumt, es liegt keine Kleidung herum, sie machen im Bad keine Sauerei usw. Meine Tochter (18) kocht oft und räumt auch selbstverständlich die Küche auf. Mein Sohn macht nichts in der Küche, verlangt aber auch nicht, dass man ihm das Essen hinterherträgt. Wenn er irgendwann auszieht, wird er es schon noch lernen. Jedenfalls glaube ich nicht, das er verhungert. Als meine Tochter mal eine gute Woche alleine zu Hause war, war lag danach auch nichts rum. Sie hat ihre Klamotten gewaschen, die Tiere versorgt und eingekauft. Ich bin froh, dass ich mir diese Haushalts-Mithilfe-Diskussion nicht angetan habe.

von Sabri am 29.08.2020, 17:28



Antwort auf Beitrag von Dun-ja

Na was nun. Du willst nix mit den Kindern zu tun haben, aber ihn willst du belehren wie es geht. Entscheide dich - are you in or out? Beides geht nicht. Würde mich an seiner stelle tot nerven!

von kirshinka am 29.08.2020, 20:20



Antwort auf Beitrag von Dun-ja

Du willst mit den Kindern nichts zu tun haben aber willst alles besser wissen und dich einmischen? Es geht dich gar nichts an was er mit seinen Kindern macht.

von kati1976 am 31.08.2020, 08:04



Antwort auf Beitrag von Dun-ja

Der Weg ist, ihn selbst anzusprechen, er entscheidet. Das ist passiert. Fertig.

von Esmeralda am 01.09.2020, 13:26