Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von paulita, 34. SSW am 06.09.2006, 13:50 Uhr

warum kein behindertes kind?

ich habe den thread unten mit interesse verfolgt und frage mich, wieso einige schrieben, sie würden "kein behindertes kind behalten"?
findet ihr das nicht ein echt starkes stücke? ich meine: was ist der maßstab für leben/tod eines menschen und für eure jeweilige entscheidung??
ratlos + neugierig auf antworten
paula (die KEINERLEI pränataldiagnostik macht - weil sie eine solche entscheidung nie treffen könnte oder wollte)

 
33 Antworten:

Re: warum kein

Antwort von cata am 06.09.2006, 14:41 Uhr

Weil die nmeisten hier auch noch andere Kinder haben, die ihrer Aufmerksamkeit beduerfen, weil es eine Tragoedie waere und auch Beziehungen daran zerbrechen koennen, weil es eine wahnsinnige Beeintraechtigung der Lebensqualitaet der ganzen Fam. waere.
Und es gibt durchaus schlimmere Behinderungen alseine Lippenspalte.
Wenn man die Hilfe der modernen Med. dazu in Anspruch nimmt ein beh. Kind am Leben erhalten zu koennen, dann ist der Einsatz von Praenataldiagnostik nur recht und billig.

LG Cata

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Re: warum kein

Antwort von MultiMami, heute noch 19.. SSW am 06.09.2006, 15:45 Uhr

Hallo,
ich habe mich mit meinem Mann GEGEN diese Untersuchungen entschieden. Bewußt. Wir sind uns einig darüber, daß niemand entscheiden kann ob ein Leben lebenswürdig ist oder auch nicht. Hat schon mal jemand einen behinderten Menschen fragen können, ob er sein Leben lebenswert empfindet oder nicht? Wir nehmen was wir bekommen...und nehmen unser Schicksal(wenn man es so nennen möchte) an.
Wir haben 4 gesunde Kinder und in unserer Familien-Geschichte gibt es keine Behinderung. Wenn ich in der 18.SSW erfahren hätte, daß unser Kind behindert gewesen wäre...ich hätte es nicht abtreiben können.
Diese SS selbst war für uns eine große überraschung..und wir wussten anfangs nicht so recht was wir tun sollen- aber nach 10 Tagen stand fest...es ist so vorher Bestimmt...egal von wem.
Und wenn mein Krümmelchen mich heute tritt...dann ist es das schönste Gefühl das ich kenne. LG

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Re: warum kein

Antwort von junonie am 06.09.2006, 17:10 Uhr

Hallo Paulita,

die meisten wollen vermutlich kein behindertes Kind, weil sie nicht genügend informiert sind, sondern bei Behinderung nur schreckliche Bilder im Kopf haben. Hauptsächlich geht es ja bei den pränatalen Untersuchungen darum, das Down Syndrom zu entdecken bzw. auszuschließen. Und gerade das Down Syndrom ist eine der Behinderungen, mit denen man sehr gut leben kann. Aber die Mühe, sich mehr damit zu beschäftigen, machen sich vermutlich viele nicht, weil sie eben immer nur die negativen Bilder und Seiten sehen. Also wird das Kind halt abgetrieben. Vermutlich haben sie auch Angst vor den (negativen?) Reaktionen ihrer Umwelt.

Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass das Leben mit einem behinderten Kind nicht schlechter, sondern allenfalls etwas anders wird. Ich habe übrigens bewusst keine Pränataldiagnostik machen lassen, oder halt, falsch, ich habe den Fein-US in der 22. SSW wg. Plazentaproblemen gemacht, danach aber auf eine FU verzichtet, obwohl mir das sehr ans Herz gelegt wurde. Ich dachte auch, dass es uns sowieso nicht trifft, das passiert eben "den anderen". Tja, und nun habe ich einen wunderbaren Sohn (1,5 Jahre) mit Down Syndrom und noch einigen anderen Problemen, mit dem ich und meine Familie jeden Tag viel, viel Spaß und Freude haben und ohne den ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen könnte.

Sollte ich noch mal ein Kind bekommen, würde ich es wieder so machen, Fein-US, um bei organischen Problemen reagieren zu können (d.h. entsprechende Spezialisten sind vor Geburt informiert und können sofort behandeln), aber eine FU würde ich wieder nicht machen.

Patricia

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Re: warum kein

Antwort von seansmama am 06.09.2006, 17:54 Uhr

Ich denke, man wird viel zu sehr von den Ärzten unter Druck gesetzt, zumindest ging es mir so! Wirklich aufgeklärt hat mich nur ein Arzt richtig! Ich selber arbeite im KH und habe da schon schlimme Sachen gesehen an Neugeborenen, man kann es sich nicht vorstellen und vor allem, dass der US so etwas nicht sieht. Allein aus deer Tatsache heraus habe ich es machen lassen, würde es aber nach meiner Erfahrung nie wieder tun, es gibt keine Garantie und wenn eines meiner Kinder krank werden würde oder durch einen Unfall behindert wäre, würde ich es auch nicht weggeben, die Geschichte hat sich für mich erledigt. Eine Bekannte von mir hat alles machen lassen, ist extra zu einem Spezialisten nach Berlin gefahren und ... das Kind kam schwerstberhindert zur Welt, da man es weder durch US noch Fruchtwasserpunktion sehen konnte. Im vorigen Jahr ist es gestorben. Aber, sie hat dieses Kind geliebt und gepflegt, obwohl sie nie ein krankes Kind haben wollte. Was mich immer traurig macht, wenn man die Kleinen Würmer leiden sieht und es hat keine Untersuchung geholfen!

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Re: warum kein

Antwort von Maximum am 06.09.2006, 18:09 Uhr

...ich denke viele sagen das einfach nur weil sie es sich überhaupt nicht vorstellen können mit einem beh.Kind zu leben.Viele von denen die jetzt sagen...niemals...würden sich im Fall der Fälle doch für das Baby entscheiden.Und dann kommt es wirklich darauf an welche Behinderung das Baby hat...Trisomie 21 wäre ja noch human...aber Trisomie 13 und 18...ist sehr sehr hart und führt schnell zum Tod des Babys.

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Deinen Beitrag unterschreib ich gerade mal,

Antwort von uli71 am 06.09.2006, 20:04 Uhr

ich hatte eine wunderbare Tochter mit Down-Syndrom, die leider mit 5 Monaten nach ihrer Herzoperation gestorben ist.

Und ich werde in der nächsten Schwangerschaft auch wieder keine FU machen lassen.

LG, Uli

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Re: warum kein

Antwort von Veron, 8. SSW am 06.09.2006, 20:24 Uhr

Ich habe Eure Beiträge durchgelesen, und bin beeindruckt wie stark und menschlich positiv ihr seid.

Nun ich weiss wie es ist mit einem behinderten Kind. In meiner Familie gibt es behinderte Kinder ich habe es miterlebt, ich weiss was es heisst ein behindertes Kind zu haben.Ich weiss was es heisst ein behindertes Kind zu lieben und zu betreuen und es sterben zu sehen.

Ich weiss, das ich es nicht kann, bzw. auch mein Mann. Ich weiss das ich daran zugrunde gehen würde.

Also wie soll ich mich dann entscheiden, gegen mich und für das behinderte Kind?

einfach zum Nachdenken......

lg
veron

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Re: warum kein

Antwort von Nicky1968 am 06.09.2006, 20:37 Uhr

Also ich denke, dass das jeder für sich entscheiden muß.
Ich habe drei gesunde Jungs und wir wünschen uns noch Nummer 4.
Ich mache auf jedenfall eine FU und ich werde ein behindertes Kind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht austragen, da ich denke, dass die Drei zu kurz kommen würden und ich es mir auch nicht zutraue.
Ich bewundere aber alle, die die Kraft dazu haben.

LG Nicole

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Re: warum kein

Antwort von uli71 am 06.09.2006, 22:02 Uhr

hallo,

es steht niemandem zu, deine Entscheidung zu verurteilen.
Und ich bin auch keineswegs stark und auch kein Gutmensch oder sowas. Ein wirklich schwerstbehindertes Kind würde ich wohl auch nicht austragen, wenn ich es wüsste.

Nur die Angst vor dem DS kann ich seit ich ein Kind mit DS hatte halt nicht mehr wirklich nachvollziehen. Und die meisten "schweren" Behinderungen stellt man mit einer FU oder CZB eben nicht fest.

Vielleicht kommt bei deinem screening ja raus, dass du nur das Risiko einer 20jährigen hast, und die wenigsten 20jährigen würden ja einfach so eine FU machen.

Ich wünsch dir alles Gute :-)

P.S. Früher dachte ich auch mal, ich könnte das nicht...

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Re: warum kein

Antwort von Nr.6, 37. SSW am 06.09.2006, 23:21 Uhr

Hallo,
ich hatte schon mal vor längerer Zeit zum Thema gepostet.
Jetzt nur ganz kurz!
Als ich Anfang Zwanzig war, hatte ich mich für einen Abbruch und damit gegen ein Kind mit spina bifida (offenem Rücken) entschieden. Die Entscheidung habe ich bis heute bereut... Nach dem Abbruch spürte ich keine zarten Tritte mehr, sondern war nur von dieser unsagbaren Leere ausgefüllt...
Bei keinem meiner folgenden Kinder habe ich eine FU machen lassen, lediglich die feindiagnostischen Ultraschalls...
Sicher, entscheiden muss jeder für sich selbst...
Dafür allen Frauen, die sich damit herumquälen viel Kraft, eine gute partnerschaftliche Unterstützung und letztlich die richtige Entscheidung!!
Liebe Grüße!
Carmen

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Re: warum kein

Antwort von RenateK am 07.09.2006, 8:58 Uhr

Hallo Paula,
ich habe iene Fruchtwasseruntersuchung machen lassen und für mich war ganz klar, dass bei einem negativen Ergebnis nur ein Abbruch infrage kommt. Das ist eine ganz persönliche Entscheidung, die man treffen muss und ich weiß natürlich auch, dass man keine Garantie hat, aber so weit wie möglich wollte ich sicher ghen und ein Abbruch ist für mich kein Problem. Mich hat übrigens kein Arzt gedrängt, ich selber habe überhaupt meine Frauenärztin - bereits recht früh - auf die Untersuchung angesprochen. In derUniklinik habe ich mich auch sehr gut informiert gefühlt.
Auch wenn ich ungewollt schwanger würde, würde ich selbstverständlich einen Abbruch vornehmen lassen. Ich persönlich halte es nicht für verantwortungsvoll ein nicht gewünschtes Kind zu bekommen.
Viele Grüße, Renate

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Re: warum kein

Antwort von Tinkerbelle am 07.09.2006, 9:54 Uhr

Hallo Paulita,
ich für mich kann sagen, dass ich keine bestimmten Gründe habe, um mich gegen ein behindertes Kind zu entscheiden.
Mein Mann und ich möchten einfach kein behindertes Kind (kommt natürlich auf die Art der Behinderung an!!!), deshalb würde ich es nicht austragen.
Wozu gibt es denn die Vorsorgeuntersuchungen, wenn alle Frauen auch behinderte Kinder gebären würden?
Es ist jedem seine Entscheidung.
Wir haben 3 gesunde Kinder aus den ersten Beziehungen.
Ein 4. und gemeinsames Kind wäre das Größte - aber nicht um jeden Preis!
Vielleicht steht unsere Entscheidung auch so felsenfest, weil wir tagtäglich das Leid bei unserer Nachbarin sehen, die zwei schwer behinderte Kinder zur Welt brachte (eines ist mit 7 gestorben)- und die ganze Tragweite bewußt miterleben. Denn wir sind auch befreundet, heute kommen die beiden z.B. zum Grillabend zu uns.
Nein, wir fühlen uns nicht dazu bereit und haben auch kein schlechtes Gewissen!
L.G. Tinkerbelle

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Re: warum kein

Antwort von Susi1234, 7. SSW am 07.09.2006, 10:03 Uhr

Es ist einfach zu pauschal. Die eine oder andere von uns hat sicherlich auch irgendeinen Gendefekt, won dem man nichts merkt.
Aber wir haben, jede für sich, unsere individuellen körperlichen und psychischen Grenzen, mit Behinderungen umzugehen, und uns insbesondere für das Kind vorzustellen, ob es mit seinen Behinderungen trotzdem glücklich werden kann.

Wir sind ja nunmal alle einzigartig.

Und, wer meinen Beitrag weiter unten gleesen hat, würde man seinem Baby und später Kind für lange Zeit Schmerzen und unendliche Operationen mit allem drum und dran zumuten wollen? Und im Erwachsenenalter geht das Leben ja dann so richtig weiter...

Es gibt einfach zu unterschiedliche Fälle und daher nochmal...
Die aufgeworfene Frage ist einfach zu pauschal.

Susi


wir ja

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Re: warum kein

Antwort von annikki am 07.09.2006, 11:01 Uhr

Hallo Veron,

Du hast meine volle Unterstützung. Auch ich habe einen Cousin mit Down Syndrom. Ein wunderbarer Mensch, ungeheuer liebenswert. ABER die ungeheure Strenge mit der dieses Kind erzogen werden musste, die täglichen Übungen, die er teilweise selbst nicht machen wollte, wo er weinte und selbst nicht mehr wollte und seine Eltern fragte wieso sie ihm das antun. Wie er sich gewehrt hat zur Physiotherapie zu gehen, wenn die letzte Stunde schmerzhaft war. Manchmal haben die Eltern mitgeheult.
Die Entbehrungen, die die anderen Geschwister hinnehmen mussten. Sie mussten sehr früh erwachsen werden und hatten nicht so eine unbeschwerte Kindheit wie andere Kinder. Sie mussten sehr selbständig sein, da mein Cousin im Mittelpunkt stand.
Was wird, wenn man sich mal nicht mehr selber um so ein Kind kümmern kann. Ich habe selber in einem Pflegeheim gesehen, wie diese jungen Menschen mit teilweise demenzkranken Senioren zusammenleben und nicht mehr die Aufmerksamkeit bekamen, die sie eigentlich benötigen.
Es war für mich sehr traurig.
Von der eigenen nervlichen Konstitution und der des Partners möchte ich gar nicht erst anfangen. Es gibt Menschen die können ihr "Mitleid" abschalten. Mein Mann und ich, wir können es nicht, es würde uns körperlich kaputtmachen (ist mir bei der Pflege meines alzheimerkranken Opas so gegangen).

Deshalb u.a. die Entscheidung für die Pränataldiagnostik.

LG Anni.

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Re: warum kein

Antwort von madnurse, 31. SSW am 07.09.2006, 11:47 Uhr

Wenn Du schreibst, daß Erwachsene mit DS in einem Senorenheim neben Demenzkranken leben, dann ist das die eigentliche Misere. Unsere Gesellschaft ist da das Hauptproblem. Je nach Schweregrad sind diese Kinder ja auch Schulbildungsfähig. In Spanien hat jemand mit DS promoviert. Unsere zum Teil überalterten Ansichten und Denkweisen sind die Behinderung und nicht das Down Syndrom an sich. Ich verurteile niemanden, der sich gegen ein solches Kind entscheidet. Ich finde nur, die Entscheidung sollte nach eingehender und wertfreier Information getroffen werden. Ich halte viel von meinem Frauenarzt, aber ich denke von dem Thema hat auch er keine Ahnung. Ich habe bewußt auf eine FU verzichtet, weil ich wußte, ich kann dieses Wunschkind nicht hergeben. Mein Mann steht hinter meiner Entscheidung. Und diese Entscheidung haben wir auch unseren Kindern (19; 18 und 13) mitgeteilt. Allesandere hätte im gegensatz zu meiner ethischen Lebensauffassung gestanden. Und: Das ideale Baby wird es hoffentlich nie geben.

LG Sabine

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Re: warum kein

Antwort von Fontainebleau, nix mehr seit 2/06. S am 07.09.2006, 13:05 Uhr

Der Beitrag von Veron hätte auch von mir stammen können, ich sehe dies absolut genauso!!! Man sieht mit FU und Chorionzottenbiopsie natürlich auch nicht alle Behinderungen, aber doch die häufigsten Chromosomenfehler. Man hatte aber die Möglichkeit vorher viel Leid auszuschließen, alles andere muss man dann als Schicksal annehmen und kann uns jeden Tag mit allem und irgendwo treffen.

Eltern, die jetzt so tapfer auch das behinderte Kind selbstverständlich annehmen wollen, vergessen häufig, dass sie gerade als 35+ - Mütter diese große Verantwortung früher oder später an ihre anderen Kinder einfach weitergeben. Und diese Kinder hatten keine Wahl, ob FU + CB oder was auch immer.

Ich habe es selbst in der Familie erlebt, die Schwester des Down-Kindes hat in ihrer Kindheit so sehr darunter gelitten und es hat sie für ihr Leben geprägt.

Ich habe bei den Kindern 2 - 5 diese Untersuchungen immer in einem spezialisierten Pränatalzentrum machen lassen. Ich empfand es als meine Verpflichtung der Familie gegenüber. Ich hatte NIE irgendwelche Probleme danach und habe die Schwangerschaften mit dem positiven Ergebnis immer unendlich genießen können.

Hut ab vor denen, die das so freimütig für sich annehmen wollen. Manchmal frage ich mich, ob ihnen nicht die Erfahrung damit fehlt.

Allen eine super Schwangerschaft und gesunde Kinder!!!!

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Re: warum kein

Antwort von Fontainebleau, nix mehr seit 2/06. S am 07.09.2006, 13:14 Uhr

Oooops,

ich meinte eigentlich, den Beitrag von annikki hätte ich schreiben können.

Sorry und nix für ungut

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Re: warum kein

Antwort von lemontree , 15. SSW am 07.09.2006, 14:02 Uhr

Hallo

ich habe selbst ein behindertes Kind, das über 2 Jahre in Kliniken lag, täglich ums Leben kämpfen muss, weil er mitunter sehr gefährliche Anfälle hat.

Ich habe 2 zusätzliche gesunde Kinder und werde in 2 Wochen eine FU machen lassen.

Früher war ich grundsätzlich gegen eine Abtreibung. Nun weiß ich allerdings, das ich Chromosomenfehler wie 18 und 13 schweren Herzens abtreiben würde, wenn ,man mir sagen würde, die Lebenserwartung ist nur gering, da ich in der Klinikzeit viele kleine Kinder sterben hab sehen, die mir lieb geworden sind und ich weiß, wie schwer das alles für die Familie ist und vor allem für die Geschwister, die in jungen Jahren dann einen geliebten Menschen leiden sehen müssen und bald sterben sehen. Das reißt einem fast das Herz heraus. Deshalb würde ich ein Kind mit geringer Lebenserwartung abtreiben.
Ich weiß, dass ich die Kraft und die Liebe für jedes Kind habe, aber ich weiß nicht, ob meine Kinder und meine Familie sie auch haben werden. Downsyndrom schließe ich da allerdings aus, das sind liebenswerte Menschen mit einer tollen Lebenserwartung.

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Re: Keine Garantie

Antwort von S_A_M am 07.09.2006, 15:08 Uhr

Wichtig ist zu bedenken: 95 von 100 Behinderungen entstehen so wie so während oder nach der Geburt. Nur ein Bruchteil von denen, die vor der Geburt entstehen, sind durch Pränataldiagnstik erkennbar. Wer als kein Kind mit Behinderung "haben" möchte, darf einfach kein Kind haben. Denn Garantien gibt es nicht. Wer das will, muss sich ein Auto zulegen ;-)

Liebe Grüße
Sabine

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Re: Keine Garantie @ sam

Antwort von lemontree, 15. SSW am 07.09.2006, 15:30 Uhr

*lol* ja genau ..ein Auto hihi*

Hast recht, oder durch Krankheiten oder leider auch die ganzen Unfälle. Schwere Kopfverletzungen bei Fahrrad - oder Inlinerunfällen.

Uns ging es nicht anders, keine Untersuchung der Welt hätte mir vor der Geburt oder im ersten Lebensjahr sagen können, dass mein Sohn mehrere Herde im Gehirn haben wird und aufgrund der vielen vielen Anfälle diesbezüglich, stark geistig abbauen würde mit 4 Jahren.
Trotzdem sind US, Vus und Pränataldiagnostik sehr sehr wichtig und viele Kinder haben dadurch auch eine Chance direkt nach der Geburt gesund zu werden oder noch im Mutterleib durch gezielte Maßnahmen.

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Re: Keine Garantie @ sam

Antwort von madnurse, 31. SSW am 07.09.2006, 17:27 Uhr

Das sehe ich genauso wie lemontree, deshalb habe ich auch nicht auf die Feindiagnostik verzichtet. Einfach, um dann auf einen eventuell schwierigeren Start vorbereitet sein zu können.ZB. durch die Wahl des Geburtsortes.

Sabine

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Re: warum kein - danke! interessant!

Antwort von paulita am 08.09.2006, 11:37 Uhr

ihr lieben
vielen dank für die vielen interessanten beiträge zu meiner frage! mich beschäftigt einfach, dass sich scheinbar immer mehr das motto durchsetzt: "was technisch möglich ist, muss auch getan werden". gerade in bezug auf schwangerschaft und geburt finde ich das eine z.t. bedenkliche entwicklung.
lg
paula

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Re: warum kein - danke! interessant!

Antwort von lemontree, 15. SSW am 08.09.2006, 11:48 Uhr

@ Paulita : Ich weiß nicht, ob du ein behindertes Kind hast oder bereits ein schwer krankes Kind.Ich mag das mal aus meiner Sicht zeigen. Ich habe eins und wir haben jahrelang nach Technik, nach Hilfe, nach Wissen, nach Möglichkeiten nur so gelechzt. Wir sind froh darüber, dass das heute medizinische Wissen schon sehr groß ist und man ihm guten Gewissens die Schädeldecke aufgesägt hat und ihm einen riesen Herd entfernt hat, das ihm heute ein besseres Leben geschenkt hat. Ohne diesen technischen Fortschritt, dieses medizinische Wissen, wäre dies( noch gar nicht so lange her) undenkbar gewesen.

Und auch die immer kleiner werdende Sterberate bei Geburten, nicht nur das Kind, auch die Mutter, gibt dem Fortschritt in meinen Augen recht.

Viele unserer Großmütter und Urgroßmüttern haben ihre Kinder bei Geburten verloren und kennen sicher viele, denen es ähnlich erging.

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Eine Frage...

Antwort von Veravera2005 am 08.09.2006, 14:29 Uhr

Hallo Sam,
ich lese häufig deine Postings und finde sie immer sehr hilfreich und interessant. Zu deinem obigen: Woher weißt du, dass 95 von 100 beh. Kinder durch die Geburt oder danach behindert wurden? Also, welche Quelle hast du?

Liebe Grüße und danke.

Vera

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Frage (vorheriges Posting) war an S_A_M

Antwort von Veravera2005 am 08.09.2006, 14:29 Uhr

...

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Re: Eine Frage...

Antwort von S_A_M am 08.09.2006, 17:20 Uhr

Es gibt immer mal wieder Untersuchungen dazu, einige davon habe ich in Zeitschriften gelesen und auch im Studium (ich habe Sozialpädagogik mit heilpädagogischem Schwerpunkt studiert), sind diese Zahlen vermittelt worden. Ist auch nachvollziehbar, wenn man bedenkt, wie viele Behinderungen durch Geburtskomplikationen entstehen oder ihre Ursache in Krankheiten, Entwicklungsstörungen und Unfällen finden.

Liebe Grüße
Sabine

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Re: warum kein

Antwort von Qwinnie, immer noch 19. SSW am 08.09.2006, 17:53 Uhr

Weil ich bereits eine beinahme blinde, behinderte Mutter und einen Vater habe, der Krebs hat und drei solche Aufgaben nicht bewältigen kann!
Es hat also nichts mit dem Wert des menschlichen Lebens zu tun...sondern mit meiner Belastbarkeit,
LG,
Qwinnie

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Re: warum kein

Antwort von glueckskeksin, 8. SSW am 10.09.2006, 21:10 Uhr

...weil auch dieses, unser drittes Wunschkind, geliebt werden wird, wie es ist und ich mich nicht zur Richterin über unwertes Leben aufschwingen kann und will.

Außerdem - und das hat mich in meiner Ablehung der FU einmal mehr bestätigt - hat die Schwester meiner Freundin aufgrund ihrer FU in der 24 SSW eine Frühgeburt erlitten und das Baby nach drei dramatischen Wochen auf der Intensivstation verloren.

Es wäre völlig gesund gewesen.

Dieses sehr hohe Risiko verschweigen die Ärzte den Schwangeren gern, scheint mir!

Welch ein sinnloser Tod...

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Re: warum kein

Antwort von glueckskeksin am 10.09.2006, 21:34 Uhr

sorry, der Einstieg meines Postings war missverständlich, lautete die ursprüngliche Fage doch: "Warum kein behindertes Kind" - ich hatte im Kopf: "Warum keine Fruchtwasseruntersuchung" ... aus dem Text ergibt sich dieser Zusammenhang ja auch eigentlich...

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Re: warum kein

Antwort von faya am 12.09.2006, 21:33 Uhr

Stimme Paulita ( Paula) zu und habe auch keine Diagnostik in der Schwangerschaft machen lassen.

Schöne Aussage meines Mannes als wir vom Arzt darauf angesprochen wurden: " ein Kind ist ein Geschenk Gottes - da kann ich doch nicht vorher auspacken, ob es mir auch gefällt"

Stimme ihm da voll und ganz zu.

Die vielfältigen Untersuchungen kommen mir vor wie ein Babytüv - Nur wer die Plakette erhält, darf auf die Welt kommen (!?)

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Re: warum kein

Antwort von Fabenneke am 14.09.2006, 12:25 Uhr

HALLO,
bin neu hier und momentan nicht schwanger. Habe mit 26 Jahren ein mehrfach behindertes Kind bekommen. Wenn mir jemand vorher gesagt hätte, dass schaffst du schon, hätte ich es verneint. Aber glücklicherweise hat man auf einmal die Kraft und Kompetenz auch diesem Kind Leben zu ermöglichen.

Es grüßt euch Vina

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Re: warum kein

Antwort von Lilja, 11. SSW am 14.09.2006, 13:30 Uhr

Hallo Paula,

ich denke, das muss jeder selbst entscheiden - der Gesetzgeber stellt es nicht ohne Grund zur Wahl, ob man ein behindertes Kind bekommen möchte oder sich dagegen entscheidet.
Es gibt dabei sehr viel, was man bedenken sollte!!! Wenn man behinderte Kinder und ihre Eltern kennt, also so richtig, weiß man das und bekommt einen Einblick.
Nicht jeder ist einer solchen Situation gewachsen. Ein Kind zu versorgen kostet viel Zeit, Energie, Geld und Liebe. Ein behindertes Kind zu versorgen kostet noch einiges mehr!
Ich denke, man muss sich das schon überlegen, was man zu geben bereit und vor allen auch in der Lage ist. Nur ein Kind mit zufriedenen Eltern kann auch ein glückliches Kind sein, wenn es bei den Eltern lebt! Ein Kind, dessen Eltern permanent völlig überfordert oder kreuzunglücklich sind, ist nicht zu beneiden und es gibt durchaus welche davon, die ihr Leben nicht gerade als lebenswert beschreiben würden. Auch wenn das bei behinderten Kindern vielleicht eher die Ausnahme ist.
Wenn man ein behindertes Kind nicht zuhause großziehen kann, weil einem dazu die Mittel fehlen, sondern es in ein Heim geben muss, finde ich das auch eine sehr schwere Situation für die Eltern. Das sind alles Dinge, die gut überlegt sein wollen!

Sicher, ausschlaggebend sind viele Faktoren, dazu gehört -auch- der Grad der Behinderung.

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Re: warum kein

Antwort von lemontree am 14.09.2006, 14:10 Uhr

Auch, wenn man es selbst evtl. verkraften kann, man muss auch an die Geschwister denken, Krankenhausaufenthalte, Therapien, Kuren, oft krank, unruhige Nächte, Todesängste.. spreche nun eher von Trisometrie 13 und 18, die wenig Lebenserwartung haben werden.Kann man es ihnen gut zumuten oder nicht. Dann den Tod verkraften. Für Geschwister nicht einfach. Habe nun bei 4 behinderten Kinder, die mir nahe standen, miterlebt, wie schlimm es war, danach, auch vorher schon, als bekannt wurde, es sind die letzten Tage.
Mir hätte mal einer kommen müssen vor 10 Jahren und gesagt, er würde abtreiben, ich wäre ihm ins Gesicht gesprungen.
Nur heute weiß ich, dass es viel mehr heißt, ein schwer!!!behindertes Kind zu pflegen und ihm dann einen schönen Tod zu bieten, es dann gehen u lassen. Diese Kraft, die man da braucht. Ich verurteile es inzwischen nicht mehr.

Und ich meine nur diese Arten von Behinderungen, wenn mir der Arzt sagen würde, das Kind wird 6 Monate bis 5 Jahre max leben. (NICHT und niemals Downsyndrom)

Und das ist schon eine schwere Entscheidung.

(Habe selbst ein geistig behindertes Kind, mit einer schweren Epilepsie)

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