Hallo,
ich möchte mich an die ELtern wenden, die bei der Einschlafbegeleitung ihr Baby haben schreien lassen. Ich meine nicht, dass man dabei aus dem Raum geht und seinen Wurm sich selbst überlässt, aber wer hat dem Kind beim Einschlafen Gesellschaft geleistet, Hand gehalten,... und es eben trotzdem schreien lassen, weil das alles nicht geholfen hat?! Und wie erfolgreich wart ihr, hat sich das Schreien dann gegeben, weil das Kind gelernt hat, dass man im Bett doch schlafen kann (andere werden von "das Baby hat aufgegeben" sprechen, nehme ich an?! Aber ich dachte, das wäre nur der Fall, wenn man das Zimmer verlässt oder nicht?).
WIr haben nämlich folgendes Problem. Unser Sohn, 6 Monate alt, ist ein sehr schlechter Schläfer. Soweit ok, allerdings braucht er auch tagsüber noch alle 2 Stunden Schlaf, weil er extrem aufmerksam ist und alle Reize in sich aufsaugt. (Ja, ich habe es mit reizarmer Umgebung probiert und auch mit "Pause" machen, so dass er wirklich weniger Input hat, aber das hasst er und fängt sofort an zu quengeln und auch zu schreien. Am liebsten wäre es ihm, wenn ich den ganzen Tag mit ihm durchs Haus tanze, ihn hochwerfe, singe und bespaße- dann strahlt er wie ein Honigkuchenpferd. Aber so leid es mir tut, das kann ich nicht bewerkstelligen und ich denke auch nicht, dass das gesund ist, wenn ein Baby den ganzen Tag gepusht wird und immerzu Reize, Input und Anregungen bekommt. Er würde NIE abschalten.
Schlafen tut er in der Trage oder im Kinderwagen. Da unser Tag aber 12-14 Std. lang ich, kommen da einige Schlafenszeiten zusammen (wie gesagt, nach 2 Std. ist er totmüde und möchte eine Dreiviertelstunde schlafen- ermögliche ich dies nicht, kann ich ihn keine Sekunde mehr ablegen, weil er NUR auf dem Arm nicht weint. Da reibt er sich aber die Augen und ist fix und fertig). Insofern renne ich ziemlich getaktet durch die Gegend und biete ihm seine Schlafoptionen an. Alle sozialen Aktivitäten sind danach ausgerichtet, dass mein kleiner Mann vorher und nachher seinen Schlaf passend bekommt.
Nun ist es so, dass er nun langsam zu groß für die Wanne des Kinderwagens wird und er im normalen Kinderwage zu viel sieht um zu schlafen- mir fällt also eine essenzielle Schlafoption weg. Was nun?! Meine Schwester hat mit ihren 3 Kindern erfolgreich das Einschlafbegleiten praktikziert und zwar: Kind ist satt und müde, wird ins Bett gelegt, man bleibt dabei und auch wenn der Zwerg schreit, dann ändert man nichts an der Situation außer mit ihm zu sprechen oder zu streicheln. Auch ihre Kinder haben da ein paar Tage Terz gemacht, sind aber alle zu super Schläfern geworden und inzwischen 4,7 und 10 Jahre alte und alles andere als bindungsgestört oder anders auffällig- ganz tolle Kinder!! Insofern scheint es ihnen nicht geschadet zu haben. Ich habe mir bisher SEHR schwer getan mit Schreien lassen- auch in meinem Beisein! Aber ich bin mit meinem Latein am Ende. Ich kann ihn wirklich mit seinen 10kg körperlich nicht Std. am Tag in der Trage zum Schlaf tragen (zumal er ja immer schwerer wird und ich ihn durchweg tragen muss, also nicht nur einschläfern in der Trage und dann ablegen) und auf dem Arm schläft er einfach nicht, nicht auf mir im Sitzen, nicht im Bett. Er scheint "gelernt" zu haben, dass er nur in der Trage und im Kinderwagen schlafen muss tagsüber (nachts geht er mit einer Flasche gegen 18:30Uhr ins Bett und je nach Tagesform schläft er direkt im Bett ein oder wir müssen immer mal wieder reingehen und ihn besänftigen, aber das klappt inzwischen recht gut. Aber auch das war ein harter Kampf. Hier hat es aber irgendwann geklappt, dass ich ihn in der Trage 1-2 Stunden getragen habe und ihn dann mit einem weiteren Fläschchen ablegen konnte. Inzwischen geht es seit gut einem Monat ohne vorher zu tragen). Er kann also schon im Bett schlafen, nur tagsüber eben irgendwie nicht. Wir haben natürlich alles probiert, Raum hell, Raum dunkel, Musik, weißes Rauschen, Stille, singen, streicheln, wiegen,.... ´Aber tagsüber brüllt er immer, wenn er irgendwo abgelegt schlafen soll oder auch auf mir drauf- nur in Bewegung (KInderwagen oder umgebundene Trage beim Laufen akzeptiert er).
Ich bin ehrlich, ich überlege, ob ich mit ihm so ein Schlaftraining machen soll (ich würde ihn natürlich nicht schreiend alleine lassen, sondern immer dabei bleiben!!!), aber vielleicht muss er einfach lernen dass man auch tagsüber im Bett schlafen kann?!?! Ich wüsste nur auch gerne, wie groß die Chancen auf Erfolg sind (und habe natürlich etwas Angst, dass ich etwas an unserer Bindung kaputt mache). Daher richtet sich meine Frage an alle Eltern, die damit bereits Erfahrung gemacht haben. Ich muss nur irgendwie einen Weg finden, ihn tagsüber auch mal abgelegt schlafen zu lassen, denn von selbst wird er es auch in 6 Monaten nicht freiwillig tun...
Also, ich wäre über Erfahrungsberichte sehr dankbar.
UND SORRY für den langen Text- ich hoffe, es finden sich trotzdem ein paar Leutchen, die sich die Mühe machen, ihn zu lesen ;)
LG
von
CaroMal
am 18.03.2018, 09:43
Ich habe das EiNMAL probiert. Nur EINMAL.
Mein Kind schrie so excessiv dass es klatschnass war und ich brach das Experiment nach 20 Minuten ab. Es waren auch für mich fürchterliche 20 Minuten und im Nachhinein kann ich mich selbst nicht mehr verstehen warum ich es nicht früher abgebrochen hatte...
Es machte alles nur schlimmer.
von
Lovie
am 18.03.2018, 22:01
Hey,
ok, danke für die Rückmeldung.
...ich muss aber irgendwie einen Weg finden, dass er schläft tagsüber, denn Kinderwagen fällt, wie ich bereits erwähnte, jetzt in den nächsten 2-3 Wochen defintitiv aus und im Folgesitzt schläft er nicht mehr... Und ich habe wirklich schon ALLES probiert: Auf mir Schlafen, Im Wiegegriff, mich mit hingelegt, mit Musik, ohne Musik, hell, dunkel, auf dem Pezziball, Federwiege, ... Nur die Trage funktioniert noch einigermaßen (allerdings macht er da auch erst nach 20min die Augen zu und dann heißt es, schön weiter auf und ab laufen während der gesamten Schlafphase und das kann ich einfach nicht 4 Std, am Tag (er wiegt 10kg),
Was also soll ich tun. Er schreit bei allen anderen Schlafversuchen! Und wach lassen ist nun wirklich auch keine Option, das wäre mindestens so viel Folter wie in den Schlaf schreien, denn er leidet wirklich, wenn er übermüdet wach ist und wimmert dann auch- schafft es aber einfach nicht, den Schlaf zu akzeptieren...
Was tun?
von
CaroMal
am 18.03.2018, 22:22
Hallo
Er ist noch so klein und braucht einfach Nähe.
Ich würde immer das gleiche versuchen und dabei bleiben, keine Experimente, diee verunsichern ein Kind nur. Klappt es auf dem Arm beim Stillen oder Fläschchen einzuschlafen? Dann macht es so. Such dir eine Möglichkeit aus,, wie du es gerne hättest, wo er aber Körperkontakt und Nähe haben kann Und bleib dabei.
Er wird schlafen! Nur müssen dafür einige Vorraussetzungen stimmen: satt, sauber, sicher (also Nähe)
Es gibt Babys, die auch allein schlafen, wenn man sie hinlegt, aber die sind wirklich sehr sehr dünn gesäht, von der Vorstellung würde ich mich also verabschieden.
Es kann jetzt erstmal schwierig werden ihn umzugewöhnen, wenn er sonst in der Trage geschlafen hat. Aber es ist wichtig, dass du nun bei einer Methode bleibst und nicht alles mögliche ausprobierst.
Meine Kleinste schläft immer auf dem Arm beim Fläschchen ein und mittlerweile lässt sie sich auch dann ins Bett legen, wenn sie schläft. Ist für mich das einfachste.
LG
von
mama-nika
am 19.03.2018, 19:00
Ich kenne das. Unser Sohn ist jetzt 1.5 und schläft nach wie vor mittags wenn überhaupt im Kinderwagen. Anstrengend da wir auch noch einen Hund haben und noch mehr spazieren gehen müssen.
Aber wieso schläft er im folgesitz nicht? Den kam man doch auch liegend stellen nehme ich an?
von
Lotusblume84
am 19.03.2018, 23:34
Ja, das kann man, aber ich kann den nicht mehr so gut zuhängen, wie die Kinderwagenwanne, so dass er zu viel sieht und nicht mehr schlafen mag. Er kommt da auch leider an das Tuch, das ich drüber hänge, dran und zieht und fummelt daran rum, so dass er nicht schläft. Klingt lustig, ist es auch, aber schlafen muss er ja trotzdem...
von
CaroMal
am 20.03.2018, 14:07
Ich drehe den Sitz zu mir und gehe ne Weile. Er schläft dann irgendwann ein. Auch im sitzen. Wenn ich ihn liegend stelle findet er das blöd. Wenn er schläft stelle ich ihn dann liegend.
von
Lotusblume84
am 20.03.2018, 21:33
Vieles was du hier schreibst konnte meine Tochter sein.
Es ist wahnsinnig schwer und ich verstehe wir fertig du bist. Ich habe es so gemacht dass ich mich ganz bequem mit ihr im Schaukelstuhl gesetzt habe mir was zu trinken mitgenommen habe und auch gerne Schokolade. Und da saßen wir lange und oft. Sie hat geschrien und ich habe ihr zugehört. Es war oft emotional aber ich bin froh ihr diese Nähe gegeben zu haben. Es war übrigends von heute auf morgen weg und im Moment schläft sie innerhalb ein paar Minuten im ihrem Bett ein.
Natürlich kann dich das wieder ändern. Dann werde ich es wieder so machen auch wenn es schwer ist.
Mir hat es geholfen mich an Frau Simon im Expertenforum zu wenden. Ihr zuspruch hat mir geholfen das ich weiss dass es so für und richtig war.
Aber was für euch richtig ist musst du herausfinden. Spür in dich hinein und mach was dein Bauch dir sagt. Aber erwarte nicht das es von der erdten sekunde klsppt. Um ein "Ritual" ein zu führen bedarf es ca eine Woche.
Lg
Mitglied inaktiv - 21.03.2018, 07:45
Hallo,
du schreibst:
"kann ich ihn keine Sekunde mehr ablegen, weil er NUR auf dem Arm nicht weint." Würde er denn auf dem Arm nicht doch irgendwann einschlafen, ohne zu weinen? Ich würde das nicht machen mit dem Schreien lassen, auch nicht wenn du dabei bist. Das ist meiner Meinung nach Stress für das Baby und auch wenn du den Raum nicht verlässt, eine Art der Konditionierung. Und ich glaube auch, dass es den Schlaf allgemein eher verschlechtert, z. B. dass es dann abends auch nicht mehr klappt mit dem Ins-Bett-legen.
Ich weiß wie anstrengend diese erste Zeit mit dem Baby ist. Ich habe fast das ganze 1. Lebensjahr nur mit meiner Tochter auf der Couch gesessen. Oft habe ich ein Stillkissen um mich herum gelegt und sie lag darauf. Da ist sie oft eingeschlafen bei. Ich konnte sie kaum ablegen, auch in den Kinderwagen wollte sie nicht und hat dort nur geschrien. Auf dem Arm war sie wirklich am ruhigsten.
"Alle sozialen Aktivitäten sind danach ausgerichtet, dass mein kleiner Mann vorher und nachher seinen Schlaf passend bekommt." Habe ich nie gemacht. Wenn meine Tochter müde war, ist sie irgendwann eingeschlafen, auch wenn wir irgendwo waren. Ich habe sie eigentlich immer nach Bedarf schlafen lassen, also nie versucht, sie "hinzulegen". Das war SEHR anstrengend für mich, aber ich fand diesen Weg trotzdem für uns besser.
Sie ist übrigens heute 7 Jahre alt und schon lange eine sehr "gute" Schläferin, auch ohne irgendwelche Schlaftrainings etc.
von
Oktaevlein
am 24.03.2018, 21:55
