Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Bine1966, 15+3. SSW am 11.07.2006, 0:43 Uhr

NT-Messung u. FWU...???

Hallo ihr Lieben,

melde mich für ca. 1 Woche zurück und muß mal Eure Meinung hören...

War vor 2 Wochen bei der NT-Messung und die Berechng. NT + Alter hat eine Risiko von 1:144 für Trisomie 21 ergeben. Zusammengerechnet mit der Biochemie (Papp-A und ß HCTG) komme ich auf einen Wert von 1:1018.

Auffällig können Feten entweder bei der Biochemie sein oder bei der NT/Alters-Berechng.. Mir wurde zur weiteren Diagnostik empfohlen, da mein "NT/Alters-Wert" unter 1:300 liegt. Die NT war übrigens nicht auffällig, lag bei 2,2 mm. Ab 2,4 mm gilt es als auffällig.

Ausschlaggebend für die Beratung zu einer FWU ist mein Alter von 40 Jahren..das treibt den statistischen Wert in die Höhe...normal liegt dieser Wert bei einer 40-jährigen bei 1:56. Ich habe also laut deren Berechng. das Risiko einer 37-jährigen.

Übermorgen (Mi) habe ich einen Termin für eine FWU. Habe nun etwas Schiß vor:
-dem Einstich,
-daß sie mein Kind verletzen könnten,
-daß eine Fehlgeburt ausgelöst werden könnte,
-daß sie positiv testen und der Wahnsinn kein Ende nimmt...

Denn eine eingeleitete Geburt stell ich mir horrorartig vor und weiß nicht, ob ich das verkraften würde...!!!

Ein mongoloides Kind zu bekommen, kann ich mir schwer vorstellen. Ein Kind mit Trisomie 13 o. 18, was wohl eine Lebenserwartung von 1 Tag bis 1 Jahr haben kann, wirklich heftig.

Nun, kennt ihr eine Frau, die sich zu solch einer Abtreibung hat entschließen können und wie es ihr damit ergangen ist???

Ich überlege, ob ich den Termin nicht canceln soll...

Denn die letzte Konsequenz - eine Abtreibung - kann ich mir kaum vorstellen....

Wie habt ihr das gemacht? War eine von euch auch schon mal so im "Hamsterrad"???

LG und danke im voraus!

Bine

 
22 Antworten:

Liebe Bine

Antwort von Nr.6, 29. SSW am 11.07.2006, 8:13 Uhr

Mein erstes Kind hatte einen offenen Rücken. Spina bifida, wie es in der Fachsprache heißt. Ich war damals gerade Anfang 20 und wollte mein Studium an einer anderen Universität fortsetzen, weil die andere ...
Anderes Thema!
Die Ärzte sahen die Fehlbildung in der 18. SSW ganz deutlich.
Und ich sah mein Kind, wie es sich bewegte, so ganz sorglos...
Zur Entscheidung hatte ich nicht ganz 3 Tage Zeit. Es war der Horror, selbst mit Narkotika!!!
Fazit:
Mein Doppelstudium ist geschafft, mit Auszeichnung! Längst bin ich fertig und war bis Februar in meinem Beruf voll beschäftigt. Nur meine Seele hat seit damals große offene Wunde mehr davongetragen und manchmal beweine ich mein Kind...
Übrigens, von dem Vater dieses Kindes, der mich auf Knien "darum" bat, bin ich längst getrennt...
Seit dem mache ich alle diagnostischen Untersuchungen mit, ohne jene, welche mit Gefahren für das Kind verbunden wären. Ich weiß darum, das es nie 100% sicher ist, ob man am Ende ein gesundes Kind in den Armen halten kann...
Mein vorgeburtliches Risiko war bei der jetzigen Schwangerschaft ähnlich dem deinen und eventuell ein wenig höher, weil ich eines von meinen Babies in der 11./12. SSW verlor...
Wie gesagt, ich entschloss mich gegen die CB und FU und ließ lediglich die diversen feindiagnostischen Ultraschalluntersuchungen machen.
Das ist m e i n Erfahrungsbericht!
Es gibt gewiss auch andere.
Raten kann dir kein Mensch, diese schwere Entscheidung trägst du allein. Im besten Falle stützt dich dein Mann liebevoll dabei und fängt dich auf...

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Re: NT-Messung u. FWU...???

Antwort von Frida, 37. SSW am 11.07.2006, 8:56 Uhr

Liebe Bine,
Ich bin noch 39 Jahre alt und habe eine FWU auf ärztlichen Rat machen lassen. Nach drei Fehlgeburten, wollte ich doch wenigstens ein paar Risiken ausschließen. Es ist zum Glück alles gut gegangen, der Einstich hat auch nicht geschmerzt und im Ultaschall konnte ich alles verfolgen. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn man bei meinem Kind Trisomie 21, 13 oder 18 festgestellt hätte. Meine Ängste sind auch jetzt in der 37. Woche immer noch groß, das Kind zu verlieren, zumal eine Komplikation nach der anderen auftritt.
Jeder muß letzlich selbst entscheiden, aber ich hoffe, dass ich dir bei der Entscheidungsfindung etwas helfen konnte. Ich wünsche dir alles Gute!
Andrea

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Re: NT-Messung u. FWU...???

Antwort von Frida, 37. SSW am 11.07.2006, 8:56 Uhr

Liebe Bine,
Ich bin noch 39 Jahre alt und habe eine FWU auf ärztlichen Rat machen lassen. Nach drei Fehlgeburten, wollte ich doch wenigstens ein paar Risiken ausschließen. Es ist zum Glück alles gut gegangen, der Einstich hat auch nicht geschmerzt und im Ultaschall konnte ich alles verfolgen. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn man bei meinem Kind Trisomie 21, 13 oder 18 festgestellt hätte. Meine Ängste sind auch jetzt in der 37. Woche immer noch groß, das Kind zu verlieren, zumal eine Komplikation nach der anderen auftritt.
Jeder muß letzlich selbst entscheiden, aber ich hoffe, dass ich dir bei der Entscheidungsfindung etwas helfen konnte. Ich wünsche dir alles Gute!
Andrea

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Re: NT-Messung u. FWU...???

Antwort von uli71 am 11.07.2006, 11:02 Uhr

Hallo Bine,

Man darf sich die Werte nicht getrennt anschauen, es zählt nur das kombinierte Ergebnis. Und mit dem Ergebnis von 1:1018 hast du das Altersrisiko einer Frau von etwa 30 Jahren. Das ist doch eigentlich ziemlich gut und geringer als das FG-Risiko.

Da du den altertümlichen Begriff "mongoloid" verwendest, hab ich den Verdacht, dass du über das Down-Syndrom nicht auf dem neuesten Stand bist. Wenn du möchtest, kannst du ja mal bei www.ds-info-zentrale.de oder www.dielila.de gucken.

Trisomie 13 und 18 ist sicher sehr heftig, aber dafür auch sehr selten.

Für mich persönlich wäre ein DS kein Abtreibungsgrund.
Die wenigsten Leute, die ein DS-Kind ohne es zu wissen bekommen haben, bereuen das. Und ca 70% (zu denen gehöre ich auch) würden auch in einer weiteren Schwangerschaft nicht abtreiben wollen.

Wenn du nicht ganz sicher bist, bei positivem FU-Ergebnis abtreiben zu wollen, ist die FU vielleicht doch nicht das richtige für dich.

Alle Gute.

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Re: NT-Messung u. FWU...???

Antwort von Lenni, 37. SSW am 11.07.2006, 11:52 Uhr

Hallo Bine,

zur FW-Untersuchung kann ich Dir leider nicht viel sagen, da ich nie eine hab machen lassen, da für mich eine Abtreibung nie in Frage kommen würde.

Ich habe vor 5 Jahren eine kleine Tochter mit Trisomie 18 bekommen. Sie wurde leider nur ein halbes Jahr alt, aber diese Zeit mit Ihr möchte ich nicht missen, auch wenn sie sehr anstrengend war. Ich würde mich jederzeit wieder für diese Kind entscheiden.

LG Lenni

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Re: NT-Messung u. FWU...???

Antwort von Bine1966, 15+4. SSW am 11.07.2006, 12:27 Uhr

Vielen Dank für eure mitfühlenden Antworten!!!

Im Grunde komme ich langsam wieder auf den Teppich zurück und neige immer mehr dazu, den morgigen Termin abzusagen.

Gestern hatte ich noch ein gutes Gespräch mit meinem Mann und danach noch eins mit einer guten Freundin. Heute Morgen war ich bei meiner Hebi und heute Abend habe ich noch einen Gesprächstermin bei meinem FA. Ich muß meine eigentlich schon gefällte Entscheidung eben von allen Seiten beleuchten.

@uli71: Mit dem Thema Down-Syndrom habe ich mich bereits eingehend beschäftigt. Denn eine gute Bekannte von mir hat Ende Mrz. einen kleinen Jungen mit Trisomie 21 geboren - sie ist genauso alt wie ich. Sie hat wirklich Glück gehabt mit dem Kleinen, denn er ist megafit!!!
Darf man den Begriff "mongoloid" nicht mehr verwenden? -muß ich mal so ganz dumm fragen...

Ich bin jedenfalls froh, wenn diese Woche vorbei ist...! Denn dann liegt die Entscheidung hinter mir!!!

Ich wünsche euch allen alles, alles Gute und nochmals DANKE!!!

LG Bine

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Re: NT-Messung u. FWU...???

Antwort von uli71 am 11.07.2006, 12:46 Uhr

Hallo Bine,

den Begriff hört man halt häufiger von Leuten, die sich nicht damit beschäftigt haben. Ich persönlich bin da nicht so empfindlich, wenn es nicht abwertend gemeint ist.

Und wie geht es deiner Freundin mit dem Kleinen? Toll, dass er so fit ist.

Meine Tochter mit DS ist leider mit 5 Monaten nach der Herz-OP gestorben.Bei ihrer Geburt war ich erst 33 und wusste es zum Glück nicht vorher, ich weiß nicht, wie ich mich sonst entschieden hätte. Aber ich möchte die schöne Zeit mit ihr nicht missen.

Ich wünsch dir alles Gute und selbstverständlich ein ganz gesundes Baby :-)

LG

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@Bine

Antwort von mamafürvier am 11.07.2006, 12:48 Uhr

Liebe Bine

1:144
Gib noch nicht zu viel auf deise Zahlen, denn erst die FU kann die Gewisshiet geben.

Die NT war übrigens nicht auffällig
Na das ist doch schon mal supi!

Ich hatte 2 FUs in 2 35-Plus-SS
-dem Einstich - unangenehm aber echt nicht schlimm
-daß sie mein Kind verletzen könnten - das wird unter US gemacht udn keine Sorge!
-daß eine Fehlgeburt ausgelöst werden könnte - diese geringe Wahrscheinlichkeit laß außer Betracht - macht dich nur verrückt
-daß sie positiv testen - denk positiv udn warte das Ergebnis ab bevor du an danach denkst

Denn eine eingeleitete Geburt stell ich mir horrorartig - ich hatte 3 normale Geburten und 1 eingeleitete und kann die Horror-Geschichten nicht ebstätigen. Ich war in der 38.SSW, nicht geburtsreif und die Geburt dauerte schlappe 3,5h, war anders aber nicht schmerzhafter als normal (alle ohne PDA usw.)

Die Entscheidung für oder gegen das Kind solltest du nicht von anderen Meinungen abhängig machen. Warte ein Ergebnis ab und dann erst denk über eine Entscheidung nach.

Alles Liebe
Kerstin

mit 2 großen Kids (18 und 19) und 2 35+Zwergen

http://i6.tinypic.com/1z6ukbn.jpg

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@uli71

Antwort von Bine1966, 15+4. SSW am 11.07.2006, 13:13 Uhr

Hey uli!
Daß mit deiner kleinen Tochter tut mir sehr leid!!! Das war sicherlich hart für dich...!

Meiner Freundin geht es mittlerweile richtig gut. Erst war es für sie natürlich der mega-Schock, denn sie hatte absolut nicht damit gerechnet. Diesen Schockzustand und ihre Frage nach dem "warum" habe ich damals hautnah miterlebt und das hat mich sehr betroffen gemacht, weil es so im Gegensatz zu ihrer vorherigen Euphorie stand. Sie hatte eine super SS, eine unkomplizierte Geburt und nicht damit gerechnet.

Glück hat der Kleine mit seiner Mama, denn sie ist gelernte Physiotherapeutin und Musikerin. Ich glaube es gibt kaum bessere Voraussetzungen, ein Down-Kind zu fördern, oder?!

Ihr Mann übrigens (der sie, wenn er das vorher gewußt hätte, um eine Abtreibung gebeten hätte) ist sehr glücklich, daß sie nun dieses Kind haben, weil es eben etwas ganz besonderes - und zwar im ganz positiven !!! Sinn - ist.

Aber es von außen sehen ist doch etwas ganz anderes und löst - sicherlich nicht nur bei mir - Ängste und Sorgen aus.

GlG Bine

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@alle, die hierzu beitragen - TOLL!

Antwort von paulita, 26. SSW am 11.07.2006, 13:17 Uhr

ich bin so angetan von den sensiblen, ehrlichen, mutigen beiträgen zu diesem thema. das hatten wir hier z.t. schon ganz anders.
wollte ich nur loswerden!
lg
paula, die keine nt-messung oder fwu machen lässt!!

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@Bine

Antwort von Pine, 13. SSW am 11.07.2006, 14:43 Uhr

Hallo,
Ich bin 38 und lebe in USA. Ich habe hier eine NT machen lassen-und es bereut. Denn der statistische Wert sagt ja ueberhaupt nicht aus, ob das Kind gesund ist und hat bei mir eine enorme Angst und Unsicherheit erzeugt. Ich habe im Oktober meinen kerngesunden Sohn nach der Geburt verloren, der Kaiserschnitt wurde zu spaet gemacht. Ich moechte keine FU machen lassen, keinerlei Risiko eingehen, mich nicht entscheiden muessen, es dem Schicksal ueberlassen. Die NT lag bei 2,3mm also aehnliche Ergebnisse wie bei dir. Ich moechte dieses Baby haben, unbedingt.
Ich hoffe, du hast die richtige Entscheidung fuer dich getroffen und bin ganz sicher, dass dein Baby gesund und fit ist.
:-) Ich wuensch Dir das allerbeste!
Sabine

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Re: @Bine

Antwort von uli71 am 11.07.2006, 16:03 Uhr

Hallo Bine,

so ähnlich wie deiner Freundin ging es uns auch, Bilderbuchschwangerschaft bis zur 35.Woche, dann schlechtes CTG, Kaiserschnitt und dann natürlich Mega-Schock und Fragen nach dem Warum! Damals kannte ich noch gar keine Down-Kinder und dachte, die Behinderung sei viel schlimmer und ich hätte mit meiner Entscheidung nichts entscheiden zu wollen (für FU war ich ja noch zu jung, aber ich wollte auch kein ETS) alles kaputtgemacht.

Aber das dauerte nicht lang, dann war sie einfach nur noch unser Kind, das wir so gut wie möglich fördern wollten (auch wenn ich nicht solch super Voraussetzungen habe wie deine Freundin) und um das wir wegen der OP trotz guter Prognosen Angst hatten.

Aber klar, natürlich hat man Angst, die werde ich auch haben, wenn es dann mal mit einer weiteren Schwangerschaft klappt. Auch wenn wir unsere besondere Tochter genauso lieb hatten wie wir unseren gesunden Sohn haben, hoffen wir natürlich auch, dass Nummer drei *auf holz klopf* ganz gesund sein wird.

Und auch wenn ich immer für das Leben von Downies plädiere (kann halt nicht aus meiner Haut ;-) ), verstehe ich auch, dass es Gründe geben kann, sich gegen ein behindertes Kind zu entscheiden.

Aber wovon reden wir eigentlich, bei einer Wahrscheinlichkeit von 1:1018 IST dein Kind bestimmt ganz gesund :-)

LG

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Re: @alle, die hierzu beitragen - TOLL!

Antwort von Clödi, 29. SSW am 11.07.2006, 16:17 Uhr

Hallo zusammen,

kann mich dem nur anschließen was Paulita gesagt hat. Ich bin auch total gerührt und finde es schön das mehrere Seiten beleuchtet werden.

:o)
Clödi

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Re: @Bine

Antwort von uli71 am 11.07.2006, 16:32 Uhr

Hallo Kerstin,

über FU kann ich natürlich nicht mitreden, das glaub ich dir schon, dass das an sich nicht so schlimm ist.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass dabei etwas passiert ist auch nicht groß.

Aber wenn Bine ein Gesamtergebnis von 1:1018 hat ist die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Chromosomenfehler mindestens dreimal kleiner. Nur von den Zahlen her, könnte man also eher dieses Risiko vernachlässigen.
Aber die Zahlen halte ich für gar nicht soo wichtig, man kann eigentlich nur abwägen, was davon die größere Katastrophe wäre und da stimme ich dir zu: man muss die Entscheidung selbst treffen, man ist ja diejenige, die mit der Entscheidung, wie immer sie ausfällt leben muss.

Trotzdem denke ich, dass die Gefahr, dass man nach einem schlechten Ergebnis zu geschockt ist, eine tragfähige Entscheidung zu treffen, groß ist. Man hat ja nicht allzulange dafür Zeit, wenn man eine extrauterine Lebensfähigkeit des Kindes vermeiden will. Deswegen finde ich das Gedankenmachen vor einer FU mehr als sinnvoll, auch wenn man nach einem erleichternden Ergebnis sich zum Glück meist umsonst Gedanken gemacht hat.

Und wenn man nach einer eingeleiteten Geburt ein lebendes gesundes Kind im Arm hat, hätte man, selbst wenn die Geburt nicht schön gewesen wäre, diese sicher bald vergessen (oder könnte sie irgendwann sicher gut verkraften).
Nach einer eingeleiteten Geburt ein totes Kind zur Welt zu bringen, vor allem wenn man diese (nie leichte) Entscheidung selbst treffen musste, das stelle ich mir dann doch horrormäßig vor...

LG

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Dein Arzt erzählt Unsinn!

Antwort von uli_s am 11.07.2006, 19:36 Uhr

Hallo, Bine,
als ich heute Deine Anfrage las, wollte ich es zuerst nicht glauben.
2,4 mm gilt als auffällig? (seit wann das denn?)
Feten können nach Biochemie und nach NT "auffällig" sein? (Hä?)
Du hast ein Risiko von 1:144 und gleichzeitig, für ein und dasselbe, ein Risiko von 1:1018??? (also wirklich!!!)
Hat der Arzt das wirklich so rüber gebracht? Dann hat er nicht mehr alle!
Das ist hanebüchener Unsinn, mehr kann man dazu nicht mehr sagen.

Was schreiben denn hier alle von Fruchtwasseruntersuchungen, Trisomien etc. Mein Gott, Du hast ein *völlig unauffälliges* Ergebnis, mit dem jede andere Frau nach einem solchen Screening glücklich wäre! Vergiss 1:144, das gibt es nicht. Man kann nicht so tun, als wären die anderen Informationen nicht da, die das Risiko am Ende auf 1:1018 verringern. Da beim Ersttrimester-Screening meist das Risiko zum Zeitpunkt der Untersuchung berechnet wird, ist Dein Risiko "für ein Kind" mit Down-Syndrom wesentlich niedriger, so um die 1:1500. Ein solches Risiko hat jede 20jährige Frau einfach nur von Ihrem Alter her. Du gehst mit einer FU also ein zehnfach höheres Risiko ein, Deine Schwangerschaft zu verlieren, als dass Dein Kind tatsächlich eine Trisomie 21 hat.
Du wirst diese FU wahrscheinlich nur der Beruhigung wegen machen lassen, eine Trisomie wird man ja mit ganz hoher Wahrscheinlichkeit nicht finden. Und das würde ich auch verstehen. Ich verstehe nur Ärzte nicht, die ihre Patientinnen überhaupt erst, und das völlig grundlos, in eine solche Unruhe bringen.
Wie gesagt, mir fehlen die Worte - die ich, na ja, dann wohl doch noch gefunden habe ;-)
Alles Gute, Kopf und Daumen hoch, und viele Grüße
Uli

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Re: Dein Arzt erzählt Unsinn!

Antwort von Bine1966, 15+4. SSW am 11.07.2006, 19:56 Uhr

Hallo Uli!

Jetzt bin ich ja doch noch verunsicherter...

Diese Ärztin sagte eindeutig, daß der Befund von NT-und Altersberechng. ein Hinweis auf Trisomie sein könnte, selbst wenn die Biochemie ok ist. Und der Grenzwert liegt in dieser Pränatalpraxis bei 1:300. Allen, die einen darunter liegenden Wert haben, empfehlen sie eine weitere Diagnostik.

Das konnte ich am Anfang ja auch nicht verstehen und habe deshalb noch 2 mal nachgefragt, ob ich das wirklich richtig verstanden habe. Das wurde bejaht.

Wieso bist du denn so 100%ig überzeugt, daß das totaler Quatsch ist? Woher hast du deine Infos???

Und - last but not least - ab wann fängt deiner Info nach denn eine auffällige NT an???

Hoffe auf baldige Antwort,lG

Bine

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Re: @Bine

Antwort von Bine1966, 15+4. SSW am 11.07.2006, 20:01 Uhr

Hey Uli 71,

du bist mir zuvor gekommen, aber hast so ziemlich das geantwortet, was ich auch geschrieben hätte!!

Vor allem das mit der eingeleiteten Geburt!!!
Es macht doch einen Unterschied, ob ich das Kind danach in meinen Armen halten darf oder ob ich es begraben muß....

LG Bine

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Es bleibt dabei: Dein Arzt erzählt Unsinn!

Antwort von uli_s am 11.07.2006, 20:47 Uhr

Hallo, Bine,
gute Frage und völlig berechtigt.
Ich bin selber Pränataldiagnostiker, beschäftige mich seit 15 Jahren mit Risikoberechnung (hauptsächlich in der Genetik) und habe es etliche Jahre an der Uni Göttingen gelehrt.
Ich mache zudem viel Fortbildung für Frauenärzte und stoße bei diesen Dingen, die jetzt Dich angehen, bei vielen Kollegen auf "Unverständnis", in dem Sinne, dass sie's einfach nicht verstehen. Das ist sehr bedauerlich, aber dann sollten sie wenigstens ihre Patientinnen damit in Ruhe lassen und ihnen keinen Unsinn erzählen.
Mann, Bine, was ist denn daran so schwer zu verstehen: Es gibt für ein bestimmtes Ereignis (hier die Trisomie 21) eben nur *eine* Wahrscheinlichkeit. Eine Frau kann doch nicht zwei oder mehr Wahrscheinlichkeiten dafür haben. Das raffen einige Äzte einfach nicht. Und bei dem Informationshintergrund, der bei Dir vorliegt, also Dein Altersrisiko, der NT-Wert, der PAPP-A und der freie ß-hCG-Wert kommt nun einmal 1:1000soundsoviel dabei heraus. Das ist der Sinn des Ersttrimester-Screenings und sonst nichts. Es gibt nicht eine einzige wissenschaftliche Publikation, auf die sich Dein Frauenarzt berufen könnte, wenn er diese Risiken in Einzelbetrachtungen splittet. Wissenschaftler würden sich lächerlich machen und erst recht die Zeitschriften, die das veröffentlichen würden.
Zum "auffälligen" NT-Wert:
Bevor es möglich war, aufgrund der NT-Messung ein Risiko zu berechnen, gab es tatsächlich Grenzwerte. In den meisten Ländern lag er bei 3 mm. Seitdem eine Risikoberechnung möglich ist, machen Grenzwerte keinen Sinn mehr, denn das Risiko entscheidet. Wir wissen ja inzwischen auch, das die Nackentransparenz zwischen der 11. und 14. Woche ständig zunimmt. Wenn es also einen Grenzwert gäbe, hätten ja später untersuchte Frauen automatisch eine größere Wahrscheinlichkeit, diesen zu überschreiten. Das wäre doch Käse, oder?
Stell Dir vor, ein Grenzwert wird nur deshalb überschritten, weil Du die Untersuchung heute statt vor zwei Wochen gemacht hättest. Schau mal ins Eltern-Forum, da diskutieren wir solche Dinge vertieft. Ansonsten kannst Du mich gerne anschreiben, ich habe ja meine Email-Adresse hinterlegt.
Viele Grüße und absolutely cool down ;-)
Uli

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Re: @Bine

Antwort von Pine, 13. SSW am 12.07.2006, 0:56 Uhr

Oja, das macht einen Unterschied....

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Re: NT-Messung u. FWU...???

Antwort von Schokoladenkuchen, 29. SSW am 12.07.2006, 15:52 Uhr

Hallo!

Ich gehöre hier eigentlich nicht her, melde mich aber mal zu Wort.
Ich habe bei dieser SS die NFM machen lassen + dazugehöriger Blutuntersuchung.
Die NF war total unauffällig, aber die Blutwert ... Ich bekam einen Befund für Trisomie von 1:172 (Bin 28Jahre alt).
Mein Mann und ich haben uns für die FWU entschieden. Ich fand die Entnahme schon sehr unangenehm, kenne aber Frauen, die das ganz anders empfanden.
Die Entnahme wird mit Hilfe von Ultraschall gemacht. Der Arzt sieht also, was er tut. Bei mir kam hinzu, dass mein Baby genau im Moment der Nadeleinführung anfing, wie wild zu strampeln. Als muss die Ärztin bestimmt 5Minuten warten, um ohne Risiko das FW zu entnehmen.
Ich hatte auch tierische Angst vor einer Fehlgeburt, ausgelöst durch die Entnahme. Meine Ärztin (etwa 50Jahre alt) beruhigte mich aber, sie hätte in ihrer langjährigen Praxiserfahrung noch nie so einen Fall gehabt. Nach der Entnahme kam ich sofort an´s CTG. Am nächsten Tag gleich nochmal zur Kontrolle.
Wir haben uns für den Fish-Test entschieden (140€ für Kassenpatienten, Privatpatienten zahlen nix) da hatten wir ein vorläufiges Ergebnis innerhalb von 48h. Das große Ergebnis kam nach 14Tagen. Gott sei Dank war bei uns alles ok.
Der Schnelltest ist laut Arzt sich aussagekräftig für Trisomie. Es werden die Chromosomen ausgezählt.
Ich kenne eine Frau, die sich nach einen schlechten Ergebnis für einen Abbruch entschieden hat. Das alles hat sie natürlich nicht unberührt gelassen. Aber sie sagt trotzdem, die Entscheidung war für sie selbst richtig.

LG Nicki

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@Schokoladenkuchen

Antwort von Bine1966, 15+5. SSW am 12.07.2006, 17:39 Uhr

Hallo Nicki,

schön, daß bei dir alles gut verlaufen ist!
Ich habe eine andere Entscheidung als du getroffen, mit der ich aber nun sehr erleichtert "weiterbrüten" kann. Kannst du ja mal weiter oben lesen, wenn du magst.

A pros pos "du gehörst hier eigentlich nicht hin"...diese klare Trennung muß frau hier doch wirklich nicht vollziehen! Ich turne zwischendurch schließlich auch im Jan.-Forum herum (obwohl mein ET sogar zw. dem 29. u. 31.12 liegt)..bis jetzt hat sich noch niemand beschwert, was denn DIE "alte" Mutter da will!!
Es kommt halt immer auf die Themen an, die einen ansprechen, finde ich!

Also, melde dich hier ruhig öfter zu Wort!!!

LG Bine

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Es bleibt dabei: Dein Arzt erzählt Unsinn!

Antwort von uli_s am 12.07.2006, 18:36 Uhr

Hallo, Nicki,
Du schreibst:
"Meine Ärztin (etwa 50Jahre alt) beruhigte mich aber, sie hätte in ihrer langjährigen Praxiserfahrung noch nie so einen Fall gehabt". (also einen Abort nach FU)
In ihrer langjährigen Erfahrungen hat sie bestimmt viele Frauen (ohne FU) mit Fehlgeburten erlebt. Aber bei den Frauen nach FU nicht?
Toll, dann sollte man die FU als therapeutische Maßnahme gegen Fehlgeburten verwenden!
Wenn ich nicht einige Frauen kennen würde, denen das nach FU tatsächlich passiert ist, würde ich jetzt kurz einmal laut auflachen. Wir wissen heute aus kontrollierten Studien, dass selbst viele Wochen nach FU die Abortrate signifikant höher liegt als bei Frauen ohne FU. Viele Ärzte gehen heute aber immer noch davon aus, dass nur Aborte kurz nach der FU auch tatsächlich auf den Eingriff zurückgeführt werden und Aborte, die viel später stattfinden, nichts mehr mit dem Eingriff zu tun haben können. Vielleicht hat Deine Frauenärztin einfach nur nicht lange genug hingeschaut.
Nachdenklich Grüße
Uli

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